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Der Handelsgärtner
- Bandzählung
- 11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf5
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824034628-190900008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824034628-19090000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824034628-19090000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Der Handelsgärtner
-
Band
Band 11.1909
-
- Ausgabe No. 1, 2. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 2, 9. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 3, 16. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 4, 23. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 5, 30. Januar 1909 1
- Ausgabe No. 6, 6. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 7, 13. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 8, 20. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 9, 27. Februar 1909 1
- Ausgabe No. 10, 6. März 1909 1
- Ausgabe No. 11, 13. März 1909 1
- Ausgabe No. 12, 20. März 1909 1
- Ausgabe No. 13, 27. März 1909 1
- Ausgabe No. 14, 3. April 1909 1
- Ausgabe No. 15, 10. April 1909 1
- Ausgabe No. 16, 17. April 1909 1
- Ausgabe No. 17, 24. April 1909 1
- Ausgabe No. 18, 1. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 19, 8. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 20, 15. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 21, 22. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 22, 29. Mai 1909 1
- Ausgabe No. 23, 5. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 24, 12. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 25, 19. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 26, 26. Juni 1909 1
- Ausgabe No. 27, 3. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 28, 10. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 29, 17. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 30, 24. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 31, 31. Juli 1909 1
- Ausgabe No. 32, 7. August 1909 1
- Ausgabe No. 33, 14. August 1909 1
- Ausgabe No. 34, 21. August 1909 1
- Ausgabe No. 35, 28. August 1909 1
- Ausgabe No. 36, 4. September 1909 1
- Ausgabe No. 37, 11. September 1909 1
- Ausgabe No. 38, 18. September 1909 1
- Ausgabe No. 39, 25. September 1909 1
- Ausgabe No. 40, 2. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 41, 9. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 42, 16. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 43, 23. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 44, 30. Oktober 1909 1
- Ausgabe No. 45, 6. November 1909 1
- Ausgabe No. 46, 13. November 1909 1
- Ausgabe No. 47, 20. November 1909 1
- Ausgabe No. 48, 27. November 1909 1
- Ausgabe No. 49, 4. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 50, 11. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 51, 18. Dezember 1909 1
- Ausgabe No. 52, 25. Dezember 1909 1
- Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 4
-
Band
Band 11.1909
-
- Titel
- Der Handelsgärtner
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(0. 20. Beilage zu „Der Handelsgärtner. Sonnabend, den 15. Mai 1909 iS Verlag von Bernhard Thalacker, Lelpzig-Gohlis. Aus der Zeit — für die Zeit. Im Orient haben sich die stürmischen Wogen geglättet. Der neue Sultan Mehmed V. st bereits mit allen Zeremonien, welche die forte für solche Fälle vorsieht, in seine neue fürde eingewiesen und das drohende Völker- riegs-Gespenst im Osten huschte noch einmal orüber, ohne Schaden anzurichten. Ob frei- ch die Ruhe für immer hergestellt ist, er- cheint zum mindesten fraglich. Wir waren im „Handelsgärtner" energisch dafür eingetreten, dass das Gesetz über die Sicherung von Bauforderungen auch auf je Landschaftsgärtner ausgedehnt werden sollte. Der Reichstag