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28 8 s s 1.^?« ^KÄ j SpelsegenokTen. Man bat schon ost Lie Beobachtung «emacht, daß in der Tierwelt gar selt same Kameradschaften oorzukommen pflegen: freilich beruhen diese nicht immer aus altmistischer Grundlage oder auf Selbstlosigkeit, sondern ganz im Gegenteil stets auf krassem Egoismus. So z. B. wurde ein Krokodil beobachtet, in dessen weit geöffnetem Rachen ein Bögelchen furchtlos ein- und wieder ausflog, die lästigen Fliegen aufpickend und aus den Zähnen die Speisereste entfernend: das Reptil duldete das zier liche Tierchen als Zahnstocher. Genug sam bekannt ist es, daß Vögel sich mit Rindvieh befreunden und es von den in den in der Haut eingegrabenen Zecken und Maden befreien. Es gibt auch Vöglein, die sich aus demselben Grunde zu Gefährten der Rhinozerosse ge macht haben und sich stets in deren Nähe aufhalten. Ebenso einseitig ist der Pakt der Schakale, welche den Löwen auf dem Fuße folgen und sich von ihnen die Knochen der eroberten Beute servieren lassen — ohne ihnen je einen Gegen dienst leisten zu können. Das gleiche Verhältnis besteht zwischem dem Hai und dem Pilotenfisch. Die Ameisennester sind Zufluchtsstätten für Blattläuse und allerlei Käfer, da letztere gewisse Süßig keiten von sich geben, welche Leckerbissen für die Ameisen bilden. Die seltsamste, aber auf Gegenseitigkeit beruhende Kompagnieschaft herrscht zwischen dem Einsiedlerkrebs und der Seeanemone. Der Krebs findet es oft aus Selbst erhaltungstrieb ratsam, die Seeanemone auf seinem Rücken zu tragen, denn diese sieht zwar anscheinend sehr leicht ver wendbar aus, ist eS aber tatsächlich nicht. Sie ist nämlich ungenießbar, während dem Einsiedlerkrebs viel nachgestellt wird, weil er sehr schmackhaft ist. Die Seeanemone dagegen nährt sich von den Sveiserestchen des Krebses. Der Mangel «le« Eetckmacks. Ein charakteristisches Beispiel für den rätselhaften Wandel dem der Geschmack unterliegt, ist die Ausdrucksform, deren man sich früher bediente und die uns beute nur ein Lächeln abzulocken ver mag. Aber wie das Körperliche der Menschen sich nicht ändert, wenn die Kleidermoden gewechselt werden, so ändern sich auch die Seelen nicht, wenn die Schreibweise eine andere wird. So schrieb einst Herder, als er ein Bild seiner Braut bekam, in einem Dankbrief die folgenden Zeilen: „Mit welcher Freude und welchem Entzücken soll ich Ihnen für Ihr Gemälde danken! Ich erkenne in Ihnen das Vorbild meiner Seele, Ihre reinen Züge und Lineamente der Unschuld und Redlichkeit, Ihr sanfter halbverschlossener Marienblick, Ihr lauterer Ernst, bei dem von fern eine kleine Schalkheit lächelt und überhaupt die ganze unnennbar süße Seele, die sich meiner Einbildungskrast vorspiegelt! Es ist mir, vortreffliche Freundin, mit dem Bilde ebenso wie mit Ihrer Be kanntschaft gegangen, der erste Blicke sagte mir oder schien mir so wenig zu sagen, und je länger ich Sie ansehe, desto mehr scheint die himmlische Seele gleichsam emporzuguellen und sich sanft zu enthüllen!" — Wie geschraubt, fast komisch klingt uns das heute, ja es er innert uns sogar ein wenig an die Liebesbriefsteller, aus Lenen Dienst- voppel-krruL. 4 a 8 m L8 I und Zimmergarten er- 8ck»ttenrreUen im Garten. Und daß Die größte Blumenblüte der Welt findet sich in Sumatra. Diese hat reich lich einen Durchmesser von SO Zenti metern, also ungefähr den eines Wagen rades. Die Orange war ursprünglich eine birnenförmige Furcht, etwa von der Größe einer wilden Kirsche. Ihre all mähliche Entwicklung zur jetzigen Grüße und Gestalt soll nach der Ansicht vieler Naturforscher das Ergebnis ihrer zwölf- hundertjährigen Kultur sein. Man behauptet, daß eine Kanal verbindung zwischen dem Mittelländischen und dem Roten Meer schon 600 Jahre v. Ehr. bestanden habe. Sie soll 148 Kilo meter lang gewesen sein. 1d 1 o 1! 