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wickelten Gase über die bereits glühenden hinweg gehen müssen, werden dieselben mit verbrannt nnd man erlangt dadurch eine intensivere Hi he nnd eine nicht unwesentliche Materialersparnis;, während im anderen Falle, wenn die Kohlen auf die bereits brennende» aufgelegt werden, die entstehenden Gase nnbcnntzt znr Ocssc hinnnsgchcu. — Ans Würzburg meldet mau der „N. Pr. Ztg." über ciu dort auSgcführtcö Gaunerstück: Zn einen; Fräul. v. X. kam vor Kurzem eine Frau, die schon anderweitige Kreise gcbrandschatzt hatte, nnd klagte, das; ihr Mann gestorben sei nnd sic die Kosten der Beerdigung nicht anfbringcn könne. Das Fräu lein ließ sich die Wohnnng der Frau bezeichne» »»d begab sich bald darauf dorthin, wo sic wirklich den anscheinend todtcn Mann auf dem Fußboden liegend nnd mit einem Tnch zugcdcckt fand; neben ihm stand die Frau. Das Fräulein gab derselben znr Beerdig ung ;md zur vorläufigen weiteren Bestreitung ihrer Bedürfnisse 22 Gulden und entfernte sich dann. Als sic auf dcm Hcimwcgc bemerkte, daß sic ihren Sonnen schirm in der eben verlassenen Wohnung hatte stehe» lasse», kehrte sic dorthin zurück und fand in derselben dcn — todtcn Gattcn mit scincr Frau am Tische eifrig beschäftigt, das eben erschwindelte Geld zu zählen. <— Im Criminalgcfängniß zu Danzig spielte am 12. September folgende aufregende Scene: Ungefähr 15 bis 20 Gefangene, welche ans dcm Hofe der Strafanstalt mit Holzhacken beschäftigt waren, rotteten sich, mit ihren Acxtcn bewaffnet, zusammen nnd ver suchten die Thore der Anstalt, sowie die znm Jsolir- gefängniß führende Pforte zu dcmolircn. Die Auf- schcr vermochten der Revolte nicht mchr Einhalt zu thu», auch die im Gefängnis; befindliche Militärmacht von 6 Mann erklärte sich dazu zu schwach, ohne durch Auwcnduug ihrer Schußwaffen, für welche sic mit scharfer Munition versehen war, einen Versuch zur Dämpfung des Aufruhrs zu machen. Erst als aus einer benachbarten Pionnicr-Cascrnc mehrere Mann Verstärkung rcqnirirt waren und ein ausgestellter Posten einen scharfen Schuß in die Luft abgegeben hatte, wurden die Aufrührer stutzig; diesen Moment benutzten Aufseher und Soldaten, sie zn zerstreuen nnd nun mit Anwendung von Säbel nnd Gewehr kolben zu bewältigen, worauf die Anführer krumm ge schlossen, die übrigen Meuterer in Kcttcu gelegt und in Einzelhaft gebracht wnrdcn. — An; 23. d. M. Nachts fand, wie die „Salzb. Ztg.', meldet, in der Stadt Salzburg ciu FclSsturz statt. ES löste sich Plötzlich vom Kapuziucrbcrgc, ober halb des Gasthauses zum,.goldene» Faßt", „im änße rcn Stein" ein nahe an hundert Ccntner schweres Felsstück los nnd stürzte mit dmmcrühnlichcm Getöse herab, die Rückwand des vorerwähnten Gasthauses ciuschlageud. Das Eutsctzcu der Hausbewohner war ein unbeschreibliches und wnrdc dadurch noch erhöht, daß in längeren, bald kürzeren Zwischenräumen neue Fclöstückc von ganz erheblicher Größe nachsolgtcn. Am 24. d. M. nnn wnrdc sofort von Bcrgputzcrn cinc Untersuchung aiigcstcllt nnd da nach deren Ergebnisse ncnc FclSlöstmgcn zn befürchten sind, so wnrdc dic Dclogirnng sämmtlichcr Wohnpartcicn dnrchgcführt. — Lant dcr ,.N. Z. Z." vom 26. Scpt. ist wic- dcr ein Thcil dcS Bahnhofs bci Hör gen mit dcn darauf stchcudcu Gcbäulichkcitcu in de» Züricher See versunken. Die Ursache der Katastrophe soll ziemlich sichtbar