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WdiMkrAlWm !-« 81. Iahrg Sonntag, den 30. September 1928 Nr. 230 8m MM M Mim si!llg AM Am * Schneeberg Volksbegehren 13. 740 00) »sa 17, »74 »3» SSL 00) SS» 00) roo 17, X» irs ms »so W» W 14» sü» s»» nu » Die vergangene Woche hat ein Ereignis gebracht, das aus der schnellen Folge der politischen Geschehnisse hervor, gehoben zu werden verdient: der Abrüstungsgedanke wurde zu Grabe getragen. Er war in der Tat nur ein Gedanke, der Wille zur Mrüstung hat wohl niemals ernstlich bestanden. Seine Väter, die ihn in Versailles anno 1919 aus der Taufe hoben, haben jetzt in Genf das Begräbnis besorgt. In die langatmigen Nachrufe klang von Amerika herüber schrill der Hall Ler Indiskretionen über den wahren Inhalt des französisch-englischen Flottenabkommens. Paris und Lon don, die bis dahin alles abgeleugnet hatten, haben sich kaum aufgeregt. Der Sinn für politische Moral ist dort längst stumpf geworden. Und wenn nun nach und nach der sonstige Inhalt -es neuen Entente-Dündnisses über die Rüstungen zu Luft und Land bekannt wird, die neuen Freunde wird auch das nicht kümmern, sie haben die Macht und damit das Recht. Mit Geschick haben die mit 'ihrer Locarnopolitik so arg hineingefallenen Genossen zwischen die Niederlage ihres Kanz lers Müller und ihre parlamentarische Besprechung im aus wärtigen Ausschuß eine längere Pause eingeschoben. Sie soll dazu dienen, die Gemüter in -er Partei zu beruhigen, die besonders nach der Dolchstoßrede Briands ziemlich in Er regung gekommen waren. Das Spiel scheint zu glücken, die rote Presse hat dafür gesorgt, daß Briand und sein Locarno schwindel bei den Lesern wieder beträchtlich im Kurse ge stiegen ist. Die demokratischen Zeitungen helfen getreulich wie immer, sie haben — das alte Manöver — eine innerpoli tische Gegenoffensive eingeleitet, indem sie den Rechts, kreisen unterstellen, eine „Kaiserpartei" ins Leben rufen zu wollen. Die neue S ta h lhe lmb o t s ch a ft, der sich weite nationale Kreise angeschlossen haben, kommt den Leuten ge rade recht, die Hetze gegen die eigenen Volksgenossen wieder anzufachen. D 'M ' - - 14« OS7 OSS MS 177 6SS 575 671 »11 41» 534 831 vos L81 UM 186 83» 537 831 46, 76, >oo> 807 51» ><M 607 >00» 367 704 UM 534 L67 533 ,1» 717 616 8,7 176 125 1001 137 284 28» UM 013 04» 144 833 35» E 103 810 283 pfe der «. Der ch seine Als der >on den . Auch heit, in r unter lenstein Meten »-Allen. Zreußen Meter >; Smal Slavia Nach der Verordnung des Reichsministers des Innern vom 17. September 1928 über Zulassung eines Volksbegeh rens mit dem Kennwort „Panzerkreuzerverbot" ist die Ein- tragungsfrist auf die Zeit vom 3. Oktober bis einschließlich . 16. Oktober 1928 festgesetzt worden. Der Wortlaut Les vor geschlagenen Gesetzentwurfs kann in unserem Einwohner meldeamt eingesehen werden. Zur Eintragung in Lie Listen ist nur zugelassen, wer am Tage der Eintragung zum Reichs tage wählen kann, wer in die laufend geführte Stimmliste ein- getragen ist, es sei denn, daß das Stimmrecht inzwischen ver- loren gegangen ist oder während der Eintragungsfrist ruht, und wer einen Eintragungsschein hat. Diejenigen Eintragungsberechtigten, die begehren, daß Lem Reichstage dieser Gesetzentwurf unterbreitet werde, haben dies durch Eintrag in die Eintragungslisten zum Aus. druck zu bringen. Die Unterschriften in die Eintragungslisten Ls hat in Deutschland bis