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Phänomene bei Sterbenden. 107 Nach Gregoire de Tours, Iüt>. VI. eup. 1, steht in der OoIIso tion Cuirot I. 375, daß St. Sauve, Bischof von Albi nur schein todt gewesen, im Sarge erwachte. Er erzählte Gregoire öfters, daß er einen Augenblick im Paradiese war, und G. rief Gott als Zeugen der Wahrheit an. — Der amerikanische Arzt vr. Clarke saß am Bette einer Sterbenden, die einige Worte sprach, dann ihren Kopf auf das Kissen wie zum Schlafen legte. Ganz unerwartet wandte sie ihn hierauf »ach hinten und ihre Gesichtszüge wurden glänzend, wunderschön, ihre Augen funkelten ungewöhnlich lebhaft und mit einem Tone höchster Ueberraschung und Wonne sprach sie den Namen des ihr theuersten und nächsten Wesens aus, ließ dann ihren Kopf sinken und ebenso unerwartet wie sie aufgeblickt, „ging ihr Geist zu Gott, der ihn gegeben. Man erhielt den Eindruck, daß Etwas, die Schranken des Fleisches durchbrechend, ihren Körper verlassen habe". — Dr. Holmes behauptet von einer ganz zuverlässigen Dame eine ähnliche Thatsache gehört zu haben. Sie bewachte den letzten Seufzer ihrer Mutter jpuront) und hatte das Bewußtsein, daß Etwas sich erhob, als wenn der Geist erkannt hätte, daß der Angenblick zum Verlassen seiner irdischen Wohnung dasei. L6 6ob6r,8pirit.Ua.lliksstution8 oto. S. 48. Als Holtei's Fran, die früher beliebte Hofschauspielerin Luise Rogöe, in Berlin am 28. Äan. Abends nach 9 Uhr starb, saßen Freunde zu Obernigk in Schlesien zur gleichen Stunde beisammen und der Gutsherr Schaudert suchte einen Pokal hervor, füllte ihn mit Ungarwein, um auf Genesung Luisen's und das Namensfest Holtei's anznstoßen. Da ertönte ein Klang wie von gesprungenem Glase und aus dem dicken Pokal fiel ein rnndes Stück ganz von selbst auf den Tisch. Aus diesem Pokal hatte Luise 4 Jahre vorher Dank genippt, als diese Frcnude auf ihre Gesundheit als Neuvermählte tranken. (Holtei, „49 Jahre", IV. It!2. Berlin 1844.) Pastor Rejahl war sehr befreundet, von den Studienjahren an, mit dem Gymnasiallehrer Ehlers in Altona und sah ihn, der nach einer schweren Krankheit ziemlich wohl war, zum letztenmal im Sommer 1873. Der Freund nahm unn an, daß cs ihm fortan gut gehe, als er am 8. Dez. des selben Jahres gegen 9 Uhr Abends ein wiederholtes Knistern und Berührung der Papiere auf seinem Schreibtisch, als wenn sie etwa hohllicgend oder ans dem hinaus ragenden Rand mit den Fingern getupft würden, hörte; dasselbe ertönte auch auf dem Pult und an der Wandtapcte. Die Hauskatze, eine sehr fleißige Mäuscfängerin, hielt seine und die Nachbarmohnuugeu von Mäusen rein. Die Sache dauerte fort und nach 10 Uhr schien es, als ob der an der Wand hängende Apparat für Angendouche, der um 9 Uhr gebraucht worden war, noch tröpfle und als ob der Schlauch hin- und herbaumelte und an die Wand schlüge. Am Morgen schien es ihm, als ob Jemand mit der flachen Hand an die Wand neben ihm klatschte und am Tage ließ