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Fernsehen und Hören rc. 147 Geister zu Hülfe ziehen, daß sie nach der Analogie des Elektro magnetismus iu unbestimmte Entfernung zu wirken vermag, soferne der entgegengesetzte Pol zu ihr in Beziehung treten kann, was das Wesentliche ist. Indem die Seele intensiv in eine andere Seele oder deren Umgebung eingeht, damit sich zugleich extensiv ausbreitend und auf Verwandtes oder Entgegengesetztes treffend, kann sie Entferntes oder Verborgenes gewahren, sich durchschauend verhalten, nach Umständen auch selbst in einem Abbild wahrgenommen werden, z. B. bei Sterbenden, die sich anderwärts zeigen und bei Doppelgängern, wohl auch Physische Wirkungen hervorbringen. Und zwar kann dieses Alles mit oder ohne Bewußtsein der wirkenden Seele geschehen, die also im letzteren Fall ihre That selbst nicht erfährt. In Wechsel beziehungen dieser Art kommen uns Eindrücke aus Sphären zu, die dem gewöhnlichen durch Sinne und Hirn vermittelten Wahr- uehmcn verschlossen sind, indem unser Innerstes mit dem Innern anderer Wesen in Contakt tritt. Avicemm, Arzt und eine zeitlang Vezier des Sultans Eabus gest. 1037, behauptete, die Seele könne nicht nur auf ihren eigenen Körper, sondern auch auf entfernte Körper wirken, sie anziehen und fasciniren. 1079 schrieb der Engländer Maxwell, daß die Seele nicht im Körper cingeschlosscn sei, sondern außer ihm sich mitthcilen und wirken könne und zwar leichter und kräftiger als mit der Körper lichkeit. Die Biographie des h. Severin, Bischofs von Cöln (^ot. IWUanä. zum 23. Oct.) ist nicht vor dem 10. Jahrh. verfaßt und konnte nicht ans zuverlässige ältere Nachrichten gegründet werden, die ohne Zweifel vorhanden waren. An einem Sonntage nach dem Morgcn- gottesdicnstc habe S., wie gewohnt, die h. Orte besucht, als er plötzlich in der Luft einen himmlischen Gesang vernahm, was nach Gebet auch bei seinem Begleiter, dem Archidiakon der Fall war, welchem S. dann erzählte, daß der h. Martin von Tours gestorben sei und eben jetzt von Engelchören in die Seligkeit gebracht werde. Erkundigung in Tours hätte ergeben, daß Martin genau zur selben Stunde (Jahr 401) gestorben war. Die Biographie hat diese Angaben von Gregor von Tours: Nirueula 8t. Llurtini I. 4. Letzterer erzählt, daß im Jahre 596 der hundertjährige Didier von Bordeaux, ein Fanatiker, die geheimsten Gedanken und verborgensten Handlungen erkannt und Fernblicke gehabt habe. Aus dem 6. Jahrh. wird über einen Holz hauer berichtet, über welchen ein Bienenschwarm herficl und der dann 10*