Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Text, sowie Knickspuren über den oberen Ecken als Leseanmerkung an den Seiten 65-72, 129-136, 193-200, 225-232 und 257-264
88 Wenn der Graf in Petersburg war, verfehlte er nicht, Pc- troff'sHaus zu besuchen und in den wenigen Tagen seines Auf enthaltes daselbst sich Alerandra möglichst anzunähcrn. Aber diese wußte in ihrer Sanftheit und doch würdevollen Erscheinung ihm so weit zu imponiren, daß er keinen neuen Sturm aus ihr Herz wagte. Rodney war größtenthcils zugegen und schützte so das Mädchen vor allen Anfechtungen durch den unliebsamen Ver ehrer. ZwischenWiwikoff und dem Britten fielen manchmal, wenn das Gespräch die Politik oder nationale Verhältnisse berührte, kleine Reibungen und Sticheleien vor, die aber nie weiter aus- artetcn. James Rodney war von Natur besonnen und gemäßigt und der Graf enthielt sich aller besonderen Provokationen, — vielleicht mochte er Gründe haben, sein heißes Blut kühl und sich selbst in vernünftigen Schranken zu halten. DaS Glück der Liebenden war durch dir Anwesenheit Wi- wikoff's gleich einem Schatten in etwas verdüstert, aber nicht gestört, — und wenn er wieder fort, durch Hunderte von Meilen von ihnen geschieden war, dann lächelte die Sonne ihres Himmels nur um so freundlicher und schöner. Der Major Petroff war viel zu sehr Soldat uud mit seinem Dienste, ja selbst auch mit Politik beschäftigt, als daß er von dem Verhältnisse Alerandra's und Rodney's, — von der zur heißen Liebe, zur glühenden Leidenschaft herangewachsenen Nei gung der jungen Leute viel bemerkt hätte. Ob eS ihm recht gewesen wäre? . . .