Der Adept oder Unterrichtsstunden eines Zauberlehrlings
Titel
Der Adept oder Unterrichtsstunden eines Zauberlehrlings
Untertitel
eine vollständige Anleitung zur Erlangung der höchsten Glückseligkeit und Weisheit sowie übersinnlicher magischer Kräfte, welche befähigen zur selbsteigenen Ausführung phänomenalster Wunder
chem Zustand sei: Also ist das nun meine höchste Betrübnis, daß ich meinen Gott nicht genugsam lieben kann." In der Historie der heiligen Edelfrau Katharina Brette rg heißt es: „Als ein christlicher Freund wünschte, daß diese ihre Glückseligkeit bis an ihr Ende währen möchte, rief sie aus: „O der Freuden, der Freuden, der Freuden, die ich in meiner Seele fühle! Sie find wunderbar, wunder bar, wunderbar sind sie! O wie süß sind die Küsse meines Seligmachers! u. s. w." Die gemäßigtere Empfindung dieser Glückseligkeit, deren zeitliche Höhepunkte in mehr oder weniger lange andauern den glückseligkeitsüberströmten Verzückungen bestehen, ist ein überaus beseligender Friede des Herzens, von welchem z. B. die in Gott wiedergeborene Magdalena Henry in des Predigers la Roque Buch „la soienLa äa Kien inourir," sagt: „Ich habe nichts zu bestreiten! Der Herr Jesus hat alles überwunden! Ich hätte es nicht glauben können, daß Gott mir solchen großen süßen Frieden geben, und mich also von allem entladen würde." Dieser glückselige Friede ist eben die Blüte oder Frucht der Willens-Stille, der Wunsch- losigkeit, die dem zu eigen wird, der an Stelle seines eigenen Wollens den Willen Gottes setzt, sich ganz und gar in Bezug auf alles Geschehen der Willkür Gottes anheimgiebt und so allen Widerspruch, alles Anders-Wollen resp. alles eigene Wollen ausgiebt. In der Geschichte des heiligen Wernerus berichtet Reitz nach der französ. Originalausgabe von 1701: „— Und als sein Vetter ihn wegen dieser Entzückung befragte, sagte er, er hätte solchen Frieden, der über alle Vernunft ist, in seiner Seele empfunden, daß er seiner selbst nicht wäre Meister geblieben u. s. w." Wie beseeligend, wie außerordentlich herrlich ein solcher Friede und solche Glückseligkeit sein muß, von der ein gewöhn licher, weltlich gesinnter Mensch sich keine Vorstellung machen