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Pü*»«« W v»««» '-«»A .... a„- '«sq,v2ö ruuvzzq -V »I» PM "MW VSjoaK «-1-rq iuv ,«a YunK-aiUvStzmv-^S „st «t sUvzL „,,; stllü -irstzistuv^-s -t- ^-»rmmr-tz-s u,,« Schaudnn, Mittwoch, den 30. Mai 43 bestimmt worden. Vcrösfciilliäil: Akiiiar Köhler, G.-S. Königliches ÄlmtSgericht Schandau nm 26. Mai 1894. Ihle. ncima. Wcii'ws die mcisleii der l'ishcrigcn Ncducr haben äcacn die Rcgicr.mg gesprochen und ist die Sillialion übcr- hanvl kiilisch geworden. Wenn Crispi nicht noch in letzter Slnndc durch eine große nnd ciudrnckönollc Rede dicttammcr» nicht heil ans seine Seile bekommt, so ist die Ablehnung der Fmcmzrcsoniic» gewiß. Daun wird entweder daS Cabinct Crispi zmückncic» mlissen oder aber es wird das Parla ment aufgelöst werden müsse», ein dritter Ausweg ist kaum möglich. . » . - ,. . . Aus Ccnlrnlafrika wird die Kunde von emcm anschciucud bedeutenden Erfolge der Engländer gemeldet. Britische ColoniaUrnppcn haben die anssläudischcn Eingeborenen unter dem Häuptling Makanjira in einer großen Schlacht am Nyassasce völlig besiegt. Makanjira ergab sich den Eng. ländern nnd nahm die ihm gestellten Fricdcnöbcdingungen au. Nichtamtlicher Theil. Wohlsein wieder im Neuen Palais bei Potsdam ciugclroffcn. In diesem seinem bevorzugten Sommerheim wird der hohe Herr bis zum Antritt seiner diesjährigen größeren sommer lichen Reist« vorwiegend rcsidircu. Das Ergebnis; der im Ncichölagöwahlktcisc Plauen i.V.- Oclönitz vorgcnommcncu Nachwahl liegt jetzt vollständig vor. Es erhielten: Gerisch (socialdcm.) 9999, Uebel (Eandidat der Nationallibcralcn und Eonscrvativcn) 5994, Schubert (Antisemit) 2773, v. Schwarze (frcis. VolkSP.) 1998 Stimmen, cs hat also Stichwahl zwischen den beiden Erstgenannten stattznfindcn. Es ist klar, daß hierbei der socialdemokratische Eandidat, welcher seinem Stichwahlgcgncr um rnnd 4000 Stimmen voraus ist, siegen muß, wenn nicht die in der Hanptwahl nnterlcgcucu Parteien, die Antisemiten nnd die Freisinnigen, bei der engeren ElU- scheidnng kräftig für den bürgerlichen Candidalcn cinlrctcn. Hoffcnllich wird das letztere auch geschehen, trotz der Vcr- slimmung, welche der Wahlkampf in Plauc«-OclS«itz gerade zwischen den bürgerlichen Parlcicn dieses sächsischen Reichs» lagswahlkrciscö hcrvorgcrufen Hal. Gleichzeitig mit dieser Wahl hat auch die Stichwahl znm Reichstage im Wahl kreise Schlochnu-Flatow slatlgcfunden. Ihr Resultat besteht darin, daß der Caudidal der Conscrvalivcu, Hilgendorff, mit etwa 2000 Stimmcn-Mchrhcit gegen den Eandidatcu der Polen, v. Proudziuski, zum Abgeordnete« gewählt worden ist. Der bisherige Kanzler für Kamerun, Leist, hat sich nun doch seinen Richtern gestellt, denn er ist am Bord des Wörmaun-Dampferö „Luln Bohlen" am Sonnabend früh in Hamburg eiugclroffen, um alsbald nach Berlin weiter» zurciscn. Im Interesse des Ansehens des deutschen Beamten- standcs und specicll desjenigen der höheren NeichSbcamleu kann mau sich mir freuen, daß demnach die Gerüchte, welche Herrn Leist bereits von Kamerun nach Amerika entwichen sein ließen, unbegründet sind. Herr Leist wird sich wegen der ihm znr Last gelegten bekannten schweren Ausschreitungen vor der Disciplüunlammcr zu Potsdam zu vcranlworlcu haben. Gegen das Urthcil dieser Instanz stehl ihm dann Berufung an den Diöciplinargerichtshof beim Reichsgericht zu Leipzig zu. Der Zollkrieg zwischen Deutschland und Spanien ist nunmehr in aller Form eröffnet. Die spanischen Zollämter sind angewiesen wordcn, den Maximallarif gegen dculfche Waarcu, die seil dem 21. Mai nach 12 Uhr Nachts in Spanien cingetroffcn sind, anzmvcndcn, worauf deulschcrscits durch die Inkraftsetzung der dem Bundcsrathc zm-egangencu kaiserlichen Verordnung geantwortet worden ist, welche einen 50procemigcn Zollzuschlag zu de» Sätze» des allgemeinen deutschen Zolltarifs gegenüber allen wichtigeren aus Spanien und den spanischen Eotouieu kommenden Artikel» anöspricht. 