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Iahrg. wird nlchl,«,«d»n. auch nicht M» »I» Richlin»,« »»» dorch N«rnl»»«»m ankmiknm aiüUjM. — Üe»4Uck,,»« »» «rlangl »1ng«Iandl« SchrlsWcko womimml dl» Strlft. !«>»"» »»in« Beronivoriiin,. - Uol»ri«chu»,«n dm Sm lchilN»d«rl»dm d«,rSnd«n »««Unsp^td. B« 3»dlon,^ «»^uq mi» «ondnr, ,»„« «odoll» ,I,Mt»«r»Iad-rt. ^Stüan«d!ra^"^ Uu», Libnitz, Schnmdn, lmd Tageblatt und Schwarzenberg. Wirtschaft und Tribute. len !r- Warum aber sinkt die Kaufkraft? Selbstverständlich spie- da ein« Anzahl Faktoren eine Rolle. In der Hauptsache An den „Wirtschaftsnachrichten des Bundes für Natio nalwirtschaft und Werksgemeinschaft" (Geschäftsstelle Berlin W 57, Wtlowstraß« 2V) veröffentlicht der unseren Lesern be kannt« Wirtschaftspolitiker Oberfinanzrat Dr. Ban g, MdR., folgenden Artikel, der allgemeines Interesse beanspruchen dürft«. Schriftltg. des ,/k. B.". Bei der Stellungnahme zur Tributfrage befinden sich die heute maßgebenden Kreise in einem seltsamen Zwiespalt. Auf der einen Seite kann man sich den Folgen der wachsenden Ein- sicht unseres Volkes Uber seine Lebensfrage nicht mehr recht entziehen und hält deshalb hier und da eine „starke" Rede. Auf der anderen Seite versichert man Frankreich, daß an Re. Vision nicht gedacht werde, und macht auch sonst aus seinem Herzen keine Mördergrube: man spricht von der „a bge. broschenen Phrase des Geredes vom Poung- plan", desavouiert das verdienstvolle Auftreten Schachts in Amerika, entwertet seine Arbeit als „schädlich für die deutsche Wirtschaft", usw. Mit Recht meint Herr D r üning auf einer seiner letzten Redereisen, eine der Ursachen unseres Unheils liege Larin, daß man unserem Volke di« Tributlasten nicht sichtbar und fühlbar gemacht, sondern sie in einem un durchsichtigen Erfüllungsmechanismus versteckt habe, — vergißt aber zu erwähnen, wer die einschlägigen deutschnationalen Anträge niedergestimmt hat. So beklagt man heute die eigen« Politik, um sie desto verbissener fortzusetzen. In der Tat ist die „Erfüllungspolitik" nie zielbewußter gemacht worden als heute, wo man ihr wankendes Gebäude sogar durch Unter mauerung mit — französischen Geldern zu festigen sucht. Tribütfräg« als solche, zu bagatellisieren. Herr Brüning hat hier einen neuen Anstoß gegeben mit seiner Aeußerung in Köln am 23. Januar 1931: „Die Reparationslasten unterhöhlen uns wirtschaftlich ja gar nicht so, wieesoftbehauptetwirdl" In sogenannten Wirt- schaftskreisen, vor allem in vorwienend finanziell orientierten, kann man allen Ernstes folgende Weisheit hören: „Lassen Ne uns doch endlich mit der Tributagitation zufrieden, denn selbst verständlich kann ein« Wirtschaft mit einem ungezählten Mil- liavdenumsatz jährlich 2 Milliarden Tribute zahlen." Auch im übrigen sind in manchen Wirtschaftskreisen selt same Irrtümer über die Wirkung der Tributlast verbreitet. Wir kennen eine Meinung, die dahin geht, daß ein Boll, das einen in die Milliarden gehenden Alkohol- und Tabakverzehr habe, selbstverständlich 2 Milliarden Tribut« zahlen könne. Wir erinnern weiter an die von führender Stelle des Reichs verbandes der Deutschen Industrie vertreten« Auffassung, daß die deutsche Wirtschaft durch Entlastung in ihrem Milliarden- Sozial-Etat zur Tragung von 2 Milliarden Tributen fähig ge- macht werden könne. Warum sind diese Auffassungen wirtschaftliche Trugschlüsse? Schon aus folgenden Gründen. Wirtschaft ist freier Lei stungsaustausch. Nur aus freiem Leistungsaustausch entsteht Wirtschaft und quillt das Blut, das