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Ottendorfer Zeitung : 07.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190904075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090407
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-07
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 07.04.1909
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Zeppelins fernkakrt nack j^üncken. Graf Zeppelin hat am 1. d. leine seit längerer Zeit anaekündigte Fernfahrt von Friedrichshafen nach München gemacht. Die Strecke beträgt in der Luftlinie 180 Kilometer. Kurz nach 4 Uhr morgens war am Bodensee die Fahrt begonnen worden und nach fünfstündiger Fahrt war München erreicht. Kurz vor 9 Uhr be gannen alle Glocken Münchens zu läuten, Geschützdonner wurde hörbar. Fünf M-nuten vor 9 Uhr hörte man das dröhnende Surren der Motoren und majestätisch kam das Reichs luftschiff etwa hundert Meter hoch über die Ausstellungshalle. Hier wandte es sich unter den Klängen einer Musikkapelle im Bogen zuerst nach Süden und stand dann nach 9 Uhr über den Häuptern der Menge, die in ein ungeheures Jubelgeschrei ausbrach. Das Luftschiff neigte sich, die Spitze nach abwärts gerichtet, dreimal vor dem Regenten, um dann unter erneutem Jubel der Zuschauer plötzlich pfeilgeschwind etwa 100 Meier emporzusteigen. Dann flog das Luftschiff nach Nordwesten zurück, zog nach dem Exerzierplatz Oberwiesenfeld, landete aber nicht, sondern ging dann nordwestlich nach dem Erdinger Moos weiter. Die Menge stand Kopf an Kops. Der kleine Vrinz Luitpold, Bayerns künftiger König, kam mit seinem Erzieher zu feinem Urgroßvater, dem Prinz- Regenten, nach der Bavaria, um den „Zeppelin 1" zu sehen. Ein starker Südwestwind verhinderte die Landung des Luftschiffes. Noch einmal versuchte Graf Zevvelin in der Nähe von Landshut zu landen, wohin drei Schwadronen des zweiten schweren Reiterregiments aus München entsandt worden waren. Doch auch hier mußten die Versuche auf gegeben werden, da das Luftschiff nach der Isar zu abgetrieben wurde. Graf Zeppelin warf aus dem Luftschiff eine Karte folgenden Inhalts: „Liebe Kameraden! Herzlichen Dank. Bitte in der Nähe zu bleiben, bis der Wind nach läßt und ich wieder nach München retourfahren kann. Gruß, Graf Zeppelin." Endlich ist das Luftschiff in den Nachmittags stunden bei Niederviehbach, in der Nähe von Dingolfing, ganz glatt und ohne Unfall zwischen der Bahnlinie und der Landstraße nieder gegangen. Von Landshut war eine Infanterie kompanie mit der Eisenbahn nach Niederviehbach befördert worden, um das Luftschiff zu be wachen, das bereits mit Hilfe der Land bevölkerung sicher verankert war, als militärische Hilse eintraf. Die Landung des Reichsluftschiffes bei Dingolfing hat große Aufregung und unge heuren Zudrang der Landbevölkerung hervor- genssen, die das den Städtern vorenthaltene Glück hatte, das Luftschiff aus der Nähe hinter den obsverrenden Landshuter Reitern mit aller Muße in Augenschein zu nehmen. Die Nacht brachte der Ballon in Loiching zu. Das Luft schiff ,,Z. l" hatte morgens um 9V- Uhr die Nachiüllung des Gases beendet und stieg um 11 Uhr 10 Min. unerwartet auf. Es schlug die Richtung über Landshut, Freising, Moos burg nach München ein, steuerte in rascher Fahrt isaraufwärts und landete in Oberwiesenfels bei München ohne Unfall. Hier besichtigte der Prinz-Regent das Luftschiff und telegraphierte an Kaiser Wilhelm, der ihm herzlich antwortete. Nach einstündigem Aufenthalt setzte der „Zeppelin" die Fahrt fort und ist abends 7 Uhr 50 Min. in Friedrichshafen in der Nähe der Werft glatt gelandet. Die Bergung in der Reichsballonhalle ging glücklich von statten. Die Begeisterung in Friedrichshafen ist