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Wilsdruffer Tageblatt : 14.03.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193203148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19320314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19320314
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-03
- Tag 1932-03-14
-
Monat
1932-03
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.03.1932
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»rächten von 1514 Wahlberechtigten 1393 von ihrem Wahl recht Gebrauch, außerdem 41 Inhaber von Stimmscheinen. Von ihnen wählten Duesterberg 87 Hindenburg 839 Hitler 490 Thälmann 32 Winter 7 Während hier 18 Stimmen für ungültig erklärt werden muß ten, hatte eine nach dem Wahlgesetz Gültigkeit, die auf den Namen: „Franz, Totengräber" lautete. Während in den Landgemeinden nur bis 5 Uhr gewählt wurde, dauerte die Wahl in Wilsdruff bis 6 Llhr. Bis dahin lagen bereits eine große Anzahl Ergebnisse aus dem engeren Be zirke vor. Gegen 7 Uhr konnten wir dann durch Sonderblatt unsern Lesern das Ergebnis aus dem ganzen Amtsgerichisbe- zirk mitteilen. Wir danken auch an dieser Stelle den Herren Bürgermeistern und Wahlvorstehern, sowie Freunden unseres Blattes, die uns bei der Zusammenstellung der Ergebnisse Un terstützung zuteil werden liehen. Die Wahl an sich ist hier überall ruhig verlaufen, lediglich in den frühen Morgenstunden hat sich in der Bahnbofsstraße ein Zusammenstoß ereignet, bei dem 2 Nationalsozialisten ver letzt wurden. Eine Gruppe derselben war mit Plakate-Anileben an Grundstücken beschäftigt, deren Besitzer die Genehmigung dazu erteilt hatten, als sie von einer ziemlich starken Gruppe der Gegner daran gehindert wurden. Es entspann sich ein Handgemenge, in dem ein Kaufbacher Reichsbannermann der erste Angreifer gewesen sein soll. Die polizeilichen Ermittelun gen werden das Nähere klären. * Geschlossene Zeiten. Nach der .Verordnung über geschlossene Zeiten sind am Palmsonntag, am Karfreitag u. am Sonnabend vor dem 1. Osterfeiertag Tanzveranstaltungen aller Art ver boten. Am Karfreitag und am Sonnabend vor dem 1. Oster feiertag sind nur ernste Musikdarbietungen erlaubt. Weiter sind an diesen beiden Tagen theatralische und kinematographische Vorstellungen nur dann gestattet, wenn sie dem Ernste des Tages entsprechen. „Liedertafel". Am Sonnabend abend fuhren die Lieder- täfler mit ihren Angehörigen und Gästen zum Wochenend in srühlingsfrohe «Gefilde. Im Wirtshaus zum „Weißen Röhl", als das der Löwensaal buntgeschmückt umgestaltet war, mit prächtiger Aussicht auf den Wolfgangsee und die hinter ihm liegenden Berge, wurde fröhliche Rast gehalten. Hier hieß der Vorsitzende Kaufmann Wehner die Erschienenen herzlich willkommen und wünschte allen gute Erholung im Wochenend. Dann wurden unter der bewahrten Leitung des Liedermeisters Lehrer Paul Hientzsch einige Chöre aus „Der Rose Pilger- fahrt" zu Gehör gebracht. Während- Frln. Schindler und Schlichenmaier den verbindenden Text eindrucksvoll -um Vortrag brachten, bewies der Chor sein beachtliches Können in den Chören. Sie wurden unterbrochen von einem reizenden Bauerntanz, der so viel Gefallen fand, daß er später wieder holt werden mußte. Reicher Beifall wurde auch Herm Hart mann für Gesänge aus bekannten Operetten und ein Lied von Löns zuteil. Die Fröhlichkeit wurde Wester gesteigert durch das Auftreten von 5 Tanzgirls in feschen, reizenden Kostümen. Die Anmut, die sie entfalteten und der Rhythmus, der ihre Dar bietungen beschwingte, fand stürmischen Applaus, der auf einer Wiederholung bestand. Dann lockten die Geigen zum Tanze, der die fröhliche Gesellschaft noch lange beisammenhieft. In einer Tanzpause nahm Kaufmann Wehner Gelegenheit, dem Liedermeister Hientzsch und allen Mitwirkenden, sowie Herrn Schubert für die Einstudierung der Tänze zu