hat sich bereits in zweiter lesung mit der Vorlage beschäftigt. Wir haben tiner Zeit prompt über die uns zugegangene ingabe der Landschaftsgärtner von rlin und Umgegend an dieser Stelle be itet, leider hat dieselbe weder in der Kom- ission noch im Plenum bei der zweiten Lesung Gnade vor den Augen der Abgeordneten ge raden. Der Abgeordnete Herzog von der Wirtschaftlichen Vereinigung“, die sich dei teressen der Gärtner mehr als eine andere Partei annimmt, befürwortete zwar die Eingabe der Landschaftsgärtner, aber ihr Antrag wurde ibgelehnt. Das ist sehr bedauerlich, denn wirklich stichhaltige Gründe können dafür gar sicht vorgebracht werden, und man sieht nicht ein, warum auch hier wieder gerade die Gärtner wie Stiefkinder behandelt werden sollen, denen eine Sicherheit für ihre Forderungen doch ebenso zu wünschen ist als den anderen. Hoffentlich lässt der Verband der Landschaftsgärtner in Berlin auch für die Folge nicht locker und sucht das Privilegium für den Stand, dessen 1 Interessen er vertritt, zu retten. Von der dritten Lesung versprechen wir uns zunächst kein besseres Resultat als von der zweiten. In Luxemburg ist ein Gesetzentwurf zur Vorlage gebracht worden, der den Zweck hat, wieder einmal das Borgunwesen zu be kämpfen. Es wird vorgeschlagen, die Detail- isten und Handwerker zu ermächtigen, nach Ablaul des dritten Monats nach erfolgter Lie ferung 2°/0 Verzugszinsen von den kreditierten Beträgen zu fordern. Voraussetzung der Ver zugszinsen-Forderung soll sein, dass der Detail- ist oder Handwerker seinem Schuldner im juchen Monate der Lieferung eine genaue Rehnung zugeschickt und deren Empfang be- sätigt erhalten hat. Ausserdem muss auf den Rechnungen die grundlegende Bestimmung des Gesetzes abgedruckt sein. Der Gesetzentwurf über die Erhebung der Schiffahrtsabgaben, der augenblicklich dem Bundesrate noch zur Beschlussfassung vorliegt, wird dem Reichstag erst im Herbst zugehen. Die Beratung des Entwurfes im Bundesrate wird dort längere Zeit in Anspruch nehmen, was übrigens vorauszusehen war, wenn juch Preussen Eile hat, um die Mainkanali- sierung in Angriff nehmen zu können. Der „Deutsche Staatswagen verband" bat mit seinem ersten Debüt kein Glück ge habt. Er ist am 1. April dieses Jahres ins Leben getreten und zwar, „um durch freie Verwendung der Güterwagen der preussischen, bayrischen, sächsischen und württembergischen Staatseisenbahnen den Verkehr zu fördern." Nun hat aber die Handelskammer in Mann heim dargetan, dass trotz des nicht gerade flotten Geschäftsganges mit dem Tage des Inkrafttretens der Güterwagengemeinschaft ein so starker Wagenmangel eingetreten ist, wie er am Anfang April kaum jemals zuvor zu verzeichnen gewesen ist. Ein gewisser Wagen mangel herrscht ja, wie auch die Handelskammer zugibt, immer, wenn das Frühjahrsgeschäft be ginnt und wird sich kaum vermeiden lassen. Aber man hatte doch eher eine Verminderung als eine Vermehrung dieses Misstandes er wartet. Hoffentlich haben wir es hierbei nur mit einer Uebergangserscheinung zu tun. Das gesamte gutachtliche Material über die Neugestaltung der Sonntagsruhe ist, wie man hört, gesichtet, so dass demnächst die kommissarischen Verhandlungen der Reichs behörde mit der preussischen Regierung auf genommen werden sollen. Die Gutachten der Bundesregierungen weisen recht vielgestaltige Aeusserungen über zweckmässige Bestimmungen für die Sonntagsruhe auf, so dass die Behand lung der Frage grosse Schwierigkeiten bereiten wird. Da eine sehr grosse Anzahl von gut achtlichen Aeusserungen sich für einen Unter schied bei Grosstädten, Provinzialstädten, kleineren Landstädten und Dörfern ausspricht, wird vermutlich eine solche verschiedenfache Behandlung durchdringen. Die Zahl der freien Interessen-Ver tretungen'von Industrie, Handel und