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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Heimische pflanzenweli Der praktische Gärtner soll und mich in erster Linie Pflanzen kenner sein. Dazu gehört natürlich auch, daß mm: Lie Pflanzen der Heimat und nicht nur die der eignen Gärtnerei in ihrem Aufbau und in ihrer Lebensweise kennt. Gewiß sind viele darunter, di« uns deswegen näher vertraut sind, weil sie gelegentlich oder recht oft zu unliebsamen Eindringlingen in unserm Garten, zu sogenanntem Gartenuniraut werden. Aber selbst, von diesen ansgesprochnen Schädlingen unsrer Kulturen können wir allerhand lernen, wenn wir deren Lebensweise einmal näher betrachtet haben. Die meisten von timen haben ihre ganz eigne Speisekarte, d. h. manche gehen nur auf Kalkboden, andre meiden grundsätzlich kalkhaltige Erde. Die einen lieben Sandboden, die andren Moorboden. Auch Gipshungrige gibt es unter ihnen und solche, die stark eisenhaltige Erde bevor zugen. Das gibt schon gleich zu denken! Wer z. B. in seinem Garten ausgesprochen kalkliebende Unkräuter findet, der braucht gar nicht erst eine teure Bodenanalyse durchführen zu lassen, sondern weiß sofort, daß er keinen-Kalkdünger gebraucht oder sogar Maß nahmen zur Entkalkung ergreifen muß. Ein andres Kapitel, was uns die Wildpflanzen lehren können, ist der Wasserbedarf. Es gibt eine Reihe Pflanzen, die sehr tief wurzeln, andre die wieder aus- gesprochne Flachwurzler sind. Sie vermögen bei gutem Gedeihen günstige Rückschlüsse auf den Grundtvasserstand zu ziehen. Wer hat bei Grundstückkauf bisher darauf geachtet? Daß Pflanzen mit hohem Wasserbedarf leicht imstand sind, versumpftes Gelände auszutrocknen, kann hin und wieder nutzbringend ansgewertet wer den, Ivenn man nur weiß, welche Pflanzen man vorübergehend auf dem später urbar zu machenden Gelände ansiedeln soll. Das, di: „llnkräuter" in ihrer unverbildeten Natürlichkeit und Urwüchsigkeit dem Trieb zur Erhaltung der Art auf vegetativem und sexuellem Wege in stärkstem Maße gerecht werden, ist uns durch die reiche Samenproduktion, unter- und oberirdischer Ausläuferbildung als Tatsache bekannt. Die einzelnen Arten aber die ihren Daseins zweck der Zeugung und Fortpflanzung erreichen, sollten noch viel mehr Allgemeingut des Gärtners werden; denn einen Gegner kann man nur dann erfolgreich bekämpfen, wenn man seine Stärken und Schwächen genau erkannt hat. So interessant und lohnend diese Einzelheiten an sich sind, so unbedingt wertvoll ist es auch, sich einen Gesamtüberblick über die Pflanzenwelt der Heimat zu schaffen. Sie ist zwar nicht so typisch deutsch, wie etwa die japanische Pflanzenwelt typisch japanisch ist, aber es lassen sich doch typische Gegenden, Landschaftstypen erkennen, die nicht ohne Einfluß auf die jeweiligen Anbauverhältnisse sind. Im allgemeinen mutz man bei der deutschen Flora als von der mitteleuropäischen sprechen; denn es finden sich bei uns kaum Wild pflanzen, die nicht auch in Nachbarländern heimisch sind. Vor herrschend sind Wald- und z. T. Steppengewächse. Der Laubwald wird durch die Einflüsse des Atlantischen Ozeans und des Mittel meergebiets beeinflutzt. Im Norden mischen sich baltische Pflanzen ein. Das hängt mit der letzten Eiszeit zusammen, die alles Pflanzen leben vernichtete. Nach dieser Zeit wanderten von allen Seiten be sonders von Westen und Osten, neue Pflanzen ein. Der Wald bestand wuckis. Die Ansiedlungsmöglichkeit wurde natürlich, wie oben erwähn:, bestimmt durch den Untergrund und die klimatischen Verhältnisse. So ist typisch für die moorigen Gegenden das Auf treten von Pflanzen, die weniger Wärme gebrauchen — der Boden im Moor bleibt bekanntlich länger gefroren! Auf den kalkreichen Böden hat sich vor allem der Bucherrwald ausgedehnt, tvährend die Kiefernwälder den