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WWWkAWM Mld de» Mittwoch, den iS. April 1S3l 84. Jahrg Nr. 87 Die lgen werden auf ihre Kosten gemahnt werden. Der Stadtrat. MimM AMleM. MeilMMIMl Der Semeindssrat. ng zeichneten Stadtrot anzubringen. Schneeberg, den S, April 1931. «« ««««»»5 Nlt»»,!«»!«. p«Ssch»»a»m», V«I»P, vr. irr«. Sa««, «r. W. Die Wählerlisten für die am 17. Mai 1931 stattfindenden Wahlen zur Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachfen und zu de, - PrSs»«s -es Kriegsschsl-enproblems. Renyork, 13. April. In einem Brief anOw« nHou Die englische Note an -en Völkerbund. Man schreibt uns: Der englische Antrag, die deutsch-österreichisch« Zollunion auf der Genfer Ratstagung zu behandeln, liegt jetzt vor. Die Dinge werden natürlich dadurch für Deutschland nicht besser, daß die britische Note die Prüfung nach juristischen Gesichts» punlten fordert. Wenn man in Berlin darüber triumphiert, daß Henderson nur die juristische Nachprüfung fordert, dann befindet man sich in einem völligem Irrtum über die Tragweite der englischen Note. Gerade die juristische Nachprüfung ist für Deutschland gefährlich. Ein« wirtschaftliche Prüfung der ganzen Angelegenheit würde zweifellos zu Gunsten Deutsch» lands ausfallen. Auch die englische Formulierung ist gefähr» lich. Es besteht also gar kein Anlaß, die englische Note auf die leichte Schulter zu nehmen. Die österreichische Regierung hat jetzt den Handelsvertrag mit der Tschechoslowakei gekündigt. Die Handelsverträge zwischen Oesterreich und Südslawien und Ungarn werden voraussichtlich auch nur für ein Jahr Geltung haben, weil sich Oesterreich bereits darauf einstellt, alle bis herigen handelsvertraglichen Bindungen aufzuheben, um der Zollunion mit Deutschland keine allzu großen Schwierigkeiten zu bereiten. Zwischen der österreichischen und der tschechoslo wakischen Industrie bestehen bekanntlich recht erhebliche Gegen sätze, so daß es zwischen beiden Ländern voraussichtlich nicht unerhebliche Schwierigkeiten bei den Zollverhandlungen geben wird. - und andere hervorragend« Kenner des Wirtschaftslebens tritt der bekannte Wirtschaftssachverständige Herbert Houston dafür «in, daß die Internationale Handelskam mer im Interesse der Besserung des internationalen Handels die Frage der Kriegsschulden «in«r Prüfung unterziehe. Houston sagt nicht ausdrücklich, daß die Kriegs- schulden gestrichen werden sollen, sondern erwähnt nur, daß verschiedene führend« Amerikaner diesen Standpunkt vertreten. Es ist bekannt, daß Houston selbst der Ansicht ist, jede Der- Minderung der Schulden müsse von einer entsprechenden Einschränkung der Rüstungen begleitet sein. .^neeberg siaabzämler Der Pressechef Kapps s. Berlin, 13. April. In der Nacht zum Montag ist der frühere Rechtsanwalt Paul Bredereck gestorben. Bre dereck besaß in Berlin vor dem Kriege eine glänzende Rechts anwaltspraxis und verkehrte in den höchstgestellten Kreisen. Don Freunden am Rennsport interessiert, war er von 1910 ab fast dauernd auf Rennplätzen zu finden, wo er außerordent» lich hoch wettete. Es stellt« sich heraus, daß Bredereck auch die ihm anvertrauten Depots angegriffen und die Vermögen mehrerer seiner Mandanten verspielt hatte. Bredereck floh damals nach Südamerika. Bei Kriegsbeginn schlug er sich auf abenteuerlich« Weis« nach Europa durch und gelangte schließlich nach Deutschland, wo er sich unter falschem Namen als Kriegs freiwilliger stellte. An der Front tat er sich immer wied«r hervor. Er erwarb das Eiserne Kreuz erster und zroeiter Klass« und andere Hoh« Orden und wurde schnell befördert. 