23 Aber einen Nachteil hat die Sache doch: seit Errichtung der Pensions kasse haben sich die Gesuche um Anstellung als Lehrer am Konservatorium vermehrt und das ist ein recht böses Ding. Die Aussicht des Versorgt seins im Alter und bei Arbeitsunfähigkeit mag den Wunsch, einem solchen Lehrkörper anzugehören, noch gesteigert haben, aber für eine Versorgungsanstalt kann ein Konservatorium doch unmöglich gehalten werden. Haben wir nun bisher schon reichlich die Erfahrung machen müssen, daß solche, deren Wünsche bezüglich der Anstellung uner füllt bleiben mutzten, nachher am Konservatorium recht viel auszusetzen hatten, so wird die Zahl dieser Mißvergnügten in Zukunft gewitz wachsen, indes kann dieser Nachteil der Pensionskasse deren grotzen Vorteilen gegenüber natürlich nicht in Betracht kommen. Allen aber, die bei der Gründung unserer Pensionskasse tätig mit geholfen haben und deren Namen an einer Tafel in der Vorhalle unseres Konservatoriums verewigt worden sind, sei hiermit nochmals herzlichster Dank ausgesprochen. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen betrug in der Zeit von Ostern 1906 bis Ostern 1907 736 (355 Schüler und 381 Schülerinnen) der Nationalität nach aus dem Königreiche Sachsen 187 (78 Schüler und 109 Schülerinnen), anderen deutschen Staaten 223 (139 Schüler und 84 Schülerinnen), dem übrigen Europa 237 (102 Schüler und 135 Schülerinnen), Autzer-Europäischen Ländern 89 (36 Schüler und 53 Schülerinnen). Der Gesundheitszustand der Schüler war in diesem Studienjahre stets ein guter, von einzelnen, unvermeidlichen Fällen von Neuralgie und Neurasthenie abgesehen, kamen ernste Erkrankungen nicht vor. Auch über Grötzenwahnerscheinungen, wie sie mitunter bei vorgeschrittenen Schülern vorzukommen pflegen, haben mir in diesem Studienjahre wenig zu klagen gehabt. Stipendien wurden gewährt an: Frl. Lucie Windeknecht aus Zeitz aus der Beethoven-Stiftung,