Staat und Volk und zugleich die „Weltwirtschaft" am Leben erhält. Tribute haben nichts mit freiem Leistungsaustausch, ja, überhaupt nichts mit Leistungsaustausch zu tun. Sie bedeuten vielmehr eine lebensgefährliche Störung und Unterbrechung dieses lebens wichtigen Vorganges Tribute bedeuten für uns gegenwert löse Leistungen, also Ausblutungen. Es ist wirtschaftlich un- sinni g, Alkohol- und Tabakverzehr oder gar Soziallasten, die aus anderen Gründen schädlich sein können, aber innerwirt schaftliche Wertfaktoren bleiben, mit volkwirtschaftlicher Ka- pitakentziehung gleichzusetzen. Für die anderen, d. h. für die „Weltwirtschaft", bedeuten Tribute in unserem Maße die glcichwerte Unterbindung des Austauschvorgangs, der die Grundlage nicht nur der Volkswirt schaft, sondern auch der Weltwirtschaft schlechthin ist. Jen« Unterbindung dieser einzigen Lebensader der „Weltwirtschaft" steigert sich durch di« Tributleistungen progressiv. Deshalb muß an Versailles nicht nur die deutsche, sondern die „Weltwirt, schäft" zugrunde gehen! Trotzki hatte mit seiner Feststellung ganz recht: daß aus Moskau niemals derart revolutionierende Dokumente ausgegongen sind wie aus Paris. Versailles be deutet nicht, wie auch bei uns sich manche «ingebildet haben, Weltwirtschaft, sondern Weltrevolution. Deshalb, und nicht um unserer schönen Augen willen der auch im Ausland stei- gende Ruf nach Revision! Denen, die so beflissen die Tributfrage bagatellisieren möchten, sei dazu noch folgendes gesagt. Auf die Frage un- serer nichtangerechnetenDorleistuNgen sei näher nicht eingegangen. Sie betragen, nachdem uns der Krieg selbst über 150 Milliarden gekostet hat, nach bisherigen amtlichen Angaben ohne den Wert Ler Kolonien, Ler abgerissenen Ge- biet« und des militärischen Rücklasses: bis Ende. 1922 Lei- > weil er dem Absacken der Kaufkraft nicht folgen kann. Der Preisabbau kann die sinkende Kaufkraft nicht mehr einholen. bin ihm dankbar, Laß er anerkannt hat, wie loyal ich mich an di« Richtlinien der Politik gehalten habe, di« nach der Ver fassung der Reichskanzler aufstellt. In diesem Rohmen liegt auch mein Verhalten in der Thüringer Polizeiaffäre. Der Abg. Schmid nimmt zu diesen Dingen ein« ander« Stellung ein. wie sein Parteifreund von Kardorff, von dem das Wort von der „thüringischen Zwangseh«" stammt, und der auch gesagt hat, es tue ihm in der Seele weh, wenn er sein« poli tischen Freund« in Thüringen in dieser Gesellschaft seh«. Ich habe die Polizeigeldersperre gegen Thüringen aufgehoben, und bin deswegen von links und auch von einem Teil der Mitte angegriffen worden. Ich habe es aetan. nachdem in dem Der- Reichsexekulion gegen Thüringen? Neue Drohungen Wirths. Die nationale Jugend ist ihm unangenehm Gegen die kirchenfeindliche Agitation -er Kommunisten. Berlin, 5. Marz. Im Reichstag wurde heut« die zweite Beratung des Haushalts des Reichsinnen. Ministeriums fortgesetzt. Abg. S ch m i d-Düsseldorf (DDp.) betont, daß die po litische Gesamthaltung des Innenministers Dr. Wirth mit den Anschauungen Ler deutschen Dolkspartei keineswegs überein stimme. Wenn die Partei in diesem Augenblick« die politischen Konsequenzen nicht ziehe, dann sei dafür di« Rücksicht auf di« politische Lage und di« Persönlichkeit des Reichskanzlers maß gebend. Der Thüringer Polkzeikostenstreit habe zu einer nur müh- sam verhüllten Niederlage des Ministers geführt. Gegen ein ähnliches Vorgehen in Braunschweig habe die Volks- Partei rechtzeitig beim Reichskanzler interpelliere« könne«. Anderseits