1« Da, wo Obstbäume angepflanzt sind, ist Schatten unvermeidlich. 2o 1s 1g 2d 1k 1o 1r 3s 1t 1u obiger Figur ein, es muß alsdann das im mittelsten Felde befindliche Wort mit jedem Wort der vier Eckfelder zusammen wieder ein neues, und zwar ein Doppel wort ergeben. Auch durch Verbinden der linken beiden Eckfelder mit dem Mittelfeld, also in umgekehrter Weise, entstehen zwei Doppelworte. (Auflösungen folgen in nächster Nummer.) Pflanzen, die an solchen Stellen stehen, nicht gedeihen können, ist selbstverständ lich. Aber es gibt doch einige Nutz pflanzen, die sich auch im Schatten wohl fühlen. Zu diesen zählt der Schnittlauch. Seine Ernte fällt in die Zeit des Früh jahrs, wo das Schattendach noch nicht dicht ist. Sehr wohl läßt sich Petersilie daselbst ziehen, besonders die sogenannte gefüllte; nur wird man gut tun, jedes Lahr eine neue Aussaat vorzunehmen. Wissen Sie schon? Die vollkommen runden Perlen sind die kostbarsten, ihnen folgen im Preise (für dieselbe Größe) die birnenförmigen und diesen die eiförmigen Perlen. Die vorstehenden 23 Buchstaben geben, richtig zusammengestellt, 5 Worte mit folgender Bedeutung: 1. Teil des Baumes. 2. Gewächs. 3. Erzeugnis eines kleinen Insekts. 4. Goldmünze. 5. Andere Bezeichnung für Hieb. Sind die Worte gefunden, so stelle man diese in die mit Stern bezeichneten Felder Ist der Boden gut gedüngt und locken so kann man auch Meerrettich an Schattenstellen kultivieren, nur ist Lessen Kultur so mühevoll, daß Laien anzu raten ist, ihren Bedarf lieber vom Markte zu beziehen. Einen einiger maßen annehmbaren Ertrag auf Schatten stellen liefern auch Buschbohnen, aber nur grünhülsige, frühe. Zum Ausgleich des geringen Ertrages legt man die Bohnen etwas dichter. Auf Reife der Bohnensamen darf man daselbst aller dings keinen Anspruch machen. In trockenen Jahren geraten an Schatten stellen auch die frühen Kartoffeln und Steckzwiebeln, auf eine sichere, gute Ernte derselben ist indessen nicht zu rechnen. Eine sehr dankbare Pflanze für Schattenstellen im Garten ist der Kümmel. Vie Linim«rt»nne, auch edle Araukarie genannt, ist ein schöner Schmuck für Zimmer und Winter gärten. Deshalb wird sie vielfach als Gelegenheitsgeschenk für Blumenfreunde verwendet. Der gefällige Habitus, welcher durch die fast guirlständigen Aste und den pyramidalen Aufbau, die grünen Blätter oder Nadeln der Zweige entsteht, macht sie zur eleganten Solitär pflanze, die jede weitere Dekoration mit anderen Gewächsen entbehren kann. Sie kommt am besten freistehend auf einem Tischchen oder Ständer zur Wirkung. Bei verständiger Pflege hält sich die Araukarie vorzüglich und entwickelt neue Astserien. Vielfach wird aber der große Fehler gemacht, daß sie zu warm und in Räumen mit zu trockener Luft unter gebracht wird. Die nächste Folge dieses Fehlers ist das zu reichliche Bewässern: weil die Äste ihre straffe Haltung ver lieren und dieses Anzeichen der trockenen Luft für die ungenügende Durchfeuchtung )er Erde gehalten wird, gießt man leißig und verschlimmert dadurch den krankhaften Zustand. Allmählich sterben die unteren Aste ab, die Pflanze geht ein. In diesem jämmerlichen Zustand trifft man leider sehr viele Zimmertannen an, trotzdem die Kultur gar nicht so chwisrig ist. Die Pflanze verlangt vor allem im Winter einen Hellen und mäßig warmen Standort. /mcköchen -kSwekken ihre .zärtlichen" / Ergüsse schöpfen. Und Ler Liese Zeilen schrieb, war Herder, ein ganzer Mann, an Lem alles echt war, und er schrieb sie an seine Braut, die er leidenschaftlich liebte, es waren Worte des Herzens, die er da aussprach. Vielleicht empfindet dieser oder jener