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I 71. Jahrg »ir. S. Sonnabend, den L3. Januar 1912. Diphtherie Sera mit den Konttollnummern: 1112 bis 1142 aus de« Höchster Farbw rkea, 223 bis 229 aus dr Mcrck'sLen Fabrik in Dacmstadt, 164 bis 172 aus dem SkiUGlaboratori^m Ruete-Enoch in Hamburg, 230 aus der Fabrik vorm. E Schling in Berl'n stnd vom 1 Januar 1912 ab wegen Ablaufs der staatlichen Ge Wähldauer zur Einziehung bestimmt morden. Dresden, am 9 Januar 1912. Ministerium des Innern, n Abteilung Schneefall. Im Hiubück auf den etngetreteuen Schneefall werden die Gemeinde« und selbst, ständigen Gatsbezirke veranlaßt, für das ungesäumte SchneeauSmerfcn auf den öffent lichen Wegen und nach Bst wen für die Absteckung von Winterbahnen besorgt zu sein. B i eint! eiender Glätte der Straßen ist daraus zu sehen, daß zur Verhütung von Anglücksfällen j drnsalls innerhalb der bebauten O Meile die glatten W-gestr cken, möglta-st aber auch außnhüb der geschloffene» OrtSteile wenigstens die abschüssiges Stellen mit Sand oder Asche bestirnt werden. Gleichzellig wird im öffentlichen VerkehrSintensse die Bekanntmachung der König lichen Amtshnuptmanvschatt vom 24 November 1909 in Erinnerung gebracht Hier, nach ist das Rodel« (Fahren mit Handichlittev, Käsehttschen, Mehrsitzern usw) für Erwachsene und Kiakur auf den Staatsstraßen und alle sonstigen öffentlichen Wegen verboten Die Gemeinden h bm vklwkh: ihrerseits sür Beschaffung geeigueter Ro-elbah«e« Sorge zu tragen Meißen, am 9. Januar 1912. »?« Nr. 49 x. Die Königliche Amtshauptmauuschaft. Maul- und Klauenseuche. Unter dem Viehbestände des Gutsb sttzers Georg Kaul in Schmiedewalde Nr. 25 ist bi? Maul- und Klauenseuche ausgedrochen, in Roitzsch b. Kesselsvorf und Rieder» Wartha ist diese Seuche erloschen G mäß § 23 der Verordnung des Königlich»« Ministeriums des Innern vom 5 Oktober M'8 (G>sctz- und Verordnungsblatt 1908, Seite 335) wird als Sperrbezirk dir Gemeinde Schmiedewalde bestimmt Die Gemeinden Roitzscv b K, Steinbach b K. und Kleinschö.iberg sind aus dem Bsobachtungsgkbiet auSgeschieden und der bisher gesperrte OrtSteil von Niederwartha ist in das Be obachtungsgibiet um Weistropp einbezog°n wo ben. Auch für den obigen Sperrbezirk gelte« wie sür die gemeinsamen Beobachtungsgebiete die in der Sonderbeilage zu Nr« 144 dieses Blattes cheröffentltchten Bestimmungen und Strafandrohungen vo n 6 D z 1911 Für d e aus oem BeobachtungSgevirl ausMschicvenrs Gemetl dea uns Gutsbezi ke bleiben 8 21 der Ministerialverordnuna vom 10 Jini 1911 (Gesetz- und Vero dnuugSvlatt 1911, Sitte 133) und die dazu erlassenen Anordnungen der Königlichen Amtshauptmauvschaft <vzl Bekanntwachurgir! vom 29 Juni und 24 Juli 1911 unter weiter in Kraft. Meißen, den 12. Januar 1912 wo» Die Asnigliche Amtrtzauptmannschaft. Anmeldung der Wehrpflichtigen zu den Rekrutierungsftammrsllen. Nach § 25 der deutschen Wchrordnung vom 22. November 1888 in der Fassung der Bekanntmachunz vom 2 Dezember 1901 müssen sich alle Wehrpflichtigen nach Be ginn der Miiitä'Pflicht (das ist der 1. Januar des Kalenderjahres, in dem das 20. Lebens jahr vollendet wird) in der Zeit vom 15 Januar bis 1. Februar laufende« Jahres zur R kcutierungsstammrolle anmeldcn Dieser Veipfl chtur.g unterliegen auch diej rügen Militärpflichtigen der ältere« Jahrgänge, über deren Dienstpflicht noch nicht endgültig durch dte Ober-Ersatz- «ommtsston entschieden worden ist, und R kcuten, dte noch sicht zur Einstellung gelangt stad und sich im Besitze eines Urlaubspasses befinde«. Die Anmeldung Hot bei der Ortsbehörde desjenigen Ortes zu erfolge», an dem Militärpflichtige ihre« dauernde« Aufenthalt bezw Wohnsitz haben Sind Mlttiäcpflrqtige von dem Oct, an dem sie sich aufhallen, zeitig abwesend (auf der Reise begaffen, auf der See befindlich usw), so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr-, Brot- oder Fab tkherren die Verpflichtung, sie zur Stammrolle