unbeschreiblich. Auch im Auslande hat man dem Ergebnis der Fernfahrt mit Svannung entgegengesehen. Im Pariser Lustschifferklub gab man der Meinung Ausdruck, daß kein andres Lustschiff bei so schwierigen Windverhältnissen seine Landung hätte voll ziehen können. Die Fahrt nach München ist des Grafen Zeppelin vierte große Fernfahrt. O Om eine fürltenkrone. SH Roman von Reinhold Ortmann. k^orUetzung.i Als Raffaella sich auf den für die Klienten bestimmtenSeffelniederließ,derneben Mohrungens Schreibtisch stand, streifte ihr Blick absichtslos Aber die Papiere und Briefschaften hin, die vor ihm ausgebreitet lagen. Ihre ungewöhnlich scharfen Augen konnten jedes Wort erkennen, das da geschrieben stand, und sie blieben wie gebannt an einem schmalen, zierlichen Blättchen von feinem weißen Papier hasten, das weder ein Monogramm noch eine Krone oder ein Wappen als Abzeichen trug. Die wenigen Zeilen, mit denen es beschrieben war, rührten unverkennbar von der Hand einer Dame her; die Unterschrift aber vermochte Raffaella nicht zu lesen, da sie sich teilweise unter ein daneben liegendes Aktenstück geschoben hatte. Gleich im ersten Augenblick hatte sie die Empfindung gehabt, daß sie ein Blatt von demselben Aus sehen schon einmal in der Hand gehalten habe, und der eifersüchtige Argwohn, von dem sie ohnedies erfüllt war, kam ihrem Erinnerungs vermögen rasch zu Hilfe. Genau so hatte auch der von innigster Teil nahme zeugende Brief ausgesehen, den die Kom- tesse Herta nach dem Tode Adelhards an sie gerichtet hatte. Das waren dieselben schlanken, gleichmäßigen und doch so charakteristischen Schriftzüge. Vielleicht hätte Raffaella von ihrem Platze aus ohne allzugroße Schwierig keit das kurze Billett lesen können: aber sie Pachtete, durch das starre Hinüberblicken nach Am 1. Juli des vorigen Jahres machte der greise Erfinder seine erste 10-Stundenfahrt nach Zürich und zurück. Am 4. August folgte die 24-Stundenfahrt, die mit der Katastrophe bei Echterdingen, wo das Luftschiff zugrunde ging, ihren Abschluß fand. Aber bereits im November konnte Graf Zeppelin mit dem jetzigen Reichs luftschiff wieder eine Fahrt nach Donaueschingen unternehmen, wo das Luftschiff, das den Deutschen Kronprinzen an Bord hatte, von Kaiser Wilhelm begrüßt wurde? Polililcke Kunälckau. Deutschland. * Die Meldungen französischer und englischer Blätter, daß Kaiser Wilhelm demnächst mit dem Präsidenten Falliäres in Monte Carlo eine Zusammenkunft haben werde, wer den in Deutschland an halbamtlicher Stelle als verfrüht bezeichnet. Wenn auch grundsätzlich einer solchen Begegnung nichts entgegensteht, so ist doch ein bestimmter Zeitpunkt für sie noch nicht festgesetzt worden. *Die ,Nordd. Allgem. Zigst veröffentlicht eine halbamtliche Erklärung, die sich gegen die Auffassung wendet, daß auf Rußland von feiten Deutschlands ein gewisser Druck aus- geübt worden sei, - um das Zarenreich zur Anerkennung der Angliederung Bosniens und der Herzegowina zu veranlassen. Der Artikel schließt: „Wir hoffen, daß der Streit aus Anlaß dieses Vorganges, der sich in der Form freundschaft licher Aussprache abgesoielt hat, aufhört; wer darin fortsährt, setzt sich dem Verdacht un lauterer Verhetzung aus." *Bei der Etatsberatung hat der Reichs tag in diesem Jahre ungewöhnliche Abstriche gemacht, insgesamt wurden 15 395155 Mill. Mk. gestrichen, und zwar rund 10 Mill, im Etat für das Reichsheer, 5 Mill, im Postetat, der Nest verteilt sich auf die übrigen Etats. Statt 2 865 409 018 Mk. wurden nur 2 850 013 863 Mk. bewilligt. Italien. *Zu einer wüsten Rauferei kam es in der Deputiertenkammer, als die Regierung über das Vorgehen der Polizei bei den letzten Wahlen befragt wurde. Der Regierungs vertreter erklärte, an