zuletzt Leute gegeben, die an die Abrüstung geglaubt haben. Sie haben sich über die Ewig- Gestrigen mokiert, die von Anfang an den Schwindel durch schaut hatten und die Erde noch nicht als «in Paradies an- sehen wollten. Leider haben jene Leute, die sich in der Psyche der Gegner so schwer getäuscht haben, einen entscheidenden Einfluß auf unsere bisherige Außenpolitik gehabt, die nunmehr mit der Illusion von der Abrüstung völlig zu- sammengebrochen ist. Gewiß ist ein Stellungswechsel auf die sem Gebiete nichts außergewöhnliches. Aber für uns wird er sehr sauer werden, nachdem aus lauter Freundschaft für Frankreich in langen Jahren versäumt worden ist, Lie vor- handenen Interessengegensätze zwischen Len nunmehr glück lich vereinten Feinden gehörig auszunützen. So leicht wird sich kaum eine Gelegenheit bieten, die neue Front anzubohren, die nach der — vielleicht von den Franzosen gar nicht ungern gesehenen — Enthüllung Les besagten Flottenabkommen» recht fest geworden ist. Natürlich kann keine Rede davon sein, daß die Frage der Staatsform aufgerollt w«rden soll. Das ist eine an den Haaren herbeigezogene Irreführung des Volkes. Das ange- kündigte Stahlhelm-Volksbegehren, das der Linken so gefähr lich erscheint, will Ernst machen mit Ler Aenderung gewisser Derfassungsbestimmungen, Lie — auch von Demokraten — längst als notwendig erkannt worden ist. Daß man versuchen will, der schrankenlosen Parteimißwirtschaft, die auf Grund Ler Verfassung betrieben wird, den Willen zur nationalen Front «ntgegenzusetzen, ist ebenso zu billigen, wie die sonstigen Ziele der Aktion, von denen nur genannt seien: Aufrichtung einer wirklichen Staatsautorität, Abwehr Ler Klassenverhetzung, Beseitigung der „unerträglichen Spannung zwischen Lem Luxusleben einer dünnen Schicht /der Nutznießer des parla mentarischen Systems und der wirtschaftlichen Verelendung d«s deutschen Mittelstandes, dem unsicheren Lebensstandärd des deutschen Arbeiter»". Nicht die Außenpolitik ist Deutschlands Schicksal, wie uns vorgeredet wurde, sondern die Innenpolitik. Solang« die innere Erneuerung nicht eingetreten sein wird, sind Er- folge nach außen ausgeschlossen. Uns scheint, als ob diese Erkenntnis, die an dieser Stelle so oft zum Ausdruck kam. im Volke Boden zu fassen beginnt. Mr brauchen vor allem ein innerdeutsches Locarno! Die neue Stahlhelmbot- schäft will im Grunde wohl nichts anderes, als das Volk durch innere Kräftigung reif machen zur Wiedergewinnung der äußeren Macht, ohne welche Las deutsche 60-Millionen-Dolk immer Ler Spielball fremder Launen sein wird. Wer sich gegen diesen Willen stemmt, spricht sich selbst sein Urteil, er zeigt, daß ihm an einem Aufstieg des Vaterlandes nichts ge legen ist. »«»t^schsftsail«» Al LS-»l». Sch««»«, 'M Schwarz«»»«,. „ 1.: Diersteuer für Monat September 1928. „ 5.: Aufwertungs-(Mietzins-)Steuer für Oktober 1928. „ 15.: Grundsteuer-Vorauszahlung 3. Termin 1928. „ 15.: Hundesteuer 3. Termin 1928. ,, 15.: Kirchensteuer 3. Termin 1928. Erinnert wird nochmals an die sofortige Entrichtung der Gewerbesteuer 2. Termin 1928. Nach Fristablauf muß das Deitreibungsverfahren auf Kosten der Säumigen eingeleitet werden. Zahlstelle: Stadtkasse, Zimmer 2. Kassenstunden: 8 bis 21 Uhr. Lößnitz, den 28. September 1928. Der Rat der Stadt — Steueramt. v» ^r»»<»Ir,«ch« «»MA—»»« «Nch—I »«»» M «»»»ah»« dn »ach Sw» mA MSN»«. v« P«» w dch »4 «m dnv« 1» V»l»»laltd«ilr» 1« »0 <gw»!N«iunii«I,A »d SI«V«,,^»< »«dAK«' »«), «wwil» »«. «N -I« « »u» dr«, PNU. «<dl-»,»chl« 6», «wwdv» 10», ftr A« 30 »Ml »Atl« »»11. (l«!»»