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78 komme» bei a)4099, bei d) 2155 Klafter Brennholz, außerdem bei s) 204 Lad. Fische. — Zu »» Frequenz und Einnahme umfassen 16S Tage, 16. Juli — 31. Deebr. Bon der Eiuuahme kommen 12,208 Thlr. 14 Sgr. auf den Antheil am gemeinschaftlichen Betriebe mit der Braunschweigischen Bah». — Zu L-L. Hierzu kommt noch der Ge winn auf verschiedene Conti, wogegen die im Laufe des Zahns nstituirten Cmtnergelder für Ab- und Zufuhr der Güter abzurechnen sind. — Zu I« Ungerechnet find hier bei 370,342 Ctr. Kohlen, Holz und Eiscnmatcrialim, die für die eigene Regie transportirt wurden. — Zu LS. Die Gütereinnahme zerfällt in 122 fl. 12 kr. für Vieh und 91 st. 30 kr. für Briefe. — Zu L8. Im vorigen Jahre wurde die Bahn erst vom 21. Mai an (anfangs bis Ohlau, seit 28. Juli bis Brieg) befahren. — Zu 1». Unter den Gütern sind 256,000 Ctr. Roheisen ans Belgien, unter der Gütcreinnahmc 2130 Thlr. 16 Sgr. für Postfracht. — Zu SO. Ungerechnet sind hierbei 33,388'/- Ctr. Postfracht, die im vierte» Quartal 1842 und in de» drei erste» Quartale» 1843 transportirt wurde» u«d eine Einnahme von 934 Thlr. 28 Ngr. 8 Pf. gaben. — Im vori gen Jahre wurde die Bahn nur 104 Tage vom 19. Sept, an befahren. Im entsprechenden Zeiträume des Jahres 1843 betrug die Frequenz 46,766 Personen, die Einnahme 38,361 Thlr. 20 Ngr., worunter 13,845 Thlr. 8 Ngr. für Güter. Korrespondenzen. Berlin, 14. Febc. Unter den sich für das Eisen bahnwesen intereffirenden Technikern, Eisenbahn-Direc toren, Maschinenbauern, Beamten und Privatpersonen besteht hierselbst seit etwa I'/> Jahren ein „Verein für Eisenbahnkunde", welcher zum Zwecke hat, an der Fortbildung des praktischen Eisenbahnwesens durch Correspondenz, schriftliche und mündliche Vorträge und durch Mittheilung, Besprechung und Sammlung von Erfahrungen, Ansichten, Versuchen und Erfindungen, welche den Bau, den Betrieb und Lie Verwaltung von Eisenbahnen betreffen, mitzuarbeiten. Seine am I I. Oct. 1842 beschlossenen Statuten haben unterm 27. Juli v. I. die Bestätigung der Königlichen Ministerien des Inne ren, der Finanzen und der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenhciten erhalten, und unterm 10. Juli v. I. hat ihm Sc. Ercellenz dec Herr General-Postmei ster von Nagler die Portofreiheit in den König!. Landen unter sehr günstigen Bedingungen verliehen. Der Verein hält monatlich eine ordentliche Sitzung, in welchen bis jetzt etwa 40 größere Vorträge gehalten und viele kürzere Notizen mitgetheilt und discutirt worden sind. Den zeitigen Vorstand bilden: Herr Geh. Ober- Baurath Severin (erster Vorsitzender), Herr Professor vr. Schubarth (zweiter Vorsitzender), Herr Regierungs- Assessor vr. von Mülmann (erster Secretair), Herr Landgerichts-Director Odebrecht (zweiter Secretair), Herr Eisendahn-Director und Banquier Moritz Mcver (erster Scckelmeister) und Herr Eisenbahn-Director und Banquier Alexis Meyer (zweiter Seckelmeistersi Das Zusammentretcn dieses Vereins wurde durch die große Zahl der in hiesiger Residenz lebenden Techniker, Maschinenbauer, Beamten rc-, welche bei den von hier ausgehenden, theils vollendeten, theils vorbereiteten Ei senbahnen betheiligt sind, sehr begünstigt, und schon zählt er 110 ordentliche und correspondirende Mitglieder, welche Letztere bei in- und ausländischen Eisenbahnen vertheilt sind. Dec Verein beabsichtigt, seine Verhandlungen in einem besonderen Vereinsblatte ausführlich drucken zu lassen; bei oer Bedeutung, welche das Eisenbahnwesen in dem Staatsleben gewonnen hat, möchte indeß eine kurze Mittheilung des Hauptinhalts der in seinen Sitzun gen gehaltenen Vorträge auch für das größere Publikum von Interesse sein. Er wird deshalb hierüber nicht nur, gleich anderen wissenschaftlichen Gesellschaften, fortan nach jeder Sitzung in diesen Blättern Notiz geben, sondern auch die bereits in den früheren Sitzungen gehaltenen Vorträge vorzugsweise mittheilen. Der obengenannte Vorstand wird Vorschläge und Mit- theilungen über Gegenstände des gesummten Eisenbahn wesens dankbar annehmen, durch geeignete Referenten zum Vortrage bringen und über die Meinung des Ver eins Auskunft ertheilen. Die