gelegentlich ähnlich wie der Dichter, aber würde sich scheuen, in dieser uns schwülstig klingenden Weise es niederzuschreiben. Vie ptsklbauien. Die frühesten Entdeckungen von Pfahl bauten fallen in das Jahr 1854, wo man bei dem Ort Meilen am Züricher See, infolge des tiefen Wasserstandes eine Menge wohl erhaltener Pfähle und auf denselben allerlei Geräte und Waffen fand. Damit war der Beweis gegeben, Laß in vorgeschichtlicher Zeit die europäischen Ureinwohner aus Furcht vor wilden Tieren und räuberischen Nachbarn ihre Wohnungen auf das Wasser gebaut hatten. Diese Pfahl bauten, die man inzwischen an vielen Orten entdeckt hat, sind etwa 6000 Jahr alt. Nach den vorgefundenen Resten konnte man konstatieren, daß sich auf diesen Pfählen Hütten erhoben, welche durchschnittlich 26 Fuß lang und bis 15 Fuß breit waren. Diese Hütten waren aus Asten geflochten, deren Zwischenräume mit Lehm und Moos verklebt waren, während das Dach mit Stroh gedeckt war. Mit dem Festlande waren die Pfahlbauten durch eine Brücks verbunden. Die Pfahlbaubewohner lebten von Jagd und Fischfang. Ihre Waffen waren aus Stein, ihre Haus geräte aus Horn, Holz und Ton. Die Mehrzahl unserer Haustiere, so der Hund, das Schaf, die Ziege und das Schwein waren den Pfahlbaubewohnern bekannt. ErganLungs-Rutgrbe. s si is o u Es sind 3 Buchstaben zu suchen, die mit den oben angeführten vereint, je ein Wort ergeben. Wie lauten dreie? I! «Mit in WilÄch unck vmgegend- Amtsblatt Mr die Lönial. AmtshauvtmannschaN Meissen. Mr da« König!. Amkrarricht und den Stadtrat zu Wll-druK sowie für das König!. Forstrentsmt ;u Tharandt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff i-ir Geborgen Roman von M. Klbrecht. die Fürsorge sah, (8. Forlsetzung.) Margot läLelte spöttisch, wenn sie mit der man diese Frau umgab. O, sie hätte ihnen schon die Ursache ihrer Blässe nennen können, denn daß diese »S«d«>Mch^drei»aI m» Mar DouoerSU»-» »d So«—bevd«. Ja lerate »erde« tags aache» dt» l l Udr an^omme«. V-t»,t» Stadt viertchldrNch >.40 «k frei dt» H«»4. «dgehat, vo« der Enxditiv, ILO«k. »«Adi. V-d Leidensmiene, dies gedrückte Wesen, dieses scheue Er schrecken, wenn die Glocke an der Pforte ertönte, mit dem Briefe zusammenhing, stand bei Margot unumstößlich fest, vollends dann, als Frau Fink an einem der darauf folgenden Abende ausgegongen und Margot, die ihr nach geschlichen, gesehen, wie sie einen Brief in den Kasten ge worfen. Wäre es eine harmlose Korrespondenz, hätte sie ihn doch durch Erdmann besorgen lassen. Der „Unheimliche" hatte sich nicht mehr gezeigt; vielleicht war Ler Brief an ihn gerichtet, und er brauchte nun nicht mehr auf der Lauer zu liegen. Desto mehr tat dies Margot. Überall war sie — bald im Garten, dann wieder im Hause; entgehen konnte ihr so leicht nichts. Und daß etwas vorging, erschien klar, denn Erdmann wollte schon mehrmals des Morgens Fußspuren auf den noch am Abend frischgeharkten Kies wegen des Gartens entdeckt haben. Von den Haus bewohnern war niemand mehr herausgekommen, wer schlich da also herum? „Es wäre doch wohl nötig, es dem Herrn zu er zählen", sagte Erdmann eben zu Margot, die so gar eine Frühaufsteherin geworden und heute schon vor Frau Fink, die sonst stets die erste ist, in den Garten kommt. „Sehen Sie mal, rund um das Haus gehen die Fußtapfen; da kann man doch schließlich Angst kriegen." Hanna, die auch herausgetreten, sieht ebenfalls gedankenvoll in den Kies, der deutlich unsichere Spuren aufweist, als sei jemand bald ganz nah, bald ein wenig entfernt um das Haus gegangen. „Mir war's heute nacht auch, als hört' ich leises Schleichen", sagt sie halblaut und sieht sich ganz scheu um. „Aber warum sahen Sie denn nicht aus dem Fenster?" sagte Margot vorwurfsvoll. „I, Gott