«IiM, 6«, mw»«» 0« Wich»»!-»««. v»m«a»»»«»i v«hp« «r. irr«. ch«»N»d«-chir»-tI»»t» > «»«. »Md. Ar. «. VorHeneft/ von -reu/e.' Z, Ler-Zsö. Amtliche Anzeigen. SesseMche Sitzung -es Bezirksausschusses findet Mittwoch, den 3. Oktober 1928, vormittag, 9 Uhr im Gasthof zum Hirsch in Zschorlau statt. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 22. Sept. 1928. wichtig, Becker Anzahl Vereins i« Aen- . Becker gewählt, st» über ben sich 8 Schü- Sieger rren hreiber, ist noch age der auf das e Frage rn auch r. Der betraut. , ist die )e über als ein ;en die , recht z« be- 1.: Brandversicherungsbeiträge nach 1 Neichspfennig für die Einheit. Man wird Lie Schwierigkeiten der Durchführung des Kreuzzuges gegen Afterparlamentarismus und Marxis mus nicht unterschätzen dürfen. Die Gegner werden alles daran setzen, iHv« Machtstellung zu verteidigen und sie auszu- bauen. Nur die restlose Mobilisierung der im Volke vorhan denen nationalen und religiösen Kräfte kann den Sieg ver. bürgen. Der Zeitpunkt dazu ist nicht ungünstig. Die Nieder- läge der deutschen Unterwerfungspolttik drängt zu eine, neuen Einstellung in der Außenpolitik. Und innenpolitisch hat die Kette der sozialistischen Schlappen Millionen von Mit- läufern unsicher gemacht. Nur eine Frage tzleidt poch offen — und sie scheint uns die wichtigste zu sein —: Wo tst der Führer? - -'' können während der üblichen Geschäftszeit im Rathause, Zimmer Nr. 7, 9, 10 und 16, außerdem an jedem Wochentage, mit Ausnahme der Sonnabend«, nachmittags von 26—28 Uhr, und am Sonntag, dem 7. Oktober 1928, von 10—12 Uhr und während der Reinigung Ler Geschäftsräume des Rat- Hauses am Freitag, Lem 12., und Sonnabend, dem 13. Oktober 1928, sowie am Sonntag, dem 14. Oktober, in der Geschäfts stelle des früheren Arbeitsnachweises, abgegeben werden. Schneeberg, den 28. September 1928. Der Stadttat. SlreifNchler. Der begrabene Abrüstungsge-anke. Gescheiterte AuhenpolMK. Das Stahlhelm-Volksbegehren. Dle Innenpolitik ist Deutschlands Schicksal! Wo ist -er Führer? sUll«. ai« »«--r str »u *»!»»-»« d« AM I«II»»a l»5,l vElw-rlwl,. -U»M»«»m-«« d« IchqALl«»«, b«,rl»«i lA»««»!»--». «ll 3«dlu»,^ »«rz«, u»d Montur» ,«U>» Nat»»« »I» »Icht o«r«t»bart. - evlhallend di« amtlichen Bebannlmachnngen der Amtshauplmannschast und der -ck-uzzwVZU» Staatsbebdrdea in Schwarzenberg, der Siaals- u. Müschen Behörden in Schnecherg, Lößnitz. NeuMtel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwärzend«^. Es werden außerdem verösientlichtr Di« Bekanntmachungen der Stadträt« zu Au« und Schwarz«ndag und d«r Amtsgericht« zu Au« und Iohanng«org«nstadt. Verlag E. M. Särlner, Aue» Erzgeb. S«r»!»«^r «Nw »1 md »L «»»<» w>«) 440, »»«««»«r« 40, Schwär»«»»«», 3861 vra«»^chNN, »»«ft««» «u-r^««r^ Auf Blatt 88 des hiesigen Handelsregisters die Firma Fr. Tippmann Nachs. in Lößnitz bett., ist heute eingetragen worden: der Kaufmann Otto Karl Meyer in Lößnitz ist als persönlich haftenLer Gesellschafter in das Handelsgeschäft ein getreten. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1928 begonnen. Die Prokura des Kaufmanns Otto Karl Meyer in Lößnitz ist erloschen. Amtsgericht Lößnitz, am 26. September 1928. Montag, den 1. Oktober 1928, vorm. 10 Uhr soll im Der- steigerungsraum des Amtsgerichts ein Fahrrad meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schneeberg. Dom 1. Oktober 1928 ab wird die Geschäftszeit für Mon tag bis Freitag auf 8—13 Uhr und 142—182 Uhr, Sonn abend auf 8—14 Uhr festgesetzt. Die Kasse ist nur täglich bis 12 Uhr geöffnet. Finanzamt Schwarzenberg. Der Verkehr auf der Grünhainer Straße (Staatsstraße) wird nur einspurig aufrecht erhalten. Schwarzenberg, am 28. Sept. 1928. Der Rat der Stadt. Derbants-.ZaMs-u.SewnbeWles^ Infolge zahlreicher Anfragen Uber die Bildungsmöglich keiten, die unsere Anstalt bietet, wird Nachstehendes bekannt- gegeben: 4) Oeffentliche Handelsschule: ») Dollabretrung: zweijähriger Lehrgang für Knaben und Mädchen; im 1. Jahr 32, im 2. Jahr 10—16 Wochenstunden. Erweiterung der All gemeinbildung, Vorbereitung für den kaufmännischen Beruf, für die Mädechn außerdem Vorbereitung für den Hausfrauen, und Mutterberuf. Der Eintritt in die Lehre erfolgt nach dem 1. Schuljahre, b) Lehrlingsabteilung: dreijähriger Lehrgang für Knaben und Mädchen; im 1. Jahr 14, im 2. und 3. Jahr je 13 Stunden. Vorbereitung für den kaufmännischen Beruf und für den Beruf als Bürobeamter. Der Eintritt in d'e Lehre erfolgt meist gleichzeitig mit dem Eintritte in die Schule. v) Gewerbeschule: ») Lehrlingsabteilung: Fach klassen für Maschinenschlosser und Dreher, Werkzeugschlosser, Schmiede und Bauschlosser, Klempner und Drücker, Tischler und Stellmacher und Glaser, für Maurer, für Zimmerer, für graphische Berufe (Graveure, Drucker, Setzer usw.), für Maler, für Schuhmacher und Sattler, für Schneider, für Bäcker, für Fleischer und für Friseure. Dreijährige Lehrgänge mit durch, schn'ttlich 9 Wochenstunden. Als notwendige Ergänzung der Meisterlehre gründliche Einführung in die verschiedenen Fach gebiete der betr. Berufe. Die Handwerkerinnungen und viele Betriebe verpflichten ihre Lehrlinge zum Besuche Ler Ge. werbeschule. 6) Abteilung für Erwachsene: Abendkurse mit je zwei Wochenstunden für Englisch, Französisch, Spanisch, Buchsüh- rung, Kurzschrift, Fachzeichnen, Algebra, Technisches Rechnen, Kostenberechnen usw. Es ist dafür gesorgt, daß keinem be gabten Kinde der Besuch der Schule aus wirtschaftlichen Grün den unmöglich gemacht wird. Kriegerswaisen aus DerbaNLS- gemeinden sind ohne weiteres schulgeldfrei. Eltern, Lenen bk« Zahlung des Schulgeldes schwer fällt, kann dasselbe auf An suchen ermäßigt oder auch ganz erlassen werden. Bedürftigen Schülern werden Lie Lehrbücher und sonstigen Lernmittel zur Verfügung gestellt. Anmeldungen werden vom 8. Oktober an entgegengenommen. Schwarzenberg, den 28. Sept. 1928. Die Direktion. Verpachtung des Spritzenhauses an der Unteren Schloßstraße für Geschäftszwecke. Das Spritzenhaus an der Unteren Schloßstraße, das neu instand gesetzt worden ist, ist sofort für Geschäftszwecke zu verpachten. Nebenraum für Lagerung von Waren, Kisten usw. ist nicht vorhanden. Die Verpachtung des Raumes er folgt wie er zurzeit steht und liegt. Die Festsetzung der Höhe des Pachtzinses bleibt Vorbehalten. Angebote sind bis 8. Oktober 1928 an den Stadkat — Stadthaus I (Hauptkanzlei) — abzugeben. Schwarzenberg, am 28. Sept. 1928. Der Rat der Stadt. Straß enfperruug. Die Rote Mühlen-Straße zwischen den Döhlerschen und Gehlertschcn Grundstücken im Stadtteile Sachsenfeld ist ab Montag, den 1. Oktober 1928, für sämtlichen Fahr- und Reit- verkehr bis auf weiteres wegen vorzunehmender Straßen arbeiten gesperrt.