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Dresden. Wie man hört, wird nicht nur Se. Majestät Kaiser Wilhelm, sondern auch Se. Majestät Kaiser Franz Josef zum 70. Geburtstag und Neglcrnngsjnbi- läum Sr. Majestät des Königs in Dresden eiutreffcu. Zur Begrüßung des Kaisers von Oesterreich wird das erste Ulanenregiment Nr. 17. in Oschatz, dessen Chef bekannt lich Kaiser Franz Josef ist, nm Hauptbahnhof ausge stellt sei». — Aus den drei Automaten, welche auf dem Alt städter Hauplbahuhofc iu Dresden seit dem l. d. M. aufgestellt sind, bis Mittwoch Mittag nahe .'1000 Bahn steigkarten entnommen. — Der beim Postamt 8 in Dresden augestellt ge- wcscuc Oberpvstassistcnt Schl, ist infolge Verschwindens eines Einschreibebriefes mit einem angeblichen Inhalte von 4000 Mk. in Untersuchung gezogen worden. In seiner Wohnung wurde iu einem Blumentopf verborgen der Betrag von 3400 Mk. vorgefundeu. Seit längerer Zeit sind die während des Frühjahrs und des Sommers in den Tharandter Waldungen anf- gehäugt gewesenen weißen Tafeln verschwunden. Bekannt- jich hatten diese den Zweck, den verheerenden Einfluß des Hüttenrauches auf Nadelwaldungen nachznweisen. Die Untersuchungen haben unu leider ergeben, daß in dem sich oft dorthin verschlagende» Nanche der hohen Halsbrückucr Esse in der That eine nicht unerhebliche Gefahr für den Nadelwald zu erblicken ist. Am Montag hatte sich der Znschläger Gerke von Chemnitz vor dem Landgerichte wegen fahrlässiger Tödlung zu verantworten. Als er am 3. Oktober in Grvß- vlbersdvrf zur Jagd war, nahm ihm das 10jährige Dienst mädchen Hähle im Gasthofe scherzend die Flinte weg und Gerke wollte sie ihm in der Meinung, das Gewehr sei ungeladen, entreißen. Hierbei ist er nach seiner Angabe wahrscheinlich mit dem Aermel am Hahne hängen geblieben nnd der Schuß hat dem Mädchen Magen, Leber und Nückeninark dcrait verletzt, daß alsbald der Tod eintrat. Im Lause der Verhandlung wurde mehrfach betont, daß die Geschichte dunkel sei. Doch weil bei dem Unglück Niemand zngegen gewesen ist, so konnten die Behauptungen des Angeklagten nicht widerlegt werden. Er wurde zu sechs Wvchcii Gefängniß verurtheilt. In Ebersdorf bei Chemnitz ereignete sich vor einigen Tagen der seltene Fall, daß eine Knh drei Kälber zur Well brachte, wovon allerdings mir eins lebte. Das königl. Ministerium des Innern hat zur Ver einigung der Sladtgcmeinden Hohenstein nnd Ernst thal zn einer Stadlgemciude mit rcvidirter Slädtevrd- unng unter dem Name» Hohenstein-Ernstthal vom 1. Ja- mmr 1898 an Genehmigung crtheilt. In Annaberg hat sich am Dienstag Vormittag der achte Selbstmord in kurzer Zeit vollzogen. Eine erst fünf Wochen verheirathete 82 Jahre alte Frau erhängte sich in einem Anfälle von Schwermnth. Der Schnhmachörmcister Richard Mende in Marien berg ist nach verübten Wechselfälschungeii im Betrage von 10,000 Mk. flüchtig geworden. Am Dienstag Abend sprang in Plauen i. V. die Hausbesitzerin Trampel mit zwei Kinder» i» einem plötz lichen Anfalle von Wahnsinn in einen Teich. Alle drei Personen sind ertrnnkcn. Ein schreckliches Unglück ereignete sich vor einigen Tagen ans dem Schachte „Deutschland" zn Oelsn itz i. E. Der daselbst als Maschineuöler angestellt