Gewerbe in Deutschland nimmt unablässig zu. In einer unlängst veröffentlichten Erhebung des „Deut schen Volkswirtschaftlichen Verbandes“ werden nicht weniger als 522 Fach-, Zweck- und Zentralverbände mit 4983 Zweigveibänden, 480 Kartelle und Konventionen, sowie 313 Arbeitgeberverbände aufgefühlt! Die Münchener Jubiläums- Blumen- und Bindekunst-Ausstellung. Die bayrische Gartenbau-Gesellschaft hat, wie schon in voriger Nummer kurz berichtet wurde, zur Feier ihres 50 jährigen Bestehens eine Frühjahrs-Ausstellung in grösserem Stile veranstaltet, die in jeder Beziehung günstig verlaufen ist. Die Handelsgärtner von Mün chen hatten, durch die Hofgärten und grossen Privatgärtnereien unterstützt, gemeinsam etwas grossartiges geschaffen. Von Seiten des Publi kums wurde dem Unter nehmen das grösste Interesse durch regen Besuch entgegengebracht. Vielleicht hat auch zu dem Erfolg die Be nutzung der geräumigen Prinz Ludwig-Hallen als Ausstellungslokal beigetragen. Jedenfalls hatte München, woselbstfast jährlich im Frühjahr jahr seltener Herbst-Ausstellungen stastfinden, bisher eine so vornehme und glänzende Blumenschau nicht aufzuweisen. In den Kultur leistungen traten die Hofgärten ebenso in den Vordergrund wie die Handelsgärtner, so wie wir das in anderen Städten nicht kennen. Der Hauptsaal, die sogenannte Empfangs halle, enthielt prächtige Gruppen Blattpflanzen und Blütensträucher, und hieran schloss sich in sieben Sälen untergebracht, die Bindekunst- Ausstellung. Der Saal wirkte durch die in den Ecknischen arrangierten duftigen Gruppen von Flieder, Prunus, Magnolien, Weigelien, Rot dorn, Pirus und anderen getriebenen Sträuchern sehr schön und war mit dem Brunnenhof ver bunden, von wo durch Vorgärten und eine sogenannte französische Anlage die Räume mit dem zweiten Teil verbunden waren. Die letztere hatte man als grossen Garten gedacht; sie zeigte auf der Westseite ein von Blüten sträuchern umgebenes Landhaus in Frühjahrs stimmung, während den Hintergrund eine waldige Berglandschaft bildete. Im Vordergrund dieser Hallen hatten mächtige Palmengruppen aus dem Wintergarten des ehemaligen Königs Ludwigs II. Auf stellung gefunden. An den Balustraden rankten Kletterrosen und Glycinen empor, während von den in der Mitte sich weit ausdehnenden Rasenflächen prächtige Gruppen von Hor tensien, Rhododendron und Azaleen in grösster Mannigfaltigkeit, sowie Anthurien und Lilien sich abhoben. Nach dem Osten zu waren künstliche Felsen mit Alpenrosengruppen besetzt, daneben rauschte ein Gebirgsbach hervor, der in einen kleinen See endete. Wenn auch die?Münchener Ausstellung nicht eine so grosse Zahl guter kultureller Leistungen und nicht die bedrückende Betei ligung des Auslandes aufwies — die ja in der Reichshauptstadt nicht einmal die erhofften vollen Kassen gebracht hat — übertraf sie doch an Gesamtarrangements die grosse Ber liner Frühjahrs-Ausstellung bei weitem. Es lassen sich in dieser Hinsicht überhaupt keine Vergleiche ziehen. Hier ein plan- und zielloses Zusammendrängen der überreichlichen Eingänge von Blüten- und Blattpflanzen, dort mit ver hältnismässig geringen Kosten die Schaffung einer grosszügigen, gut durchdachten Anlage, wie sie selten auf einer solchen Ausstellung zu finden ist! Dabei in München eine lokale Ausstellung von Anfang bis zu Ende, genau wie wir das früher in Berlin, bei den deut schen Ausstellungen, kennen und schätzen gelernt haben. Jedenfalls hatte die Leitung in dem städtischen Gartendirektor Heiler, der ja die grösseren in- und ausländischen Ausstellungen seit Jahrzehnten besuchte, einen vorzüglichen Arrangeur. Er konnte das Material, welches ihm voraussicht lich zur Verfügung stand, monatelang über sehen und Dekorationspflanzen verwenden, wie sie einer zweiten Stadt in Deutschland kaum zur Verfügung