auswärtigen Herren Ei senbahn-Techniker werden ersucht, ihre Mittheilung unter der portofreien Rubrik „Angelegenheiten des Vereins für Eisenbahn-Kunde" unfrankirt einzusenden. (Pc. A.) Düsseldorf, 16. Febr. Die Rheinische Eisenbahn beginnt ihre große Aufgabe zu lösen, die in ausgedehn terem Umfange die Verbindung des Herzens von Deutsch land mit dem Verbindungsmittel der ganzen Welt, mit dem Meere, bezweckt. Wenn die Rheinisch-Belgische Bahn vorzugsweise dem Süden von Deutschland diesen solgereichen Anschluß sichert, so ergiebt sich von selbst der Nutzen ja sogar die Nothwendigkeit, durch einen An schluß auf kürzerem Wege an die im Entstehen begrif fene ostrheinische Bahn, auch dem nördlichen Theile diese Vortheile zuzuwenden. Hierdurch wurde das Projekt einer Eisenbahn von Düsseldorf über Sittard, im An schluß an das Belgische Eisenbahnnetz über Hasselt, hec vorgerufen. Bereits seit dem Jahre 1838 schwebten die Verhandlungen darüber, doch jetzt erst ist die Zeit der Ausführung herangereift. Es versammelte sich auf Ein ladung der hiesigen Handels-Cammer gestern Nachmit tag im Rathhause eine große Anzahl gemeinsinniger Män ner der Stadt und Gegend, um das langgenährte Pro- ject der Wirklichkeit näher zu führen. Der vorgelegte Prospectus veranschlagt nach einer vorläufigen Schätzung für die diesseitige Strecke vom Rheinhafen Düsseldorf bis an die Gränze des Holländischen Cantons Sittard das be- nöthigte Capital auf anderthalb Millionen Thaler; außer dem sollen die Actien zu einem Reserve-Capital von einer halbe» Million in dem Falle emittirl werden, wenn eine Nothwendigkeit oder große Nützlichkeit für das Un ternehmen es erfordert. Die Zeichner verpflichten sich vorläufig nur zur Zahlung von I'/? Proc., womit die Kosten der Vorarbeiten bestritten werden sollen. Die aufgestellten Bedingungen fanden in der Versammlung keinen Widerspruch, und man schritt zu den Zeichnun gen. Hierbei stellte sich jedoch der überraschende Umstand heraus, daß bei unbeschränkter Zeichnung das vorläufig veranschlagte Capital von anderthalb Millionen Thaler um mehr als das dreifache überschritten wurde, denn die Gesummt-Summe aller Zeichnungen ergab einen Total betrag von 6,607,000 Rthlr. Es wurde demzufolge als eine unbedingte Nothwendigkeit einhellig erkannt, ein Maximum der Zeichnung festzustellen, um dem Lande die Lheilnahmc zu sichern und diese nicht blos auf die zufällig Anwesenden zu beschränken. Die Versammlung beschloß zu diesem Ende einstimmig, es sollen drei Ab stufungen in den Zeichnungen gebildet werden; die erste, welche Zeichnungen bis 1000 Rthlr. beträgt, soll unter keiner Bedingung reducirt werden können; die zweite von 1000 bis 10,000 Rthlrn., soll nur dann einer Re duktion nach Procenten unterworfen sein, wenn sich so viele Zeichnungen bis zu 10,000 Rthlrn. fänden, daß das veranschlagte Capital dadurch überschritten würde; die dritte Abstufung, Zeichnungen über 10,000 Rthlrn., soll die Reduktion zunächst allein treffen. Es wurde zugleich fcstgesteUt, daß die nach §. 4 des Prospectus stipulirte Einzahlung von Proc. nur für die reducirte Summe Geltung haben solle und dec Einzeichner für fremde Com- mirtenten in Betreff der Einzahlung des halben Pro- cents als Selbstschckdner zu betrachten sei. Die ferner beschlossene Frist für anderweitige Zeichnungen wurde un- nöthig, denn die Sonderung der Zeichnungen zu und un ter 10,000 Rthlr., einschließlich von 10,000 Rthlrn. für jede höhere Zeichnung , ergab die Summe von 1,700,000 Rthlr. Es war daher das Bedürfniß auch auf diese Weise bereits um 200,000 Rthlr. überschritten; hieraus ergab sich die Nothwendigkeit, für die Summen über 10,000 Rthlr., und für die über 1000 Rthlr. die angenommenen Reductionen zu bewerkstelligen und somit die Zeichnung für geschloffen zu erklären. Schließlich faßte die Versammlung einhellig den Beschluß, das schon bisher bestandene Comite in Anerkennung der so thäti- gen als erfolgreichen Wirksamkeit desselben, zu bestätigen und demselben auch anheim zu geben, sich nach Befinden und Bedürfniß zu ergänzen, sowie das ferner erforder liche anzuordnen und auszuführen. (D. Z.) Weimar, 29. Febr. Seit 14 Tagen ist