sein: die Auffüllung, anf welcher die Bahn läuft, ruhte auf einem Felsen oder einer Fclsenplattc, dic offenbar mitcu hohl war, vom Gewicht der Züge in den letzten Tagen abgcdrückt wurde und selbstver ständlich Alles mimahm. Der Bruch des Felsens sei ganz gnt sichtbar. Der Unfall wird, wie man der „Schlcs. Ztg." schreibt, weittragende Folgen haben. Abgesehen von dem großen Schaden, welcher dcr Nord ostbahn erwächst, wird Privatcigcnthnm sicher zn stelle» sei» nnd die Linie verlegt werden müssen, welche dic 'Gcmcmdc Horgcn hart am Scc dnrchdrücktc. Noch mchr: dic Gefahr dürfte sich nicht anf Horgcn allein beschränken; anch weiter hmanf am Scc können solche Katastrophen Vorkommen, da die An- nnd Untcr- schwcmnmng dcö SccS sich bis hinauf zieht. Dcr Betrieb 318 der Bahn von Zürich bis HichtcrSwcil ist snspcndirl, nnd wird dcr Verkehr wieder dnrch die Dampfschiffe vermittelt. — Ein großes Brandunglück hat die russische jüdische Stadt Widzc, zunächst Dünabnrg betroffen. Im Verlaufe von drei Stunden sind dort 212 Wohn häuser mit Zubehör und Stallgebüudcu abgebrannt; nichts haben die armen Leute gerettet und nichts ver sichert. Ihre einzigen Zufluchtsstätten, ein großes Gotteshaus nnd fünf Bothe-Midraschim (Lchrhäuscr) sind mitverbrannt, anch haben bci dcm Brande neun Personen das Lebe» verleben und viele Personen schreckliche Brandwunden davongctragcn. Mchr als 3000 Personen haben nur das nackte Leben gerettet nnd sind in diesem Zustande vor den furchtbaren rus sischen Winter hingcstcllt. Dic Rabbiner Or. Rulf und Wohlgemuth in Memel haben einen Hilferuf cr- lasscu, worin sie nm Acte dcr Mildthätigkcit zu Gun stcn dcr von diesem Brandnnglück Hcimgesuchtcn bitten. — Ein schwedischer Holzschnitzer, Namens Oestcrgrcn, verfertigt zur Weltausstellung in Phila delphia ein Schachspiel, den Kulturkampf in Dculsch- laiid darstellend. Kaiser Wilhelm nnd Kaiserin Angnsta sicht man als König nnd Königin, Fürst Bismarck und Kultusminister Falk als Läufer, die Springer sind preußische Ulanen und die Bancrn wehrpflichtige Soldaten und Rekruten. Anf dcr andern Seite steht PinS IX. als König, als Königin eine Acbtissin mit einem beinahe anSgcbranntcn Wachslicht, Kardinälc sind Läufer, auf Eseln reitende Mönche stellen dic Springer und einfache Mönche die Bancrn vor. Der selbe Künstler hat bereits früher ein Schachspiel ge fertigt, welches dcn dcnlsch-französischcn Krieg mit sei nen hervorragendsten Persönlichkeiten vorstcllte. WolkSwirthfchaftlicheS. lieber daü Papiergeld, welches in nächster Zeit außer Kours gesetzt und wcrthlos wird, ist man im gewöhnlichen Verkehr ziemlich unsicher geworden. Wir geben deshalb nachfolgend eine Zusammenstellung der jenigen Kassenscheine, welche bereits Ungezogen oder in nächster Zeit znr Einlösung gelangen nnd wcrth- los werden. Bereits außer «Kourö gefetzt sind folgende: Atthnlt-Bcrnburgcr, Anhnlt-Eöthcner, Anhalt-Eöthcn-Bcrnlmrgcr Staatskassen- und Eiscn- bahnscheinc — sümmtlichc Emmissionen; Anhalt-Des sancr Kassenscheine 1, 5 Thaler (1. Angnst 1849), lO Thaler (1. Oktober 1855); Anhalt-Dcssanischc Landesbank 1, 5 Thaler (2. Januar 1847); Bautze ner Landständischc Bank 5 Thaler, (15. 'November 1850); Braunschweigische Bank- nnd DarlchnSbauk scheine vom 7. März 1842; Braunschweigische Bank 10 Thaler Gold (1. Jimi 1856) auf gelbem Papier; Breslauer Stadtbanknotm vom 10. Juni 1848: Bre mer Banknoten anf Gold-Thaler lautend vom 1. Ok tober 1856, 1 Dezember 1863; S.-Cobnrgcr Kassen scheine zn 1 Thaler von; 22. Jannar 1849; Dan ziger Privat-Bantnotcn zu 100 Thaler vom 1. Juli 1857, 1. Juli 1867 uud 1. Mai 1871: Gothaischc Kassenscheine 1, 5 Thaler (30. September 1847); großh. sächs. (Weimar) Kassenanwcistmgcn 1, 5 Thlr. (27. Angnst 1847 nnd 20. April 1859); Königsber ger Privatbank in Liguidation Noten vom Jahre 1857 nnd 1866; knrhcssischc Leih- und Komcrzbcmkschcine; Leipziger Bank, alle bis mit 1. November 1851 krcir- ten 'Noten; Polnische Bank grüne 1 Nnbcl-, wciß- »iid rothfarbigc 3 Nnbclschcinc; Provinzial-Akticnbank dcö Großh. Posen, Nolen vom 1. Dczbr. 1857; Rens; ä. L. Kasscuschcinc 1 Thlr. (15. Mai 1858); Rcnß j. L. Kassenanweisungen 1 Thlr. (27. Mürz 1849); Rostocker Bnick-Notcn vom 1. Juli 1850; sächsische kvnigl. Kasscnbillctö von 1840, 1843, 1846, 1848 und 1855, Schwarzbnrg-Nudolstadt, Kassenscheine von 1848; Schwarzburg-Soiidcrshauscn, Kassenscheine von 1854, 1855 nnd 1859, Weimarer Banknoten ü 10 Thlr. Preußische Banknote» ü 25 Thlr. (bis 31. Dczbr. 1875 »och bci dcr prc»ß. Haiiplbauk ein- lösbar) Rn «ächftev Zeit verfallen: 1875, Dczcmbcr I. Obcrla»sitzcr tomnm»alstüudische Thalcr- Banknotc». Dczcmbcr 31. Anhalt-Dessa»cr Landcs- ba»k»otc» in Thalcr-Währmig; Brcmcr Banknvtc» ü 10 Thlr. nnd 20 Bi.; Darmstädter südd. Bank- iwtcn in Gnldcn- nnd Thaler-Währung; Hanno versche Banknoten ü 10, 20, 50 nnd 100 Thaler; tnrhcssischc Kassenscheine ü l, 5 nnd 20 Thaler; Leipziger Kasscnvcrcinöschcinc in Thaler-Währung; Leipziger Banknoten in Thaler-Währung; Lübecker (Kommerz ) Banknoten in Thalcr-Währmig; Mcck- lcnbnrg - Strclitzcr Ncntcnknssciischcinc in Thalcr- Währmig; Mciningcr Staatökasscnschcinc in Thalcr- Wührnug; Oldcnlmrgcr (Landes-) Banknotcn in Thalcr-Währmig; preußische DarlchuS-Kassenscheine ü 1, 5 nnd 10 Thaler; preußische Banknotcn ü 50 Thlr.; Rcnß (jüngere nnd ältere Linie) Ein-Thalcr- schcine; sächsische (Dresdener) Banknoten in Thaler- Währung; sächsische KasscubillctS von 1867; schwarz- bnrg-rndolstüdtcr Kassenscheine in Thalcr-Währmig; süddeutsche (Darmstädter) Bauknoten in Gnldcn- und Thalcr-Währmig; Wcimarcr Banknotcn u 20, 50 und 100 Thalcr. 1876, März 31. Anhalt-Dcs- sancr Thalcrschcinc; Jimi 30. Altcubnrgcr Thalcr- schcine; brannschwcigcr Banknotcn ü. 10 Thlr. Bücke burger (niedersächsische) Banknoten in Thalcr-Währ- nng; Mitteldeutsche (Mciningcr) Krcditbanknotcn ü 10 Thlr. Thüringcr Banknoteii in Thalcr-Währmig; Weimarer Kassenanweisungen u 1 nnd 5 Thlr. Jnli 1. Schwarzbnrg-Sondcröhauscncr in Thalcr-Währ- nng; Brannschwcigcr Kassenscheine ü 1 und 10 Thlr. von 1858. (Anmerkung: Chemnitzer Stadtbankkrc- ditschcinc 1 Thlr. 1. Em. grüne von 1848 nnd 2. Ein. graue, ohne Dat., dito vom 10. August 1867, verfallen 30. Jnli 1874, werden noch bis anf Wei teres cingclöst.) «Kirchen-Nachrichten. Parochie Schandau. Am 19. Sonntag nach TrinitatiS. Mitfeicr des Michaclisfcstcs. VormittagStcxt: Apostelgeschichte 19, 1—11. NachmittagStcxt: Eph. 4, 22—28. Geboren: Dem Einw. u. Schieferdecker C. F. Krah mer hier eine T. — Dem GuiSbcs. F. G. Hering in Raib- mannSdorf ein S. — Dem B. n. HandetSweber E. W. Bielig hier eine T. — Dem König!. Walbwärlcr E. A. Wünsche in Schmilka eine T. Getraui: Jgs. I. Soppelza, Eisenbahnarb. in Nath« manuöborf, mit Jgfr. A. E. Noch von NachmannSdorf. — Jgs. P. G. A. Schmidt, B. u. Bäcker hier, mit E. P. Pöchc von hier. Gestorben: Jgs. Casso! Giovanni aus Grcogori i. Italien, z. Z. Eisenbahnarb. in Wendischfähre, 24 I. 0 M. al,. - Jgs. P. O. Noscher hier, 2l I. 9 M. 2i T. alt. — Maric Augustc, dcS A. H. Schclzig, HanSbcs. n. Maur, in NathmannSdorf, chcl. T-, 5 M. 26 T. alt. — Linna Gertrud, des C. A. Kegel, Hilfbauauss. in Wendisch- fährc, chcl. T., ll M. ü T. alt. Parochic Königstein. Am 19. Sonntag »ach Trinitaliö predigt Vor mittags Hcrr k. Hartcustci» über Apostelgeschichte 19, 1—11. 'Nachmittags Herr ür. niiil. Schultheis über Epheser 4, 22—28. Geboren: Dem Kutscher u. Einw. E. H. Schmidt in Proffen eine T. — Dem Zimmcrm. u. Einw. F. E. KrebS in Proffen eine T. — Dem Tagarb. u. Einw. I. E. Wobst in Königstein ein S. — Dem Herrcn-Klciderm. u. Einw. F. A. Weber in Königstein ein S. — Dem GutSbes. K. G. Knauth in Gohrisch ein S. — UcbcrdicS außerehel. ein Knabe in Prossen Getraut: N. C-Heinze, Maschinenschlosser u. z. Z. Zcuerwcrkcr der König!. Sächs. Fußartillerie in Metz, mit p. H. Peschke aus Königstein. — F. E. Flachs, Schiffm. u. Einw. in Königstein, mit K. W. Fischer von da. Gestorben: Liddy Anna, dcö C. A. Michcl'S, Stein brecher u. HauSbes. in Thürmsdorf, chcl. T-, 3 I. il M. I W- alt. — Paul Richard, dcr led. CH. K. Müblc in Königstein, S., 3M. IT. alt. — Frau Christ. Karoline Günther, I. G. Günthcrö, Steuerin. u. Einw. i. d. Elb- Häusern, Ehcfr., 68 I. iO M. >0 T- alt. — Anna Ida, K. H. E. Gcrber'S, Swiffb. n. Einw. in Königstein, chel. T., I I. 4 W. alt. — Martha Clara, I. L. Grimm'S, ans-. B. u. Tapezierers in Königstein, chcl. T., 2 M. alt. — Jgfr. Anna Hermine, A. W. Thomas, ans. B. u. Sattler- instrS. in Königstein, chel. T., 26 I. 5 M. 2 W. 6 T. alt. — Frau Joh. Sophie Mutze, weil. I. B. Mutze'ö, gcw. Schiffm. n. HauSbes. in TbürmSdorf, nachgel. Wwe., geg. 79 I. alt. — Frau Joh. Christ. Siegemund, weil. C. G. Siegcmund'S, gew. Schiffseign. n. HauSbes. in Prossen, nachgcl. Wwe., 82 I. 1 M. 9 T. alt. Concnrseröffnnng. Zu dcm Vermögen des Stciubruchöpachtcrs Georg Wilhelm Mifcher iu Krippe» ist vom lluterzcichnctc» Gcrichtöamtc dcr Co»c»rSprozeß cr- öffiict wordcu. Es wcrde» dohcr alle Dicjc»igcii, welche Ausprüchc ou dieses Sch»ldcuwcscii ols Co»c»röglä»bigcr erhebe» wolle», hiermit aufgefordcrt, bci Lcrmcidung dcr Ausschließung von demselben bis znm 15. November 1875 ihre Forderungen nebst den Ansprüchen nnf bevorzugte Befriedigung unter Anführung dcr bcgründcndcn Thotsgchcn bei dem unterzeichneten GcrichtSamtc anzn- mcldcn und binnen dcr gesetzlichen Frist mit dem bestellten Rechtsvertreter, noch Befinden mit einzelnen Gläubigern rechtlich zn verfahren, hicrnüchst aber nm 31. Januar 1876 Vormittags 1« Uhr an hiesiger GerichtSstcllc znr Verhandlung über den Bestand dcr Masse nnd dic Gebahrung mit dcrsclbcn, zur Prüfung und Anerkennung dcr streitigen Forderungen und Ansprüche anf bevorzugte Befriedigung, sowie znr Gütepflcgmig zn erscheinen und zwar nutcr der Verwarnung, daß Die jenigen, welche in diesem Tcrnunc anSblctbcn oder eine von Seiten dcö Gerichts von ihnen verlangte Erklärung nicht abgebcn, Alles, waö über Feststellung dcr Masse und über Gebahrung mit derselben, sowie über Ancrkcnnnng dcr angcmcldctcn Forderungen und Ansprüche auf bevorzugte Befriedigung oder über andere