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l LII»r st. »E— Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabcx-s abends. ' Bezugspreis: monatlich pkS- Zweimonatlich 8v Hfg., vierteljährlich I,ro Mark. O Einzelne Nummer ,g pfg. <Z» ! k— > Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittags §2 Uhr des Lrscheimmgstagrs. Preis für die Spaltzeile io pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bei Wiederholungen Preisermäßigung, ll wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Ao. 110. Freitag, den 11. September 1908. 7. Jahrgang. in estellungen teil. . besonder« lzeolerk n 3 Stnd nde. Dec ;s erteilt, «er Saal erricht er« lau, nistraße l »kill ttvr »»«IUI r. r 114 Ochl-n 281 KaliM zusammr" t für Sv -44 Äk alben ulld , Schlacht' bendaenM —75 Äl. ., Schlacht' bendgewicht ht 75 bi« 6—55 A ltwas fester! weißer 20L t, russischec 4 biS 228 sischer, 70 178-180, 1000 lcß che 195 bl« he 215 bi« ?afer, pro — — . —/ neuer 1b« Linquanline >7, ameril. 162-165- vivace 188 netto sächs, ) kg: nett« . Oelsaalea 265 -270 250—260 t35, Bo'»' ; netl: mü o 100 Leinkuchen, 1. 17,50. 0 W-ize», (DreSvnN eine 1160 netlo ölst" dlö 12,80. >) 2,80 in« 3,40 E ä - 37 >F, Bekanntmachung. Das LinlLAkduvb Ro. 1202 hiesiger Spo> kaffe ist als »dlmmlen Ksbommen "ngemeldet worden. Der etwaige gegenwärtige Besitzer wird hiermit aufgefordert, seine Ansprüche an das zu Vermeidung des Verlustes de, selb?» innerhalb dreier Monate also bis 2UM "> bexember ä. «I. bier geltend zu machen. OttenäorL-Aloriträorf, am 9 September 1908. Die Sparkaffenverwaltung. Dirnbaum Gemeindevorstand. Vertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den w September „oe. —* Bekanntlich tritt am 1 Oklover d. I. Novelle zur Reichsgewerbeordnung, die den llünen Befähigungsnachweis bringt, in Kraft. Vom genannten Tage an dürfen nur noch solche Handwerker Lehrlinge halt'», welche die Meister prüfung abgelegt haben. Es sei jedoch daraus ^smerksam gemacht, daß solche H mdwe ker, welche vor dem 1. Oktober 1879 geboren sind »ad am 1- Oktober 1903 schon Lehrling.- Acilen dursten, dieses Recht auch ferne, hm erhalten, wenn sie einen entsprechenden Antrag bei ^r unteren Verwaltungsbehörde (Siadtrat, ^mtshauplmannschast) stellen P rionen, die in der Zeit vom 1. Oktober 1879 bis 1. Oktober 1884 geboren sind und am 1 Oktober 1908 Recht, Lehrlinge anzuleiten, bereits 5 Jahre lang besaßen und m ihrem Berufe tätig waren, lann es von der unteren Verwaltungsbehörde ^tadtrat, AmlShouptmannschoft) auch ferner en zuerkannt werden. Alle Personen, die nach «tM I. Oktober 1884 geboren sind, müssen Meisterprüfung bestanden haben, wenn sie ^hrbnge anleitcn wollen. Im übrigen kann ^it Königliche Kreishauplmannschafi solchen Oksanen, welche den angeführt, Ansorderungen M entsprechen, das Recht zur Anleitung von schlingen verleihen, wenn besondere Umstände Erliegen. Die neue Ausrüstung der Kavallerie sich bei den Probeeinjührungen vorzüglich ^«ährt. Wie die „Inst" von militärischer «eite erfährt ist der Säbel als blanke Waffe "icht in Wegfall gekommen, die Heeresverwaltung "Mchtigt auch nicht, ihn aufzugeben, da er Pli Waffe neben der Lanze beim Nahge'echt ^entbehrlich ist. Ueber seine Befestigung si d die Versuche im Gange Neben dem Mel kommt noch ein kurze» Seitengnmh, M an der linken Hüfte getragen wird, in betracht, das aus den Karabiner aufgepflanzt Werden soll Am Kopp«! sollen von nun an drei Patronentaschen angebracht werden, da "ikse Art die beqiumste Verwendung rrmögliche. M diese Neuerungen, die hauptsächlich auf cine schnelle Kriegsbereitschaft hinziclen, dürfen einer längeren Erprobung, bevor ein '^gültiges Urteil gefällt werden kann. Sie Müssen erst auf die Vorzüge, die