gewesene Anton Knrth von dort wurde von der Transmissivnswelle erfaßt, mehrere Male herumgeschleudert nnd dabei so schwer ver letzt, daß der Tod des Aermsteu sofort eingetreten sein muß. Knrth war 52 Jahre alt, verheirathet und Vater von drei Kindern. Ein blutiger Kampf zwischen Paschern nnd böhmischen Grcuzbeamten hat in voriger Woche in dcrNähevon Herms dorf stattgesunden. Zivei Männer nnd eine Frau paschten Cigarren von Sachsen nach Böhmen und wurden dabei von einer vier Mann starken Patrouille überrascht. Sofort griffen die Pascher die Beamten an, von denen sich zwei Mibegreislichcrweise auf und davon machten. Die beiden anderen wurden niedergeschlagen und schwer mißhandelt. Ans beiden Seilen floß Blut. Der eine der Grenzbeamten hat namentlich am Kopfe so schwere Verletzungen erlitten, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Am Sonn tag wurde der Messerschmied Salomo ans Wolfsberg als der That mit verdächtig verhaftet. Zur Auffindung der Leiche des Mörders Fraß wird noch mitgelheilt, daß der Förster ans Osse nnd ei» Gntsbesitzer ans Sciferödorf den Fnnd machten. Fraß hat sich höchstwahrscheinlich sofort nach seiner grauenvollen That das Leben genommen Dies bezeugte seine noch mit Blnt befleckte rechte Hand und der Umstand, daß er ohne Nock (wie er sich nach seiner That entfernt hatte) gefunden worden ist. Auch hatte sein Leichnam ein schwarzes Aus sehen, was für ein langes Hängen spricht. angrenzenden Wvhunng des Kaufmanns Nedisch eiuge- worseu. Die Gattin des Letzteren, Fra» Sophie Nedisch, Ivar, wie mitgetheilt, über die Ansschreituvgen derart er schrocken, daß sie vom Schlage gerührt wnrde. Nunmehr ist Frau Nedisch, die im 23. Lebensjahre stand, gestorben. Der vorbereitende Ausschuß erläßt einen Aufruf zu dem nach Eger einznberufenden denlschböhmischen Aka- demikertage, der die Frage beratheu soll, ob die Prager deutschen Hochschulen nicht sofort von Prag in deutsches Gebiet verlegt werden sollen. Zunächst fordert der Aus schuß zur Einsendung bezüglicher Vorschläge auf. Ein in Meran 1884 verstorbener Leipziger, Herr Otto Kaufmann, hat seine gesummte Habe, etwa 10Ö,000Mk., dem Südtiroler Kurort zur Gründung eines Asyls für deulsche und österreichische Brustkranke evangelischer oder katholischer Confessivii vermacht, das kürzlich unter dem Namen „Kaufmann-Stiftung" eröffnet wurde. Das stattliche Gebäude ist mit allen der Heilung dienenden Einrichtungen ansgestaltet und bietet zugleich eine wahre Mustersammlung häuslichen Comforts. Seine geschützte und sonnige Lage in Obermais unweit des uralten romantischen Ephenschlvsses Planta, öffnet einen Rundblick ins Passeher-, Bintschgan- und Etschthal, im Hintergrnude eine Reihe mächtiger Berghänpter. Das Hans kann zwölf Kranke aufnehmeu. In seinen Wohn-, Schlaf- und Gesellschafts- ränmen ist für gute Heizung und Lüftung gesorgt. Italic». Nom. Der Papst empfing den aposto lischen Vicar von Süd-Shantnug in China, de» Bischof Anzer. Frankreich. Paris. Der „Figaro" meldet aus Der Besuch des CzarenvaareL-zur Pariser T n g e s q e s ch i ch t e. Deutsches Reich. Am Donnerstag Abend "/i8 Uhr traf Se. Majestät der Kaiser in Begleitung des Prinzen Adalbert mittels Sonderznges, von