einem andern Tage über die angezogenen Fälle Auskunft geben zu wollen. Darauf entzog der Präsident dem Antragsteller das Wort. Im Nu erhob sich die gesamte Linke und überhäufte die Regie rungsmehrheit mit Schmähungen und ehe es der Präsident verhindern konnte, kam es zu einem regelrechten Faustkampf, der etwa 28 Minuten währte. Mit großer Mühe konnte die Ruhe wieder heraestellt werden, worauf der Präsident über den Vorgang, der eines Parla mentes unwürdig sei, sein Bedauern aussprach. Holland. * Die Generalstaaten haben die Gesetzent würfe über eine etwaige Regentschaft und über die Vormundschaft während der Minderjährigkeit des Thronfolgers an genommen. Spanien. * König Alfons hat den Besuch, den der in Biarritz weilende König Eduard ihm in San Sebastian gemacht hat, erwidert. In einer dreieinhalbstündigen Unterredung haben die beiden Herrscher alle schwebenden Fragen erörtert, wobei König Eduard, wie es in der amtlichen Meldung heißt, dem König von Spanien wichtige Ratschläge erteilte. Balkanstaaten. * Auf die Verzichtleistung seitens Serbiens, die in einer auf Wunsch der Mächte überreichten Note ausgesprochen worden ist, hat Osterreich-Ungarn umgehend geantwortet. Auch die Donaumonarchie gibt dem Wunsche Ausdruck, mit Serbien in freund- nachbarlichen Beziehungen zu leben und erklärt, daß die Handelsvertragsverhand lungen sofort ausgenommen werden könnten. — DaS Gerücht von der Abdankung König Peters von Serbien wird in einer einem , einzigen Punkte die Aufmerksamkeit Mohrungens zu erregen, und obwohl ihr eine wilde, unbezähmbare Ungeduld im ganzen Körver prickelte, bezwang sie sich doch, ihre Augen von dem Briefe hinweg, und wieder auf das Antlitz ihres Gegenüber zu richten. Doch während sie hastig mit ihm sprach, in einem leichten, fast heiteren Ton, zermarterte sie unaufhörlich ihr Gehirn nach einer Möglich keit, sich von dem Inhalt jenes Briefes Kennt nis zu verschaffen; denn sie war fest ent schlossen, nicht früher von hier fortzugehen, als bis sie ihn gelesen. Und ihre angeborene Ver schlagenheit kam ihr auch diesmal zu Hilfe. Als Mohrungen bei der Besprechung der Prozeßangelegenheit eine beiläufige Bemerkung machte, die sich auf bestimmte, in den Akten erwäbnte Tatsachen bezog, widersprach Raffaella plötzlich sehr energisch, obwohl sie von der Richtigkeit seiner Äußerung vollkommen über zeugt war. Er bemühte sich eine kleine Weile vergeblich, sie von ihrem Jrrtume zu über zeugen; dann klingelte er nach dem Bureauvor steher, um sich die Handakten bringen zu lassen. Für einen Moment glaubte Raffaella, daß ihr Plan gescheitert sei, und ohne die mächtige Bundesgenossenschaft des Zufalls hätte sie wohl in der Tat auf die Erreichung ihrer Absicht Verzicht leisten müssen. Aber statt des Ge rufenen erschien einer der jüngeren Schreiber mit der verlegenen Bemerkung, daß der Bureau vorsteher sich auf kurze Zeit entfernt habe, und nun erhob sich Mohmngen selbst, um die in besonderer Verwahrung befindlichen Akten aus dem Vorzimmer zu holen. amtlichen Erklärung der serbischen Regierung als Erfindung bezeichnet. Amerika. * Die Regierung der Ver. Staaten hat eine Note an Nikaragua gerichtet, die tat sächlich die Bedeutung eines Ultimatums hat. Sie verlangt, daß Präsident Zelaya die seit längerer Zeit zwischen den mittelamerikanischen Republiken schwebenden Streitfragen einem Schiedsgericht unterbreite. Es wird ihm nur eine kurze Frist gegeben, um diese Forde runa zu erfüllen. Im Weigerungsfälle wird Präsident Taft die Angelegenheit dem Kongreß in Washington unterbreiten, um von ihm Voll machten zur Durchführung strengerer Maß nahmen gegen Nikaragua zu erhalten. Die amerikanische Flotte im Golf von Mexiko ist zwar ohnehin