sie bri Maffen- "'kwendung in der ganzen Truppe haben, grifft werden. Zu diesen Versuchen gehört allen Dingen eine Neuvefestigunq des ^OrabinerS. Die Karabiner, die bis jetzt an "«t rechten Seite des Sattels lag n, lallen aus ""dere Weise untergebracht werden Allgemein ^'igt man der Ansicht zu, daß er am voKeil- Miesten am Riemen über den Rücken getragen ^cd. Er b-helligt so den Reiter wenig bei Mrsen Ritten und ist trotzdem leicht gebrauchs- l'Kig zu machen Dresden. Eine Baugenossenschasl zur Dichtung der Gartenstadt H.llerau bei Klotz^che- ^igswald ist vor einigen Tagen hi r begründei Mden. An dr Versommluni nahmen Personen teil, die nach cinem Vo tmg d s ^nungsrals Rüger die Begründung der ^'ucn Baugenossenschaft beschlossen uno die ^gelegten Statuten genehmigten. Der ^'zelantcil beträgt 200 Mark; die 75 Teil- an der V-isammlung brachten insgesamt Betrog von I8000 Mark auf. — Unter die Straßenbahn geriet heute vor- "i'tlag auf der Kursürstenstraßr ein noch nicht drei Jahre altes Mädchen, das überfahren und schweiverbtzt wurde. Um das Kind zu befreien, mußte der Motorwagen gehoben werden. Königsbrück Die Reservisten des Jnfantene-regimen's Nr. 177 haben ihre Hebungen auf dem hiesigen Schießplätze beendet und sind nach Dresden zurückgekehrt. Radeberg. Die Gruppe Radeberg des Organisten- und Kan oren - Vereins der Kreishauptmannschaften Dresden und Bautzen hielt hier ihre Herbstverjammlung ab. Die Versammlung wurde durch ein Kirchenkonzert ingeleitet. Die Ausführenden waren Mit glieder der Gruppe Radeberg vom Kantoren- und Organistenverein, unterstützt vom Radeberger Kirchenchor Bautzen In der Brikettfabrik der Ober lausitzer Braunkohlenwerke zu Klein-Saubernitz steht seit Montag früh ein großer Brikett- stapel von e wa 20000 Zentnern in Brand. Die gesamte Arbeiterschaft des Werkes ist zum Abtragen und Ablöschen des brennenden BrikettstapelS deiangezogen. Man hofft, das Feu-r niederzukämpsen Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Pirna. Ein hiesiger Maikthelfer hatte aus einem Hundegespann mehrere Kisten mit sogen. Korkpatronen nach dem Bahnhofe zu besördern. Bei der Einfahrt zum Güterbahnhofe siel eine Kiste vom Wagen. Durch den Stoß explodierten die Patronen. Die Kiste wurde vollständig zertrümmert und nur eine kleine Pappschachtel blieb von dem Inhalte, der vom Heuer vollständig zerstört war, übrig. — Am Dienstag früh gegen 2 Uhr ist das Dc-mpfmge- und Hobelwerk von Richard Leinbrock im benachbarten Copitz total nieder gebrannt. Nur das Beamtenhaus konnte gerettet werden, während die Fabrikgebäude mit Maschinen und die Holzvorräte ein Raub der Flammen wurden. Die EntstehunaSursache konnte bis jetzt noch nicht jestgestellt werden. Der entstandene Schaden beläuft sich auf ca eine Viertelmillion Mark. Saupsdors. Ein Bubenstreich gemeinster Art wurde von diebischer Hand an dem Forellenleiche des Mühlenbesitzers Rothe verübt. Der Dieb hat den Teich gezogen und sämtliche darin vorhandenen Forellen, zum Teil kräftige Fische von größerem Wert, entwendet. Neukirch. Einen betrübenden Ausgang nahm der am Donnerstag unternommene Ausflug einer Schulklaffs der Niederneukircher Schule. Auf dem Nachhauseweg vom Bahn hof belustigten sich noch einige Knaben im WaldhauS mit Schaukeln, wobei der 11jährige Seifert so unglücklich unter die Schaukel kam, daß er einen schweren Beinbruch erlitt. Moritzburg. Am Sonntag fand hier das christliche Jugends.st bei herrlichstem Wetter in feierlicher Weise statt. Die zahlreich erschienenen Jünglingsvereine aus Dresden und Umgegend wurden im Hofe der Brüderanstalt durch einen Pofaunenchöre empfangen und mit einer Anspach des Herrn Pfarrer Hoffman aus Niedereb.rsbac begrüßt. Im w iteren V-rlauf dec Feier