Sand bevorzugen und in das Gebirge hii^in- gehen. Wenn man dabei bedenkt, datz die Buche eigentlich vom Westen gekommen ist, die Kiefer vom Osten und trotzdem reine Buchen wälder vorwiegend an der Ostseeküste Vorkommen, überhaupt viele Pflanzen gerade an der entgegengesetzten Stelle von den Ein« wandrungspnnkten heimisch geworden sind, so ist das nur daraus zu verstehen, daß die Pflanzen auf ihrem Wanderweg nur dort an- sässtg werden konnten, wo ihnen die örtlichen Bedingungen zusagten. Für die aus dem Süden rind Südosten kommenden Pflanzen scheinen die Flutzläufe den Weg der Wandrung vorgeschrieben zu haben Das heutige Landschaftsbild lätzt sich ungefähr folgendermaßen charakterisieren. An der Nordseeküst«, Marschen mit vorgelagerten Dünen, die typische Strandformationen tragen. An der Ostseeküste vorwiegend Bucheiüvaldungen. Eichenwälder sind seltner (besonders Oldenburg). Auf. nassen Strecken findet man Erlenbrüche (Spree wald). In sonnigen Ebenen und an den Abhängen sonniger Hügel tritt allerlei Buschwerk von Rosen, Brombeeren, Hartriegel,. Berbe ritze, Weißdorn, Hollunder u. a. auf. Den weitesten Raum nimtnt die sogenannte Kulturstätte ein. Das nordwestliche Tiefland wird durch die Heide charakterisiert, während um langsam fließende oder stehende Gewässer Niedrungsmoore entstehen, die sich in Hochmoore verwandeln, wenn sie längre Zeit trocken gelegen haben. Solche und ähnliche Gedanken die nicht allein Nutzeffekte für den praktischen Gartenbau haben sollen, müssen auch deswegen mehr in deu Vordergrund treten, um endlich einmal wieder die Heimat besser keimen und lieben zu lernen. Zur Einführung in diese ebenso notwendigen wie schönen Ideen verweisen wir auf di« Buchbesprechung zu Hueck „Die Pflanzenwelt dcr deutschen Hemmt". R. 2. Bücherschau „Das Grüne Lexikon". Ein praktischer Ratgeber für Landwirt schaft, Siedlung, Kleintierzucht und Gartenbau Herausgeber: Land wirtschaftsrat E. Sala, unter Mitwirkmm von Dipl.-Landwirt L. Wagner. Verlag der Grünen Post, Berlin. Preis für den 376 Seiten starken Ganzleinenband 3 M. Dieses Nachschlagewerk, dessen Leitgedanke „Aus der Praxis für die Praxis" war, wird allen Anforderungen, die man in der heu tigen Zeit an ein Lexikon stell, gerecht. Fehlte doch schon lange in dieser knappen Angabe ein geeignetes Handbuch. In über 4000 Stichwörtern wird die gesamte Kleintierzucht, die für die gärtne rische Siedlung so ungeheuer wichtig ist, die Lehre vom Aufbau der Pflanzen, die Schädlings- und Unkrautbekämpfung, dieses Kapitel, das gerade dem Gärtner besondre Schwierigkeiten macht, die Garten technik inkl. geeigneter Grassamenmischungcn, der Feldgcmüse- anbau mit den bewährtesten Sorten, der Obstbau und angrenzende Gebiete in leichtverständlicher Form erläutert. Dem Siedler werden kurze fachliche Anleitungen gegeben. Man findet eben in diesem geschmackvoll eingebundenen Werk einfach alles, was Beziehung zur Landwirtschaft oder zum Garten bau hat. Es ist deshalb zu wünschen, daß dieses Lexikon eine große Verbreitung findet. keinüolck stank, Berlin. Weihnachtsanzeigcn vor 100 Jahren! Schon damals erkannten fortschrittliche Geschäftsleute, daß An zeigen — „Avertissements" hießen sie zu der Zeit noch — die besten Verkaufshelfer sind. Und wenn es auch noch keine Werbewisscn- schaft, keine Reklamefachleute und keine besondren Reklamelehren gab, so kamen dennoch recht wirksame Anzeigen zustande. Das Er staunliche aber daran ist, daß wir selbst heute, nach 100 Jahren, aus diesen Anzeigen noch mancherlei lernen können. Ja, man möchte jedem Geschäftsmann empfehlen, sich jene hundertjährigen Anzeigen anzusehen, bevor er an den Entwurf seiner eignen, diesjährigen Weihnachtsanzeigen geht. Denn die ungeschminkte Natürlichkeit, der herzliche Ton und der wahre und ehrliche Charakter