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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend U tag, Dom<rr»tag mid Sonnabend. Dezuqo-Preis: Monatlich ,50 Mark, kj bet Zustellung durch di« Boten Mark, kl I« Fall« höherer Bemalt (Krieg od. sonst. irgendwelcher Störungen des Betrieber der Zetlunq, der Lieferanten od. d. Beförderung»» i Bturichtungrus hat d«r Bezieher keinen An» spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Z A«*»m« ,d.»»fN1<kzohlungd.Bezug»pr«is«». rt-" tiarmTHH»- rwer i! M AzeigedkN Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 20 Schriltle'tnng, Druck 't. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den j5. Februar 1922 Gemei«t>-Gt«4dmM Md. UR 21» Jahrgang. Amtlicher Teil. G werbcsteuer. Der 8. N chtra-r zur G menidesteuerordnung und die Beschlüff de« G meinderate« vom 21. November und 12 Dezember 1S21 sind von der Aufsickisdeböide aevehmiot worden und werden nachkchcnd zur öffentlichen Kenntnis gebracht Httmd»rf-Hllrira, d, 11 ^'rua 1922 Der GtMeindcvorstan-. VIII. Nachtrag zur Gemelndesteuerordnung für die G^m indc OitendorfO^illa vom 2. September 1S15. . S 1- Die Gemeinde Ottendorf Ok illa erbebt zu der durch da« Grwerbtfteuergcsctz vom 6. Oktober 1S21 (G Bi S 31S) geordneten G «erbesteuer einen Zuschlag bi» zu 25 v H dieser Steuer. 8 2. Dir Höbe de« zu erhebenden Hundertsatze« s-tzt alljähi- lich der che»ei«der«t seü. 8 3 Aufgehoben wird Abschnitt IV der Gemeindesteuer ordlmng vom 2. S. 1S15 über Erhebung einer Bettieb«- stmer von Schankwirtschaslen, Ga: wittschosten und S ätten de« Klktnhandel« mit Branntwein und Spiritus und der V. N .chtiaa M Gemeiudesteue'ordnung vom 9. März 1S21 über E-Hebung einer G »cibesteuer. 8 4- Diese' N chtrag tritt am 1. April 192^' in Kraft. Httmdors-Gllrilla, d n 2S. Drember >922 (SS) »er SeMinaeut. Richter, Grmemveooruand 841 0 III K. Genehmigt von der AmtShauptmank sch ft 'I it dem Be,i keousschab. Ar«»d«, am 27. Januar 1922. (LS) 0l<tErn.ve»stE J.A. D. o. srmmermaun. 841 0 UI b. Beschluß de« Gemeinderate« zu Ottendorf. Okrilla vom 21. 11. 1. 1S21 und 12. 12. I. 1921 betreffend Höhe de« Zuschlags zur Landesgeweibefteu« im Rechnungsjahr 1922. Die Gemeinde Ottendorf-Ok >lla erhebt zur Landes gewerbesteuer im Rechnung«! rhr 1S22 einen Zuschlag von 2b v. H. (LS) Der SemioaerLt. Richter, Grmemdcvvistaud. 843 o in h. Genehmigt von der Rmt«hauptmannschast «it de« Bezirk«au«schuß. Kemde«, gM 27. Januar 1922. (LS) ÜMthimpmilMlch-ft 0retae»-0t>sti«lt. 84S 0 lll b. Z"""»«"-.." Käür-e Gteuer«. Der 2. Termin Staat»- und Gemetndegrundsteuer ist fällig und spätestens bi« 15. ds». Mt«. an die hiesige Ort»ft<ueretnnahmc — Rathou« — abzu- führen. Nach Fristablauf beginnt da« geordnete Betreibung«- verfahren. Am 1b. Februar ist weiterhin di« 4 Rate Reich«ein- ko««ensteurr zu entrichten. Httmdsrf-G^riKs, am 4. Februar 1922. Her Ge»ei«VMKrßta«-. Deutliche» ««d Gächßsches. Vttendork'Vkrtüa, den <4. Februar ,922. — Bei Belieferung dn Mehlmarke NumMer 31 wird eine letzte Sonderzuweisung von */, Pfund ausländischen Weizenmehle« ou«gegrben. Jede Person, welche die Mehl- marke Nummer 30 beliefert erhalten hat, erhält auf diese die Sonderzuweisung bei Belieferung der Marke Nummer 31. B lieferung e sr lgt am 23. Februar. Anmeldung sofort. — Sch deqrriatza sprüche an den Eisenbnhnfisku«. Der E scnbohncrfneik hat naturgemäß auch den E nzelpersonen, i!«besi"de e den Inhabern von Dauerkarten nicht un- erh bli^n Schaden zugesügt. Die Besitzer von Monat«- oder Woche, karten konnten infolge d« Verkehrsruhe nicht nur ihre teuren Abbonnementskarten benutzen, sondern haben obendrein bu ch Jnansp'unabme der Elektrischen oder andern 8 kehrsmittel unter Umständen ganz beträchtliche Geld aurgaben. Diese Lüsoche v-ranlaht die Gemeinde Nieder- edlitz, gegen den Staotsfisku« kollktiv vorzugehen und die Forderung zu erheben, daß den Inhabern solcher Dauerkarten ,er Ausfall vergütet wird, der ihnen infolge Nichtbenutzung ihrer K-rten entsteht. — Gesundheitsschädliche Unsitten der Verkäufer. Von än l chcr Seite wtid geschrieben: Außerordentlich verbreitet bai sich die schon früher zuweilen beobachtete Unsitte der Ver käufer und Pc, käuferinnen, bei der Entnahme von Einpack, vapier, Düten, Scheinen, Fahrtausweisen usw. die Finger mit Speichel anzufeuchten. Abgesehen von der Unappetitlich. !