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6i6 Obgleich die übrigen von ungleichen, mit unter sehr geringem Werthe sind, weil Petri nicht immer die besten Gehülfen halte; wur den sie doch nach seinem Tode nicht selten mit 6o Thalern, ja wohl noch theurer bezahlt. Denn Friedrich der Große hatte die Platten in Beschlag genommen, und Ließ keine Ab- drücke mehr davon machen. Friedrich Wil helm H schenkte sie der Berliner Akademie der Wissenschaften, welche sie wieder abdru cken und das Exemplar um 6 Friedrichöd'or verkaufen ließ. In den Dauern un ruhen Lm August I79O waren die Katzen Häuser derHaupt- versammlungspunkt von mehr als tausend re bellischen Köpfen der Gemeinden Wendisch- bohra, Ober-Eula, Neumergenthal rc. Von hier drohten sie, die Stadt Meißen nicht al lein, sondern auch mehrere Herrnhöfe der umliegenden Gegend zu ruiniren, wenn man nicht einige ihrer Kameraden aus Ober-Eula N o t L Die Frau des franz. Soldaten Franz Layac hat mit ihren» Maune in der Grenadier-Com pagnie des Lzsten Linienrcgimcnts, von 1792 bis zum Jahre 1304? gedient. Im Jahre 179z wohnte sie dem Angriff gegen eine spanische Bat terie bei; ihr Bruder wurde an ihrer Seite ge- tödtct, und ihr Mann durch eine Kugel, die ihm durch den Leib ging/ verwundet. Die ses uncrschrveknc Weib fuhr fort sich zu schla gen / ohne ihren Posten zu verlassen. Nach Eroberung der Batterie eilte sie ihrem Manne Herausgabe, welche das Amt als Rädelsfüh rer in Verwahrung genommen hatte. Mei ßens Besatzung war damals zu schwach. Man mußte wirklich den Umstanden nachgeben und den Rebellen ihre Anführer auslieferu. Wieviel übrigens jene Friedensstörer da mals ausrichtetcn, ist bekannt. Sie hofften einzig darauf, daß das, gegen sie komman- dirte Militär zu ihnen übergehen würde. Da harren sie sich aber stark verrechnet. In wenigen Wochen war der Aufruhr gestillt, und so manche von denen, welche bei den Katzen ha usern im eigentlichsten Sinne nur in Prinz Heinrichs Fußtapfen getreten waren, hatten auf dem Festungsbau und auf dem Königstein Zeit genug, darüber nachzu, denken, daß zwischen einer militärischen und einer Bauern « Position doch wohl ein Unterschied statt finden müsse, sollte letz tere auch noch mehr, als bei den Katzen häusern, vom Terrain begünstigt werden. z e n. zu Hülfe, und trug ihn auf ihren Schultern nach dem Lazarech. Sie selbst ist niemals ver wundet worden, ob sic gleich mehreren Gefech ten beigcwohnt hat. Der Kaffer, von ihren Thaten unterrichtet, hat ihr eine Pension von ic>o Francs bewilliget, und ihr die Benennung: Grenadier des 6gsten Regiments bei gelegt. Außerdem erhielt sie, nebst ihrem Manne, ein Gut, auf welchem sie mit ihm und fünf Kindern in guter Gesundheit lebt.