anzumrlden. Di? zum einjährig freiwillige« Dienste berechtigte« Militärpflichtigen haben sich, sofern sie rüchr bereits vorher z-m aktiven Dienste eingetreten find, bei der Ersatz- kommtsstoa ihres Aufenthaltsortes unter Vorlegung ihres Berechtigungsscheines schriftlich oder mündlich zu melden und Zurückstellung von der Aushebung zu beantragen. Bei der erstmaligen Anmeldung zur Stammrolle ist. dafern die Anmeldung nicht im Geburtsort selbst erfolgt, das Geburtszeugnis, bei Wreoe volung drr Anweisung awr der im ersten Gestellungdjayre erteitle Losungsschein vor- zulegen. Sollte ein Militärpflichtiger nach erfolgter Anmeldung zur Stammrolle seine» dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz wechseln und nach einem anderen Aus- Hebungs oder Musterungsdezicke verziehen, so hat er solches behufs Berichtigung der Stammrollen sowohl beim Abgänge der Behörde welche ihn in die Stammrolle ausgenommen hat, als auch nach der Ankunft am neue« Orte derjenigen Be hörde, welche daselbst die Stammrolle« führt, spätestens innerhalb drei Tagen zu melde«. Wer diese vormschriebenen Meldungen unterläßt, wird nach 8 25 der Deutschen Wehrordnung mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tage« bestcast Es ergeht daher hierin t an alle risjenigcn, welche nach den vorgrdachten Be stimmungen der Deutschen W.-Hrorsnung hier meldepflichtig find, Aufforderung, sich in d-r Zeit vsm 15. Januar bis zum 4. Februar b. I. und zwar vormittags zur Eistragung ihrer Namen in vie R krutterungsstammrolle in der hiesige« Rats» expeditio« unter Beibringung ihrer Geburtsscheine oder Lssungs» und Gestellungsschetne anzumelden. Wilsdruff, am 10. Januar 1912. »n Der Stadtrat. Aeus» aus akrr Welt. Der Kaiser wird dem Wiener Hose Anfang Mai einen aus mehrere Tage berechneten Besuch abstatten. Das Projekt des Kaisers, in Rom eine deutsche Kunstschule zu gründen, steht unmittelbar vor der Verwirklichung. Die Dause des jüngsten Sohnes des deutschen Kronprinzenpaares findet an> 28. Januar im Kronprinzlichen Palais in Berlin statt. Der Bundesrat nahm seine Sitzungen wieder aus. Dem neuen Reichstag wird eine Novelle zum Gesetz über den Erwerb und Verlust der deutschen Reichs- und Staatsangehörigkeit iugchen. Wie verlautet, werden die Gesamtkosten der neuen Militärvor- mge Zoo Millionen Mark betragen. Im sächsischen Ministerium des Innern soll eine Vermehrung -er Stellen der sachverständigen Räte erfolgen. -Lie Streiks und Aussperrungen in der westfälischen Tabakin- dustrie werden voraussichtlich ill dieser Woche beendet sein. I, , "iheill- und Sieqgebiet werden große Verheerungen durch Ueberschwemmungen gemeldet Der bisherige französische Marineminister Delcasse hat das Mi nisterium des Auswärtigen übernommen. Zum Präsidenten der sranzösische» Deputiertcnkammer wurde Brisson gewühlt. Das französische Staatsbudget sur 1911 schlügt mit einem Ueber- schuß von 399 Millionen. Die spamsch-sranzösifchen Marolkoverhandlungen haben wieder begonnen. Die Aussichten aus Verständigung sind nicht günstig. Die Schiffahrt auf der Seine ist wegen des steigenden Hoch wassers eingestellt. Das englische Königspaar wird bereits im Frühjahr in Paris eintreffen, nm dem Präsidenten der Republik eine feierliche Staats- Visite abzustalten. Die englische Regierung beabsichtigt den Bau einer eigenen in- Lischen Flotte. Nach türkischen Berichten haben zwei italienische Kriegsschiffe die .Festung Lahiä am Roten Meer bombardiert. Ter Krieg zwischen den Kaiserlichen und den Revolutionären hat nördlich von Nanking begonnen. Der bei dem Brande des New-Aorker Equitable-Palastes an gerichtete Schaden beträgt über 100 Millionen Mark.' ^sÜtifche Rundschau. Wilsdruff, de« 12. Ja uar. Demissio« -es sra«zösische« Ministeriums. Das Gesamtkubinett gav feine Demiifion. Nach dem Ministerrat wurde folgende Note veröffentlicht: Angesichts der Schwierigkeiten, welchen Caillaux bet der Besetzung des MarineministertumS begegnete