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«WUMWMW Sonnabend, den 1S. Dezember 1928 Nr. 2S2 81. Iahrg Wen le Preise. Der Stadtrat. Aue, 14. Dezember 1928. eberz ier IS Lie ergebnislose Dreierkonferenz la ingang erirn Traum von Locarno nunmehr ausgeträumt ist. D» lster beschlost, daß jm s^ckclzug di« schwär^rot-goldene Reichsbahn« I nicht mitgeführt wird. s körben. i Aus- »Irsl- Lvrlo, heit die eile schenk» ord- ver- S meister, a v« .»,,««»»,«»<»« v»n.lr«ui>»- «Utd«I,l »SpNL »II Au,n-dm« d« I,,« noch e VN». »,d ^«blap«» Dn Pr«I» I»r dl« 54 mm dr«IN llolonN. Nniilsni«»« Ml »wl<dmnn,zlvn IP »o 'g»«bll«n<in,,«!««» »nd SNN,no«lnch« v«dtNM««> I»>. -i>,w«rl, »« Idr dl, I» mm d„Il, P,lll- ILKlom«,«», 60 °n««d,I« «oo ld> dl» »0 mm dkll, <nnN. Svlon,l„l>' «1. an,w»,l»»« A>>a»»l»u»la v»fiich«ch-ao»i» 1 v«pjlp Nr. irre» *«m,lnd«-s>««'a»'»»> «»«, a«»«d. Nr. ». Wie es den Anschein hat, ist in der Dreierkonferenz zu Lugano Locarno endgültig zu Grabe getragen worden. Selbst die zähesten Optimisten werden zugeben müssen, daß der schöne Grundstücke je nach Verhältnis der Anliegerlänge ob. Sie haben auch bei Tauwetter dem Tauwasser einen nunasmäßigen Ablauf nach dem Schnittgerinne zu Chamberlain gab nm Abend der englischen Presse wieder Erklärungen über die Aussprachen zwischen den drei Außenministern. Er betonte, daß in der heutigen Unter redung die Aussprache über die Genfer Beschlüsse fortgesetzt worden sei. Gewisse Einwendungen Stresemanns leien in der heutigen Aussprache überwunden worden. Wer nach Lugano mit einer pessimistischen Beurteilung der Lage gekommen sei, werde Lugano weniger pessimistisch ver lassen. (?) Die weiteren Aussprachen würden auf diplo matischem Wege fortgesetzt werden. Auf die Frag«, was nach derRäumungdes Nheinlandes im Jahre 1935 geschehen werde, erklärte Chamberlain kategorisch: „Ich lehne es ab, auf diese Frage einzugohen". Ebenso erklärte er auf die Frage, welche Bedeutung er und Briand der gegenwärtigen Besetzung des Nheinlandes beilegten, daß die Erörterung dieser Frage zur Zett nicht wünschenswert sei. Briand erklärte nach der Besprechung Vertretern der Presse gegenüber, bisher habe jede der an der Aussprache be teiligten Seiten ihren Nechtsstandpunkt in den schwebenden Fragen voll aufrecht erhalten. Es handele sich jetzt darum, einen praktischen Ausweg zu finden. Wei tere Desprcchu m zu Dreien würden nicht mehr stattfinden. Jedoch würde er noch eine Unterredung mit Dr. Stresemann haben. e ausge- ausbe- § § A K § ff ?n bei äle. ÜNU Werk, MW o. M. o. tri. o. o. ^-l. o. Fl. M. an. m. Dosen knibvl- Imöpie baben. Der Dölkerbundsrat beschloß, den Antrag der Saarregie- rungskommission zur Auflegung einer langfristigen Anleihe für die Durchführung gewisser öffentlicher Arbeiten dem Kinanzlomitee zur weiteren Prüfung zu überweisen. Heidelberg, 13. Dez. Die Studentenschaft plant am Abend des 17. Dezember einen Fackelzug zu Ehren des amerikanischen Botschafters Ehurman, der an diesem Tage zum Heidelberger Ehrenbürger ernannt wird. Der allgemeine Studentenausschuß Die „zugespitzte" Stimmung in den drei hauptsächlichen Delegationen ist begreiflich. Sie färbt auch auf die franzö sische Presse ab, die es besonders dem Kanzler Müller übel nimmt, daß er in seiner Nede auf dem Berliner Pressebanketi Dr. Stresemann „den Rücken gesteift" habe. Besonders er- bost ist man in Paris auch darüber, daß Müller die An. schluß frage unter Außerachtlassung der sonst üblichen diplomatischen Vorsicht angeschnitten hat. (Hierzu soll kurz bemerkt werden, daß auffälligcrweise der neue österreichische Bundespräsident, als er am