der alten An zeigen fehlt leider, leider heute so manchen Inseraten. Sehr in teressant sind diese Ausführungen, die im Novemberheft der bekann ten Fachzeitschrift „Die Anzeige" über Weihnachtsanzeigen heute und vor 100 Jahren veröffentlicht werden. Ueberhaupt ist die vor liegende Nummer der „Anzeige" für jeden, der mit Weihnachts anzeigen zu tun hat, überaus wertvoll. Es werden verschiedne gute und schlechte Anzeigen gegenübergestellt, und ein Geschäftsmann selbst plaudert von seinen eignen Erfahrungen. Eine Menge klei nerer Kritiken, Besprechungen von Anzeigen und Tips geben An regungen zu neuen, besseren Inseraten. Wer sich für die Zeitschrift interessiert, schreibe an „Die Anzeige", Storch-Verlag, Reutlingen. Preis: M 4,50 vierteljährlich. Der deutsche Bauernkalender für das Jahr 1934 Wie jeder andre Volksgenosse, so ist auch der Bauer auf einen Kalender angewiesen, der ihm die Festsetzung bestimmter, für ihn wichtiger Zeiten und Daten, ermöglicht, z. B. Setz- und Brütezeiten, Trächtigkeits-, Schuß-und Schonzeiten u. a. m. Diesen notwendigen Forderungen wird der im Verlag „Zeitgeschichte", Berlin, erschienene „Deutsche Bauernkalender für das Jahr 1934" in jeder Weise ge recht. Aber darüber hinaus bringt er wertvolle Beiträge über deutsche Bauernkultur und grundsätzliche Ausführungen über die nationalsozialistische Bauernpolitik. Aufsätze von Dr. Hermann Neischle, Hermann Heinrich Freudenberger u. a. behandeln die poli tischen Ereignisse des letzten Jahrs. Walter zur Ungnad schreibt über Bevölkerungspolitik, Kurt Borsdorff über das Genossenschafts wesen. Neben diesen politischen, kulturellen und technischen Aufsätzen finden wir eine Fülle von Erzählungen und Gedichten, deren Sinn durch manch eindrucksvolles Bild unterstrichen wird. Diese nur flüchtige Aufzeichnung des Inhalts zeigt, daß dieser vom Neichsbauernführer R. Wather Darre herausgegebene „Deutsche Bauernkalender für das Jahr 1934" in die Hand eines jeden deutschen Bauern gehört. praktische Winke Wafferdichimachen von Schuhen Schuhe, die schon mit Creme oder Lederfett behandelt wurden, sind zunächst gründlich zu reinigen, damit die Ledcrporen freigelegt werden. Das besorgt mehrfaches Abreiben mit einem in Benzin getauchten Schwamm oder Wattebausch. Dann bereitet mau ein Gemisch aus Benzin und feingeschabtem Paraffin, und zwar gibt nmn so viel Paraffin in das Benzin, wie dieses aufzunehmen ver mag. Man muß dabei öfter umrühren und damit sich das Ganze schneller löst, kann man die Mischung in einer weithalsigen Flasche anrühren, tzie man dann zukorkt und in warmes Wasser stellt und dann öfter umschüttelt. Man achte aber besonders darauf, datz im Raum kein offnes Feuer brennt, damit es keine Explosionen gibt. Die fertige noch warme Lösung trägt man nun mit einem Pim el oder einem Schwamm auf das Oberleder und auf die Sohle auf und bestreicht besonders die Verbindungsnaht zwischen der Sohle und dem Oberleder mehrmals gründlich, sowie alle andren Nähte im Leder. Während das Benzin sich dabei verflüchtigt, dringt daS Paraffin in das Leder ein und macht es nicht nur wasserdicht, son dern auch haltbar. Zudem hat dieses Verfahren den Vorzug, -daß ' man die Schuhe sogleich wieder blank putzen kann. (Aaicki Warner. Mr öm " Gemüseanbaüor Nr. 11 Schriftleitung: O. Goetz 30. Neblung 1933 Warnung vor planlosem Anbau und Absatz von Gemüse Da die Absatzfragen im Gemüsebau eine wichtige Rolle spielen, werden notgedrungen gemeinsame Absatzeinrichtungen (Versteige rungen) immer mehr entstehen müssen. Auch in Schleswig-Holstein sind Versteigerungen geplant. Es kann in der heutigen Zeit nicht mehr angehen, und es ist nicht mehr mit unsrer Berufsehre zu vereinbaren, datz Berufskollegen stundenlang, mitunter 60 km weit, nach den Märkten fahren, um dort ihre Waren