1916 wurde er schwer verwundet in die Heimat geschafft und stellt« sich hier dem Kriegsgericht, das ihn wegen unzulässiger Na mensführung unter Anerkennung seiner vaterländischen Ge sinnung zu einem Taae Gefängnis verurteilte. Das Verfahren wegen der anderen Anschuldigungen wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Der Kaiser beförderte Bredereck zum Offizier. Nach dem Kriege eröffnete Bredereck in Berlin ein Rechtsbüro. Kapp berief ihn bei Beginn des Kavp-Putsches in die Reichskanzlei und machte ihn zum Pressechef. Gewerbesteuer Aue. Erinnert wird an die Entrichtung der Gewerbesteuer, 4. Rate, fällig gewesen am 18. März 1931. Aue, 11. April 1931. Der Rat der Stadt — Steueramt. l WGMWkWWWMW Gin Wettfinanzplan. Bestrebungen -es PrSst-enten -er Lank von England. Wt-erstSn-e in Paris Die englische Presse beschäftigt sich zur Zeit ausführlich mit den Plänen, di« der Präsident der Bank von England, Montague Norman, verfolgt. Norman hat sich nach Amerika begeben, um dort sein Projekt, das die Schaffung eines internationalen Finanzsyndikats ver folgt, zu betreiben. Einige Blätter erklären, daß die kommende Direktorenversammlunq der JZ. in Basel sich mit dem von Normann verfolgten Plan ebenfalls beschäftigen wird. Das von Norman geplante internationale Finanzsyndikal soll di« Direktiven für Lie Verteilung des Weltkapitals in der Weise geben, daß das Vertrauen der privaten Geldgeber, wobei an scheinend hauptsächlich auch an Frankreich gedacht ist, in voll ster Weise dauernd hergestellt werden kann. Zu diesem Zweck soll beabsichtigt-sein, die Beteiligung nicht nur aller Noten- banken der großen Länder, sondern auch der größten Indu strieunternehmungen zu sichern. Hauptsächlich diese Jndustrie- gruppen und Notenbanken sollen zunächst di« Finanzierung des Syndikats übernehmen und die Oeffentlichkeit erst zu einem späteren Termin zu einer Beteiligung heranziehen. „Manchester Guardian" veröffentlicht jetzt Einzelheiten über den sog. Norman-Plan, an dem außer dem Gouverneur der Bank von England, Sir Charles Addis, ehemaliger englischer Vertreter im Reichsbankdirektorium, und Sir Robert Kindersley, der englische Hauptvertreter im Dawes-Ausschuß, hervorragend beteiligt sind. Der Plan, der Mitte dieses Monats in Basel anläßlich der Aufsichtsratssitzung der B. I. Z. von den Führern der Notenbanken besprochen werd«, habe ein dreifaches Ziel: 1. Mittelbeschaffung für kreditbedürftlge Länder, 2. Garantien für die Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer, 3. schnellster Transfer der Gelder von den Kreditgeber« zu den Kreditnehmern. Der Verfasser des Artikels zählt zu den kreditbedürstigen Nationen, deren Solvenz für England wichtig sei, u. a. Deutschland, die osteuropäischen Staaten und di« roh- stofferzeug«nd«n Länder wie Australien, Argentinien, Brass- lien usw. Die Sicherheit für die Solvenz der Kreditnehmer lieg« darin, daß die frührenden Finanzleute gemeinsam an der Aufrechterhaltung d«r Solvenz interessiert seien. Der Norman- Plan solle darauf himoirken, daß sich die größten Indu str ie- Unternehmungen zur Zusammenarbeit be- reitfinden. Ls sei daran gedacht, daß Firmen von erst klassigem finanziellen Ruf, wie