Donnerstag zur Presse sprach, sich keinen Ton über das Problem des Anschlusses abgerungen hat.) Lugano, 13. Dez. Die Stimmung bei der deut- schen Delegation und auch die Stimmung bei den an deren Delegationen war heute so zuge spitzt, daß man unbedingt mit der entscheidenden Wendung rechnen mußte. Dr. Stresemann hat gestern mit Briand über die Kontrollkommission für die entmilitarisierte Zone gesprochen, und es hat sich dabei herausgestellt, daß ein u n - Überbrückbarer Gegensatz besteht. Briand fordert die technische Organisation dieser Kommission im Sinne einer militärischen Kontrolle, wahrend auf deutscher Seite nur eine „Feststellungskommission" zugestanden wird. Außerdem fordert Briand die unbegrenzte Dauer die. ser Kontrolle, während Dr. Stresemann die Dauer dieser Organisation bis auf das Jahr 1935 beschränken will. wünschen. Sie bemühen sich, uns die Versicherung zu geben, daß man Deutschland vergebens «inen großen Teil seiner Schulden erlassen hat und di« Soldaten vergebens zurückbe- ruft, die die Wacht am Rhein halten. — Figaro vertritt den Standpunkt, daß der Reichskanzler das Verdienst habe, sich mit hartnäckiger, brutaler Aufrichtigkeit ausgedrückt zu haben. Ec nehme gar keine Rücksicht auf das, was Chamber- lain, Mussolini, Iaspar und Briand gesagt haben. — Gau» lois schreibt: Die Erklärungen des Reichskanzlers sind nichts anderes als die bitteren Früchte des absurden Vertrauens der Politiker von Angers (also der Radikalen) auf den guten Willen Deutschlands. Das Reich, das wirtschaftlich und finanziell wied"rheraestellt ist, nutzt den „guten Willen" der veruneinigten Sieger aus. — Journal des Debats be. dauert, daß der Kanzler durch ein neues Sperrfeuer Dr. Stresemann unterstützen zu sollen glaubte. Extravagant sei es, zu behaupten, daß die Räumung der besetzten Gebiete eine Friedensgarantie sei. In diesem Augenblick die An» schlußfrage aufs Tapet zu bringen, sei eine Provokation. Müller spräche so, als ob er das österreichische Volk verträte. Er proklamiere den Annexionswillen. — Intransigeani erklärt: Wir treten in die Periode der wirklich fruchtbringen den Dawes-Zahlungen ein. Wir stehen am Rhein, besitzen eine Sicherheitsgarantie in der Besetzung und eine Zahlungs garantie im amerikanischen Plan. Warum will man uns mit so viel Erörterungen und Forderungen, die völlig sinnlos und ausgeschlossen sind, dumm machen? Unsere Nachbarn mögen die Verhandlungen, die wir nicht gefordert haben, wieder aufnchmen, wenn sie besser disponiert sind. — Temps be- spricht die Nede nicht. Die Besprechung -er -rei Auhenminister. Lugano, 13. Dez. Im Anschluß an das heutige Rats frühstück, zu dem Briand in seiner Eigenschast als Natspräsi- dent seine Kollegen eingeladen hatte, fand sich heute nachmit tag Gelegenheit zu einer gemeinsamen Besprechung zwischen "Briand, Chamberlain und Dr. Stresemann. Kurz nach dem Frühstück unternahmen Briand und Dr. Stre semann in dem Auto der französischen Abordnung eine kurze Autofahrt. Auch Chamberlain verließ mit seiner Gattin das Hotel. Die Mmiller besichtigten die Kapelle Santa Maria di Angeli, in der sich Fresken des Ma lers Luini aus dem frühen 15. Jahrhundert bekinden. Dabei stiegen Chamberlain und seine Gattin auf Leitern, um die Gemälde besser betrachten zu können. Die Minister kehrten in das Hotel Splendid zurück, wor auf dann die erste Unterredung zu Dreien stattfand. Gegenstand der Unterhaltung, die etwa eineinhalb Stunden dauerte, und eine Fortsetzung der bisherigen Besprechungen wat, sind nach wie vor das deutsch-französische Verhältnis und die Genfer Beschlüsse. mixen a llrmsa bi Die Wut -er französischen Presse. Stimmen zur Rede de» Kanzlers. Pari», 13. Dez. Avenir schreibt: Die brutal« Offen dieser Rede ist geeignet, den Glauben zu erwecken, daß deutschen Sozialdemokraten keine Annäherungspolitik lieber den Verlauf der Unterredung zu Dreien wurde nicht einmal der stereotype Bericht herausgegeben, daß sie in freundschaftlichem Tone erfolgt sei. Da muß es schon „weit nei bies" sein, wie der Erzgebirger sagt. Schließlich wäre es kein Wunder, wenn der deutsche Außenminister selbst das getan hätte, was er immer anderen gegenüber als zwecklos hinzustellen pflegt, nämlich mit der Faust auf den Tisch ge schlagen hätte. Denn es ist die Höhe, daß Erpresser-Briand, unser „Freund", jetzt mit der Bedingung der zeitlich unbe grenzten militärischen Kontrolle kommt. (Nebenbei war hier vor wenigen Tagen gegenüber optimistischen Erwartun gen darauf hingewicscn worden, daß die Räumung im Jahre 1935 beileibe noch keine Selbstverständlichkeit ist. Briand be stätigt diese Voraussage.) Verlag E. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. F«!»^««,' «»« *1 »I. k»»-I» «ml 44» «An««»«. 40. »>»»«,«.»««, vrobMnWM, MM. ßlcme mt NEeii ier Mime. 1. Die Verpflichtung zum Streuen bei eintretender Glätte, zur Beseitigung des Schnees bei Schneefall, sowie zur Beseitigung von Schnee und Eis und Streumaterial bei esn- tretendem Tauwetter liegt im hiesigen Stadtbezirk den An liegern der an öffentlichen Straßen und Plätzen gelegenen Der Traum von Locarno ist ausgeiräumt. Briands „Entgegenkommen", Lie Verhandlungen über Reparationen und Räumung zusammenzulegen, das gestern in dieser Stelle als ein Bluff bezeichnet wurde, hat bisher richt vermocht, den deutschen Außenminister aus seiner Ab- vehrstcllung herauszulocken. Er hat zwar eine Einladung Briands zum Frühstück und zu einer anschließenden Autofahrt dankend angenommen, hat mit ihm, Chamberlain und dessen Gattin (einst war man so fröhlich zusammen, als man auf der Pacht „Orangenblüte" auf dem Lago Maggiore den Ab schluß von Locarno feierte!) alte Bilder in irgend einer alten Kapelle angesehen und nach diesem neutralen, fast möchte man sagen: kindlichen Beginnen sich mit den beiden anderen Locar- nisten an den Verhandlungstisch gesetzt. Aber es war alles vergebens, das Dreier-Gespräch hat die Verhandlungen nicht um den Wert eines Dreiers vorwärts gebracht. schaffen. 2. Das Streuen und Reinigen hat bei erhöhten Fußwegen rmf der ganzen Breite zu erfolgen, bei Grundstücken, die nicht an einem erhöhten Fußweg liegen, auf eine Breite von 1K Meter von der Grundstücksgrenze nach der Straßen- oder Platzmitte zu. Als Streumittel darf, soweit es sich um unversteinten Grund und Boden handelt, nur scharfer Sand verwendet werden. 3. Die Verpflichtung trifft jeden Grundstückseigentümer, ohne Rücksicht darauf, ob das Grundstück bebaut oder nicht bebaut ist. Grundstückseigentümer, die aus irgend welchen Gründen nicht in der Lage sind, die obigen Verpflichtungen selbst zu erfüllen oder durch ihre Leute erfüllen zu lassen, haben mit der Ausführung einen geeigneten Vertreter zu betrauen. In diesem Falle haftet der Vertreter für die ord nungsmäßige Erfüllung der Verpflichtungen. 4. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden nach §366 Ziffer 10 des Strafgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 NM. oder Hakt bis zu 14 Tagen bestraft. Besondere Aufforderungen zur Erfüllung der obigen Verpflichtungen, insbesondere auch zum Streuen und Rei nigen der Fußwege, ergehen nicht, so daß bei Unterlassung ohne weiteres Bestrafung erfolgt. Lößnitz, am 12. Dezember 1928. Der Rat der Stadt. Amtliche Anzeigen. Aue. Die Schweinepest ist im Grundstücke Schmelzhütte 2 amtlich festgestcllt worden. Paris, 13. Dez. Ueber die heutig« Unterredi'ng zwischen Dr. Stresemann, Briand und Chamber lain verbreitet Havas einen Bericht aus Lugano, in dem es heißt, Briand, Chamberlin und Stresemann hätten sich über die aktuellen Probleme unterhalten und einen Meinungs austausch über die Beobachtungen und Feststellungen ge- pflogen, die jeder von ihnen während der früheren Unter redungen gemocht habe. Sie hätten besonders die glückliche Wirkung der möglich häufigen persönlichen Fühlungnahme zwischen den Lenkern der Außenpolitik der Großmächte fest- gestellt, die durch so viele und so große Interessen miteinander verbunden seien. Einmütig seien sie der Ansicht gewesen, daß es im Interesse aller notwendig sei, die Verwirklichung des durch die Resolution vom 16. September festgesetzten Pro gramms fortzusetzen. Dieses Programm müsse, wenn es mit gutem Willen und Beharrlichkeit ausgeführt werde, zu einer endgültigen Liquidierung des Krieges füh- ren. Was das A b r ü st u n g s p r o b l« m anlange, scheine es bei der heutigen Unterredung nicht Gegenstand einer be sonderen Debatte gewesen zu sein. Bereits jetzt trete es klar zutage, daß die vorbereitende Abrüstungskommission nicht einberufen werden könne, bevor die neue Regierung der Ver- einigten Staaten im Monat März die Leitung der Geschäfte übernommen habe. Das „gefährliche" Deulfchlan-. Folgen pazifistischen Landesverrats. Rom, 13. Dez. Der „Messaggero" sieht sich genötigt, einen ausführlichen Artikel der deutschen Reichswehr zu wid men, der den Zweck haben soll, nachzu weisen, daß man Deutschland unter den rüstenden Staaten nicht vergessen soll. In dem Artikel wird behauptet, Deutschland würde in wenigen Jahren das bestausgebildete Heer Euro pas haben. Das Blatt stützt sich bei seinen Ausführungen auf die bekannte und ebenso berüchtigte „Menschheit" des Pro- seffors Förster. An,«»,«»-Annahm« lür dl« am NachmMa, «rl-«ln.nd» A-mix« »l. „«mlNap» » Uhr In d«n Sa-pla,schSsl«« N«ll«n SM« ««wüdr Id' dl, Aulnohm« d«' A<u«l,«p «m <m«a«1<d«md«n«n lag« M«!» an Sl«U« »Nd nlchl g«g«do. auch sür dl, Alchll»d«ll d«r durch g«rnlp«,<„ ausg«gid«nm anmlgin. — g m Rllckiiad« -n» »'Mngi «lng»landl«r SchrMdai« Id«'mmml dl« StUst. lillung d«ln« Uiranlw.rmng - Unlirdmchang«» d«» <s^ lchdli«d»ia«d» d«g«»nd«n d«m« Anspruch«. B«I Zahlung» n«r,ug und aandur« »«Ilm Nadal», al» nlchl »«r^ndarl. »anplg.lchlltlsMN«» Mr Am. 0dd»>t. Scknmdmg m» Schwarg.nlxrg. Berlin, 13. Dez. Im Sozialpolitischen Ausschuß de» Reichstages wurde heute der kommunistische Antrag auf Ge währung von Winterbeihilfen an Erwerbslose, Sozialrentner usw. mit allen Stimmen gegen die Antrag, stcller abgelehnt, nachdem die Vertreter des Neichsfinanz. Ministers erklärt hatten, daß die Durchführung des Anträge» einen Aufwand von 200 Millionen erfordern würde. Berlin, 14. D«z. Der Preußische Landtag hat den Gesetz entwurf über das Flaggen der Gebäude der öffentlich- rechtlichen Körpersclzaften und der Gemeinden mit 212 Stim men der Regierungsparteien gegen 43 Stimmen der Kom munisten und Aufwertungspartei angenommen. Die übrigen Parteien enthielten sich der Abstimmung. « enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmonntchast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u Hädtsschen Behörde» in Schneeberg. Lößnitz. Neullädlel. Srllnbatn. tawi« der Finanzämter tn Aue und Schwarzenberg E» werden außerdem oerüijeiulicht: Di« Bekannllnachnngen der Stadlräie zu Au« uns Schwarz«nd«rg und drr Amtsgericht« zu Aue und 3ohanng»orgemladl. Z Z