am User des Schloßteiches sprachen über das Thema: „Wer will ein Streiter Jesu sein?" die Herren Vereinsgeistlicher Pastor Müller-Dresden. Lehrer Schwartz aus Rußland und Pastor Zeisig- Dresden. Zwischen den Ansprachen fanden allgemeiner Gesang und Posaunenvorträge statt. Meißen. Ein unterhalb Meißen stationierter Strombramter war in einem kleinem Kahne, den er an das früh hier eintreffende Damps- chiff angehängt hatte, nach Meißen gekommen und wollte mit demselben, nach Verrichtung einer Geschäfte wieder stromabwärts schwimmen, ^glücklicherweise wurde das Boot vor dem Gastieren der Elbbrücke aus seinem Fahrwasser und durch das Brückenjoch gedrängt, durch das gerade der Dampfer eines SchleppzugeS strom- auiwärts steuerte. Das Boot kam unter den inksseitigen Radkasten des Dampfers und wurde von den Radschaufeln zertrümmert. Der Dampfer gab Signal stoppte sofort und das bemannte Rettungboot suchte nach dem verunglückten jJnsassen des Kahnes. Die Trümmer des Kahnes waren unter dem ersten anhängenden Schiffe des Schl-ppzuges durch geschwommen und auf besten rechter Seite zum Vorschein gekommen. Glücklicherweise aber war der so plötzlich ins Master Geschleuderte in- zw scheu von der Bemannung des zweiten Elb- kohnes bereits gerettet worden, an besten linker Seite er wieder aufgetaucht und stromabwärts getrieben war. — In der Nacht zum Sonntag ist in Obermeisa der Markkhelfer H. aus dem Fenster seiner im zweiten Stockwerke gelegenen Wohnung herabgestüizt und früh von den Hausbewohnern tot aufgefunden worden. Der Unfall scheint in der Schlaftrunkenheit geschehen zu sein, da der Leichnam unbekleidet war. Großenhain. Ein Automobilunfall, der sehr leicht hake schlimmere Folgen haben können, ereignete sich in den gestrigen Morgenstunden auf der Straße Folbern-Kalkreuth. Kurz hinter Folberu erlitt das mit zwei Radeberger Personen besetzte Automobil einen Hinterachsenbruch, sodaß das eine Hinterrad bei Seite geschleudert wurde. Dem Chauffeur gelang es jedoch noch im rechten Augenblicke, das Auto zum Stehen zu bringen, und so ein weit größeres Unglück zu verhüten Mittelst Pferdekraft wurde das Auto nach Großenhain in die Reparaturwerkstätte des Herrn Robert Roche gebracht. Kesselsdorf. Nach Beschluß des Kirchen vorstandes wird dieses Jahr in hiesiger Parochie das Erntefest etwas später als gewohnt gefeiert werden. Es ist hierzu der 20. September bestimmt worden, bis zu welchen Tage das Innere der Kirche renoviert sein wird. Die Erneuerung bestreitet Herr Rentier Pfützner (KeffelSdorf) aus eigenen Mitteln. Döbeln. Durch eine Explosion in der chemischen Fabrik in Grünroda erlitten die Arbeiter Schubert und Gritzner aus Roßwein schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen. Gröba. Am Dienstag wurde die weitere Ausladung eines im hiesigen Hafen liegenden Kahnes vorläufig inhibiert, weil in dem Fahr zeuge eine pestverdächtige Ratte vorgefunden wurde. Borna. Kurz nachdem das Karabinier regiment am Montag die Garnison verlasten hatte, um in das Manöver zu marschieren, ereignete sich auf der Straße nach Frohburg ein schwerer Unglücksfall. Der berittenen Truppe folgte ein Soldat auf dem Rade Der Radfahrer fuhr einem Pferde zwischen die Beine. Das Pferd schlug aus und traf den Soldaten so unglücklich an den Kopf, daß er scherverletzt dem Garnisonlazarette zugeführt werden mußte. Mittweida. Seinen Verletzungen ist am Montag abend der Italiener Ubertali. der am Sonntag nachmittag, wie berichtet, mit seinem Automobil verunglückte, erlegen. — Am Montag früh ertränkte sich im Zschopaufluste ein 57 Jahre alter verheirateter Handarbeiter von hier. Das Motiv zur Tat ist unbekannt. Leipzig. Am Sonntag abend äußerte der 38 jährige Arbeiter Neuwert in