danken. In einer Versammlung der Nationalsozialisten sprach am Sonnabend Lehrer Seidel (Pulsnitz) zu den Erschienenen. Wir können uns ein Eingehen auf die sachlichen Ausführungen des Redners nach der Wahl schenken. Er untersuchte die Ur sachen der jetzigen deutschen Krise und verfolgte sie vom Kriege 1870 an über die damalige Scheinblüte, das Wachsen des Mar xismus und den Einfluß des Judentums und der Freimaurer, über den Weltkrieg und sein Ende, den Vertrag von Versail les, Inflation bis zum Dawes- und Poungplan. Dann gab er eine ausführliche Begründung des Namens seiner Partei: „Na tionalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei" und demonstrierte daran ihren Zweck und ihre Ziele. Im besonderen ging er dann auf die Bedeutung der Reichspräsidenten - Wahl und im Schlußwort auf das wirtschaftliche Programm seiner Partei ein. Zum Schluß forderte er zur Wahl Hitlers auf. Osterlarten und Osterpalete. Gedruckte einfache Osterkarten, die in Größe, Form und Papierstärke den Bestimmungen für Postkarten entsprechen und ohne Umschlag versandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In diesen Karlen dürfen außer den sogenannten Absenderangaben (Absendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders) noch weitere fünf Wörter, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zu sammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügt werden. Als solche Nachtragungen gellen z. B. die üblichen Zusätze: „sendet", „Ihre", „Dein Freund", „sendet Dir", „sendet mit besten Grüßen Ihre" usw. Die Gebühr beträgt sowohl im Ortsbereich des Aufgabeortes als auch im innerdeutschen Fernverkehr sowie im Verkehr mit der Freien Stadl Danzig, Litauen und Memelgebiel, Luxemburg und Österreich für einfache Karten lohne Um schlag versandt) 3 Ps., für Karlen im ofscnen Umschlag bis 20 Gramm 4 Pf. Zur Vermeidung von Anhäufungen und Verzögerungen empfiehl! es sich, die Osterpakete und «Päckchen möglichst srühzeitig aufzuliefern, sie gm zu verpacken, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Bestimmungsort besonders groß und kräftig nieder zuschreiben. Aus dem Paket und Päckchen muß die voll ständige Anschrift des Absenders angegeben und in das Paket ein Doppel der Aufschrift gelegt werden. In den Päckchen sind etwaige Hohlräume mit Holzwolle usw. aus zufüllen, damit die Sendungen bei der Beförderung in Säcken und beim Stapeln nicht eingedrückt werden. Sic müssen deutlich als Briefpäckchen" oder „Päckchen" gekenn zeichnet sein. Sächsischer Wettinschützenbund. Der Bund hatte in seiner am 2. August 1931 zu Chemnitz abgehaltenen Hauptversamm lung beschlossen, eine Begräbniskasse für die mehr als 38 000 Mitglieder des Bundes zu errichten, ohne daß ein ^Beitritts- Zwang bestehen sollte. Der mit den Vorarbeiten betraute Aus schuß hafte diese soweit gefördert, daß bereits im Oktober mit der Werbetätigkeit begonnen werden und eine vorläufige Sat zung aufgestellt werden konnte. Bereits bis Anfang Januar waren rund 95M Mitglieder der Kasse beigetreten. Der Kasse ist nunmehr eine endgültige Satzung durch das Bundespräsi dium gegeben worden. Die Mitglioderzahl Hai sich inzwischen auf rund 10 000 erhöht und wächst fortgesetzt weiter. Es sind bereits 40 Sterbefälle aus gezahlt worden. — Prinz Friedrich Christian hat als Oberhaupt des Hauses Wettin in Nachfolge schaft des Königs Friedrich August die Schutzherrschafi über den Sächsischen Wettinschützenbund und über die Wettinjubi- läumsstiftmig der Schützenvereine Sachsens überommen, die seine Vorfahren König Georg und König Albert seit 1889 özw. 1892 ausgeübt hatten. Der Prinz hat auch den engeren Bun desvorstand in einer Audienz empfangen. Burkhardswalde. Freiwillige Feuerwehr. Die 56. Hauptversammlung am 9. März begann mit der Begrü ßung des Brandmeisters Gumpert. Er wünschte der Versamm lung einen guten