habe der. Minister bei der Aufklärung gewisser Vor kommnisse in der preußischen Polizei außerordentliche Zurückhaltung beobachtet. Der Redner wendet sich dann gegen den Wahlreformentwurf des Ministers. Eine wirkliche Wahl- rckorm dürfe an den Grundfragen des Wahlalters und des Verhältniswahlsystems nicht vorübergehen. Praktisch laufe der Entwurf auf ein« Mundtotmachung der bürger- lichen Mitte hinaus. Der Redner verlangt, daß der kom- munistischen Gefahr nachdrücklicher entgegengetreten werde. Zum Nationalsozialismus erklärt er, daß man die glü- hende «ationale Leidenschaft nnd die ideellen Momente in dieser Bewegung nicht verkennen könne. Sie sei zudem eins der festesten inneren Bollwerke gegenüber dem Kom munismus. Den gegenwärtigen politischen Zu stand in Preu ßen empfinde di« Deutsch« Volkspartei als unerträglich. Sie werde sich deshalb nachdrücklichst für das vom Stahlhelm «in- geleitete Volksbegehren einsetzen. . Reichsinnenminister Dr. Wirth: Ich habe mit meinen Ausführungen gewartet bis zur Red« meines verehrten Mitarbeiters Schmid (Heiterkeit). Ich stungen in Höhe von 55,9 Milliarden GM., vom 15. Januar 1923 bis 31. August 1925 von 1,9 Milliarden und während der fünf Dawes-Iahre von 8 Milliarden, zusammen Also 65,8 Milliarden. Davon ist nichts angerechnet worchen. Man hat die Anrechnung auch nicht verlangt. Wie groß mutz eigentlich die wirtschaftlich« Naivität sein, um anzunehmen, daß ein derart ausgesaugtes Volk weiterhin jährlich Milliar- denbeträge von Tributen leisten könne? Aber weiter und vor allen Dingen geben wir den Neun malweisen, denen die Tributst/age eine mehr oder weniger große Nebensächlichkeit ist, folgendes zu bedenken. Woher kommt eigentlich unsere Unterkonsumtion? Denn es ist Torheit, von einer Ueberproduktion zu reden. (Genau so, wie es ein« Torheit ist, von Uebervölkerung zu reden. Wir leiden nicht an Uebervölkerung, sondern an Landmangel!) Unsere Krankheit liegt doch daran, daß wir neben genügend Produktionsmitteln, Arbeitskräften und Erzeugung einen voll genügenden Bedarf haben, der lediglich nicht gedeckt werden kann. Ja, unser Bedarf ist ja in Wahrheit viel größer als unsere Produktion. Er kann nur nicht gedeckt wer den. De marxistische Falschtheorie von der Ueberproduktion lenkt lediglich von dieser GrunLursach« unseres Unheils ab. Warum aber kann der Bedarf nicht gedeckt werden? Wa rum muß deshalb und ganz allein deshalb di« Produktion eingeschränkt und der Arbeiter brotlos gemacht werden? Vor allem darum, weil unserem Volke laufend die Kaufkraft gestohlen wird! Dieser entsetzlichen Tatsache mit einem lediglich mechanisch erzwungenen Preisabbau beizukommen, ist «in aber kommt es auf folgende Erkenntnis an: Di« Kaufkraft sinkt, weil von ihrem vorhandenen Volumen jährlich ein Quantum von 3,5 Milliarden abgeschöpft wird (Tribütlast einschließlich der ebenfalls in Gold oder Devisen zu zahlenden Zinsen und Amortisationen der zwecks „Erfüllung" ausge nommenen Anleihen). Ja, das langt noch nicht. Denn man di« Goldpreissteigerung in Betracht zieht und eben die Mitte zwischen den Schätzungen von Josiah Stamp und Sir Henry Starkosch nimmt, so kömmt man zu dem Ergebnis, daß di« 3F Milliarden heute einen Einkaufswert von 4,2 —4,5 Milliarden haben. In dieser Höhe wird also jährlich di« deutsche Kauflraft geschwächt^ Anders ausgedrückt-. uns wird jährlich di« Kaufkrafterzcuqunq von 10 Milliarden Ar beitsstunden weggenommen! Bildlich dargestellt: wenn heute bei uns für 1000 RM. produziert und für 1000 RM. Kauf kraft geschaffen wird, so wird von dieser Kauflraft durch die politischen Außenlasten ein bestimmter Prozentsatz gegenwert los aus dem Kreislauf des freien Leistungsaustausches heraus, genommen. Di« verbleibende Kaufkraft kann di« Erzeugung von 1000 RM. nicht mehr kaufen. Dieser Vorgang aber ver- schlimmert sich progressiv, schon Leshalb, weil Ler Erfüllungs- .mGMsmV^M.MeZ — Auf den Einfluß dieses Dovgangs auf die Währung sei hier nicht «ingegangen.