Unilevers. I. G. Farbenindu» ssrie, Sofina usw., das Stammkapital für di« zu gründende internationale Gesellschaft in Höhe von 20 Millionen Pfund aufbringen, von Lenen wohl nur 6 Millionen einzuzahlen seien. Später würde das Publikum zur Zeichnung von Schuld- Verschreibungen in Höhe von etwa 100 Millionen Pfund ein- geladen werden. Der Plan sei bereits zweimal erörtert worden, und man hab« ihm allgemein sympathisch gegenüber gestanden. Die deutschen Bankiers gingen sogar noch bedeu tend weiter. Sie forderten es als ihr ihnen unter Lem Poungplan zustehendes Rocht, daß ein Plan wie der Norman- Plan unverzüglich in Kraft gesetzt werde. Die franzö sische Seit« sei etwas skeptischer. Arbeitslosen-Notverordnung nicht vor Sn-e Wat. Berk«, 13. April. Die großen polittschen Arbeiten wer den noch nicht in dieser, sondern erst in der nächsten Wcch« Hren Anfang nehmen. Der Kanzler kommt erst am 23. d. M. nach Berlin zurück, nacktem er zwei Tage vorher, in Essen vor den Windthorst-Dllnden gesprochen hoben wird. Dr. Curt i u s wirb vielleicht einige Tag« eher zurückkehren, da am nächsten Sonntag der Zentralvorstand der Deutschen Volkspartei in Bertin zusammen tritt. Früher werden auch Vizekanzler Dietrich und Reichsarbeitsminister. Steger- wald nicht erwartet. Die erste Kabinettssitzüng wird nach alldem also nicht vor End« nächster Woche stattfinden. Man wird Leshalb annehmen müssen, daß die groß« Not- verordnunq zur Arbeitslosen frage, Lie die erst« Aufgabe des Kabinetts nach d«n Osterferien sein soll, nicht vor Mitt« Mai fertig wird. Dafür spricht auch die Tatsache, daß der. Gutachterausschuß unter Lem Vorsitz von Dr. Brauns, der morgen wieder zusammentritt, Lie Reorgani» sation der Arbeitslosenversicherung an den Schluß seiner Ar- beiten gesetzt hat. Genf, 13. April. Die angekündigt« Not« L«r britisch«« Regi«rung, worin diese in ihrer Eigenschaft als Mitglied des Völkerbundes den Generalsekretär bittet, di« Frag« L«r deutsch-österreichischen Zollangleichung auf di« Tagesordnung der Ratstagung im Mai zu setzen, ist im Dölkerbundssekretorjat eingetroffen. Di« Note ist nicht von Henderson selbst, sondern von einem Beamten des Foreign Office unterzeichnet. Sie wird voraussichtlich morgen ver öffentlicht, nachdem sie vorher den Ratsmitgliedern zilgestellt worden ist. Wie verlautet, ist Lie Mitteilung der englischen Regierung ganz allgemein gehalten. Ohne selbst einen bestimmten Standpunkt einzunehmen, beantragt die englisch« Regierung lediglich, der. Rat möge nach juristischen Gesichtspunkten prüfen, ob sich die deutsch, österreichische Zoll angleichung mit dem Genfer Protokoll vom 4. Oktober 192 2 vereinen lasse. In der Note wird jede Bezugnahme auf irgendeinen bestimmten Artikel der Dölkerbundssatzung vermieden. Die Franzosen Hetze» weiter. Pari», 13. April. Bei der Eröffnung der internationalen Messe in Lille hielt Handelsminister Rollin eine Red«, in d«r er sich gegen Lie Handelspolitik verschiedener Länder wandte und zur deutsch-österreichischen Zollan gle ichung bemerkte, Frankreich habe in Mitteleuropa Freunde, die gegenwärtig groß« Schwierigkeiten durchzumachen haben. Er wünsche, ihnen in stärkerem Maße zu Hilf« zu kommen, damit sie ihre Lag« verbessern und ihre Kaufkraft erhöhen können, so daß Frankreich in ihnen nicht nur. Freund«, sondern auch ausgezeichnete Kunden find«. Frankreich werde nicht aus Wort« oder auf, den