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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinung^.!^ - Dienstag, Donnerstag, Sormabew. sprek r-wnMch ' einschl. Trägerloyn. Im Falle höherer Gewalt (Krieg oder son L!ger Störuizm des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Brförderungseinrichmngen) hat der Be zieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. l izeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 8 H/. Alle» wettere AK« Rabatte usw. laut aufliegenden Taris. Anzeigen-Annahme bi» spätesten» 9 Uhr »«- mittags des Erscheinungstages. Für Fehler in durch Fernsprecher aufgegebenen Al»- zeigen übernehmen wir keine Verantwortung. Jeder Anspruch mtz Nachlaß «rllscht KM Klage od. Konkur». Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde z« Ottendorf-Okrilla und de» Finanzamt»» z» -iad«d»»>. Aauytschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla — — Verantwortlicher Anzeigenleiter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla Ull Nummer 18 Sonntag, den 10. Februar 1935 Fernruf: 231 Preisunterbietungen auf dem Vrennholzmarkt Formen gefunden, ihrer Art, ihrer geben — oder aber, sie ringt doch ZU bra-' ein Haltung Ausdruck zu geben wenigstens um diese Formen. Wer dieser Jugend Ungei stigkeit und zu wenig kulturelles Wollen vorwirft, beweist damit nur, daß er diese Jugend nicht kennt. Sohland a. d. Spree. Zwei Arbeiter verschüt tet. Im Granüwerk Israel stürzte beim Ausfahren von Schottergestein der schwerbeladene Kippwagen über die Fahrbrücke und riß^ zwei Arbeiter mit sich'in die Tiefe. Beide Arbeiter wurden von den Gesteinsmassen verschüttet, der eine von ihnen erlitt schwere Verletzungen. Kieritzsch. Zweimal Kieritzsch. Nach dem von den Gemeindeoerordneten angenommenen neuen Ortsgesetze für Bahnhof und Dorf Kieritzsch heißt nunmehr Dorf Kie ritzsch Alt-Kieritzsch und Bahnhof Kieritzsch Neu-Kieritzsch. Lichkenwalde (Bez. Chemnitz). Anerkennung für Lebensretter. Dem Schlosser Siegfried Pommer wurde durch die Kreishauptmannschaft öffentliche Anerken nung ausgesprochen. Pommer hatte unter Einsatz seines Lebens den Verwaltungssekretär Häßler aus Chemnitz aus der Zschopau errettet. Werbe-Abende der Hitler-Mend am 20. Februar für die Winkerhilfe Die Hitler-Jugend teilt mit: Am 20. Februar wird ganz Sachsen den Einsatz der Hitler-Jugend für das Winterhilfswerk erleben; denn an diesem Tage werden in allen Orten Werbeabende durchge führt, deren Reingewinn ausschließlich der Winterhilfe zu gute kommen wird. Wir erwarten am 20. Februar zu unseren Veran staltungen einen Massenbesuch. Unser Mühen soll und muß sichtbaren Lohn bringen in den Geldmitteln dieses Abends, die uns dazu dienen werden, Not zu brechen und Freude bereiten. Diese Werbeabende werden gemeinsam von HI, DJ, BDM und IM gestaltet; darin soll die Verbundenheit der gesamten Jugend im allgemeinen und im Dienst der Volks gemeinschaft im besonderen zum Ausdruck gebracht werden. Es ist uns bei diesen Veranstaltungen nicht allein um den finanziellen Erfolg zu tun, obwohl wir natürlich hoffen, b n dem Winterhilfswerk einen recht hohen Reingewinn über- naymen weisen zu können. Vielleicht würden wir mit einer Büch- sensammlung oder mit dem Verkauf von Abzeichen einen besseren finanziellen Erfolg erzielen, aber wir wollen durch unsere Arbeit, durch die Liebe, mit der wir diesen Abend vorbereiten, der Idee der Winterhilfe und darüber hinaus der Idee des Führers, der Volksgemein schaft dienen. Und weiter soll der 20. Februar Zeugnis ablegen vom kulturellen Wollen und Gestalten unserer Jugendbewegung. Die Jugend hat neue Formen gefunden, ihrer Art, ihrer