Verlauf. Der Jahresbericht ließ wiederum die Arbeit während -des vergangenen Jahres erkennen. Beson ders hewvrzuheben ist der Bericht über die Prüfung der Wehr am 26. Juli 1931, bei der die Leistungsfähigkeit eine gute Be wertung fand. Nach Verlesen wurde -der Bericht unterzeichnet. Der Kassenbericht wurde von den Kameraden F. Zimmermann und K. Seifert geprüft und richtig gesprochen, worauf der Kas sierer entlastet wurde. Anschließend wurden die Wahlen vor genommen. Brandmeister Gumpert sah sich genötigt, aus Ge sundheitsrücksichten sein Amt niederzulegcn. Nur schweren Her zens schied er von seinem Posten. 38 Jahre war er -aktiv bei der Wehr, 34 Jahre davon Führer. Durch Stimmzettel wurde Ludwig Zimmermann zum Hauptmann gewählt. Stellvertreter blieb E. Fischer. Kassierer wurde Georg Eyßler. Schriftführer Spindler und Gemeindeältester Jäkel dankten dem Scheiden den für seine Treue und Arbeit. Brandmeister Gumpert er nannte die Wehr einstimmig zum Ehrenführer, wofür der Ge ehrte bestens dankte. Trotz allgemein nötiger Sparmaßnahmen versprach Motorspritzenzugführer C. Seidel, auch weiterhin die Motorspritze zur Verfügung zu stellen. Für das geplante Stif tungsfest wurde ein Ausschuß eingesetzt. Ehrensührer Gum pert erstattete einen Bericht über die Führerversammlung. Der Bitte des Feuerwehrelektrikers Schiller um Anschaffung eines Hilfsgutes und Steigeisen wurde stattgegeben. Neukirchen. La n d b un d ver s-amm lu n g. In der ver gangenen Woche versammelten sich die Mitglieder des Land bundes aus dem Orte und den Nachbarorten Steinbach, Ditt mannsdorf und Hirschfeld im hiesigen Gasthof. Vertrauensmann Gutsbesitzer Oehmichen (Neukirchen) eröffnete die Versamm lung, welche sehr gut besucht war, hierauf sprach Geschäfts führer Werner des Bezirkslandbundes Meißen aus seiner Pra xis und warnte die Mitglieder vor Spekulanten, Agenten und unreellen Händlern, welche die Landbevölkerung unter Vorspie gelung falscher Tatsachen ihrer sauer verdienten Gelder berau ben. Er empfahl in jedem Falle vorerst die Berufsvertretung den Landbund mit seinem erfahrenen Berater, zu befragen. Hier auf hielt der Bezirksvorsitzende Bürgermeister Zimmermann (Wölkau) ein zwerstüdiges Referat, in welchem er den Zweck des Landbundes als Bauerngewerkschaft klar erläuterte und über den Stand der Organisation berichtete, lieber den wei teren Teil seines Vortrages stellte er als Leitmotiv das inter national in der Schiffahrt geltende S.O.S. Auch die Landwirt schaft geht unter und die verantwortliche Regierung hört zwar S-O.S.-Ruse, unternimmt aber nichts zur Abstellung der Ur sachen noch zur Bekämpfung der Mißstände, sondern entschul digt sich mit der Ausrede einer Weltwirtschaftskrise. Der Red ner ging mit -dem System Brüning—Hindenburg ins Gericht und erwog Pläne der Außen-, Innen-, Handels-, Finanz- und Agrarpolitik, welche nach nationalen- und sozialen Gesichts- puüften geleitet, allein in der Lage sind, eine Besserung der mißlichen Verhältnisse herbeizuführen und empfahl einen wirk lich nationalen Kandidaten Hitler oder Duesterberg als Reichs präsident zu wählen als sichersten Garant. Verschiedenes sta- üstisches Material und seine überaus reiche Erfahrung dien ten zur Vervollständigung seines Referats. Im Verlaufe der sich anschließenden Aussprache wurden verschiedene Maßnah men erwogen hinsichtlich der Staatlichen Schlachtviehversiche rung und ihrer Umwandlung in eine private freiwillige Ver sicherung. Einen überaus interessanten Verlauf brachten die Vorschläge des Imkers und Landwirts Krieger (Steinbach bei Mohorn), welcher durch die Arsengase der Staatlichen Hütten werke in Halsbrücke nachweislich fast vollständig um seine Exi stenz gebracht wurde. Er brachte die Schäden am Weidevieh und die in hiesiger Gegend so häufig beobachteten Ausfälle an Obst usw. in Verbindung. Der Vorsitzende