soll mich bewahren!" ruft die große, starke Person ganz entsetzt. „Was Natürliches war Las nicht, so geht kein Mensch." „Na ja", spottet Erdmann, der nun auch mal die Freude hat, die Hanna übertrumpfen zu können, „ich hab' zwar noch nicht gehört, daß ein Geist Fußtapfen hinter läßt . . „Wer hat denn schon vom Geist gered't?" fährt Hanna ihn an. „Melle cht ist der Herr noch ein bißchen spazieren gegangen, das ist alles." Und sie geht mit gewichtigen Schritten nach ihrer Küche. In diesem Augenblick erschien Frau Fink in der offenen Tür. Als sie das junge Mädchen erblickte, machte sie eine Bewegung, als wollte sie zurücktreten. Dieses auffallende Beobachten jeder ihrer Mienen, ihres Tuns fing an lästig zu werden. Doch Erdmann hatte sie be merkt und winkte ihr bedeutsam zu. Mit einem freund lichen Gruß trat sie jetzt näher, ein wenig zögernd zwar, denn auf Margots Gesicht lag ein so merkwürdiger Aus druck, fast wie leise Schdenfreude. (Nachdruck verbi en.) § Erdmann machte sie auf feine Entdeckung aufmerksam. Ein jäher Schreck durchrieselte sie, sie fühlte, daß sie blaß wurde, und angelegentlich schaute sie auf den Hoden, um nicht den Blicken des jungen Mädchens begegnen zu müssen. „Und sehen Sie, Frau Fink", redete der Alte weiter, „es war schon neun Uhr, als ich gestern ums Haus 'rum harkte. Ich dachte noch so dabei, wenn die Herrschaft morgen früh 'rauskommt, soll alles recht sauber sein. Der Herr geht jetzt doch nicht mehr in die Abendluft wegen seiner Augen, und von uns anderen ist es auch keiner gewesen." „Aber ich war noch draußen", sagte die junge Frau. Die Worte kamen gepreßt heraus und jähe Röte schlug ihr dabei ins Gesicht. Margot lachte hell auf. „Aber, liebste Frau Fink, seit wann stehen Sie denn auf so großem Fuße? Schauen Sie sich mal die Spuren genau an. Nein, die rühren von einem Manne her, und das muß Onkel jetzt wissen." Nach dem Frühstück, das sehr einsilbig verlief, ging Margot direkt in des Onkels Arbeitszimmer und erzählte haarklein von allen diesen sonderbaren Zufälligkeiten, er wähnte auch ihre Begegnung mit dem wenig Vertrauen erweckenden Menschen. Doch der Onkel war zu harmlos. Er hörte kaum darauf hin und sah nur immer nach seinem Manuskript. Margot, im Innern empört, sagte schließlich geradezu, sie glaube, daß Frau Fink diese unheimliche Gesellschaft nach sich ziehe. Da fuhr er auf, und sie sehr böse ansehend, sagte er schärfer, als er je zu ihr gesprochen: „Ich hätte nie ge dacht, daß deine Antipathie dich zu derartigen gehässigen Äußerungen treiben könne, und ich würde dich sofort ver anlassen, Frau Fink die häßlichen, grundlosen Ver dächtigungen abzubitten, wenn wir sie dadurch nicht erst recht verletzten. Ich wünsche in Zukunft nicht noch einmal dergleichen von dir zu hören." Margot erhob sich trotzig. „Vielleicht hörst du noch etwas ganz anderes!" rief sie mit Tränen in den Augen und lief aus dem Zimmer. Der Professor war ernstlich verstimmt. Dies un gestüme Mädchen! Bis dahin war es die Pension, über die sie klagte, und jetzt kam sie gar mit Verdächtigungen gegen diese Frau. — Am besten würde es sein, er schickte sie wieder in das Institut zurück. Was hatte er für eine ruhige, angenehme Zeit verlebt, bevor Margot gekommen! Kein Mißton, keine Störung von draußen war in sein stilles Reich gedrungen. Wie wohltuend der Verkehr, daS gemeinsame Arbeiten mit Frau Fink, und die sollte schlecht sein? Rein wie der Himmel, erhaben über jede kleinliche Regung und Schwäche — so war sie! Er nahm sich vor, doppelt rücksichtsvoll gegen sie zu sein, um daS häßliche Benehmen seiner Nichte auszugleichen. AIS Frau Fink jetzt hereintrat und erklärte, sie könne heute ganz gut arbeiten, da ging er auf sie z», nahm ihr;