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241 Geister suchen sie auf, um die Gegenstände zu behandeln, welche grosse Enthüllungen enthalten. Erfahrene Medien. Die Leichtigkeit in der Aus führung ist eine Sache der Uebung, welche man oft in einer kurzen Zeit erlangt, während die Erfahrung das Resultat eines ernsten Studiums aller Schwierigkeiten ist, welche sich bei der Ausübung des Spiritismus darstellen. Die Erfahrung giebt dem Medium den nöthigen Takt, die Natur der Geister, welche sich manifestiren, abzuschätzen, ihre guten oder bösen Eigenschaften nach den kleinsten Anzeichen zu beurtheilen, und die Hinterlist der Truggeister zu erkennen, welche sich unter dem Scheine der Wahrheit einschleichen wollen. Man begreift leicht die Wichtigkeit dieser Eigenschaft, ohne welche alle übrigen ohne wahren Nutzen sind. Der Uebel- stand besteht darin, dass viele Medien die Erfahrung, die Frucht des Studiums mit der Geschicklichkeit verwechseln, welche die Organisation hervorbringt. Sie halten sich für gemachte Meister, weil sie leicht schreiben, sie verschmähen jeden Rath, und werden so die Beute lügenhafter, heuchle rischer Geister, welche sie ködern, indem sie ihrem Ehrgeize schmeicheln. (Siehe hier weiter das Hauptstück von der Be herrschung.) Lenksame Medien sind solche, deren Fähigkeit sich leichter zu verschiedenen Arten der Communicationen fügt und durch welche sich alle Geister oder beiläufig alle spontan oder nach Anrufung manifestiren können. Diese Art Medien nähert sich sehr den sensitiven Medien. Exclusive Medien, durch welche sich ein Geist mit Vorliebe manifestirt, selbst mit Ausschluss aller Anderen, und der durch Vermittlung des Mediums für diejenigen antwortet, welche man ruft, das hängt immer ab von dem Mangel an Lenksamkeit. Wenn der Geist gut ist, so kann er dem Medium in einer löblichen Absicht aus Sympathie anhängen, wenn er böse ist, so geschieht es immer in der Absicht, das Medium in seine Abhängigkeit zu bringen. Allan Kardec, „Buch der Medien“. 16