Zweiter LefWigungstag in Sibykenort Der zweite Besichtigungstag in Sibyllenort brachte noch einen weit größeren Andrang als der erste; etwa 1000 Bieter wurden gezählt. Vor allem hatten sich die Ausländer und die größeren deutschen Kunsthändler aus Berlin, Ham burg, Frankfurt a. M., Leipzig und Dresden eingefunden; mit ihnen zugleich kamen viele Privatsammler. Die Vornotierungen wurden gegenüber dem Vortag noch gesteigert. Auch in den einzelnen Räumen nahm der Betrieb im Laufe des Tages erheblich , zu; verschiedene Zimmer mußten vorübergehend geschlossen werden. Die größte Beachtung, vor allem auch bei den Sehleuten, findet immer noch das Prunkbett des Herzogs von Braunschweig, das ständig umlagert wird. Sonst verlief der Donnerstag ähnlich wie der Mittwoch. Auffallend ist, daß noch fern mündliche und telegraphische Bestellungen auf Listen ein liefen. Soweit jetzt feststeht, wird in einigen Wochen noch eine zweite Versteigerung stattfinden; hier soll ein gro ßer Teil der Einrichtung aus dem Seitenflügel und vor allem sollen viele Gebrauchsgegenstände aus dem großen Schloßhaushalt zum Angebot kommen. Im Verlauf der Versteigerung kam für das Prunkbett Mit einem Gebotswert von 2500 ein Gebot nicht zu stande, so daß dieses Stück zurückgestellt werden mußte. Bei den Möbeln steigerten sich die Gebote ost um das Drei- bis Vierfache des angesetzten Wertes. Ein Mahagoni-Rokoko- Sekretär schnellte von, 400 auf 790 ein Rokokoschreib- tisch von 300 aus 1100 empor. Zwei Schreibtische mit reichen Elfenbeineinlagen erzielten statt des angesetzten Wertes von je 200 430 und 920 eine geschnitzte Bgnktruhe in der gleichen Art kletterte von 250 auf 760 Der Spielwagen des Königs von Rom, des Sohnes Napo leons, der mit 150 angesetzt war, erzielte das Höchst gebot von 650 Mit 25 erzielte der Klappschreib tisch des Königs Albert von Sachsen ein Höchstgebot von 200 Bei den Gardinen, die kurz vor Schluß der Ver steigerung ausgeboten waren, sind die Schätzwerte sogar um das Sechs- bis Siebenfache überboten worden. Am ersten Tag kamen insgesamt 227 Stück zur Versteigerung. Ar dem Erwerb si:d Aü-eläNdSt sehr stark beteiligt; vor allem Schweizer, S^weden, Polen und Tschechen. HerINches und SäMsches. Dttendorf-Vkrilla, am y. Februar ><»s — Spendet Rundfunkgeräte! Dem Winterhilfswerk, das durch sein segensreiche Wirken schon viel Not gelindert hat, ist eine neue, schöne Aufgabe zugedacht worden, dem dem ärmsten Volksgenossen soll der Genuß eine» Rundfunk- mpfangeü ermöglicht werden. Deshalb werden alle Volks- lstnossen, die noch im Besitz eines Rundfunkgerätes sind, das sie nicht mehr benötigen, aufgefordert, mitzuhelfen an diesem «dlen Werk der Nächstenliebe. Viele Volksgenossen haben sich einen neuen Apparat zugelegt und für den alten keine Ver wendung mehr. Diese Apparate nun können immer noch Freude bereiten, wenn sie in richtige Hände kommen. Mancher Schwerhörige wird dankbar sein, wenn er durch ein Rund funkgerät mit Kopfhörern von den Geschehnissen unserer Zeit in Kenntnis gesetzt wird. Darum ergeht an alle Volksgenossen die dazu in der Lag« sind, die herzliche Bitte, Rundfunkgeräte für die ärmsten Volksgenossen dem WHW. zur Verfügung zu stellen und ihre Adresse dem Amt für Volkswohlfahrt — Ab teilung Winterhilsswerk — mitzuteilen Vie zusätzliche Berussschnlung für Mädchen Die Schul- und Jugendfahrten in Sachseu Aus dem auf der Tagung des Beirats der Landesver-' ketzrsstelle für Schul- und Juaendsahrten erstatteten Jahres bericht geht hervor, daß im Jahre 1934 in 789 Kraftomni- buff«« der verschiedenen Kraftverkehrsunternehmen bei Schulfahrten rund L5 000 Kinder, Eltern und