versprach die Ein leitung entsprechender Maßnahmen. Hierauf folgt eine interne Versammlung der Mitglieder der Landwirtschaftsbank Ditt mannsdorf. Naustadt. Im Auftrage der Ortsgruppe Scharfenberg- Naustadt der N.S.D.A.P. sprach in Schützens Gasthof am Donnerstag abend Pg. Dr. Tischer, Architekt aus Radebeul. Der Saal war recht gut gefüllt, so daß Dr. Tischers treffliche Ausführungen Fruch: bei der Wahl tragen werden. Der Red ner sprach in anschaulichster Weise über alles, was in den zu rückliegenden 13 Jahren geschehen ist. Er skizzierte die volkver nichtende Pest des Marxismus, brachte viele Beispiele des kul turellen Niederganges, beleuchtete die Auswirkungen des Da wes- und Noungplanes und machte für allen sittlichen und wirtschaftlichen Verfall die Erfüllungspolitik verantwortlich. Er verurteilte bas System Dr. Brünings, das sich auch durch den Decknamen Hindenburg nicht anders vorstellen kann als es ist. Er legte dann ein Bekenntnis zu Adolf Hitler, den fähigsten politischen Kopf, den besten Volkskenner und Organisator, ab. Ihm müsse jeder am 13. März die Stimme geben, der noch an Deutschlands Aufstieg glaubt. Die prächtigen Worte Tischers wurden sehr beifällig ausgenommen. Mohorn. Feuer. Freitag gegen 4 llhr verkündeten Sire nen und Kirchenglvcken Feuer im Ort. Die Freiw. Feuerwehr erschien wenige Minuten später an der Brandstätte, der Dorf mühle, der Sterischen Streumehlwerke. Das Feuer, das noch rechtzeitig bemerkt wurde durch den aufsteigenden Rauch, konn te sich nicht entfalten. Der Sachschaden, verursacht wahrschein lich durch Heißlaufen der Transmissionen, blieb gering, den noch blieb die Feuerwehr längere Zeit mit Aufräumungsarbei- beschäftigt. Kirchennachrichten. Grumbach. Dienstag: 4 llhr nachmittags Abendmahlsfeier. Vereinskalender. Frauenverem. 14. März Oster-Versammlung. Sängerortsgruppe. 16. März llebung. Verein ehemaliger landwirtschaftl. Schülerinnen. 18. März Besprechung. Naturheilverein. 18, März Vortrag. Turnverein DT. 19. März Monatsversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarke für den 15. März: Zeitweilig lebhafte Winde aus westlichen Richtun gen. Vorwiegend stark betvvlkt, allgemeine Temperaturverhätt- nisse wenig verändert. Zeitweilig leichte Niederschläge, in den niederen Lagen hauptsächlich als Regen. Sachsen unO Nachbarschaft Bautzen. Politische Flegel. Nachts wurde der im Schillerpark ausgestellte Ebert-Gedenkstein von unbe kannten Tätern umgestoßen. Die Polizei hat die Wieder aufrichtung des Steines in die Wege geleitet. Zittau. Halsbrecherische Prapaganda. Zur Wahlpropaganda benutzt Wurde einer der hohen Schornsteine des hiesigen Elektrizitätswerkes, indem ein Angehöriger der Kommunistischen Partei nachts im Inne ren der Esse nach oben kletterte und am Blitzableiter eine rote Fahne mit der Inschrift „Wählt Thälmann" an brachte. Die Polizei ließ die Fahne durch einen Schorn steinfeger herunterholen und ist gegenwärtig mit den Nach forschungen nach dem „Klettermaxe" beschäftigt. Flöha. Fabrikbrand. In einer Spinnerei in Eppendorf kam vermutlich durch Selbstentzündung oder Kurzschluß ein Feuer aus, dem erhebliche Wollvorräte und eine Reihe moderner Maschinen zum Opfer fielen. Dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, daß nur ein Saal der Fabrik ausbrannte. Chemnitz. Politische Schießereien. Als un gefähr 40 SA.-Leute durch die Zeppelinstraße gingen, wurden sie von siebet Kommunisten plötzlich angerempelt. Als die SA.-Leute Halt machten, sprangen die Kommu nisten zur Seite und zwei von ihnen nahmen Deckung und eröffneten aus Revolvern auf die Nationalsozialisten Feuer. Die SA.