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(Vorwort. Die nachstehende Arbeit hat einen doppelten Zweck; einmal: ernsten Anfängern, besonders solchen, die durch die Ungunst der Umstände von größeren Bühnen und dem Verkehr mit Fachleuten abgeschnitten sind, ihr heißes Bemühen zu erleichtern und sie vor verhängnißvollen Mißgriffen zu be wahren ; sodann: die Vorwitzigen, die ohne rechte Ahnung von den ungeheuren Schwierigkeiten, die ihnen bcvorstehn, von der Laune des Augenblicks getrieben sich daran machen, „ein Stück zu schreiben", womöglich noch zurückzuhalten, ehe sie Andern lästig fielen. Durch Beides hoff ich die Dramaturgen zu entlasten, die Jahraus, Jahrein, bis zum Ekel, ganz unbrauchbare Machwerke durchstöbern und wieder rücksenden müssen, bis ihnen schließlich jede Lust vergeht, überhaupt etwas Neues zu lesen. Gustav Freytag hat vor drei Jahrzehnten eine Technik geschrieben^ doch tEffür das Drama höheren Stils und mehr zur Freude der Wissenden, als zur Aufklärung der Unwissenden. Mein Ehrgeiz kann nicht dahin gehn, sein Werk zu erreichen, aber vielleicht, es nach der angedeuteten Richtung hin zu er gänzen. Der (Verfasser.