Volltext Seite (XML)
Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. ^scheinungstoge: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Leitung, der Lieserantm oder der Besörderungseinrichtungen) hm der Bezieher keinen << Spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung Les Bezugs- . preise». - Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oder deren Raum 8 Alles weitere Wer Nachlaß Mw. laut ansliegender Anzeioennreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor» Miu.,- s d ^Ei nbcinungstagrs. Bei sernn s üdlicher 2lnzeigenannahme wird keine Gewikhe für ä.ichtigLett Lbemanunen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erüscht jÄ>er SWMch« cmspmch. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde «Behörde zu Ottendorf, Okrilla und de, Finanzamtes zu Badeberg. bauptschriftleitung: Georg RLHle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 136. Nummer 109 Fernruf: 231 Dienstag, den 14. September 1937 DA.;VIII.26s 36. Jahrgang Schlußrede des Jührers in Dürnberg Melmerer EWmS Die große Rede des Führers machte aus alle KongrcßteN- nehmer einen ungeheuren Eindruck. Ein Bann lag über der großen Gemeinde, der Vann eines starken Willens und eines großen Geistes. Hier sprach inmitten einer Welt von Unruhe und Unvernunft ein Mann mit einer so klaren gerade deswegen so selbstver- ständlichen Vernunft, daß man oft im Verlaus dieser zwei Stunden den Wunsch verspürte, alle jene Männer, die über das Schicksal der Welt zu entscheiden haben, sollten, sosern sie überhaupt guten Willens sind, hier sitzen und den Führer des Deutschen Reiches sprechen hören und ihn zu seinem Volk auch sprechen sehen. Alles, was man in der ganzen Woche des Reichsparteitages erlebte, an Erkenntnissen gewonnen und an Kräften und Stär kung gesunden hatte, machte der Führer in diesen zwei Stun den noch einmal lebendig. Die Schärfe seiner Abrechnung mit dem Bolschewismus und dem Judentum zeigt ihren Widerhall in der Leidenschaft der Beifallskundgebungen der Zuhörer. Der Jubel, mit dem sie die Worte des Führers über das nationale Spanien begleiteten, zeigte, daß das deutsche Volk mit seinen Gefühlen und Gedanken aus der Seite jener steht, die den glei chen Kamps führen, den es einst selbst führen mußte. Klar und eindeutig hat der Führer Deutschlands politi schen Willen und seine Einstellung zu den Vorgängen in Europa gezeigt, und ebenso eindeutig und klar wurden durch die brausen den Beifallsstürme die Zustimmung des deutschen Volkes zu diesen Erklärungen zum Ausdruck gebracht. Während der letz ten Worte des Führers ist alles von den Plätzen ausgejprungen, und als er nun endet, bricht ein minutenlanger Orkan des Beifalls, des Gelöbnisses, der Verehrung und des Dankes los. Er wiederbolt lick, als Rudoli Lek Vas Siea-Leil aui den Führer ausvringt. Aus heigem Herzen dringen die Zehntau sende die Lieder der Nation, die in mächtigen Akkorden Lae Halle erfüllen. Sie werden von den Tausenden draußen ausge nommen und klingen durch die Aetherwellen in diesem Augen blick in den Herzen aller Deutschen wieder. So liegt in dieser ergreifenden und gewaltigen Huldigung der Dank der ganzen Nation. Rudolf Heß erklärt den neunten Reichopartei- tag für geschlossen. Die Stürme der Begeisterung pflanzen sich auf den Luit- poldhain fort in die Straßen die Triumphes und begleiten den Führer zurück in die nächtliche Stadt. Mit dem Großen Zapfen streich der Wehrmacht um Mitternacht vor dem „Deutschen Hof" ist der „Parteitag der Arbeit" Geschichte geworden. Sachsens