> it b ingt diese Angewohnheit schwere gesundheitliche Ge- ah en mit sich, S uchen und Infektionskrankheiten, nsbesondere auch solche, die mit Hilse de« Speichel« über tragen werden können, grassieren j tzt schlimmer al« je. Ganz bes>)' d r« in den NahrungSmittelgeschäften tritt die I wpentlickfeti und Gefährlichkeit de« Ftngerlecken« zutage. Di Ges h, w,d dadurch verg ößert, duß an unserem Papier- gelve M lluuden von Keimen — nachwri«lich auch Krankheits keime — Haffen. Täglich kann man beobachten, daß diese uesährlichen Bazillenträger in fahrlässigster Weise in direkte und tnderekk Berührung mit Fletsch, Wurst und anderen Eß- war n gebr chl werden. Der Verkaufrtisch und die Wage werden dauernd als Zahlplatten benützt und die beleckten oder unb l.ckt. i Finger hantieren untcrschiedlos mit Geld- t einen und Eßwaren. Vom gesundheitlichen Standpunkt wäre es dringend zu wünschen, wenn Verkauf und Bezahlung jederzeit getrennt werden könnten, auf alle Fälle zu ver» langen ist e« ab«, daß Geschäftsinhaber und Angestellte beim Verkäufen sich da« Fingerlecken ganz abgewöhnen. Publikum und Gesundheitsbehörden sollten jetzt ganz be sonder« aus de, Durchführung dieser au sich eigentlich selbst verständlichen Forderungen bestehen. — Die Großhandkl«tndrxziffer de« Statistischen Reich«, amt« ist von 3487 im Durchschnitt de« Dezember« aus 3665 im Durchschnitt des Januar« geitiegen. Die Prei«steignung belrifst in erster Linie die landwirtschastlichen Erzeugnisse L den«- und Genußmittel; und zwar stiegen Getreide- und Kartoffeln von 3127 auf 3363, Fette, Zucker, Fleisch und Fische von 3! 06 aus 3555, Kvlania w rren von 4652 au 4819, landwtuschafiliche Erzeugnisse und Lebensmittel zu fammen von 3229 aus 3509 Von den Jndustriestoffen sind zunächst Häute und L on von 4054 auf 4668 ge- ,liegen, während T x ilien v^n 6 >58 aus 5939 und Metalle von 4379 aus 4313 zmückgegangen sind. Kohle und Eisen sind von 3298 aus 3307 gestiegen. Der Dollarkur« ist im Durchschnitt de» Januar« mit 191,81 fast auf der Höh de« Vormonat« s 191,93) geblieben, ebenso die vorwtegen au« dem Auslande etngeführlen Waren mit 5075 gegen 5071 ,m Vormonat, während die vorwiegend im Jnlande erzeugten Waren nicht unbeträchtlich und zwar von 3170 aus 3383 gestiegen sind. Pulsnitz. Am Donnerstag Abend 6 Uhr ertönte Feueralarm in der Stadt. Ja de« alten Brauereigebäude in welchem sich j tzt die Holzwarenfabrik von Otto Käppler befindet, war im T ockcnraum zufolge Ueberhitzung Feuer ausgebrochen, we.ch « schnell einen großen Umfang annahm. Bei Eintl.ffen der Fcunw.hr stand bereit« der Dachstuhl in Flammen, sodaß e» nur noch die Aufgabe der erschienenen W hren sein konnte, tue angienzenden Gebäude zu schützen, wa« auch gelang. Der Maschinenraum im Parterre, de Hobelraum sowie der Schuppen mit dem lagernden Ho und da« Wohngebäude der Familie Garten blieb somit vom Feuer veifchont. Ein Teil de« Dachstuhle« de« von der ^amüt« Garten bewohnt«« Gebäude« siel den Flammen zu« Dvfer, jedoch blieben die Wohnräu«e erhalten, sodaß die- elben wieder bezogen werden können. Di« Wohn-, sowt« Büroräume und ein Teil der Werkstätten find vollständig vernichtet. Schwierigkeiten bei den Löscharbetten bereitete der Wassermangel. Der Schaden ist beträchtlich, jedoch zm« großen Teil durch Versicherung gedeckt. Sebnitz. Sebnitz, da« den größten Lell seine» Kohlenbedarf» — besonder« an Braunkohlen — au« Böhmm bezieht, bezahlt