schon ziemlich zahlreich, soll aber noch verstärkt werden, um Nikaragua zum Nach geben zu zwingen. Zus äem Aeickstage. Im Reichstage wurde am Donnerstag die Etats beratung beim Etat der Reichseisenbahnen fortgesetzt. Auf die verschiedenen, von einer Anzahl von Abge ordneten bei diesem Etat zum Vortrag gebrachten Wünsche und Beschwerden erwiderte Minister von Breitenbach, er werde die Frage einer neuen Verbindung zwischen dem Elsaß und Frankreich mit Interesse im Auge behalten. Den gewerkschaftlichen Organisationen stehe er wohlwollend gegenüber und werde die Wirksamkeit der Arbciterausschüsse unter stützen, allerdings nur so lange, als sie nicht ihren Wirkungskreis überschreiten. Beim Etat für des Reichsschatzamt entwickelte sich zwischen den Abgg. Kämpf (frs. Vp.) und Graf Kanitz (kons.) eine kleine Zolldebatte. Nach unwesentlichen kurzen weiteren Bemerkungen war die zweite Lesung des Etats be endet. In der Abendsitzung nahm bei der dritten Lesung des Etats die Generaldiskussion nur kurze Zeit in Anspruch. Abg. v. Dannenberg (Welfe) nahm seinen Parteigenossen Götz v. Olenhusen gegen die jüngsten Angriffe des Reichskanzlers in Schutz, wurde aber, als er auf die welfische Frage näher einging, von Schlußrufen unterbrochen. In der Einzeiberatung wurden mehrere Etats ohne erheb liche Erörterung bewilligt. Beim Etat des Reichs amts des Innern erwiderte auf Anfragen der Abgg. Sachse (soz.) und Kölle (wirtsch. Vgg.) Staats sekretär v. Bethmann-Hollweg, in der Frage eines Reichsberggesetzes liege ein Beschluß des Bundesrats noch nicht vor. Der Etat des Reichsamts des Innern wurde erledigt. Am 2. d. wird die dritte Lesung des Etats fortgesetzt beim Militäretat. Abg. v. Elern (kons.): Mit Rücksicht auf die Geschäftslage verzichten wir darauf, aut das Thema deS Aggregicrtenfonds einzugehen. Wir werden beim Gesetz über die Offiziersbesoldungen darauf zurückkommcn. Abg. Graf Oriola (nat.-lib.) schließt sich dieser Erklärung an. Abg. Pauli-Potsdam lkons.) äußert sich beim Artillerie- und Waffenwesen kurz über die Arbeits- Verhältnisse in den Spandauer Militärwerkstätten. Damit ist der Militäretat erledigt. Beim Marine-Etat richtet Abg. Spethmann (frcis. Vp.) an den Staats sekretär das Ersuchen, ebenso, wie das in der Nord see geschehe, auch in der Ostsee dem Fischerei-Raub bau entgegenzutreten. Es bedürfe dort unbedingt einer verschärften Aufsicht. Weiter möge sich der Staatssekretär darüber erklären, Wie er sich zu dem Koalitionsrecht der Arbeiter in den Marinewerk stätten stelle. Staatssekretär v. Tirpitz: Da die Marine- Verwaltung ein großes Interesse an der Erhaltung der Fischerei hat, auch in der Ostsee, so werde ich bemüht sein, dem Wunsche des Vorredners entgegen zukommen. Damit ist der Marine-Etat erledigt. Es folgt der Kolonial-Etat. Zum Etat für Ostasrika wirb nach kurzer Empfehlung durch den Abg. Arendt (freikons.) eine von ihm bean tragte und von Mitgliedern fast aller bürgerlichen Parteien unterzeichnete Resolution angenommen dahingehend: das Sanatorium Wugiri solle auch für Entbindungen eingerichtet werden und das ganze Jahr geöffnet bleiben. Beim Samoa - Etat verlangt Abg. Erzberger (Zentr.) genauere Mit teilungen über den gegenwärtigen Stand des Auf ruhrs in Samoa. Abg. Arning (nat.