- Llber eins ist sicher: daß.aus diesem Wege schließlich der Stillstand der Wirtschaft .erreicht werden nyitz. Wer die Tributfrage bagatellisiert, bagatellisiert das Leben seines Volkes! Amtliche Anzeigen. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Schuhfabrik Niederaffalter, Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Affalter im Erzgebirge, wird noch Abhaltung des Schlußtermins und nach Vornahme der Verteilung auf- gehoben. K7/29 Amtsgericht Lößnitz, am 4. März 1931, gleich mit Thüringen uns der thüringische Staatsminister Baum di« nötigen Zusicherungen gegeben hat. Die Herren von der äußersten Rechten haben die Flucht aus der Politik voll zogen. Es ist nun der Plan erörtert wwcden, ein Parla ment der nationalen Opposition in Weimar aufzumachen. Wenn die Herren der nationalen Opposition zusammen, kommen wollen, so haben wir nichts dagegen. Dazu stehen ihnen auch Säle im Reichstag zur Verfügung. Etwas anderes ist es ober, wenn Herr Dr. Frick als Minister eines Landes vor die Jugend hintritt und mit dem Gedanken dieses Ge- genparlaments in Weimar spielt. Wenn Lieser Gedanke zu vor bereitenden Handlungen führen sollte, so wäre Las eine revo lutionäre Tat, und gegen dies« revolutionäre Tat müßt« das eingesetzt werden, was als Reichs- exekutionschonei nm al gegen Thüringen ein gesetzt worden ist. (Abg. Moericke, Komm. „Ach, Sie Schwächling!" — Abg. Moericke erhält einen Ordnungsruf.) Uns ist es nur darum zu tun, die Ordnung im Volk« aufrecht- zuerhalteu. Darum werden wir nachdrücklich gegen jede Vor bereitung revolutionärer Handlungen einschreiten. Man sollt« in Thüringen darauf achten, daß nicht die Grenze überschritten wird, über deren Einhaltung die Reichsregierung zu wachen hat. Es wäre gut, wenn Abg. Schmid mit seinem Freund von Kardorff eine Expedition nach Thüringen unternehmen würde, um die Herren dort in diesem Sinn« zu ermahnen. Wenn die Krise des Parlaments nicht z« einer Staats, krife werden soll, dann müssen wir mit ei«er Wahlreform Vorgehen. Wenn wir si« so machen sollen, daß keine Ler jetzt bestehenden Parteien davon Schoden zu erwarten hat, dann würden wir niemals die Wahlreform zustande bringen. Im Rundfunk lassen wir alle Richtungen zum Wort kommen, auch die Oppo sition. Es geht freilich nicht an, daß am Schluß einer durch den Rundfund übertragenen Freidenkerveranstaltung ange deutet wird, di« Kons«quenz müßte der Austritt aus der Kirch« sein. Es muß in solchen Veranstaltungen der Geist wahrer Toleranz gewahrt werden, wenn sie öffentlich übertragen werden sollen. Es hat keine« Zweck, nochmals ein Schulgesetz einzu- bringe«, wen« man weiß, baß u«ter d«« jetzigen Der- hältnifle« doch nichts dabei herauskommen wird. (!) Die Polemik des Abgs Schmid gegen die Auswüchse der nationalsozialistischen Agitation war etwas kurz geraten. Was sich hier an sogenannten Neuem regt, , ist doch, recht be- deutlicher. Natur. Der nationalsozialistische Führer Rosenberg schreibt in einem dicken Wälzer, die Ide« der nationalen Ehre vertrage keine gleichwertig« Kraft neben sich, weder die christ-