Vorwort. (Sra et labora — bete und arbeite! Das war der Wahlspruch • der Mönche in alter Zeit. Durch seine Befolgung wurden sie Träger der Zivilisation, der Kunst und Wissenschaft und somit ein Segen für die Menschheit. Dieser Zustand dauerte aber nicht lange. Gar bald nahmen die Päpste ihren Vorteil wahr und fingen an, sich der Mönche zu ihren Zwecken zu bedienen. Dadurch wurde das Mönch tum zum Fluche für die Menschheit. Die Klöster sind es, wo heute noch das ureigenste, finsterste Mittelalter sorgsam weiter gepflegt wird, wo das eigentliche Wesen der Papstkirche lebendig und unverletzt konserviert bleibt. Sie bilden die letzte und größte Stütze dieser Kirche; in ihnen fußen die Wurzeln ihrer Macht, ihrer Größe. Nach klösterlichem Muster und in gleichem Geiste werden auch heute noch die Geistlichen erzogen und als „Seelsorger“ unter das Volk hinausgesendet; von den Klöstern aus ergießt sich die Flut der Andachten und Frömmeleien aller Art, und der Heiligenhimmel wird beinahe ausschließlich mit Kloster bewohnern bevölkert; durch Mönche beherrscht die römische Kirche ihre Anhänger von den obersten Kreisen angefangen, für welche die aalglatten Jesuiten da sind, bis hinab zu den niedrigsten Schichten, mit denen der Kapuziner fraternisiert. Auch die Bischöfe werden meistens den Klöstern entnommen, und ist dies ausnahmsweise einmal nicht der Fall, so muß der Bischof vor seinem Amtsantritte sich wenigstens auf einige Zeit in ein Kloster zurückziehen, um sich dort den rechten Geist zur Leitung seiner Diözese anzueignen. Man nennt das „geist liche Übungen“.