Enthält: zahlreiche Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text und auf dem fliegendem Nachsatz, auf Titelseite neben Verfasser handschriftlich von May mit Tinte: "(Hessen)"
Doch wenn das Acußcrstc ihm nahe tritt. Der hohle Schein es nicht mehr thut, da fällt Es in die starken Hände der Natur, Des Riesengeistcs, der nur sich gehorcht, Nichts von Verträgen weiß, und nur auf ihre Bedingung, nicht auf seine, mit ihm handelt." Dann kommt der Freiherr vom Stein plötzlich zu Wort und darf sogar „oindruM geben". Dann finden Scharnhorst und Gneisenau plötzlich ein Feld. — Nur Eines müßt ich am Technischen des „Hamlet" — doch cs ist mit bösen Ahnungen, daß ich das Wort in den Mund nehme — auszusetzen; das ist die Zwicsprach zwischen Vater und Sohn, wenn der Geist im dritten Akt wiedcrer- scheint. Hamlet, übereifrig wie nur je, hat sofort den Verdacht: „Kommt Ihr nicht, Euren trägen Sohn zu schelten, Der Zeit und Leidenschaft versäumt zur großen Vollführung Eures furchtbaren Gebots? O sagt!" worauf der Geist: „Vergiß nicht! Diese Heimsuchung Soll nur den abgestumpften Vorsatz schärfen." Drauf wendet er sogleich die Aufmerksamkeit der mit Entsetzen ringenden Königin zu. Nur zwei Zeilen sind es, die er da spricht; sie klingen milde; sie lassen sich dem hier erläuterten Zusammenhang wohl einfügen; und doch, bei der leidenschast losen, abgeklärten Würde des Geistes, der objektiv und ruhig über dem Ganzen schwebt, sind mir seine Worte, gleich der Sclbstanklage des Helden, diesmal um eine leise Schattierung zu stark gerathen. Der „abgestumpfte Vorsatz" recht eigentlich hat die Anklagen gegen den „Zauderer Hamlet" verschuldet, und in der That, es ist die einzige Textstellc, die sich mit einem Anschein des Rechtes so vcrwerthen läßt — Shakespcrc verzeihe mir die Sünde.