-Leute Große und Heßmann wurden schwer verletzt. Die Kommunisten sind in der Dunkelheit ent kommen. Obcrfrohna. Keine Eingemeindungen. Gegen die Stimmen der Kommunisten, die die Aufnahme von Eingemeindungsverhandlungen mit der Stadt Lim bach beantragten, wurde die Ausschreibung der Bürger- meistcrstellc beschlossen. Auch die Wiederaufnahme der Ein- gemeindungsverhandlungen von Mittelsrohna nach Ober- frohna wurde zurzeit abgclehm. Born« (Bezirk Leipzig). Einbruch in eine Schule. Nachts wurde in der Tuuerptatz-Schule ei» Einbruchsdiebstahl verübt. Die Diebe haben in verschie denen Schulzimmern mehrere Schreibpulte mit einem Stemmeisen erbrochen nnd haben es scheinbar nur auf Geld abgesehen. Gestohlen wurde nur ein kleiner Geld betrag. 16 Millionen! Der Fehlbetrag bei der Landesversicherungsanstatt. Infolge der ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse hat sich im Haushalt der Landesversicherungsanstalt Sach sen für 1931 ein Fehlbetrag von etwa 16 Millionen Mark ergeben. Während im vergangenen Jahr noch mehr als 16 Millionen Mark Überschuß zu verzeichnen waren, Hal vor allem der gewaltige Beitragsrückgang und auch die Einbuße an den anderen Einnahmen das ungünstige Er gebnis verursacht. Da auch für das neue Jahr kaum mit einer schnellen Besserung der Wirtschaftsverhältnisse zu rechnen sein dürfte, wird versucht werden müssen, den Fehlbetrag durch umfangreiche Sparmaßnahmen wett zumachen. Eisenbahnunfall in Falkenstein. 15 Personen verletzt. Auf dem Bahnhof Falkenstein (Vogtland) stieß eine einzeln fahrende Lokomotive mit einem einfahrenden Per sonenzug zusammen. Dabei sind der Tender der Zugs lokomotive und zwei Personenwagen entgleist. Ursache des Unfalls war fehlende Verständigung des Fahrdienstleiters durch den Stellwerksbeamten über den Lauf der einzeln fahrenden Lokomotive. Bedauerlicherweise sind dreizehn Reisende, ein Lokomotivführer und ein Postbeamter leicht verletzt worden. Der Sachschaden ist gering. Betriebs störungen sind nicht eingctreten. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) MeMrg kandidiert auch im Weiten Wahlgange Berlin. Reichspräsident von Hindenburg hat am Wahl tage bis gegen 11 Uhr die Ergebnisse im Rundfunk gehört und sich dann zur Ruhe begeben. Das Ergebnis der Wahl wurde ihm heute morgen gegen 7 llhr mitgeteilt. Er gab seiner Be sriedigung über des Ergebnis Ausdruck. Dem Hindenburg-Aus schuß erklärte er, daß er auch im zlveiten Wahlgange kandidie ren werde. Ein Vorschlag Hugenbergs: Verzicht aus den 2. Wahlgang aber Reichstagsneuioahlen Berlin. In einem Artikel zu dem Ergebnis der Reichs präsidentenwahl schreibt Dr. Hugenberg: „Die Angst vor Er schütterungen. die etwa mit einem Reichspräsidentenwechsel ver knüpft sein könnten, hat ein paar Millionen Wähler, die im Lager der nationalen Opposition gegen das herrschende System stehen, dazu bewogen, für die Wahl des Feldmarschalls von Hindenburg als Reichspräsident zu stimmen. In der zweiten Wahl entscheidet die einfache Mehrheit. Nach Lage der Dime ist damit zu rechnen, daß der Generalfeldmarschall von Hin denburg im zweiten Wahlgange gewählt wird, llnter diesen Umständen führt eine Betrachtung, die sich über die Kampses- verbissenheit der Parteien erhebt, zu dem Gedanken, daß unser öffentliches Leben von den vielen Unklarheiten, die uns lähme», befreit würde, wenn man folgendermaßen vorgehe: Außer den schon vorgesehenen Wahlen zum preußischen bayrischen und württembergischen Landtag soll am 8. Ma die Neuwahl des aufzulösenden Reichstages stattfinde». Unter dieser Voraussetzung könnte durch verfassungs- änderndes Reichsgcsetz anerkannt werden, daß die Abstim mung am 13. März die Wirkung eines zweiten Wahlgan oes haben soll, daß also die Wiederwahl Hindenburgs er folgt ist. Die gesamte nationale Opposition könnte einem solchen Vorschläge zustimmen, denn eine zweite Wahl wür de dir Bedeutung einer Gegenprobe haben, die auf dem oben vorgeschlagenen Wege einfacher, billiger und durch greifender erreicht werden würde.
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