zu verschleudern. Berechnet man dabei Zeitversäumnis und Unkosten, so wird meistens kein großer Erlös herauskommcn. Da nun Absatzschwierigkeiten meistens im Freilandgemüse, und hier wieder in den groben Gemüse arten, also solchen Gemüsearten, die vom Bauern und nicht Erwerbs gartenbauern an den Markt gebracht werden, entstehen, müßte bei Einrichtung von Versteigerungen gleichzeitig zur Planung des An baus geschritten werden; denn, sind bessere Absatzwege beschritten worden, wird nicht eine Einschränkung des Anbaus, sondern eher eine Ausbreitung des Anbaus stattfinden. Eine solche Reglung kann aber dann am besten erfolgen, wenn Absatzeinrichtungen vorhanden sind und man damit eine genaue Uebersicht über Anbau, Markt- Verhältnisse usw. hat. Vor planlosem Anbau muß gewarnt werden. Holland dient als warnendes Beispiel. Gerade in den letzten Jahren hat dort eine weitere Ausbreitung bei Absatzstockung stattgefunden. An Frühkartoffeln konnten in diesem Jahr für 38 Millionen kA auf deu Persteigerungen keine Minimumpreise erzielt werden. Bis jetzt fanden über 30 Millionen kA Kopfkohl keine Käufer und mutzten, nachdem vom Staat hierfür die Minimumpreise garantiert wurden, verfüttert oder vernichtet werden. Da in den letzten Jahren für die groben Gcmüseartcn schon diese Absatzschwierigkeiten eintraten, ging man noch mehr znm intensiven und intensivsten Gemüsebau über. Die Folge ist jetzt auch hierin eine ungeheure Ueberproduktion. Die Staatsmittel zur Unterstützung reichen nicht mehr aus. Nächstes Fahr wird daher wahrscheinlich in Holland eine Anbaubeschränkung folgender Art stattfinden: Betriebe in Größe bis zu 2 im haben um 5 99 den Freiland anbau einzuschränken. Betriebe von 2—3 km um 10 99. Betriebe von 3—4 üa um 16 A> ustr Betriebe von 16—20 ba um 60 99. Betriebe über 20 tia dürfen keinen Gemüsebau treiben. Die Treiberei darf nicht weiter ausgebreitet werden. Es dürfen also keine Treibanlagen neu geschaffen werden. Für den Treib- gemüsebau werden außerdem noch besondre Bestimmungen erlassen. Z. B. dürfen unter einem Treibbeetfenster nicht mehr als 20 Salat pflanzen ansgepflanzt werden. Bei der Weintreiberei darf nur eine bestimmte Anzahl Trauben an einem Stock belassen werden denn die« Erntemenge hat seit dem vorigen Jahr um das Doppelte zu« genommen Da der Absatz nach England in Folge dessen Abwehr matzregeln bedeutungslos geworden ist, hat eine ungeheuer ver stärkte Ausfuhr nach Deutschland stattgefunden. Auch in Aepfeln und Birnen, deren Ausfuhrmengen nicht unterschätzt werden dürfen, ist Deutschland fast alleiniger Abnehmer Hollands geworden. Was lehrt uns dieses nun? Da feldmätzig angebaute Gemüse arten nur noch wenig nach Deutschland eingeführt werden, weil in Deutschland selbst die Preise so niedrig sind oder dcr Zoll z. B. für Kohl ausreichend ist, aber auch hierin selbst in diesem Jahr das Angebot die Nachfrage übersteigt, folgt hieraus, daß wir ähnliches in Angriff nehmen müssen wie in Holland, damit wir nicht in die selbe Lage hineingeraten, wofür alle Anzeichen vorhanden sind. Durch eine Anbaubeschränkung und Begrenzung der Pflanzmenge wird Holland mehr denn je in der Lage sein, nur allerbeste Quali tätsware auszuführen. Dies bedeutet wiederum eiue große Gefahr für uns, wo wir alle Anstrengungen machen, uns endlich für unsre Produkte die Verbrauchergcbiete zu sichern. Hinzu kommt noch, daß viel Gemüse unter unsren Gestchungspreisen nach Deutschland hin- emkommt mit Hilfe der dafür in Holland bereitgestellten Mittel. Wo in Deutschland keine Absatzeinrichtungen bestehen, denn hier darf ja nur einwandfreie, gut sortierte Ware angeliefert werden, sind daher unverzüglich Ueberwachungskommissionen zu bilden, die dafür zu sorgen haben, datz in Zukunft nur einwandfrei sortierte deutsche Ware verkauft