Ncndsbnrg kommend, zum Besuche des Fürsten Bismarck in Fried ri ch s rn h ein. Graf Rantzau begrüßte den Kaiser namens des Fürsten Bismarck, da diesem sein GesnndheitSzustaud nicht erlaubte, persönlich zum Empfange des Kaisers am Bahnhöfe zn erscheinen. Unter den Hnrrahrufen des Publikums begaben sich sodann der Kaiser nnd Prinz Adalbert, beide in Marine-Uniform, in Begleitung des Gefolges nachdem Schlosse, Fackeln tragende Bahnbedienstele und Fenerwehrmänner bildeten längs des Weges Spalier. Die Abfahrt des Kaisers erfolgte gegen '/,9 Uhr. — Die Kaiserin, die seit mehreren Tagen stark er kältet war, befindet sich wieder in bestem Wohlsein. — Das Armecverordunngsblalt veröffentlicht eine Cabiuelsordre, wonach vom Herbst 1898 ab die Traiu- svldnteu in der Regel nach einjähriger activer Dienstzeit zur Reserve zn benrlanben sind. — Bei 6392 im Jahre 1896 in Denlschland beendeten Concnrsen betrugen die Verluste 20 Millionen weniger als im Jahre 1895 bei 6362 beendeten Concnrsen. — Als Sympathiekundgebung für die Deutsch-Oestcr- reicher veranstaltete die Berliner Studentenschaft am Montag einen Commers in der Tonhalle. Nach Ab- seuduug eines Telegramms an die deutsche Uuiversiiät Prag beschloß die Versammlung folgende Depesche an die deutschen Universitäten in Oesterreich abznschicken: „Den deutschen Commilitouen in der Ostmark senden die in der eins in der Liebe und Treue zu unserem Bolksthum, einj in der Begeisterung für unsere alldeutschen Ideale. Stehet fest und harret aus iu Eurem heiligen Kampfei" — Prof. Lenz erinnerte au die groß-dentsche Bewegung vor 50Jahre» »nd schloß mit einem Hoch auf Bismarck als de» Hort des deiilschcii Wesens. Darauf wurde ein Telegramm nach Friedrichs»»!) gesandt, in welchem die Versammlung den» Fürsten ihren Dank ausdrückte für „die große» Thate», die er allezeit für das deutsche Volk gethau habe". — Nach weiteren Reden sang man znm Schluß Arndl's Lied „Der Golt, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte." Der Commers wnrde polizeilich überwacht. An demselbcu Abend wnrde ein Protest gegen die Haltung der Negierung in der österreichischen Frage in den Concordiasälen be schlossen. Neu-Nnppin. Ein schwerer Unfall, bei dem sieben Arbeiter ertrunken sind, hat sich am Montag Vor mittag bei der Schüttung des Bahndammes am Seenfer jenseits der Stadt zugctrageu. Als ein Zug mit Lowrys bis ans Ende des Dammes gefahren war, kippten die Lowrys Plötzlich nach der verkehrten Seite um und rissen die daneben stehenden Leute mit iuS Wasser. Zweien gelang es, schwimmend das Ufer zn erreichen, die übrigen aeriethen unter die nachstürzenden Erdmassen, wodurch sie sogleich unter dem Wasser verschüttet wurden. Siebe» Arbeiter ertranken nnd zwei werden noch vermißt, von denen man noch nicht mit Bestimmtheit weiß, ob sie sich ans dem verunglückten Zuge besunden haben. Unter de» Vernnglückte» sind mehrere Familienväter mit vier bis fünf Kindern. Gleiwitz. Am Donnerstag Vormittag fuhr ein Gülerzng ans dem Bahnhofe Zabrze auf einen anderen Güterzug. Personen wnrden nicht verletzt. Siebzehn Güterivagen entgleisten, zehn Güterwagen wurden stark, eine Locvmotive nnd siebe» Güterwagen leicht verletzt. Der