9m Interesse der Weitcreulwickelimg der vielvcrzweigtc» und nicht unbcdcMeudcii handelspolitischen Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien ist diese Wendung gewiß unerfreulich genug, aber die Schuld hieran liegt lediglich ans spanischer Seile, was ja hinlänglich bekannt ist. Wer es ciber in dem cnlbrannlcu wirlhschaftliche» Kampfe länger aushallcn wird, das reichere und größere Dcnlschland oder das ärmere und kleinere Spamcii, nun, daö wird sich vielleicht schon bald zeigen. Jedenfalls ist die Entschlossenheit nur zu billige», mit welcher die dculschc Negierung diesen ihr nttfgczwuugeucn Kampf ausgenommen hat. In Frankreich herrscht Ralhlosigkcit, wer die hcikelc politische Erbschaft des gestürzten Ministeriums Casimir Pürier übcruehmcu soll. Alle bckanulcrcu Politiker, bei denen Präsident Carnvl wegen Bildung des neuen CabiuclS aullopfte, haben cs bis jetzt abgclchnt, sich der Lösung dicser schwicrigc» Aufgabe zu unterziehen. Bourgeois, der bekannte Radikale und frühere Untcrrichlöministcr, hat eS sogar wiederholt abgclchnt, diesen Auftrag zu übernehmen, doch will er sich bereit finden lassen, wieder in ein radikales Cabmet cinzutrclcn. Nach neueren Meldungen unterhandelte Brisson, der bislang als einer der Caudidatcu für die Präsidentschaft der Republik galt, mit Caruot wegen der CabiuctSbildung. Die spärlichen Nachrichten, welche der officiösc römische Telegraph über die schon seit einer Woche im Gange be- fuidlichcn cnlscheidungörcichen Debatten der italienischen Dcputirtcnkammcr in Betreff der Finanzmaßrcgclii des Cablncts Crispi bringt, lauten für letzteres ungünstig 2» d.m »b,r do- d„ S-Io-!ld B-U..S Io »-"»ilchl-"'- ist 0», Aoiw« d-« Bnw-li--- ,ur Gläubigerversammlnng behufs Beschlußfassung über Ve.kanf d-ö Geschäfts des GcmcinIchnIdnerS un Ganze., auf den 5. Juni ttt Der Handfcrtigkcitsuntcrricht für Knaben. Seit einige» Jahre» vollzieht sich i» Deutschland eine erzieherische Rcfonu, die darauf gerichtet ist, Haud und Auge der männlichen Jugend zu bilden, die Knaben mit den Elementen praktischer Arbeit pädagogischer Weise bekannt zu mache«, damit die Schüler die dergestalt erworbene« Kenntnisse und Fertigkeiten später praktisch vcuvcrthrn können. Die Bedeutung nud der Werth dieser Reform brauchen wohl kaum «och hcrvoigehoben z« werden. Es ist klar, wie fördernd die Unterrichtsmethode, durch Arbeit zur Arbeit zu erziehen, in jeder Beziehung auf die Knaben einwirkc» muß, wie sthr dcr Haudferligkeitönnterricht geeignet ist, im Zögling Sinn für Forme» zu wecke», Gewöhnung an Ordnung, Pünktlich keit nnd Sanbcrkeil hcrvorzurnfeu, ihm die Erwerbung all gemeiner Kunstfertigkeit zu erleichtern und ihn hierdurch mehr für die Fordcrnugcu des praktischen Lebens vorzubercitcu. Die Wichtigkeit derartiger Bestrebungen c> kannte mau zuerst in de« skandinavischen Ländern und iu Finnland, dort steht die Handfertigkeit für Knabe» schon längst in hoher Blüihe, nnd die hierbei erzielten schöne» Resultate finde» i» alle» Kreise» der Bevölkerung die höchste Anerkennung. In Deutsch land winde diese Entwickelung dcS HandfcNigkcilSwcscuS iu den stammverwaudlcu Ländern des Nordens mit steigender