einem Lokale in Leipzig-Lindenau, er wolle eine der Leipziger Westend-Baugesellschaft gehörige große Feld scheune anzünden und sich mit derselben ver brennen lasten. Bald darauf brannte die Scheune tatsächlich nieder. Die Kleider des Neuwert fand man neben der Brandstelle liegen. — Zum Scheunenbrand wird noch mit geteilt, daß der Arbeiter Emil Neuwert, der >en Brand angezündet haben soll, nicht in den Flammen zugrunde gegangen ist, daß er viel mehr am Montag in der Lindenaundorfer Flur festgenommen und in das Amtsgericht «geliefert wurde. Neuwert hat also offenbar, um den Verdacht der Brandstiftung von sich obzulenkeo, seine Kleidungsstücke abgelegt und ich dann schleunigst von der Brandstelle entfernt. Ueber die angeblichen Knochensunde, die von dem verbrannten Neuwert herstammen ollten, verlautet jetzt nichts mehr. — Aus dem V-Zuge Berlin-Leipzig gestürzt ;at sich in selbstmörderischer Absicht ein elfjähriges Mädchen von hier, das seinen Eltern entlaufen war, in Berlin ausgegriffen ward und der Heimat wieder zugeführt werden sollte. Zwischen Bergwitz und Radis suchte das Mädchen den Abort auf und stürzte sich aus dem Fenster; die nicht lebensgefährlich Verletzte wurde darauf ihrer Familie hier zugeführt. — Am Montag abend wurde auf dem hiesigen Dresdner Bahnhofe ein Gefreiter des in Döbeln garnisowerenden 139. Infanterie regiments verhaftet. Der Soldat hatte in Trautzsch bei Pegau aus einer Wohnung 150 Mark bar sowie zwei goldene Damenuhren und ein Armband mittels Einbruchs gestohlen Die Schmucksachen sowie die gestohlenen 150 Mark wurden bei dem Diebe vorgefunden. — Ein bedeutender Diebstahl ist in einer Wohnung in der Braustraße zur Ausführung gekommen. Es wurden einem Privatmann, während dieser auswärts weilte, innerhalb der letzten fünf Wochen 35000 Mark in Wert papieren gestohlen- Den Diebstahl verübte offenbar ein Verwandter des Bestohlenen, ein 28 Jahre alter Schlaffer von hier, der seit vier Wochen Leipzig verlassen und sich vermutlich ins Ausland gewendet hat. Der Diebstahl wurde erst jetzt entdeckt, als der Bestohlene von der Reise zurückkehrte. Geyer. Als der abends 9 Uhr von Wilischtal nach hier verkehrende Personenzug in Ehrenfriedersdorf schon im Fahren war, wollte der Posamentenfabrikant Morgenstern von hier noch den Wagen besteigen. Er stürzte dabei so unglücklich ab. daß er unter den Wagen fiel und ehe der Zug zum Halten kam etwa 10 Meter weit geschleift wurde. Er erlitt schwere Verletzungen, sodaß sich seine Ueber- sührung nach dem Annaberger Krankenhause nötig machte. Netzschkau. Bei dem vorgestrigen Manöver übungen am Fuße des Kuhberges stürzten an einem Geschütz dec 3. Batt, des 78. Feld-Art.- Regts. die Stangenpferde, wobei dec auf der Protze sitzende Kanonier Hagner abstürzte und so unglücklich zu liegen kam, daß das Fahrzeug über ihn wegging und ihm in Gesicht und an der Brust schwer verletzte. Der Ver unglückte wurde sofort von dem am Platze an wesenden Stabsarzte in Behandlung genommen und mittels Krankenwagens nach dem hiesigen Stadtkrankenhaus transportiert, Die Ver letzunngen des im ersten Dienstjahr stehenden Kanoniers sollen schwere sein. — Der Kanonier Hagner aus Eich i. S., der gestern in der Gegend von Netzschkau vom Geschütz abstürzte und überfahren wurde, ist bei seiner Ueberführung in das hiesige Garnisonlazarett seinen schweren Verletzungen erlegen. Pausa. Am Dienstag brach von neuem Feuer aus, so daß insgesamt vierzehn große Scheunen den Flammen zum Opfer gefallen sind Die sämtlichen Erntevorräte sind vernichtet. Der Schaden beziffert sich auf 60000 Mark. Plauen. Bei Chrieschwitz, einem Vororte von Plauen, wurde der 28 jährige Arbeiter Ulbrich vom Zuge überfahren und schrecklich verstümmelt.