Unfall ist vermnihlich durch Glätte der Schienen nnd dadurch verminderte Bremsstärke Hervorgernfen. Wir haben in der letzten Nummer die Verurtheilung der beiden Eiseilbahnbeamten mitgetheilt, welche am 11. Juli dieses Jahres das Eisenbahnunglück bei Kirchdetmvld nahe Kassel verursacht haben. Ans der Verhandlung ergab sich, daß Sennheim au dem Unglückstage, einem Sonntage, nnr aushilfsweise den ihm nicht genügend bekannten Außen dienst, und daß Neuler zum ersten Male den Sonntags dienst aus Wilhelmshöhe versah, nachdem er erst vor acht Tagen dorthin versetzt worden war. Ein Verschulden b - stritten die Angeklagten nicht. Stationsvorsteher Liudner- Eschwege bekundete, daß er schon 1896 das Stationspersonal in Wilhelmshöhe als unzureichend bezeichnet habe. In zwischen sei eine Vermehrung des Personals nach dem Unglück erfolgt, welche aber schon lange vorher beantragt war. Esse n. Der fatsche Erzherzog, Commis Emil Behrendt, bat nach der „Franks. Ztg." Anklage gegen den Bruder seiner früheren Braut, den Kaufmann Franz Husmann in Aachen, wegen Beleidigung erhoben. Die Klage stützt sich ans den Umstand, daß Behrendt seinerzeit in Lüttich und später in Essen ans Grnnd einer Dennncmtivn des Husmann wegen Betrugs verhaftet worden ist. Die gegen Behrendt cingeleitete Untersuchung, die sich auch noch ans Spionage, Erprcssnngsversnch und Diebstahl erstreckte, soll die Halt losigkeit aller Beschuldigungen ergeben haben. In Düsseldorf fand eine von 82 Theiluchmern besuchte Vorstandssitznng des Alldeutschen Verbandes statt, die in der Flotteufrage nnd in der deutsch-österreichischen Angelegenheit Beschlüsse faßte, ein mächiiges Aufblühen des Verbandes feststellle nnd Knndgebnngen an den Prinzen Heinrich, den Reichstag, die Denlschen in Oesterreich nnd den Fürsten Bismarck entsandte. Bei einem Erker-Einsturz auf der Lindwnrmstraße iu München sind 9 Personen verunglückt, von denen 2 ge- tödtet wnrden. Die Verletzungen sind theilweste geradezu furchtbarer Natur. Die Untersuchung des Einstnrzes hat ergeben, daß für das äußere Thurmmauerwerk Schwemm steine ohne jegliche Festigkeit verwendet nnd die umschlie ßenden Eisenschienen noch nicht verankert waren. Der Untersuchungsrichter hat die polizeilich vvrgenommene Ver haftung des Baumeisters nnd des Poliers bestätigt. Ein weiterer Verunglückter ist gestorben. Die Zahl der Tvdtcn beträgt also drei. Der Zustand eines anderen Schwer verletzten ist sehr bedenklich. Der 19jährige Bahnwärterssohn Sebald, der nm 14. November nachts den Wieu-Ostender Expreßzug bei Lohr in Bayern dnrch Schienenlösnng gefährdet halte, wnrde zn fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt. Oesterreich. Wien. Der Kaiser empfing den Statthalter von Böhmen Grafen Condenhove in Privat- nndienz. Gleichzeitig meldet die „Nene Freie Presse", daß die von ihr gebrachte Meldung von dem bevorstehenden Rücktritt des Statthalters Grafen Condenhove in Prag nnd die Ersetzung desselben dnrch den Statthalter von Dalmatien, Feldzengmeister David, keine Bestätigung findet. Beim Plündern des Ladens der Firma Schreiber in Prag wnrden anch die Fenster bei der an den Laden hiesigen Thurmzimmcr nächsten Sonntag und Montag Nachmittag 5 Uhr zwei