und im Hinblick auf die Notwendigkeit, für dieses Portefeuille ungesäumt einen Inhaber zu ernennen, ist Caillaux der Ansicht, nicht länger dte Verantwortung für die Regierung tragen zu können Et«e spanische Kolonialarmee. Wie aus Madrid gemeldet wird, hat die spanische Regierung den Plan gefaßt, im Rifgebiet eine aus En- geborenen bestehende, von spanischen Offizieren befehligte Kolonialarmee von etwa 15000 Mann zu bilden. Diese Truppe würde die vorgescho bnen Posten einnehmeu. Die Besatzung von M l lla würde jeooH ausschließlich aus spanischen Truppen zusammengesetzt sein. Außerdem sollen in Malaga und Algeciras ständig Streitkräfte in Bereit, schait gehalten werden, um im Bedarfsfalls nach Afrika abzugehen. Aus Stadt «nd Land. Mitteilungen auS dem Leserkreise für diese Rubrik uehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsdruff, den 12 Januar. — DaS Kaiserliche GrsundheilSamt meldet den Aus bruch der Ma«l- ««d Klauenseuche vom Schlacht- vtcdüvfr in Stuttgart am 8. Januar uud vom Schlacht- vlebo e in Frankfurt a. M am 9. Januar. — Unter- dem Viehbestände des Gutsbesitzers Georg Kaul in Schmiedewalde Nr. 25 ist die Maul- und Klauenseuche auSgebrochen, in Roitzsch bei Kesselsdo-f und Niederwartha ist die Seuche erloschen. Ais Sperrbezirk ist dir Gemeinde Schmiedewalde bestimmt. Die Gemeinden Roitzsch b. K-, Steinbach b. K. und Kleinschönberg find aus dem Bs- ovachtungsgebt t auSzeschieden und der bisher gesperrte Oltsteil von Niederwartha ist an daS BeobachtusgSgebtet um Weistropp einbezogen worden. — Juchhe! Der Schnee! Alt und jung hat jetzt die rechte Winterfreude, die Schneebahn und die Schlittenbahn hält an. Auf der Rodelbahn herrscht reges Leben und Treiben, ma« will die Zeit auSnützen, die der Winter spendet. Man kann nicht wissen, ob morgen oder übermorgen noch die weiße Decke vorhanden ist. Einen eigentliche« rechten kernigen Winter hat man lange Z it sicht mehr erlebt, wir find durch milde Winter verwöhnt Die Tem- paratar sank wohl mal zeitweise tief unter deu Gefrier- paukt, aber die Kälte war nicht anhaltend Der letzte ordestliche Schneewinter konnte auch sein Silberjubiläum feiern, denn im Jahre 1886 lag der Sch »e surchschnitt- lcch 80 cm hoch. Der V rkehr stockte tagelang. Hier aber jubiliert alles, was dem Sporte huldigt und m t Rodel- schlilten. und „Käsehitsche" geht eS hinaus, um zu rodel«, wo sich irgend noch eine Rodelgelegeokeit bietet, und »röhlich tönt es von den Lippes: „Juchhe, juchhe! Der liebe Schnee!' — Gedenkt der darbende« Bögel, dte infolge deS plötzliche« etsgetretenen Schneefalles nunmehr der Hilfe der Me ischev bedürfen. , , — In der gestrigen Sitzung des hiesigen König liche« Schöffe«gerichts, das zusammengesetzt war au» «nö Amgegenö Amtsblatt Mr dte Kgl. AmtshaupLmannl'chaft Weihen, Mr das Kgl. Amtsgericht und den SLadtrat zu Wilsdruff, sowie Mr das Kgl. Forffrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzsches, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, OberhermSdort, Pohrsdorf, RöhrSdorf -ei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kcss-lsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeltgstadt, Spechtshausen, Tanncberg, Taubenheim, Unkersdorf, Wetstropp, Wildberg. Mit -er wöchentlichen Beilage „Welt im Vilb" »nd her UZnariiche» Beilage „Ansere Heimat". Druck un- Verlag von Arthur Zschnuke, MiSdruss. Für öle ÄkKüiiiou verantwortlich: Arthur Zschnnle, Wilsdrull. Jnsertionspreis 15 Pfg. Pro visrgespaitene KorpuSzelle Außerhalb deS Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. JederAnsprnchaus Rabatt erlischt, wenn der Bewag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auswaggeb. in Konkurs gerät. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 12 Uhr angenommen. Bezugspreis vierteljährlich 1,35 Mk. frei ins HauS, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post bezogen 1,54 Mk. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff.