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— 347 — crt wurde, crrschaftcg bcn zu gc« rechte Brust geschossen; Eifersucht ist die Motive zu dieser schreck lichen That gewesen. Wien, 28. Oetobcr. Die heute hier cingegcmgencn Näch st diesem geführt ht gear« und sein eik rufen gesehen urch die ch 6 Uhr s Schar« 'iner Fa« > darauf t Jugend liche und dost (den n fuhren »er Hoch« kdiesclben gaben. Dresden die oster« er Brial« 5ie wiegtl ewegendes Werk derl rnter der» n, erfcholl j >V^so- ll liolitoh ;en Albert ochstdessen birge der stimmten i auch die die hohen Unten an den gegen cbenfoviel in Herrn nann aus ,vo n^os- Hoheiten haale mitl hen nicht, Kartoffeln mit sicht- ich zu ge« Vermischte Nachrichten. 'Ein freiwilliger vierzigtägiger TvdeSschlaf. Erich von Schönberg erzäyll in „Palinäkyanda u. s w." Leipzig, Brockhaus.) „LS war in Ämruscr, als ein Hindvstaner, ei» Fakix, etwa vierzig Jahre all, bei Rmßit-Singh im Debar sich einfauv und ertlärte, daß er sic,) auf Wunsch begraben lauen wolle und nach vierzig Tagen bei Oeffuung des Grabes m das Leben zurückkehren werde. Runjit-Singh nahm den Vor schlag an und ließ zwischen seinem Gartenhause und dem Fort von Amritser auf einer irelen Ebene ein Haus mit nur einem aber lehr festem Thore er bauen. Zur anberaumten Zeit fand sich der Fakir ein und bat nur, daß man ihm bei seinem Tvdesschlafe und dem nachmaligen Erwachen von seinem Diener, der des nölyigen Verfahrens kundig sei, behandeln lassen möge." Er halte, als Vorbereitung zu dem Tvdesschlafe, zwanziz Tage hindurch (.wahrend welcher Zeit ihn Ammt-Singh stets halte beobachten lasse») nur Milch genouen und angeblich so viele Absuhrungönmlei genom men, daß Nichts t» seinen Lmgeweiden zurückgeblieben >ei. 2»i Derbar augelangt, unrer Leu Äugen sanuntlicher ersten Snoars des s^oses schritt -er Fakir zur Ausführung, indem alle Oeffuungen des Körpers Ohren, Nase u. s. w. mit Wachs geschlossen wurden — vom Munde wußte Ge neral Ventura sich nichts zu erinnern — und begann darauf den Athem nach innen zu ziehen. Nachdem er dies einige Male wiederholt, stet er um und lag mit geschloßenen Augen wie ein Tvbter da,nnt allen Zeichen emes Verstorbenen; nur auf der Milte des Kopfes war er brennend heiß anzu- fühle» und hier schien das Bluc so heftig zu schlagen, daß es der ausgeleg ten Hand gleichsam widerstand; der übrige Kopf war kalt. Man legte de» Fakir daraus jn de» Sarg, befestigte den Deckel daraus und senkte den Sarg in das zu diesem Behufe in der Milte des oben erwähnten Dauses bereitete Grab, belegte ihn mit Brettern, schüttele das Grab mir Erde zu und säeten Weizen uud Reis darauf. Die Thüre des HauseS wurde ver schloßen mit zwei Schlößern, von welchen der eine Schlüße! dem Groß- schatzmeister, der andere dem General Ventura übergeben wurde. Auch ließ Runjit-Sulgh das Grab von Zeit zu Zeit in semem Beisein unrer- sucheii, bemerkte aber »ie die geringste Veränderung daran. Am vierzig sten Tage ward es geöffnet und inan fand den Fakir ganz so im Sarge üc- gen, wie er hinein gelegt worden war, nur etwas gelber vielleicht. Der Diener begann nun seine Behandlung; er buck ein zwei Finger dickes Ru- tibrvt nach der Landessi.te und legte es dem Fakir brennend heiß aus den Scheitel, der noch eben so warm wie am Vegräbmßtage; nachdem er hier auf alle Glieder ourchrieben, öffnete er die verstopften Oeffuungen des Kör pers und der Fakir schlug die Augen auf, jedoch dem Anschein nach seiner richten in der orientalischen Frage lauten beruhigender. Einer seits wird aufs bestimmteste versichert, das zwischen den vermit- clndcn Machten ein neues der Aussicht auf beiderseitige Annahme nicht entbehrendes Ausgleichungsprofect zu Stande gebracht sei, und andererseits melden soeben eingchroffene telegraphische Nach richten aus .Konstantinopel, daß der Sultan den Befehl crtheilt hat, den Beginn und resp. die Fortsetzung der Feindseligkeiten ge gen Rußland zu sichren. — 31. October. Die Türken sind am 27. Oetobcr mit 3000 Mann Infanterie und 400 Pferden bei Kalafat (Widdin gegenüber) über die Donau gegangen, und man erwartete am 28. October einen Zu.ammenstoß mit den Russen, wenn diese Bewegung Omer Paschas durch rechtzeitiges Eintreffen des von Konstantinopel abgcsandten Befehls zur Verschiebung der Feind seligkeiten nicht noch rückgängig gemacht iverdcn sollte. Besiuuuug nicht mächtig; diese erlangte er eist in einem heißen Bade wieder, so daß er sich von selbst aufrichtete. Runjit verließ mm den Schau platz der wunderbaren Begebenheit, und am Abend erschieß her Fasir im Derbar, vollkommen von demselben Ansehen wie er zuerst sich vorgestellt Hatte. „Die Mittheilunq dieses Vorfalls," schließt Schonberg, „war mjs, außer von dem General Ventura, schon vorher im Pendschab von den öer- schiedensten und anscheinend glaubwürdigste» Personen gemacht worden. Alle diese sprachen von dieser Begebenheit als von einer Thatsache, und ihre Erzählungen stimmten bis auf wenige unbedeutende Abweichungen vollkommen überein l" 8an trAneiseo. Gan Francisco, dieser magnetisch und zauberhaft anziehende Punkt Californiens, tritt Leni Auge des Ankömmlings in wunderlicher Eigenthümlichkeit entgegen: eine Stadt aus Holz — die Häuser. Holz, das Pflaster Holz, überall Holz; dabei die Straßen so lang und weit und mit dem Ausdrucke des Kühnen. Montgomery - und Sansome-Street sind die Hauptgeschäftsstraßen; Battery - und Front-Street, die Speicher- und Waareßlagerreihe längs der Werste, gewinnen an Bedeutung; Stockton-Street, die sich über den Kamm des Hügels hinzleht, auf welchem ein Theil der Stadt erbaut ist, bietet eine prachtvolle Aussicht auf die großartige Bucht und die Hölzerne Stadt. Der Haupttheil der Stadt ist an der See erbaut und die ge bohlten Straßen lassen an verfallenen Stellen das Wasser unten durch- blicken. . Was aber ebenso sehr und noch mehr auffällt, als die Bauqrt der Stadt, das ist die Bevölkerung. Auf diese» Straßen scheint Maskerade oder Bal pare bei Hellem Tage aufgesührt zu werden — so viele malerische Gestalten bewegen sich hier: der Mexikaner mit seinen wunderlichen Hosen, die vor dem unerfahrenen Auge sich ausnehmen, als seien sie an den Seiten aufgeschlitzt, um das hellfarbige Untersutter zu zeigen» der Chinese mit seinem Poncho, dem geschlossenen Mantel mit nur einem Loche zum Durchstecken des Kopfes; der Chinese mit seinem langen Zopfe; die Gräber mit ihren schwärzlichen, haarigen Angesichtern, den mächtigen, Stiefeln-und der Lerzerole im Gürtel; dazwischen Vankees und Britten Franzosen und Spanier, bald nachlässig gekleidet, bald wie die feinstes! DandieS. Juwelen sind so allgemein, daß der roheste Gräber seine zwei oder drei Ringe trägt; und tritt man in eine Restauration, so zeigt öer Kellner juwelirte Finger, und selbst der Schuhputzer längs der Sträße trägt seinen güldenen Fittgerschmuck. Eiu sonderbarer Platz ist dieses San Francisco; hier sieht man keine alten Leute und keine Kinder. Es scheint ein Sammelpunkt von Leuten in der Blüthe des Lebens, von kühnen, unternehmenden Geistern, unter denen der Schwache und Mattherzige sich nothwendig selbst verloren geben muß. „Darauf und d'ran l" scheint hier die Tagesloosung zu sein; kein Anhalten, uni zu überlegen; Handeln, Zugreifen; Schwimmen oder Unter- sinken; keine Ruhe, lauter Aufregung. Auf der gauzen weiten Erde mag es wohl nicht noch einen Platz geben, wo so viele Leute beisammen sind, deren Leben so begebnißreich gewesen; Jedermanns Geschichte hier ist ein Roman. Die Prüfungen, Abenteuer, Rettungen aus Wassernoth nnd Flammenwulh, der Wechsel des Aufenthalts, das Aus und Ab, wovon man hier erzählen hört, wollen kaum glaubhaft erscheinen und sind doch, hier nur Alltagsbegebenheiten. Hunderte von Helden wandeln durch diese Straßen; den Stempel ihres HelbensmneS tragen sie im Tritt und in der Haltung, wie im Blick. In San Francisco läßt eines Mannes Beschäftigung keinen Sckluß auf seine gewonnene Bildung oder auf seine Befähigung für eine höhere Stellung zu. Der Mann da, welcher für einen Realen daS Glas Tpß- manischen Vieres ausschänkt, hat auf der Universität Dublin Theologie studirt; der da im rothe» Hemde am Grvbschmiedsamboß steht und einen Tagelohn von fünf Dollars macht, hat in Heidelberg den Dvctvreßgrad erworben; der da das Zimmer auslapeziert, war früher einmal Generäl Lamoriciere's Generalacjutant, und jener Aufwärter in der großen Restau ration an der Plaza bekleidete einst eine Obristenstelle in der öster reichischen Armee.