stehen. Die Hofgärtnereien über trafen tatsächlich auch durch ihre kulturellen Leistungen die Erwartungen, so dass diese in erster Linie genannt werden müssen. Wir er wähnen hier die prächtigen Gruppen von Azaleen und Magnolien von Hofgärtner Hüb- ner-ScblossNymphenburg, sowie die vollblühen den baumartigen Paeonien von der Königlichen Baumschule — Hofgärtner Rausch; ferner die reichen Rosensortimente der Hofblumen treiberei, Leiter Hofgärtner Dillis, die in der Entwicklung der Pflanzen- und Blumen in jeder Hinsicht eine Leistung ersten Ranges darstellten. Die Hofbaumschule brachte ausser dem noch in grosser Vielseitigkeit getriebene Ziergehölze, ebenso sind die baumartigen grossen Schaupflanzen von Eriken der Hofgärtnerei zu Nymphenburg erwähnenswert. Die städtische Gärtnerei beteiligte sich gleichfalls hervorragend durch Blattpflanzen, zwei Gruppen reichblühen der Levavasseur-Rosen, sehr schön entwickelte Hortensien usw. Von den Münchener Handelsgärtnereien sind in erster Linie die Firmen J. G. Roth & Sohn, August Bete, August Buchner, J. Schmitz, Inhaber Buchner & Hammelbacher, Buch ner & Co. u. a. durch gute kulturelle Leistungen hervorzuheben. Von den zuerst genannten drei Firmen gefielen Hortensien, vonJ. G. Roth die Orchideen, ebenso die verschiedenen Rosengrup pen von Jos. Bauer wie von Jos. Koch und M. Hörmann; ferner die schönen Blüten- und Blattpflanzen des Kalt- und Warmhauses; eben so von August Bete prächtige Rhododendron anzuführen. Ausserdem wurden auch Pelar gonien in verschiedenen Pflanzen ausgestellt, von denen die Gruppen von H. Braun äusser denjenigen von L. Schweiger, August Bete, Jos. Koch und anderen genannt werden sollen. Die Landschaftsgärtnerei war besonders durch die Firmen Jos. Schmitz (Inhaber Buchner & Hammelbacher), sowie August Buchner vertreten, während sich auch die Firma Möhl & Schnizlein neben der Gartenbauschule zu Weihenstephan zahlreich beteiligte. Die Münchener Gartenbau - Gesellschaft hatte gleichfalls in den dazu reservierten Sälen eine grosse Anzahl Pläne, die zum Teil auch ältere Anlagen vorstellten, eingesandt. Von auswärtigen Ausstellern hatten sich äusser Wettbewerb mit Neuheiten von Pelar gonien die Firmen Karl Faiss-Stuttgart, sowie Joh. Kiendl-Platting, beteiligt. Die Neuhauser Gemüsegärtner beteiligten sich korporativ durch alle Frühgemüsearten, zumal riesige Rettiche, Gurken, Salat, Kohl rabi, Wirsing, Bohnen usw., die besonders bei den Besucherinnen eingehende Würdigung fanden. Ausserdem fehlte es auch hier nicht, wie bei allen bayrischen Ausstellungen, an der Pflanzenlotterie, dem sogenannten Glückshafen, in der Tausende von Blüten- und Blattpflanzen umgesetzt wurden. Der Erlös hieraus war für invalide Gärtner bestimmt. Eine ganz hervorragende Stelle nahm ferner die Blumenbinderei ein, die, wie wir schon eingangs erwähnten, in sieben kleineren Sälen untergebracht war. Auch hier hat München gezeigt, dass es vorzügliches leistet und in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht hat. Zunächst ist es hier die Firma Arnold Kauf mann, die sich durch grosse Vielseitigkeit auszeichnete. Die Tafeldekoration gefiel ebenso wie die übrigen Blumenarrangements, zumal Sträusse, Kränze usw., die durchschnittlich eine vorzügliche Farbenstimmung zeigten. Einen feinen Geschmack bot auch die Ausstellung der Blumenhalle Nizza, Inhaber Hermann Schneider; auch die Stimmung der von Ham melbacher i. F. Buchner'& Co. ausgestellten Tafeldekoration, die vorzüglich zusammen wirkte, fand allgemeine Anerkennung. In der Bindereiabteilung sind weiterhin noch die Firmen Berrisch undJoh.Fötting er zu nennen. Ausserdem fehlten auf der Ausstellung nicht alle möglichen Bindematerialien, Gartenwerk zeuge, Gartenmöbel usw., ohne dass diese Gegenstände so sehr hervortraten, dass sie wie auf manchen Ausstellungen störend wirkten. Am Schlüsse möchten wir nochmals hervor heben, dass die Ausstellung einer so grossen Stadt wie München würdig war und durch ihre vornehme gartenkünstlerische Ausgestaltung doppelt vorteilhaft, ja wir möchten sagen, vor bildlich wirken musste. Es ist nur zu wünschen, dass derartige deutsche Ausstellungen für die Folge noch mehr als bisher Bevorzugung finden, sie werden sicher zur Hebung und Förderung des heimischen Gartenbaues beitragen. Vermischtes. — Ueber Lohnverhältnisse in Japan. Das Ministerium für Landwirtschaft und Handel h Japan hat kürzlich eine Zusammenstellung veröffentlicht, in welcher über das ausserordent liche Steigen der Löhne innerhalb der letzten 10 Jahre berichtet ist. Diese Steigerung ist durch den wirtschaftlichen Aufschwung, der schon lange vor dem Kriege einsetzte, jedoch während dieser Zeit seine höchste Anspannung erreichte, hervorgerufen. Von Interesse ist es, dass die Löhne für landwirtschaftliche Arbeiter nach unserem Gelde 1897 täglich etwa 57 Pf. betrugen und 1907 auf etwa 73 Pf. pro Tag gestiegen sind. Für Gärtner wurden 1897 ca. 81 Pf. im Tagelohn gezahlt, heute müssen Mk. 1,27 bewilligt werden. Aehnlich sind auch die Löhne für Handwerker und Tagelöhner in die Höhe gegangen, es lässt sich durch- ichnittlich eine Steigerung von 50, zum Teil l^l 0 innerhalb 10 Jahren feststellen. Eine Folge davon ist, dass auch die Lebensmittel, ebenso alle Industrieerzeugnisse sich im gleichen Verhältnis verteuert haben. Mit der Entwick- lung dieser jüngsten ostasiatischen Grossmacht, haben die glücklichen anspruchslosen Zeiten zweifellos dort für immer aufgehört. — Unzerbrechliche Töpfe für Pflanzen kulturen, die sich durch eine Reihe von Vor zügen auszeichnen, sind von einer englischen Firma in Liverpool in den Handel gegeben worden. Zunächst besteht der Hauptvorzug, wie bereits angedeutet, darin, dass sie, ohne Schaden zu nehmen, in beliebigen Mengen überallhin transportiert werden können, da sie von einer zähen und dauerhaften Papiermasse hergestellt und durch einen Ueberzug gegen die Einwirkung von Wasser widerstandsfähig gemacht worden sind. In dem Prospekt, welcher uns vorliegt, sind die Töpfe in kolorierten Ab bildungen von verschiedenen Seiten dargestellt und ihr Gebrauch veranschaulicht. Aus ihnen erkennen wir, dass diese Töpfe in ihrem Aeusseren einer in der Form gewöhnlicher Blumentöpfe gerollten Manschette gleichen, deren Enden zweimal vernietet sind. Der Boden fehlt gänzlich, an seine Stelle tritt ein Einsatz, der von oben in den Topf gelegt, genau in denselben passt und überschüssiges Wasser nicht nur durch ein Loch im Boden, sondern auch durch die ar grenzenden Seiten wände entlässt. Der Papiertopf zeichnet sich ausserdem durch den niedrigen Kostenpunkt und ein bedeutend vermindertes Gewicht aus. Wir werden uns eine Probe zughen lassen und nach eigener Prüfung darauf zurückkommen. — Einen Sonderkursus für Gutsgärtner und Gartenbesitzer veranstaltete die pommer- sche Land wir tschaftskammer am 13. und 14. Mai in der Obst- und Gartenbauschule zu Eldena. Die Gebühr betrug nur 1 Mark; es ist hier bei eine Reihe von Vorträgen sowie praktische Demonstrationen vorgesehen. Zumal mit dem Obstbau wird man sich eingehend, aber auch mit der Bekämpfung der Schädlinge und Krank heiten, sowie mit der Anwendung von Kunst dünger, Mittel und Wege zur Beseitigung der infolge des Arbeitermangels geschaffenen Miss stände, beschäftigen. Auch über die Kultur von Treib- und Frühgemüse für die feine Küche wird ein Vortrag abgeha'ten. — Eine Kommission zur Prüfung der verschiedenen Orchideenhybriden, die in den letzten Jahren besonders in der Zahl zu genommen haben, ist von der „Englischen nationalen Gartenbaugesellschaft" ernannt wor den. Die