Politische Leiter vor oem Führer Doch noch Vorbeimarsch als schönstes Erlebnis Auch in diesem Jahr wieder waren mehrere tm .W Politische Leiter des Gaues Sachsen der NSDAP, von ihrer Heimat zum Neichsparteitag nach Nürnberg mar schiert. Am Montagvormittag nahm der Fn'rer vom Balkon des „Deutschen Hofes" den Vorbeimar' ' der säck- sischen Politischen Leiter ab. In mustergültiger Ordnuua zogen die Marschblocks unter Führung ihres Gauleiters Mutschmann am Führer unter den Klängen ihres Musik- und Spielmannsznges vorüber. Man sah ihnen die Strapazen des wochenlangen Marsches nicht an, und die Freude darüber, daß sie am Ziel waren, leuchtete aus ihren Augen. Unzählige hatten sich zu diesem Vorbei marsch am „Deutschen Hof" eingefunden, die dem Führer und auch den tapferen Marschierern des Gaues Sachsen begeistert zujubelten. Dopoelte Gesichter steinerne man als Man weiß kaum, welche der Zeitgenossen .^angenehm empfindet: die lärmenden Faschingswan. oder die bewegungslosen Festbesucher; beide stehen der wirklichen Freude als Todfeinde gegenüber. Mäh end man die ersteren zum Glück nur dann und wann ^Ntrifft und sie sich dadurch strafen, daß sie sich lächerlich Zachen, findet man die zweite Gattung immer und über all; und sie empfinden in ihrer unangebrachten Teil nahmslosigkeit die Selbstbefriedigung eines vermeint lich vornehmen und gebildeten Haltung; denn ne glauben, es wirke unfein, über einen gelungenen Witz herzlich zu lachen, es gehöre sich nicht, einer guten Lei« nung offene Anerkennung zu zollen, man benehme sich würdelos, laut zu klatschen und seinem begeisterten Her ren echten Ausdruck zu geben. Es muß einmal gesagt werden, daß auch diese Art der innerlich Abgeschlossenen, der Kälte um sich verbrei« 'snden Einzelmenschen der Vergangenheit angehört. In ('Ne Gemeinschaft passen diese Menschen nicht, am wenig en in eine frohe Gemeinschaft. Vornehme Zurückhal« l"ng mag im beruflichen und gesellschaftlichen Leben hier >bld dort als angebracht gelten; im Theater, im Konzert, °ei irgendeinem Fest aber findet man sich zusammen, um gemeinsam eine Stunde der Erholung, der Entspannung, des edlen Genusses und der Freude zu erleben. Jene, die 1">ar körperlich anwesend, innerlich aber dagegen ver« Mt sind, stören diese Wirkung, zersprengen diese Ge meinschaft des frohen Nehmens und Genießens, das uns Kraft geben soll zur gemeinsamen Arbeit. — Warum '?llen wir uns nicht so geben, wie wir offen und ehr- !"h denken? Warum sollen wir unsere wahre Empfin dung verbergen, da wir uns ihrer nicht schämen brau en? Warum nicht frohe Stimmung, wo sie angebracht 'st? Die Maske des läppischen Narren ist nicht wider« Her als die der zur Schau getragenen „Reserviertheit", luser Volk besitzt wieder ein Recht zur Freude; "ich dazu müssen-wir uns bekennen! —hn. Woran das nur liegt? Manchmal sehen wir inmit- Mn einer wundervollenLandschaft, die uns öu innerlichstem Genuß und schweigender Beschaulichkeit Mädt, lärmende Menschen, die sich mit Fa- Aingskram und Papiertand beladen haben und ihrer Ausgelassenheit durch tölpelhaftes und aufdringliches Men Ausdruck geben; und manchmal wieder sehen wir dort, wo es wirklich was zum Lachen gibt, wo der Froh- 'un und die echte Freude herrschen sollen, wo man sich ehr- H und wirklich um unsere Stimmung bemüht, wo vor- "effliche künstlerische Leistung eine stürmische Anerken- U,ng verlangt, nichts als todernste Gesichter, steinerne Mienen, die in betonter Zurückhaltung zu erstarren Heinen. Geländewettbewerb durch Ostsachsen Nennungsschluss am 16. September Der 4 Ostsächsische Geländewettbewerb der Motor- -Bstade Sachsen führt durch Ostsachsens herbstliche Ge« ^de; nicht träumerisch und gedankenlos werden die Draschihrer durchs Gelände fahren, denn dafür sorgte die ^ortleitung durch die Streckenführung und Einlegung Sonderprüfungen. Die Strecke beträgt etwa 200 Km., ?