wird, damit Händler und Verbraucher uns nicht den Vorwurf machen können, wir lieferten keine gute Ware und sie hätten daher das Recht, Auslandsware zu kaufen. Es ist nicht wahr, daß wir keine Qualitätsware anziehen, wenn auch z. T. unter ungünstigen Verhältnissen. Nur der Unterschied besteht darin, wir bauen auch 2. und 3. Qualität an und müssen diese ver kaufen, während das Ausland nur 1. Qualität liefert und die andren Qualitäten im eignen Land verbraucht. Deshalb ist auch hierüber Aufklärung zu leisten neben der Anführung der besser (reifer) ge ernteten deutschen Ware. Außerdem hat eine Werbung derart ein zusetzen, wie es teilweise in der Provinz geschieht, daß Arbeitslose Transparente durch die Straßen tragen mit der Aufschrift „Kaust deutsche Gartenbauerzeugnisse! Gebt dem Deutschen Arbeit und Brot!". Die Anregung zur Einführung von Gemüse- und Obst tagen ist vorzüglich. Was nun die Treibprodukte anbelangt, so sind wir in der glück lichen Lage, hierin kein Ueberangebot an deutscher Erzeugung zu haben. Wo aber Ueberangebot auftritt, liegt es eben daran, daß keine geordneten Absatzverhältnisse vorhanden sind, oder daß die einzelnen Anbauer zuviel von einem Artikel allein anbauen und damit den Markt überschwemmen, überhaupt wenn noch die unge heure ausländische Masse hinzukommt. Nach vermehrter Werbung und Absatzregulierung wird an deutschen Waren noch viel mehr zu erzeugen sein. Damit würden wir weiter an dem Aufbau unsres Vaterlands beitragen. kl. ^nckersen, Meldorf. Oie Gchnittlauchtreiberei Eine noch immer sehr lohnende Nebenkultur ist die Schnittlauch treiberei, die als frühe, mittelfrühe und späte Treiberei durchgeführt werden kann. Am rentabelsten dürfte die mittelfrühe sein, aber auch bei der frühen Kultur dürfte man auf seine Kosten kommen. Beachtenswert ist bei der letzteren, daß der Satz nicht zu groß ge nommen wird, um Absatzschwierigkeiten vorzubeugen. Wie erfolgt nun die Treiberei? Es bestehen zwei Möglichkeiten: 1. die Schnittkultur s) in Handkästen und b) in mit Moos umpackten Ballen, 2. die Topfkultur. Die im Sommer vorkultivierten Pflanzen werden im Herbst her ausgenommen (September bis Anfang November) und in um diese Zeit immer leerstehende Mistbeetkästen gebracht. Für die frühe Trei berei wird Anfang Dezember der erste Satz herausgebracht und zum Abtrocknen der Ballen im temperierten Haus unter die Heizung gestellt. Nach einigen Tagen werden die Pflanzen sauber und dicht an dicht in Handkästen gepackt und in den Treibraum bzw. an einen sonst zum Treiben geeigneten und zur Verfügung stehenden Platz, wie z. B. unter die Stellagen, gestellt. Haben sich die Triebe zu genügender Länge entwickelt, werden sie geschnitten und bündchen weise zum Verkauf gebracht. Die Ballen können auch mit Moos umpackt werden, wenn Hand kästchen oder Töpfe nicht zur Verfügung stehen. Bei der Topfkultur empfiehlt es sich, die Pflanzen bereits im Herbst in 9—10er-Töpfe einzupflanzen, und nicht dies erst kurz vor dem Treiben durchzuführen. Etwa noch anhaftende alte Erde wird ent fernt. Die Töpfe werden gern vom Publikum gekauft. Man rechnet bei der frühen Treiberei rund 14 Tage, bei den nachfolgenden Sätzen 10—12 Tage. Sehr wesentlich ist, daß die Pflanzen in der Ruheperiode vor dem Treiben einmal durchfroren sind. Mancher Mißerfolg in der Kultur dürfte in der Nichtbeachtung dieser Tatsache seine Erklärung finden. Im übrigen wird der Kasten mit den Pflanzen leicht abgedeckt, so daß dieselben trocken stehen und man jederzeit leicht an sie heran kann. Durch die bessere Ausnutzung unsrer Gewächshäuser mit dieser einfachen und keine besondren Ansprüche stellenden Treibkultur wird gegebenenfalls eine Erhöhung der Rentabilität gewährleistet. st. stenket, Berlin«
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