Anfmcrksamkeil verfolgt, bis endlich auch bei miS Männer, wie Prof. Gneist, Hammacher, dann vor Allem Stadtrath von Schenkendorff-Görlitz n. a., für die Einführung des Haud- ferligkcilSuiUcrrichtcs iu die Schranke» träte». Es w»rdc» Vereine zur Unterstützung und Förderung dieses Zweckes gegründet und im Anschlusse hieran Arbeitsstätten und Ar- beilSschulcu iu sich stetig mehrender Zahl ins Lebe» gerufen, so daß man bereits im Oktober 1891 im deutschen Reiche inSgcsammt 328 Arbeitsstätten für die Jugend zähle» koimlc, welche vo» rmid 1500 Zöglinge» besticht nmrdcu. Das sind gewiß schon ganz erfreuliche Anfänge des Hattdfcrligkcitsnnterrichtcs für Knabe» i» unserem dculschc» Vaterlai.de, aber eben doch mir Anfänge. Sollen die refor matorischen Bcmühimgcn ans dein genannten Gebiete wirk lich für weitere Kreise von Nutzen und Segen werden, so muß unbedingt die Zahl der betreffenden Unlerrichtöstätlcii auch noch fernerhin bedeutend vermehrt werden. Daß hierbei dem Staate die Pflicht zukommt, nach Kräfte» mit cinzn- grcifcn, darüber kann wohl kein Zweifel mehr bestehe», offenbar ist jedoch gerade auf dem so wichtigen soeinlpoliUschcn Felde dcr Erziehung der männlichen Jugend zu praktischer Arbeit staalUchcrscits noch viel zu wenig geschehen. So wurde« von de« 328 Arbeitsstätte« für Knabe«, welche im Oktober 1891 i« Dculschland bestände«, mir 21 Proccul, also «och «ich! eimnal ein Viertel dcr Gcsninmtzahl, vom Staalc imtcrhaltcn, letzterer müßte aber in dieser Beziehung entschieden weit mehr lhun. Finanzielle Bedenke« könne« doch i« einer vcrhällnißmäßig so bedeutungsvolle« social- polllischc« Spccialfragc schwerlich eine hindernde Rolle spiele«, zumal, da sich gerade bei dem HandferligkcitS.mtcr- richle mitSmmucu von 40000 mid 50000 Marl schon viel lhnn läßt. Es wäre noch die Frage zu erwägen, ob und in welcher Weise Verbesserungen im HaudfcrNgkcilSuulerrichlöwcsc« sür Knaben in Deutschland vorzunchmen seien. Specicll wäre zn prüfen und zn entscheiden, ob die erziehliche Handarbeit als ein wahlfreies, aber als ein obligatorisches Unterrichtsfach gesetzlich zuzulasscn sei. Das letztere ist dcr Fall in Frank» reich und in Finnland, sowie in Norwegen für dicSladtschulcii und die Lchrcrscminarien, während man die erziehliche Hand arbeit nlö wahlfreies Unterrichtsfach in England, Dänemark, Schweden und Norwegen für die Landschulen besitzt. Was mm Deutschland aubelaugt, so dürften indessen dcr obliga torischen Einführung des HandferligkeitSuntcrrichtcü au sämmtlichcu Volksschulen zu große praktische Hindcruissc cntgcgcnstchcn, so daß sich mehr die andere Methode empfehle» ließe; mit letzterer ist mau bereits im Großhcrzogthm» Bade» vorgegnuge». Im Uebugc» gilt es, dnhiii zu wirken, daß auch in Dculschland dem Handfcrtigkcilöuntcrricht für Knaben mehr und mehr Eingang verschafft wird, und zwar durch private Initiative sowohl als auch mit öffcMlichcu Mittel». Politisches. Kaiser Wilhelm ist am vergangene» Freitag früh «ach 7 Uhr vo» seinem Jagdaufenthalte in Pröckelwitz im besten Sächsische WMung. AmtMslt für das MiMc LMSMW «ad den ZtadlrE pi KWiim, smic sm den MdlMmimnly !» WBcia. Achtunddreißigster Jahrgang. -- „ Dl- „Sächs.Elb^ erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch dl« Expedition dieses L oder^deren Nau», wP^Jnsemte unter fünf Zeilen werden bis Dienstag früh » Uhr, für das ÄonnMniwlüaN spätestens b,S Freitag früh » Uhr "beten. Prc S > "e ^„chr. Hess-, in Dresden und Leipzig die Annoncen, werden mit SO Pf. berechnet, <tabellarisch° oder eo.nptieirte nach Uebereinknnft.) - Inserate für d.e Elbze ung » hm ' L D.