Lehrer beför dert wurden. Die dabei zurückgeleate Wegstrecke betrögt Kilometer. Bei der Besprechung der Arbeitsricht- ünien für das Jahr 1935 wurde einer gegebenenfalls ge wünschten Zusammenarbeit mit den Verkehrsgesellschaften verschiedener Art zugestimmt. Die Mitglieder des Landes- bcirats betonten einmütig, daß für eine Beförderung von Schulkindern und Jugendlichen nur solche Verkehrsunter- behmungen in Frage kommen, die bereit sind, die selbst- verständlichen Sicherheitsbedingungen deraLandeskraftver- 'ehrsstelle zu erfüllen. Die Fahrten dieses Jahres werden unter dem Leitworl „Das schaffende Sachsenvolk an seinen Arbeitsstätten" durchgeführt werden. Der Beirat und seine Wreichen Mitarbeiter werden weiterhin bestrebt sein, den iugendlichen Fahrtteilnehmern tiefes Heimaterleben zu über- bütteln. Dresden. Vierzehn Krafträder g e u o h l e n. "N letzter Zeit waren fortgesetzt Krafträder entwendet wor ben, die man später in der Umgegend auffand. Die Polizei konnte jetzt vier Burschen von 15 bis 17 Jahren als die Diebe ermitteln. Auf den gestohlenen Rädern veranstalteten f'e Vergnügungsfahrten, bis der Treibstoff ausging; dann 'eßen sie die Fahrzeuge stehen. Trotz Leugnens wurde Men nachgewiesen, daß sie in vierzehn Fällen Krafträder entwendet hatten. In Sachsen liefen aus Grund der Zusammenarbeit von BDM und DAF im Monat Januar 69 Nähkurfe. 106 Koch- kurse, 3 Sanitätskurse, 4 Arbeitsgemeinschaften für Haus haltkunde und Heimgestaliung, 47 Fachkurse der deutschen Angestelltenschaft und 44 Fachkurse der einzelnen Reichs- betriebsgrupven. An der Durchführung dieser Kurse der zusätzlichen Berufsschülung wirkten 177 Lehrkräfte größten- < 4«flr chrrnmntlich mit; etwa 5600 säMche MädcheN nahmen twiwUlig an diesen Kursen teil. In der Industrie- und Handelskammer Dresden kamen di« Mitglieder der Fachschaft Brennholz im Verein Dres dener Hotz- und Kohlenhändler und die Besitzer der Holz- jpgitereien von Groß-Dresden zu einer Aussprache zusam men, an der auch Vertreter der Kammer teilnahmen. Der Fachschaftsleiter beleuchtete in seinen Ausführungen die Lage auf dem Brennholzmarkt und wies darauf hin, daß di« im April 1934 vom Sächsischen Wirtschaftsministerium ÜkNehmigten Preise für Brennholzringbündel auch heute «och sowohl für den Verbraucher als auch für den Wieder« Verkäufer als Mindestpreise gültig seien. Gegen Preisunter- Mtungen müsse schärfstens vorgegangen werden, ebenso gegen diejenigen Firmen, die vom Vrennholzhandel Lieferungen zu Preisen forderten, die unter den anerkann- leh Mindestpreisen liegen. . Dresden. 3 000 gestohlen. Einbrecher V«n in «in Fabrikkontor an der Hamburger Straße- he fanden die Schlüssel zum Geldschrant, dem sie zwei Kassetten mit über 3000 entnahmen. Radeberg. Zwei Zwölfjährige stehlen Ge- treib«. Ein Bauer in Großerkmannsdorf stellte fest, daß Mir seiner Scheune zwei Sack Roggen von je 75 Kilo ver schwunden waren. Mit Hilfe eine Spürhundes konnten nach kurzer Zeit die beiden zwölfjährigen Schüler Edgar Naum- °Urger und Siegfried Gierth aus Großerkmannsdor hier beim Getreideverkauf überrascht werden. Es wurde rüge Mt, daß die Burschen seit Herbst 1934 bereits 280 Kilo ia°lWn gestohlen und verkauft hatten. DA.i.W«s 34. Jahrgang Letzte Nachrichten Simonr Besuch i« Paris Sir John Simon ist in Paris eingetroffen; er wirk mit Außenminister Laval, der immer noch das Zimmer hüten muß, nicht zusammenkommen, aber Gelegenheit haben, sich mit Ministerpräsident Flandin über die bisherigen Auswirkungen der Londoner Vereinbarungen zu unterhal ten. Die Einstellung Italiens zum vorgeschlagenen Luft- abkommen dürfte von beiden Staatsmännern besonders