-lib.): Bei der zweiten Lesung hat der Staatssekretär geäußert, die Samoaner seien von jeher zu gut behandelt worden. Das zeigt sich ja jetzt auch bei dem Ausstande. Der Staats- Er hatte die Tür hinter sich nur angelehnt, und Raffaella mußte darauf vorbereitet sein, ihn noch in derselben Minute wieder eintreten zu sehen. Wer ihre brennende Neugier war zu unwiderstehlich, als daß sie die einzige Ge legenheit, sie zu befriedigen, nicht selbst auf die Gefahr einer Entdeckung hin hätte benutzen sollen. Mit einer blitzschnellen Bewegung zog sie das Blatt unter dem Aktenstück hervor und überflog es in fliegender Hast. Ihre Vermutung hatte sie nicht betrogen; der Brief lautete: „Sehr geehrter Herr Doktor! Ich befinde mich ohne Vorwiffen meines Verlobten seit gestern in Berlin, weil ich durch den Justizrat von Rocholl erfahren habe, daß übermorgen vielleicht eine bedeutsame Ent scheidung in der unglücklichen Prozeßangelegen heit erfolgen wird, und weil ich aus bestimmten Gründen meine Anwesenheit an diesem Ent scheidungstage für notwendig halte. Ich kann mich über diese Gründe schriftlich nicht äußern, aber ich würde Ihnen von Herze» dankbar sein, wenn Sie mir durch Ihren baldigen Besuch eine Möglichkeit gewährten, mir mündlich Ihren Rat und Ihren Beistand zu erbitten. Ich werde Sie heute nachmittag zwischen drei und fünf Uhr in der Pension der Frau von Bülow er warten. Bei der Natur der ganzen Angelegen heit brauche ich Sie um Verschwiegenheit gewiß nicht erst zu ersuchen. Mit aufrichtiger Hochachtung Ihre ergebene Herta Hohenstein." In dem Augenblick, da sich mit leisem Knarren die Tür des Kabinetts wieder öffnete, ' sekretär sollte sich einmal überlegen, ob er dü segnen; davon auch für die andern Kolonien will! Staatssekretär Dernburg: Es handelt Sanwa nur um Streitigkeiten zwischen zwei Par" der Eingeborenen. Gegen die Weißen ist^doN^ eine Bewegung gewesen, wenigstens ..nicht deutscher Herrschaft. Sobald die Nachrichten "V die Unruhen nach Auckland kamen, sind drei A nach Samoa beordert worden. Ich glaube, E kein Schuß fallen noch auch irgend welche SchBf ketten entstehen. Ich habe zum Gouverneur das Vertrauen, daß alles geschehen wird, waS^ zum Schutze der Weißen nötig ist. Daß!' Samoaner zu gut behandelt worden seien, nicht gesagt. Ich habe nur getagt, daß die länder und Amerikaner seinerzett sich die Häbne den Samoanern ausgebrochen haben. Jetzt " sind die Samoaner überzeugt, daß sic SchutzbeE Deutschlands sind. Mit Schwäche wollen wir' Eingeborenen nicht behandeln, aber mit GereckE Abg. Erzberger lZtr.) hält seine Befind gen aufrecht, daß es in Samoa auch zu Beines gegen die Weißen kommen könne. Jedenfalls > dürfe es, um das zu verhindern, einer MaO faltung, die den Samoanern zeigt, daß sie nicht Herren des Jnselreiches sind, sondern unter dE Hoheit stehen. Abg. Arning (nat.-lib.) hält seine Angabe recht, daß der Staatssekretär sich am 19. IauB! der Kommission so, wie er behauptet, geäußert Abg. Arendt (freikons.) erklärt, Erzbergers vielem beistimmen zu müssen. Es sei geradezu' sremdlich, wie der Staatssekretär seine MitteiM über Samoa gemacht habe. Wenn die deutschem gierung es nicht einmal wage, Waffen an Kolonisten zu ihrem persönlichen Schutze aumAs digen, so sollte man lieber die Kolonie aujE Jedenfalls müsse die Anwesenheit der drei deE Kriegsschiffe vor Samoa benutzt werden, um dortige Herrschaft aus einer Papierherrschast zu wirklichen Herrschaft zu machen. Staatssekretär Dernburg: Die selbst haben keinerlei Kriegswaffen, da sie scimv entwaffnet worden sind. Daß wir nicht i">" sofort schiffe dorthin 'chicken können, das wissens auch unsre dortigen Ansiedler. Verlangen Sie A etwa für Samoa eine Schutztruppe? Ich wohl wissen, was die Herren hier sagen wür^ wenn ich mit einer solchen Forderung an Sie träte? Und mangels einer Schutztruppe haben* uns eben einzurichten. Ohne weitere Debatte werden sämtliche iibm Spezialetats erledigt und dann der Gesamte' nebst Etatsnotgesetz angenommen. . Es ist dann noch über einige Resolutionen Etat abzusiimmen. Zunächst über die Rcsoluf Hompesch betr. Abänderung des PreßgesetzeS A Zwecke des Verbots der