Bescheernugen stattfinden, am Sonntag seitens des ChristbescheernugsvercinS, der seit dem Jahr 1845 eine Anzahl bedürftiger nnd würdiger Schnlkindcr (diesmal 18) zum Freudenfest des Chnst- bcmmes ruft nnd mit nützlichen nnd angenehmen Geschenken bedenkt, am Montag seitens des in hiesiger Stadt anch schon seit 1869 bestehenden Francnvcreins, der zwar das ganze Jahr hindurch seine Pflegebefohlenen, meist betagte, arbeitsunfähige Wittwen, unterstützt, aber zu Weihnachten dnrch besondere Liebesgaben in den Stand gesetzt wird, ihnen eine besondere Freude zu mache« uud allerlei Klei dungsstücke (Röcke, Hemden, Strümpfe ». s. w.) sowie Nahrungsmittel (Fleisch, Neis, Kaffee, Stollen n. s. w.) auf deu Weihiiachtsti ch zu lcgcu. — Auch dieses Jahr soll iu miserer Kirche eine besonders schöne, musikalische Weihuachtsfrcude geboten werden. Der bereits Viele» rühmlichst bekannte Violin- virtnos Adolf Elsmann, Kgl. Kammcrmnsikus ans Dresden, wird im Verein mit der Kgl. Hofopernsäugcriu Fräulein Camilla Wuschke und der allgemein geschätzten Sopranistin Frau Köhler-Grützmacher am dritte» Feiertage nachmittags 4 Uhr ein Concert veranstalten, dem ein trefflich ans- gewähltes Programm zu Grunde liegt. Freunde guter Musik seien schon im Voraus ans diesen hier seltenen Genuß hiugewiesen. 8or. — Wohl Viele werden mit sehr gemischten Gefühlen das Stück Schienenstrang angesehen haben, das sich von der Stadtmühle auf nuferer Badstraße bis znm Anfang der fiscalischen Straße htuzieht nnd werden die weiter hinaus am Rande so sparsam aufgespeichertcu Schienen- häufchcn crwartnngsvoll angesehen haben, was mit denen noch werden soll. Die Angelegenheit der elektrischen Bahn schien, nachdem die Stadtvertretnng die Einführung des elektrischen Lichtes abgclehnt hatte, iu's Stocken gekommen zn sein. Wie wir hören, steht aber demnächst zu erwarten, daß die „Continentale" von imserer Negierung die Erlanb- niß bekommt, die Bah» vom Basteiplatze aus zn bauen, aber unter der Bedingung, daß die Gesellschaft daun binnen Jahresfrist die Strecke vom Basteiplatze bis zum Bahnhofe fertig stellt und in Betrieb bringt. Da diese Bedingung, welche die Negierung stellt, geeignet ist, ängstlichen Gemüthern unter uns Schandanern einen nicht gelinden Schrecken einzujagen, so sind schon, wie wir ans ganz sicherer Quelle erfahren, von competcnter Seile bei unserer Negierung Schritte gethan worden, nm eine Aendcrnng die er Bedingung zuwege zu bringen. Und wir werden nicht verfehlen, seinerzeit unseren Lesern so schnell als möglich zu berichten, welchen Erfolg die von hier ans bei der Regierung gethaneneu Schritte gehabt haben. — Die heutige Nummer dieses Blattes enthält eine Sonderbeilage der Buch- nnd Papierhandlung von Gustav Bvssack, hier, uud eine solche der Firma Osw. Nösle r, Königstein, Schandanerstraße. Wir empfehlen dieselben den geehrten Lesern nnd Leserinnen znr gefl. Beachtung. Am Dienstag Abend ist ans der Bahnlinie Dresden- Bodenbach der gewiß seltene Fall vorgekvmmcn, daß der 5 Uhr 21 Min. von hier nach Dresden nb^elassene Per- sonenzng von Rathen bis Pirna nnr einen einzigen Passa gier vesaß. Die meisten Passagiere fahren, wie hierzu aufkläreud bemerkt sein möchte, inst