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fliegenden Haaren, das einzige Unterkleid auf der Brust offen, die Arme nackt bis zu den Schultern, die Füße bloß, das Unterkleid mit von der Schulter träufelndem Blut befleckt, auf ihrem Gesicht der wildeste Schrecken. Sie wurde verfolgt von einem kräftigen Mann mit schwarzem Haare und Bart, vor Wuth dunklem Gesicht, der ein langes und breites Stilct in der Hand hielt und wllthend rief: Mir wieder entgangen, Fluch ihr! Die-Frau hatte nur wenig Schritte in der engen Gaffe gemacht, als zwei Offiziere erschienen, die Frau unter ihren Schutz nahmen und sie zum Thorweg zurück geleiteten, aus dem sie gekommen war. Wilson erzählte, nachdem er die Erlaubniß eingeholt, vor der ganzen Gesellschaft von 80 Personen, der Dame das Gesicht, verlangend es zu bestätigen oder zu leugnen. Nach einigem Zaudern erwiderte sie: Ihre Angaben sind in jedem Punkte richtig und ich habe nichts daran zu ändern. Ich bin eine Amerikanerin, hier fremd und Niemand weiß um meine Vergangenheit. Meine Mntter starb, als ich ein Kind war und mein trauernder Vater zog ein Jahr darauf nach Europa und brachte mich zur Erziehung in ein Nonnenkloster. Als ich 18 Jahre alt war, kehrten wir nach Amerika zurück und ich trat nun in der fashionabeln Welt auf. Bald darauf starb mein Vater nnd ließ mich 20 Jahre alt mit geringer Weltkenntniß als Erbin zurück. Im 22. Jahr heirathete ich einen Mann von Rang, der sich als Schurke erwies und nach 8 bittern grausamen Jahren voll Unfrieden griff er mein Leben an, weil ich seine „Ehrcnschnlden", d. h. Spielschulden, nicht bezahlen wollte, welche von Ihnen beschriebene Scene in der N-acht vom 10. Okt. vor 1l Jahren in Paris stattfand. Ich habe die Narbe von der damals erhaltenen Wnnde an meiner linken Schulter. — Wilsou versichert, er schreibe Nichts darüber, wie diese und andere Ereignisse 'zu Stande kommen, könne aber für alle in feinen öffentl. Vorträgen erwähnte, vertrauenswerthe Zeugnisse bei bringen. — H oltei (Vierzig Jahre ic. V. 136) befand sich mit dem berühmten polnischen Dichter Mickiewicz und vielen Anderen am 26. Ang. 1829, dem Vorabend zu Goethe's 80. Geburtstag, in dessen Hans zn Weimar. M. ließ unter den Mädchen einen Teller hernm gehen, ans welchen Jede einen Ring legen durfte, den sie aber schon mehrere Jahre fortwährend getragen haben mußte, begab sich dann in eine Ecke, die Ringe aufmerksam betrachtend und vertheilte sie hierauf, bleich wie der Tod geworden, an die rechtmäßigen Besitzerinnen, „dabei von Jeder den Taufnamen und ich glaube auch das Alter angebend" sagt Holtei. Vorstehenden Fall kann man schon zur sogen. Psychometrie stellen; welche, wenn überhaupt begründet, als Hellsehen auf bestimmter Basis: materiellen Gegenständen, Schriften Anderer rc. betrachtet werden müßte und durch Gcistereiugebung oder momentane