207 vermahlen. Von den genannten drei Sorten Blum-, Schwing- und Gries mehl gibt es je 300 KZ (zusammen 70 bis 72 Prozent). Aus den Resten wird dann auf einem in der Zeichnung nicht angegebenen Kleiengang mit deutschen Steinen etwa 25 Icg Kernmehl und ebensoviel Bollmehl gewon nen. Letztere zwei Sorten sind gering und werden meistens zum Viehfut ter verwendet; erstere drei Sorten sind schön und gut backfähig, weil auch die kleinen Körner durch den Trieur ausgeschieden wurden. Bei der Roggenmüllerei passiert der Roggen zuerst den mit engeren Sieben bezogenen Trieur, dann läuft er ebenfalls wie Spelz und Spelz kern durch den Schälgang mit enge gestellten Steinen, Staubcylinder und Blaswind. Von 500 kg Roggen wird dann auf guten französischen Stei nen die ähnlich wie solche zum Griesmahlen benützt werden, durch drei- bis fünfmaliges Aufschütten 300 bis 350 Mehl, zuni Brotbackcn ge ¬ eignet, gewonnen. Bon einer Sortierung und Putzerei der Griese ist hier bei keine Rede. 8 95. Kleine Mühle mit Mahlgängen und Walzen. Taf. XXV, Fig. 2 bis 5. Dieselbe hat zwei Mahlgänge, ein Walzenstuhl, Vorquetschwalzen und Reinignngsmaschineu. Dieser Entwurf, für welchen zn Grunde gelegt wurde, daß eiue ältere Anlage von zwei Mahlgängen mit stehendem Vor gelege, betrieben von einem rückenschlägigen Wasserrade, bei einem Umbau mit den neuern Verbesserungen versehen werde, ist vom Ingenieur Theodor Fritsch in Leipzig (Mühlentechnisches Büreau und Redakteur des Deut scheu Müller) angefertigt worden. Die Abänderung, daß anstatt eines Wasserrades von 12 Pferden eine Turbine von gleicher Stärke angenom men, ist für die Maschinen zur Mehlbcreitung eine nebensächliche. Die Turbine ist in das Gebäude eingebaut, so daß die Turbinenwelle in ihrer Verlängerung nach oben zugleich die Welle deS stehenden Vorge leges bildet, Fig. 2 und 3. Da der Obcrwasserspiegel höher liegt als das Parterre der Mühle, so ist der gemauerte Turbinenkasten überwölbt und die Turbinenwellc in einem gußeisernen Steigrohr durch die Wölbung geführt. Die nnr wenig über den Fußboden heraustretende, eben abgedeckte Wölbung des Turbinen lastens bildet zugleich einen vorteilhaften Sockel für die Mühlenstuhlungen. Die Gänge sind mit Zentrifugalaufschüttung eingerichtet, weshalb sich die Rumpfe derselben in der obersten Etage befinden. Um eine möglichste Selbstbedienung der Mühle zu erreichen, sind im Parterre zwei Schüttrumpfe nebeneinander angeordnet von der Größe, daß jeder derselben den üblichen zur Vermahlung kommenden Posten zu fasten vermag. Zwischen beiden Rümpfen steht ein Elevator, welcher durch Schie ber abwechselnd mit dem einen oder andern Schüttrumpf in Verbindung gebracht oder abgesperrt werden kann. Der Verlauf der Vermahlung ist nun folgender: Das Getreide, wie cs zur Mühle gebracht wird, schüttet man in den Rumpf ans welchen: cs durch dcn geöffneten Schieber in den Elevator li fließt. Dieser hebt es auf den obersten Boden in den Staubcylinder 0,