dem sieben Minnien vorher die Strecke in derselben Nichtuug pnssireiiden Feru- zilg, so daß für den Loealzug im Winter wenig Passagiere übrig bleiben. — Die Ortskrankenkasse für die Arbeiter der Sand stein-Industrie der Oberelbe hält morgen Sonntag Nach mittag '/,3 Uhr im Gasthof znm Erbgericht in Krippen ihre ordentliche Generalversammlung ab. Ans der Tages ordnung für dieselbe befindet sich außer verschiedenen Wahlen zum Vorstände nnd Anträgen von Mitgliedern anch ein Antrag ans Beitritt znr Freien Vereinigung der Ortskrankenkassen im amtshauptmanuschasilichen Bezirke Pirna. — Alle denlschen Veteranen ans de» Feldzügen von 1848, 1864, 1866 nnd 1870/71 werden behnfs Ansnnhme einer Statistik (Stammrolle pro 1898) aller noch lebenden deutschen Krieger, gebeten, ihre genaue Adresse, die Be- zeichunng der mitgemachteu Feldzüge, sowie Angabe des Regimentes uud der Compagnie, welcher sie angchörten, den.Ortsbevollmächtigten des Verbandes dcntschcr Kriegs- Veteranen oder dem Bureau des genannten Verbandes, Leipzig, Nordstraße 26, mitzntheilem — Das Neichspostamt giebt bekannt, daß vom 20. Dccembcr ab Drucksachen in Nvllenform bis 75 cm» Länge nnd 10 ein Durchmesser anch innerhalb Deutsch lands sowie im Verkehr mit Oesterreich - Ungarn znr Postbeförderung zugelassen sind. — Soldatcnbriefe sind, »ach »euer Verfügung des Neichspostamts, portofrei nachzusenden an Militärpersvneu, die vorübergehend beurlaubt oder bereits aus dem Militär- verhältuiß entlassen sind. Bisher wnrde sür solche Seiid- nngen stets Strafporto in Ansatz gebracht. — Den Landbriefträgern werden von jetzt an auch Versichernngsmarken der I. uud II. Lohnklasse zum Ver- triebe an das Publikum mitgegebeu. — Das Reichsgericht hat folgende wichtige Ent scheidung gefällt: Hat ein Unternehmer seinen versicher- nnaspflichtigen Betrieb nicht angemeldet und ist er infolge dessen der betreffenden Bernfsgenvsseuschaft nicht über wiese» worden, so ist der in ihm beschäftigte Arbeiter trotz dem als versichert zn betrachte» nnd hat" in Uufallslreit- fällen nicht den Unternehmer, sondern die Verufsgenosseii- schaft zn belangen. — Die Meisen sind von allen Vögeln, die im Winter bei uns bleibe» die nützlichste» und »iedlichste» zugleich nnd mit Recht ergeht an alle Gartenbesitzer der Nus, sie zu pflege» »»d »ame»tlich vor Katze» zu schützen. Be sonders sollten Kinder die Meisen füttern, welche schnell so zahm werden, daß sie jede Scheu vor Menschen verliere». Ans dem Polenzthale. Unser liebliches Thal erhält mit nächstem Jahre in seinem unteren Theile, das ist von der neuen Waltersdorfer Mühle an bis zur Ans- mündnng bei der Friuzthalmühle, eine neue Straße. Auf Wunsch und unter Leitung der zuständigen königl. Fvrst- behörde haben die Arbeiten bereits begonnen. Diese Fahr straße, welche links der Polenz dahinführt, erhält eine Breite bis zn 5 Meter. Eine entsprechend breite Brücke an der Waltersdorfer Mühle führt dann nach dieser Thalstraße hinüber. Mit Fertigstellung dieser Straße hilft mau einem seit Jahren gefühlten Bedürfnisse ab. Von der Familie des Bootsmannes Fischer in Pfaffe udorf, welche bekcmntlich nach dem Genuß vvu aus Dresden bezogenem Fleisch erkrankt war, ist noch ein