erörtert werden. Uebereinstimmend wird aus Rom und London gemeldet, daß I t a l i e n das Luftabkommen nicht unterzeichnen wolle, da es nur für Westeuropa gelt» und die italienischen Grenzen nicht sicherstelle. In diplomatischen Kreisen Englands erwartet man an scheinend, daß Italien trotz seiner Einstellung zur Frage des Luftabkommens dem englisch-französischen Gesamtplan seine Unterstützung nicht versagen werde. Flandin und Simon werden auch zu den Nachrichten aus Ost- und Mit teleuropa Stellung nehmen, wonach die einstigen Verbün deten Deutschlands die Nichtigkeitserklärung der militäri schen Bestimmungen der Friedensverträge auch für sich in Anspruch nehmen möchten. In halbamtlichen englischen Kreisen lehnt man es vorläufig ab, darauf einzugehen, da nach Ansicht dieser Kreise zunächst die deutsche Rüstungs frage im Sinne der englisch-französischen Erklärung geregelt werden müsse. Eroblamps gegen den Marrismus In Genf wurde ein Internationales Institut zur Be kämpfung des Marxismus gegründet. Zweck dieser Neu- gründung ist der Kampf gegen Kommunismus und Sozia lismus auf politischem, wirtschaftlichem und sozialem Ge biet; jedoch ist das Institut nicht gegen die So wie t - regierung gerichtet. Vorsitzender ist der bekannte Anti marxist Theodor Aubert, der als Vorsitzender der Ar beitsgemeinschaft gegen die Dritte Internationale schon seit Jahren auf diesem Gebiet tätig ist. Der sowjetruWche haushalt In der Sitzung des Vollzugsausschusses der Sowjet union wurde der Voranschlag für das Jahr 1935 in Ein nahmen mit 65,900 Milliarden Rubel und in Ausgaben mit 65,400 Milliarden Rubel bestätigt. Eisenbahnunsall in Frankreich Wie aus Tarbes (Südfrankreich) berichtet wird, hat sich auf der Strecke Arreau—Lamnemazan ein Eilenbahnunfall ereignet, bei dem zweiPersonenumsLeben gekom men sind. Bei schlechter Sicht, die infolge starker Schneefälle eingetreten war, fuhr ein Triebwagen m voller Fahrt gegen einen haltenden Güterzua auf. Ein Bahnhofsvorsteher und ein Bahnbeamter wurden getötet; mehrere Reisende und zwei Eisenbahnangestellte erlitten Verletzungen Poftwagenraub in Rumänien In der Nähe von Ploesti sprangen maskierte Räuber, aus die Bretter des Postwagens eines Personenzuges, hielten drei Postbeamte, die sich ihnen entgegenstellen wollte», Mit Pistolen in Schach und warfen den ganzen Inhalt, des Wagens durch die Türen hinaus auf das Eisenbahngelänös. Nachdem sie die drei Beamten geknebelt und gefesselt hatten, milchten sich die Räuber unter die Fahrgäste des Zuges und vermochten an der nächsten Eisenbahnhaltestelle unbe helligt den Zug wieder zu verlassen. Die Beute ist offen kundig von Helfern der Räuber aufgelesen worden.. Der Raubüberfall wurde dadurch entdeckt, daß der Postbeamte der Station Campina vergeblich auf die Meldung des Be gleiters des Postwagens wartete. Als man die Türen des Wagens öffnete, fand man die drei Beamten geknebelt und gefesselt vor. Bon Seeräubern überfallen Wie die japanischen Behörden erfahren, ist der japa nische 2000-Tonnen-Dampfer „Kamuri Maru", der sich auf dem Weg von Hongkong nach Japan befand, in der Nah« der berüchtigten Bias-Bucht von chinesischen Seeräubern überfallen worden. Das in chinesischen Gewässern kreuzende dritte japanische Geschwader ist angewiesen worden, dem Dampfer sofort zu Hilfe zu eilen. . Vpiumfabril explodiert Fünfzehn Tote Infolge einer Alkoholexploslon wurde ein in Schang- h a i gelegenes Hans völlig zerstört. Bei den Aufräumungs- arbeiten entdeckte die Polizei, daß sich in dem Saus di« größte bisher in Schanghai sestgestellte Vpiumfabrir befand) bei der Explosion wurden fünfzehn Personen gelötet,