-'b- L Co. BtlreauS von Haascnstei» L Vogler, Invalidcndank und Nud. Mosse, in Frankfurt a. M. w 1884. Locales und Sächsisches. Schandau. Am Svnuabeud iKachmittag hat in Anwesenheit einer größere» Anzahl geladener Ehrengäste die Eröffnung dcr IU. Schandaucr Kunst- nnd Gewcrbe- Ansstcllnng stattgefunden, nnd von da ab ist dieselbe dem Publikum in allen ihren Abthcilnngcn zugänglich. Man änn getrosten Mnthes Voraussagen, daß diese Ausstellung ich im Laufe des Sommers eines großen Zusprllchs er retten wird, denn dieselbe bietet in ihrem kleinen Nahmen eine so reiche Fülle des Schönen, Interessanten und Lehr reichen, daß man auf's Höchste überrascht nnd gefesselt wird. Das Ansstcllnngs-Cvmitv unter der energischen, vvn feinem künstlerischen Geschmack geleiteten Führung des Herrn Sendig hat mit der Fertigstellung derselben ein Werk in's Leben gcrusen, auf welches das Comitä nicht allein, sondern auch die Stadt Schandau, ja ganz Sachseu mit berechtigtem Stolz blicken dürfen. Einen Vorgeschmack vvn der Noblesse, mit dcr das Ganze in's Werk gerichtet ist, bietet bereits der illnstrirte Katalog. Als erste Illu stration findet man in demselben ein vorzüglich in photo graphischem Lichtdruck ausgeführtes Porträt der erhabenen Prvtectorin der Ausstellung, Ihrer Majestät der Königin (nach einer Photographie vvn Master in Dresden). Für jede dcr 12 Abthcilungcu bietct derselbe sodann eine höchst instruktive Beschreibung seitens dcr bctrcsfenden Aussteller bczw. hervorragender Kenner der betreffenden Gebiete, wie Nnd. Sendig über Geweihe, Arthnr Mennel über die sächsische Entwickcluugsgcschichtc, Prof. Krone über Dar- stellnngen der Sächsischen Schweiz, Prof. Ur. Rühlmann- Döbeln über Anwendung der Elektrieität re. Eine Elitc- Ansstellnug ist die kleine Gemäldesammlnng von 62 Bildern hervorragender Meister, welche Herr Sendig aus seinem Privatbcsitz, aus Bildern des Herrn KunsthäMers Neumann n. A. zusammengebracht hat. Sie ist mit so viel Kuust- vcrstäncmiß nnd feinem Kennergeschmack ansgewählt, daß man wirklich einen nngetheilten Genuß fast au jedem Stlicke hat. Alleu Ailderu voran sind zunächst die Lenbach'scheu Oelpvrträts Sr. Majestät des Königs vvn Sachsen, sowie das bekannte Pastellbild des Königs zu ueuueu, bereu bereits ausführlich gedacht wordeu ist. Die Sammlung vvn altem nud neuem echte» Meißner Porzellan, welche sich hieran anschließt, bietet in ihrer sorgfältigen Auswahl sogar Manches, Ivas mau selbst iu der Köuigl. Pvrzellausammluug nicht so gnt vertreten sieht. — Der feierliche Akt der Ansstellungseröffnnug nahm um 4 Uhr seinen Anfang. Zu demselben hatten sich eingcfnnden: die Herren Oberregiernugsrath Amtshauptmann Kuntze-Pirna, Bürgermeister Wiecks die Stadträthc Mueller, Back und Rößler, Sauitätsrath Ur. Müller, Pastor Grieshammer, Schandau, Laudtagsabgevrdneter Hering-Königstein, Stadt rath n. D. Teucher-Dresden, Professor Löou Pohle, Ur. Paul Lindau, Cvmmissivnsrath Eberlenl-Pirua, Garteu- baudireetvr Bertram-Dresden re. Am Haupteiugaug der Ansstellnug nahm die Versammlung Aufstellung und Hcrr Rudvlf Sendig hielt eine kurze, herzliche Ausprache, iu der er die Versammlung auf's Wärmste begrüßte, alleu Förderer» des Ausstelluugs-Uutcruehmeus dankte, ins besondere aber der hohen Protectvriu desselben, ans welche er cm begeistert aufgeuommeues Hoch ausbrachte. Zu- aleich erklärte er die Ausstellung Namens des Cvmitös für eröffnet und lud die Versammlung ein, dieselbe zu besichtigen. An diese» Eröffuungsakt schloß sich eiu fest-