Notwendigkeit hat sich durch die alljährlich steigende Anzahl der Hybriden er geben, die die einzelnen Züchter durch Kreu zung erzeugt haben und bei denen die Regeln der Nomenklatur wenig oder nicht berück sichtigt blieben, so dass mit der Zeit ein Wirrwarr von Sorten entstehen musste. Auf die Aufforderung der „Royal Horticultural Society" haben sich eine Reihe interessierter ausländischer Vereinigungen den Bestrebungen angeschlossen, um ein allgemeines Programm zur Scheidung der Synonyme aufzustellen. — Das Rieselfeld der Stadt Berlin bei Rosenthal soll nach einem Beschluss des Magistrates zu Arbeitergärten in der Weise der sogenannten Laubenkolonien eingerichtet werden. Es wird damit in der Nähe der Reichshauptstadt bei Rosenthal, das bequem mit der Strassenbahn bezw. vom Stettiner bahnhof zu erreichen ist, gerade den Bewohnern des Nordens Gelegenheit geboten, sich einen billigen Pachtgarten für lange Jahre zu sichern. Die Verteilung findet jedenfalls im Herbst statt und es wird von der städtischen Verwaltung beabsichtigt, grosse Mengen von Stangen und Hölzern aus den städt. Waldungen den Pächtern preiswert zur Verfügung zu stellen, damit diese während der Wintermonate das Einzäunen und Errichten von Gartenhäusern vornehmen können. Nach den vorliegenden Plänen können mehrere Tausend kleiner Parzellen zur Anlage von Gärten abgegeben werden. In der Mitte ist eine grössere Parkanlage vorgesehen, auch werden auf verschiedenen Stellen ausgedehnte Spielplätze für Kinder angelegt. Durch Zahlung kleiner Raten und durch Vorschüsse von Seiten verschiedener Wohltätigkeitsvereine soll auch den Unbemittelten Gelegenheit gegeben werden, sich einen Garten zu sichern. Dieses neue Vorgehen der Verwaltung Berlins zur Förde rung der sozialen Interessen verdient von Seiten anderer Grosstädte Nachahmurg. — Zur Verhinderung der Wurmstichig keit des Obstes, über die bei manchen Obst arten mehr oder weniger häufig geklagt wird, empfiehlt ein Bericht der Gartenbau - Gesell schaft in Versailles die Behandlung der be fallenen Bäume mit einer verdünnten Essig lösung. Zu diesem Zwecke löst man einen Löffel voll Essig in einem Liter Wasser und überbraust die Blüten des Baumes zu Beginn der Entfaltung der Blütenblätter und wieder holt das Verfahren noch drei bis viermal bis zur beendeten Blüte. - — Die Berliner Engrosmarkthalle für Obst und Gemüse wird in aller Kürze in An griff genommen werden. Das Terrain hat die Stadt vom Militärfiskus erworben. Es ist 65 200 qm gross, und es mussten dafür rund 6 Millionen Mark bezahlt werden, so dass die gesamte Anlage mit den entsprechenden Bau lichkeiten etwa 81/2 Millionen Mark kostet. Die neue Halle, in der Paulstrasse gelegen, wird an die Bahnen durch mehrere Gleise an geschlossen sein und andererseits einen 400 m langen Kai zur Aufnahme der wasserseitig eintreffenden Sendungen erhalten. Die Zentral markthalle, welche seiner Zeit mit einem Kosten aufwand von 5 Millionen Mark erbaut wurde, soll, soweit dieser alte Teil in Frage kommt, ganz eingehen, während der neuere Teil der Halle stehen bleibt. — Gartenkunst auf dem Meere. Es ist ein zweiter „schwimmender Garten“ von der Hamburg - Amerika - Linie ins Leben gerufen. Wie auf dem Dampfer „Auguste Viktoria", so ist auch auf dem grossen Dampfer „Amerika“ ein Lustgarten, der fast die ganze Breite des Schiffes einnimmt, angelegt worden. Der stim mungsvolle, in den zartesten Farben, hellgrün und weiss, gehaltene Raum ist mit Palmen, allen Arten Topfpflanzen und einem üppigen, an den Pfeilern und Wänden emporrankenden Blumenflor ausgestattet. Natürlich fehlen auch Springbrunnen und Felsengrotte nicht. Ein Gärtner begleitet den Dampfer auf der Fahrt und hält den „schwimmenden Garten" instand.
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