sämtliche Kohlenlieferungei» wieder in Marl- Währung. Dadurch wird auch die ärmere Bevölkerung tu die Lage versetzt, sich ausreichend mit Braunkohle zu »«- orgen. Man hofft, durch die neue Vergünstigung die Nu»- uhr nach Nordböhmen erheblich steigern zu könne«. Bautzen. Auf Grube Erika explodiert« riu« Brikett- preffe, dabei wurde da« Schwungrad zertrümmert und fori- geschleudert. Ein« der umherfliegenden Stück« traf d« Schneckenwärter Götz und tötete ihn auf der Stelle. Stolpen. Da« Stolpener Tageblatt ist infolge d«r chlechten wirtschaftlichen Lage im Zeitung«geiverbe gezwungen, «in Erscheinen auf nur zweimal in der Woche zu br- chränken. Meißen. Der sächsische Bättchermeister,erdavd«tsg wird vom 19. bi« 21. Mai hier abgehalten. Mit dies« Tagung wird zugleich die Feier des 350 jährige« Besteh«» der hiefigen Böttcherinnung verbunden werde». Schmiedeberg. Ls wird auch hier immer wieder Sturm gelaufen gegen die Eltern, die für eine evangelisch« oder christliche Schule eintreten. Für diese religiös« Schul« liefern nun seltsamer Weise die Gegner selbst die denen Waffen. Da« zeigt ein Bericht au« der hiefigen Freideuter bewegung, tu dem es heißt „eine scharfe Kritik wurde a» der Auswahl der Stücke für die Kinderauffühnmgm in da Schule grübt. Der Elternrat wird beauftragt, sich u« andere Stücke zu kümmern und den Lehrern geeignete Vor- chläge zu machen. Sollten die Lehrer jedoch bei de« nächsten Aufführungen wieder derartige religiöse Stück« heraussuchen, muß die Arbeiterschaft aus Mittel sinnen, um da« endgültig zu verhindern." Nerchau bei Grimma. Der merkwürdige Fall, daß ein Ort trotz redlichen Bemühen» keinen Bürgermeister findet, ist in Nerchau etngetreten. Die schwierige Wahl hat bereu« zweimal ohne Erfolg stattgefunden. Der erst« in Au«stcht genommene Bürgermeister Gemeindevorsteher Klein, Struppeu trat kurz nach der Wahl zurück. Seltsamerweise ist auch d«r daraufgewählte Bürgermeister Kassierer Förster au« Neu kirchen zurückgetreten. Leipzig. Einen außergewöhnlich stechen Betrug hat am 11. Februar abend« zwischen S und 10 Uhr der au« Brandi« gebürtige 21 jährige Militärkraftsahrer der 3. Komp, der Krastfahrabteilung 4 in Leipzig Fritz Dittrich verübt. Er lockte einen Oberkrastwagenfahrer seiner Kompanie, der mit seinem Kraftwagen vor dem Hauptbahvhose hielt uud der Dittrich, der Zivilkleidung trug, al» Kameradeu kannte, nach der Ankunftshalle unter der Vorspiegelung, ein hoher Vorgesetzter erwarte ihn dort. Während der Oberkraftwageu- fahrer die Wartehalle absuchte, bestieg Dittrich den Militär- krastwagen und ist damit seitdem verschwunden. Er soll fich nach Bodenbach zu gewandt haben und wird im Lutland« den wertvollen Wagen zu verkaufen suchen. Der entwendete Wagen trägt da« Erkennung«zeichen II 25098, Motor u«d Hinterachse die Nummer 5010. Im Wagen lagen zwei Pelzfußsäcke und zwei Fahrpelze, ferner die Zulassuug«be- scheinigung und der Führerschein, beide Papiere «»«gestellt vom Polizeipräsidium Dresden. Der Gesamtschadeu der Heeresleitung würde 350000 Mark betragen, wenn e« nicht gelingen sollte, den Wagen dem Täter abzunehmen. Leipzig. In dem Gebäude der Leipziger Reuest« Nachrichten brach Freitag abend gegen V, 11 Uhr auf bis her unaufgeklärte Weise Feuer aus, da«, vom Winde be günstigt, an den Papiervorräten reiche Nahrung fand. Der starke Rauch erschwerte die Löscharbetten außerordentlich. Gegen Mitternacht war e« den Bemühungen der Fruerwehr die mit vielen Schlauchleitungen arbeitete, gelungen, dm Brand auf den linken Seitenflügel, dessen Dachstuhl ver nichtet wurde, und auf einen Teil de« Mittelgebäude« zu beschränken. Der Betrieb konnte voll austechterhalt« werden. Plauen i. V. Da die Sohlenvorrät« für die städtischen Gebäude verbraucht sind und vorerst auf genügend« Zufuhr nicht gerechnet werden kann, find sechs städtische Schule« HW aus wellex«- HesHlofseu Vörde».