>e über Haupt- und Nebenstraßen und Nebenwege führt. >eile der Strecke werden nach besonderen Kartenblättern, " die die Fahrtstrecke ohne Angabe der Ortsbezeichnun- ,"hgen eingetragen worden ist (als Anhaltspunkte gelten Malich die üblichen Kartenzeichen), durchfahren. Eine ^Überprüfung während der Fahrt zwingt die Teil« ^Mer, angegebene Punkte zu Fuß zu erreichen; dabei sich zeigen, ob die Kraftfahrer das Kartenlesen rich« Z beherrschen. Es ist gewiß keine geringe Aufgabe den heiligten gestellt worden; sie sollen aber durch zielbe- °Mes Denken und Handeln beweisen, daß sie das Kar« Olesen und die Technik des Fahrens im Gelände nach ^ebenen Richtlinien unbedingt beherrschen. b „ Den Wettbewerbssiegern winken künstlerisch wert- von der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen, gestellte Plaketten. Auch die Hitler-Jugend wird an hj/m Wettbewerb teilnehmen. Der Nennungsschluß ist zum 16. September, 12 Uhr, verlängert worden. Die z^orstandarte 233 Meißen, Hindenburgstraße 26, nimmt 'Übungen entgegen, Dank an die Bevölkerung Kommandierende General des IV. Armeekorps le-, Befehlshaber im Wehrkreis IV, General der Jnfan- < ° übermittelt folgende Dankesworte: j Bevölkerung in Sachsen und im Regierungs- dez zMerseburg hat der Truppe während der,im Bereich ^ .Wehrkreises IV abgehaltenen Herbstübungen überall sekundlichste Ausnahme bereitet. Allen QnarliergeberU > ich dafür meinen aufrichtigsten Dank, Stetiger Ausbau Erneut 12 339 Volksgenossen in Sachsen in Arbeit Der Arbeitseinsatz in Sachsen besserte sich im August erheblich; die Zahl der Arbeitslosen nahm nochmals um 12 339 ab. Mit 69 236 Arbeitslosen ist damit der gleiche Stand wie Ende August 1927 erreicht. Seit dem Zeitpunkt der Machtübernahme sind 649 350 Volksgenossen einem Arbeitsplatz wieder Angeführt wor den; dies entspricht einem Prozentsatz von 90,4 der dama ligen Arbeitslosigkeit. Unter den jetzt noch vorhandenen Arbeitslosen befin den sich 22 838, gleich 33 v. H., die infolge körperlicher Gebrechen. oder sonst in ihrer Person liegender Gründe dem Arbeitseinsatz nicht voll zur Verfügung stehen. In zahlreichen Berufsgruppen macht sich daher ein Mangel nicht nur an Facharbeitern sondern über haupt an einsatzfähigen Personen geltend, so daß in erheblichem Maß der zwischenbezirkliche Ausgleich in Anspruch genommen werden mußte. Wie im Vormonat waren auch diesmal insbesondere die großstädtischen Arbeitsamtsbezirke Dresden (—4202), ! Leipzig (— 2799) und Chemnitz (— 764) am Rückgang der ( Zahl der Arbeitslosen beteiligt. In den übrigen mittleren und kleinen Arbeitsämter sind inzwischen die Reserven an vermittlungsfähigen Arbeitskräften so weit zusammen geschmolzen, daß offene Stellen öfter nicht aus eigenem Bestand sondern durch auswärtige Kräfte besetzt werden müssen. Der vierte Teil der sächsischen Arbeitsamtsbezirke ! (Dippoldiswalde, Borna, Kamenz, Grimma, Riesa, Oschatz, Meißen und Crimmitschau) weist auf tausend Einwohner weniger als fünf Arbeitslose auf. In je zwölf Bezirken sind auf tausend Einwohner noch bis zu zehn oder zwan- i zig Arbeitslose vorhanden. Nur die Bezirke Chemnitz und Dresden weisen eine Verhältniszahl von 22 oder 22,3 auf. Der