unsere Stadt in großer Aufregung, und zwar über die Eisen- bahnsrage. Schon so lHNge, als die Anlegung einer Eisenbahn von Leipzig nach Frankfurt a. M. zur Sprache gekommen, war die Erwartung gespannt, ob die Rich tung dieser Bahn durch Thüringen über Fulda oder in nördlicher Linie über Kassel stattsinden solle, indem, wenn sich auch bei beiden Linien Terrainschwierigkeiten ergaben, sich doch der Vorthcil für die erste herausstellte, daß die Städte Merseburg, Weißenfels, Naumburg, Sulza, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach und Fulda berücksich tigt werden konnten. Für den Fall, daß die Bahn in dieser Richtung geführt werde, wurden schon vor zwei Jahren in den gedachten Städten Comites gebildet, um sich mit der Einleitung zu diesem Vorhaben zu beschäf tigen und sich von der Theilnahme des Publikums daran zu versichern, indem Aufforderungen zu Actienzeichnun- gen erfolgten. So wurde denn auch in Weimar eine Summe von 150,000 Thlr. gezeichnet und von der Staatsregierung 10,000 Thlr. bewilligt, um die Kosten zu bestreiten, welche die Ausfindigmachung der zweckmä ßigsten Linie der Bahn von der Preußischen Gränze un weit Sulza bis in die Gegend von Erfurt und dann durch den Eisenacher Kreis verursachen würde. Ob nun schon diese Linie wenigstens durch den Weimarschen Kreis ermittelt und abgesteckt war, so gerieth die Sache doch ins Stocken, weil man in Kassel die Meinung hatte, daß die Bahnlinie von Eisenach über Fulda zu viele Ter rainschwierigkeiten darbiete, auch dort wünschte, daß die Bahn über Kassel selbst gehen möge. Kürzlich nun kam von Berlin die Kunde, daß die Bahn von Halle aus durch Thüringen und zwar von Eisenach über Gerstun gen, Rothenburg, Melsungen, Marburg und Gießen ge führt werden solle, und schon am 19. Februar eilten Ab geordnete von Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar nach Naumburg, um mit den Abgeordneten von Halle, Merseburg, Weißenfels und Naumburg über die Sache Näheres zu berathen. Ehe noch die Weimarischen Abgeordneten nach Weimar zurückkamen, war hier schon eine Aufforderung zur Ac- rienzeichnung erschienen, und obgleich über das Ganze noch ein Dunkel verbreitet war und ohne das Ergebniß der Naumburger Berathung abzuwarten, wurde eine be deutende Summe unterzeichnet. Endlich erfuhr man, jedoch nicht amtlich, daß die Summe der auf den Ban der Linie von Halle bis an die Hessische Gränze zu ver wendenden Kosten auf die einzelnen Landestheile nach Maßgabe der Länge der Bahnstrecken vertheilt werden solle, dem Großherzogthume 1,100,000 Thlr., wovon auf die Stadt Weimar 600,000 und auf Apolda 100,M Thlr. kommen, bewilligt worden seien, und daß die Staatsregierung sich mit einem Viertel dec Actien be theiligen, jedoch vorerst keine Gewähr für die Zinszah lung übernehmen werde. Als endlich vom Comite eine Aufforderung erlassen wurde, daß Diejenigen, welche sich bei der Eisenbahn betheiligen wollten, am 26. Febr. auf dem Rathhaus erscheinen sollten, war der Iudrang au ßerordentlich , und Alle waren zu der Voraussetzung be rechtigt, daß das Comite die Interessenten in einem kur zen Vortrag über die eigentliche Sachlage belehren und dadurch der Ungewißheit, welche zeither über dem Gan zen geschwebt, ein Ende machen würde. Eine solche Be lehrung war um so nothwendiger, als eine Menge Per sonen, welche nur eine nothdürftige, vielleicht gar keine Kennlniß von Dem hatten, um was es sich handelte, erschienen waren. Wie erstaunte man aber, als man statt des erwarteten Vortrages auf einen an der Thür angehefteten Zettel verwiesen wurde, in welchem Dasje nige, was vorher verlautet hatte, mit kurzen Worten notirt war, ferner, daß der Zeichner einer Actie für die Einzahlung von 40 Proc. des Nominalbetrags unbe dingt haften, und daß Diejenigen, welche bereits 1812 Actien gezeichnet, den Vorzug vor den später Zeichnen den haben sollten. Die Anwesenden wurden nun je zu Dreien vorgelassen, die von ihnen begehrten Actien auf- notirt, worauf sich Abends 3 Uhr ergab, daß für 2'/, Mill. Thlr. Actien gezeichnet waren. Dieses überra schende Resultat läßt sich nur dadurch erklären, daß die Schwindelei, welche bereits an anderen Orten stattgc-