NbonnentenversicherM Zeitungen. - , Die Abstimmung über die Resolution Houtt, bleibt zweiselbatt. Die Auszählung ergibt 1^ , 70 nein, es sind alw nur 185 Abgeordnete anioe" so daß das Haus beschlußunfähig ist. „ In der eine halbe Stunde später anberaiE neuen Sitzung wird die Abstimmung über die lution Hompesch betr. Verbot der Abonnenten") sicherung von Zeitungen wiederholl. Die Resoln" wird angenommen. Sodann wird die von der Budgetkominisittn antragte Resolution betr. Einführung von F' , webelleutnants abgelehnt. Angenommen wird dagegen die Resolution^ Hertling betr. Beseitigung der gehe'* Konduite n li sie n. Nächste Sitzung: Dienstag, 20. April. Präsident Graf Stolberg wünscht no« « Abgeordneten Kraft, Frische, Gesundheit, »m so als er überzeugt sei, daß eS auch nach Ostern " I an Arbeit fehlen werde. A-aubLnfLU auf einen Lerliner Geläbrieftra^ Ein Vorfall, der im Hause Besselstraße großes Aufsehen erregt hat, beschäftigt Kriminalbehörden. Auf dem TreppenabsaV zweiten Etage des genannten Hauses wurde ° 2. d. morgens gegen 9 Uhr der Geldof träger Eulenburg schwer verwundet r einer großen Blutlache liegend A gefunden. Die Geldtasche hatte er am indessen war sie geöffnet, und ein Ten Geldes lag ausgestreut nebelt dem M"- Hausbewohner riefen sofort die Polizei und Postamt 48 im Hause Friedrichstraße 220 . der verletzte Briefträger tätig war. Dem T"« dem 755 Mark amtlicher und 200 Mark Pei"^ gelder in die Hände fielen, gelang es, im der Großstadt unterzutauchen. war Hertas Brief genau so, wie er vorkD legen hatte, an seinem Platze und Rav" lehnte in ihrem Sessel mit so Miene und mit einem so unbefangenen E, daß der einiretende Mohrungen selbst bei Menschenkenntnis unmöglich irgend welchen * dacht gegen sie hätte schöpfen können. Er suchte die streitige Stelle in den 'w und las sie ihr vor. Raffaella bat ibn sts^ lich wegen ihres Zweifels um Entschuld^ machte dann Miene, ihren Besuch zu bee'^ „Übermorgen also werden die Würfel fa^ fagte sie. „Und Sie hoffen noch immer au! günstige Entscheidung?" „Ich rechne fest daraus, Frau Gräfin > es ist natürlich nur eine Entscheidung der Instanz, und wir können wohl mit voller stimmtheit annehmen, daß die Gegenpartei bei einer Verurteilung, die unserm Klagea^ entspräche, nicht beruhigen wird. Ein kräftiger Abschluß des Prozesses wird in Zukunst kaum zu erhoffen sein." „Darauf bin ich vollkommen vorbei aber mein Kind ist jung genug, um den gang abzuwarten. Und auch für milbig dies Warten nicht länger eine Zeit der stjl , und der Aufregung sein, wenn eine ' richterliche Entscheidung mir die Gewißd^ geben hat, daß ich auf die Werkes meine? guten Rechtes bauen darf, nur müssen Sie mir versprechen, Herr — von einem Ritterdienst nm kann m nicht entbinden." / „Und dieser Ritterdienst, Frau Gräfin worin sollte er bestehen?" Hu! Gelegt «tat in l Parteien schwächlich Ein Dertr Trauer w hervor un und von lebt habe, iür dieses zi zum gros den mang aller Wel andrer R im Gouve Gesetze dc dem Gese keit beam Gesetze A werde in stadt Neu russische 2 gegen tsd Städten vereine. 3 Polenpoli Hörden d strebunger l« jetzt w der letzten zu geben, lammenbe Antwort Freunde. Sl «erde. ( daß die a Regierung Ausland Sieg des wieder a daher, je Kopeke di »ästigen Tann äußere l eidbrüchig iodann d Demokrat und das selbe, wol Nische Hei sei, mit entstand Chomjako rufen von einen Oi Armee be Vo Ein l bootsman Ms „C schwierigei linder ai den Grob fichtigung ausgesprw über Witwe K« Donau in war bis t Em i historische öffentlicht Pfälzer L Mch ein l wird eine Sammlun Äffer mi Faßböden sirfäße j« Skulvture gleichen. „Dan Ritteilun kmgslern Mcksicht ist. Ich twn kei Ihnen." 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