Gesamtdurchschnitt des Landesarbeitsamts bezirks Sachsen stellt sich auf 13,3 Arbeitslose auf tausend Einwohner. Beurteilung im Leistungskampf durch die Wirtschaftskammer Sachsen Der Aufruf des Gauobmannes der Deutschen Arbeits front zur Teilnahme an dem Leistungswettkampf hat eine außerordentlich starke Beteiligung der sächsischen Betriebe ausgelöst. An der Beurteilung der im Leistungswettkampf stehenden Betriebe ist die Organisation der gewerblichen Wirtschaft auf Grund von Vereinbarungen» der Reichs wirtschaftskammer und der Reichsleitung der DAF. betei ligt. Danach erfolgt die Beurteilung der wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Auszeichnung eines Betriebes durch die Wirtschaftskammer. Die Wirtschaftskammer er stattet ihr Gutachten auf Grund einer Aeußerung der zu ständigen Industrie- und Handelskammer bezw. bei Hand werksbetrieben der zuständigen Handwerkskammer. Bei Betrieben, die der Industrie oder dem Handel angehören, haben die Industrie- und Handelskammern ihr Gutachten im Einvernehmen mit der iackliH b«ürklich«t «ßwUde. die mr den zu überprüfenden Betrieb zuständig ist, avzu- geben. Durch die Vereinbarung ist auch geklärt, daß bei der Durchführung des Leistungswettkampfes die Richtlinien der Ncichsrcgierung hinsichtlich der Festhaltung an den Preisen und Löhnen in erster Linie beachtet werden müssen. Betriebe, die ihre Meldung zur Teilnahme nicht abge geben haben, werden aufgefordert, diese Anmeldung noch bis zum 30. September 1937 mit dem den Be triebsobmännern zugegangenen Vordruck bei dem zustän digen Kreisobmann der DÄF. zu bewirken. Zweites sächsisches Landjugendaustaufchtreffen Zum zweiten sächsischen Landjugendaustauschtreffen hatten sich in Dresden mit Burschen und Mädel aus allen Gauen Deutschlands, die nach dem Sommeraustausch Sachsen verlassen, auch eine große Anzahl sächsischer Jung bauern und Jungbäuerinnen vereint, die von ihrem außer sächsischen Austauschausenthalt zurückkehrten oder in frü heren Jahren sich am Austausch beteiligten. Am Treffen nahmen auch die Kretsjugendwarie und -wartinnen teil, die eine Lehrsahrt nach Pommern antreten. Landesjugend wart Franz gab einleitend einen Ueberblick über die Viel seitigkeit der Landjugendarbeit und betonte insbesondere die Wichtigkeit des Landjugendaustausches. Erfahrungen im Beruf, Weitblick und Menschenkenntnis könne sich nur der erwerben, der auf längere Zeit vem väterlichen Hof den Rücken kehre. Die Wahrheit dieser Tatsache ließen besonders deutlich erkennen der Bericht eines Austausch schülers, der ein halbes Jahr in Thüringen arbeitete, und der Bericht einer Teilnehmerin, die von ihrem Aufenthalt in Dänemark erzählte. Ein Besuch der Ausstellung „Gar ten und Heim", der Turnierspiele sowie eine Besichtigung der Dresdner Sehenswürdigkeiten schloß die auch von ungarischen und dänischen Ausstellungsteilnehmern be suchte Tagung. Gegen das Heimiückeqesetz verstoßen Zu sechs Wochen Gefängnis wurde vom Eibenstocker Schöffengericht ein Einwohner aus Schön heide verurteilt. Er war seinerzeit aus dem Stahlhelm in die SA. übernommen worden, ohne jedoch aktiv Dienst zu tun, so daß der Beschluß gefaßt wurde, ihn aus der SA. auszuschließen. Er wurde daraufhin aufgefordert, seine Uniformstücke usw. abzuliefern, lehnte dies jedoch ab und steckte zeitweilig sogar das SA.-Abzeichen an, Der Angeklagte machte sich somit des. Vergehens geaeu das Heimtückegesetz schuldig, das unberechtigten Besitz und unberechtigtes Tragen von NS.-Unisormen, -Abzei chen usw. unter Strafe stellt.