Schein -ereinfallen. Es werd« nicht dulden, daß unter dem Deckmantel einer Zollunion und unter Mißachtung der. feier lichsten intemationalen Verpflichtungen mehr oder Minder versteck t« politische Absichten lfl verborgen werden, die den Weltfrieden gefährden. D«r Weltfriede sei di« Frucht, des Siege» Frankreichs. Frankreich werd« nicht zu« lassen, daß dem Abbruch getan werd«, Amtliche Anzeigen. Heber den Nachlaß des am 20. Januar 1931 in Neustädtel verstorbenen Metallwarenfabrikanten Adam Plennert in Neu- städtel, Inhabers der im Handelsregister eingetragenen Firma Adam Plennert Neuheitenvertrieb in Neustädtel, wird heute am 11. April 1931, vormittags 10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt A. Reinhardt in Schneeberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 18. Mai 1961 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf de» 8. Mai 1931 vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de» 29. Mai 1931 vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer ein« zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz E» »erd« außerdem veröffenlüchlr »edannimachung« der Stabkräi« z» Ave »ad vchwarzmber- und de» Amisgerich!» zu Sohanngeorgenstadt. Verlag El. W. Süriner, Aue, Sachse«. «n X Md X, cnsch ««) xa, 10, o»««»«»«, Nia ora»l«Mfl! »«eftim» Mlw-km. Tü8-ölüll * Bezirk,verband, Schwa rzendna?^«*Ämlsg^ Ü! Lößnitz? ^chn »- -m»-« «»»- — 8««--«. I md Schwarzenberg, der Stadirät« in Srünhaln. Lößnitz, Meustädtel und Schneeberg, brr Alvah v« Pra» Nrx mm drai« d> I in Aue und Schwarzenberg. »Id»«», r»), ««um »« »r du « mm deUI. v«. »«. «««ea» 100, f»k dt« »o mm »M, erfolgt im ganzen Leitungsnetz Mittwoch, den 18. d. M., von vorm. 9 Uhr ab bis ungefähr nachm. 4 Uhr. Da Trübung des Wassers nicht zu vermeiden ist, wolle die Einwohnerschaft ihren Wasserbedarf rechtzeitig decken. und zu oen Fachkammern für Forstwirtschaft und Gartenbau liegen vom 19. April bis einschl. 28. April während der üb lichen Geschäftszeit und Sonntags von 11 bis 12 Uhr im Rat haus — Zimmer Nr. 9 — zu jedermanns Einsicht aus. Einsprüche Legen die Wählerlisten sind unter Ausschluß nur bis zum Ablaufe der Auslegungsfrist schriftlich oder zu Protokoll unter Beibringung der " der Sache und die Foxderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 30. April 1931 anzeigen. K 9/31. Das Amtsgericht zu Schneeberg. Mittwoch, den 18. April 1931, vorm. 9 Ukr, sollen im ge richtlichen Dersteigerungsraum öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden: 21 Bunde verzinnte» Baud» eisen, 1 Singernähmaschine. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Ane. Mittwoch, den 18. April 1931, vorm. 10 Uhr, sollen im gerichtlichen Persteigerungsraum 1 Rational » Registrierkasse 1 «lektr. Motor V? 8? öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 18. April 1931, vorm. 9 Uhr, sollen in Schwarzenberg 1 Milchseparator, 1 Popen Klöppelspitzen, 1 Radioapparat, 1 transport. Preßluftspritzanlage, 2 Laden- tasel«, 8 Regale, 1 Gewürzschränkchen, 17 Tafeln Aernleder, 24 Paar Sesundheitsschuhe, 18 Paar Damenhalbschuhe, 1 Post. Likör, 1 größ. Posten Filzschuh« und Wollwaren, 1 Posten Ar beitshosen, sowie Hüte und Mütze« öffentlich meistbietend ge gen sofortige' Barzahlung versteigert werden. Q 8966/30 ' Sammelort der Bieter: Hof des Amtsgerichts. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht-Schwarzenberg.