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' m vlia. ^^L^L^^^»D^L^>2^>L^>2^V^L^L^2<r2^2^L<2 t, sein Me" t hüt er >' hineinlcgci werden . . : länger >' >en sie ihi» tauschende ui wolle'' Klagesang r sie übe en lache' die kämp Hoffnung umt, wirs das el trotzdef Herbes üeder dg uellenm geben e' anerb' ' - breiis ie HÄs keheim^ rsübul Herb« ter zr auf d hm. I! giftig heißt e Not ist de> e, wer nd d h vcr üugsb e, mit uf öd' t „Ich hab' mir keinen cingeladen! Ich brauch' auch keinen!" Jost Frankenthal lachte Plötzlich schal- lend: „Los . . los Junge: zusammenge räumt! Du kriegst Besuch! Dein heiliger Name hat ihn angezogen." „Ich mag keinen!" „Besuche empfangen ist Tugendpflicht." Jost bückte sich und schichtete und raffte zu sammen und lachte. „Wo denn hin damit?" „In die Papiermühle!" „Ärmer Kerl, so hat dich's gepackt? Herbi, hast du denn deine Fassung ganz ver loren?" „Verachtest du mich?" „Dazu ist jetzt zu wenig Zeit — Herbi, mache weit die Ohren auf: In einer Vier telstunde wird dein Namensgroßvater leib haftig vor dir stehen." „Wer??" „Der Herr Professor Herbert Ahnshau sen, Ritter P. P. Na hat dir 1ein Name Lebensodem eingeblasen? Er kommt: der Kunstfreund, er kommt zu dir. Erleuchtet dich das nicht mit einem Schlage? Er kommt zu dir: der unsterbliche Meister der Tonkunst, zu dir, der du gleichzeitig seinen Namen trägst!" „. . . Zu mir? Jost, ich gehe fort. So fort!" — — — „Das sieht dir ähnlich: Wenn ich dich los ließe." „Jost, du wirst mich entschuldigen, du — kurz und gut: Ich bin nicht da!" „Das kannst du morgen dem Gcldbrief- träger hinterlassen, vorausgesetzt, daß er zu dir kommt. Herbi — also — Vernunft an die Stirn genagelt. Ich hab' ihm alles ge sagt. Freiwillig. Als Musiker mögen sic ihn nicht, weil er träumt, als Träumer kriegt er das nicht aus dem Hirn beraus, was Geld bringt. Und Geld muß dec Mensch haben, wenn er Wirtin, Schneider, Schuhmacher und den eignen Magen zufrie- den stellen will und darum will er wieder sobald als möglich versuchen, in einem Or- ehester unterzukommen." „So ein Zerrbild hast du von mir ent worfen?" „Hab' ich vielleicht gelogen?" „Was will der Herr Professor eigentlich bei mir?" Herbe: Er P boh- h' aus t der i wui ft?" rerlaj ßcnd erbei «eine' garü i aug wat Aber li. „Vielleicht will er die Notensätze, die du hast sterben lassen, begraben . ." „Mach dich nicht fortwährend lustig über mein Leben voll heißen Ringens." Herbert Ahnshausen lachte mit verzerr tem Gesicht, rückte den Spiegel der Chaise longuedecke in die Mitte, zupfte ihre Franzen von einigen Papierteilchen frei und setzte sich. — — — Jost Frankenthal Pfiff den neuen Walzer eines Zeitgenossen. „Fein . . . was?" „Was denn?" „Hör mal drauf." Er spitzte die Lip pen. Er psiff zugkräftig. „Bist du bald fertig?" „Sobald du deine Achtung drüber aus sprichst." Herbert Ahnshausen sah auf das Pa piergewirr, das Jost Frankenthal recht fahr lässig zusammen gehäuft. Schlimm genug sah's aus. Auseinanderqefetzt. Tinten- schmutzig. „Ju Jahrzehnten unbezahlbar: diese Selbstschrist des Komponisten." lachte Jost. „Herbi, ich Hätte nicht gedacht, daß du noch in den Flegeljahren stehst. Nun ja: Müdes Gehirn suchte Erholung." „Sprich doch lieber darstellend, Jost. Wie, wann, wo hast du den Musikprosessor ge sprochen? Ist or zugänglich? Wütend, daß ich mir erlaubte, seinen Namen zu miß brauchen?" „Unwiderstehlich zieht's ihn zu dir. Er hat mein Stück gesehen — deine Musik hat sein Herz gewonnen. — Du Herbi — man verbeugt sich wenigstens, wenn einem ein Kompliment wiedergesagt wird." „Na, jetzt bist du wohl zufrieden — he?" „Ja, ja. Geigen, Bässe, Trompeten schmettern: Ich freue mich!" Ihm wurde warm. Er trank ein Glas Wasser. Er empfand Plötzlich eine unbe grenzte Verehrung für den berühmten Mann, der zu dem unberühmten Kollegen kommen wollte. „Mach' dich gesellschastsmätzig, Herbi. Hab' die Augen offen und das Hirn . ." Jost Frankenthal sprach in Freundeston. Seine Figur wandte sich zur Tür und drehte sich wieder um. „Du richtest dich sel ber, wenn du dein Werk in den Schatten stellst, also — —" Er flüsterte ganz leise: „Holt's " Jost Frankenthal mußte noch irgendwo auf der Treppe gesteckt haben, so schien es wenigstens Herbert Ahnshausen mit dem Raume Zeit, die vergangen war, zwischen des Freundes Weggang und des berühmten Tonsetzers Eintritt. Wie Stich-Flammen sprangen seine Augen im Zimmer umher. „Herr Frankenthal war so liebenswür dig und teilte mir Ihre Wohnung mit und Einiges aus Ihrem Werdegang. Es ist also endgültig besiegelt, daß wir zweie einen Namen tragen und gehen einander rein gar nichts in blutsverwandtschaftlichem Sinne an. Ja, also, ich komme Ihnen zu sagen: Ihrer Sinne Schöpfung würde mir noch besser gefallen haben, wenn Sie zehn Jahre älter wären. Ist das eignes Leben, was Sie darin wiedergeben oder ahmen Sie diese Sprache einem Vorbild nach?" „Nein, Herr Professor, ich nahm kein Vorbild. Mein Werkstoff ist: mein Aus druck, meine Art." „Und die ist prachtvoll und unheimlich. Ja, das muß ich Ihnen sagen. Prachtvoll und unheimlich ist aber noch lange nicht vorzüglich." Der junge Herbert Ahnshausen bemühte sich, stumm behülflich zu sein, während der Alte den Ulster ablegte. Professor Ahns hausen knöpfte nun langsam einen Knopf seines Rockes auf und sagte mit einem kur zen Auflachen: „Also nun wollen wir uns kennen lernen, junger Freund." Mit einer ängstlichen Höflichkeit rückte Hsrbcrt der jüngere die Stühle zurecht. „Ich will nicht sitzen. Gott sei Dank, daß es mein Alter mir nicht abverlangt. Ich will Sie auch gar nicht aufhalten, Herr Ahnshausen. Also kurz und gut: Ich weiß, Sie suchen einen Beruf in der Musik und ich suche einen Berufenen in der Musik, der fähig ist, einmal so richtig bei mir aufzu-, räumen. Wenn man achtundsiebzig Jahre ist, hat man dazu selber nicht mehr die rechte Lust. Aber aufgeräumt soll's doch aussehn, wenn man als ordentlicher Mensch von der Lebensbühne abtreten will. Ich hoffe sie zwar noch eine Zeit lang zu be herrschen. Mein Sinn hat schon lange ge schwankt. einen jungen Kollegen mit meinem Archiv vertraut zu machen, aber ich konnte keinen finden, den: ich zutrautc, sich lange mit mir zu vertragen - - — Was haben Sic denn hier?" Der Herr Professor Ahnshau- sen ging mit zielbewußten Schritt auf den Untergang der Paradiesespforte zu. Der Herr Professor zog und zerrte in den Papieren, schüttelte den Kopf, pfiff einzelne Notensätze, schalt über das Tintengemälde, das ihm Plötzlich die Fortsetzung raubte. „Ist das eine Tonschöpfung, die Ihnen in der Ausführung versagt?" „Herr Professor, wenn Sie wüßten, wie ich diese Notenstriche horausgegraben habe aus meinem Herzen . ." „Und doch haben Sie sie von sich ge stoßen?" „Ich kanns nicht leugnen. Geschehen bleibt geschehen." Mit dem ruhigsten Blick von der Welt erfaßte der Herr Professor eine Blattseite, die sehr tintenschmutzig war. „Sind Sie imstande, mir diesen Satz auf Ihrem Flügel zum Vortrage zu brin gen. Alles, auch das, was hier fehlt?" „Ich gestatte mir Ja zu antworten, Herr Professor." „Na, dann bitte. Also los!" Der Töne Gewalt schien erwacht zu sein in dem alten, in dem jungen Musiker. Die gespielten Noten kennzeichneten: Engelchöre vor der Paradiesespsorte. Herbi Ahnshausen vergaß, für wen er sie spielte. Er spielte sein e Weise, seine Sprache. Eine Hand legte sich derb auf seine Schulter. „Ich habe Ihr Licht gesehen, junger Freund. Ich fordere die Frage, darf ich mit Sicherheit auf Sie rechnen?" „Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Herr Professor — —" Die Stimme versagte Herbi. „Ich gebe Ihnen, was Sie verlangen, nur daß Sie bald kommen." Mit kräftigem Schriftzug, mit einer Raschheit, die einem 78 jährigen wenige nachmachen, warf Professor Ahnshausen seine Hotel-Adresse auf ein Blockblatt, die Arme glitten in den Ulster, die Linke er faßte den Zylinder, die Rechte die junge Männerhand: „Also, Sie sind ab heute mein Famu lus. Ich begrüße Sie." Weg war er. Herbi dachte immer wieder: Hat ihm mein Spiel Freude gemacht oder Aerger? (Fortsetzung folgt.) 8MWNSM« Der Humoreske von H. Pitg. ^7? is Herr und Frau Doktor Kunert das ländliche Dorf ver- ließen, um die von den Früch- ten einer ausgedehnten Praxis tr erbaute Villa in der nächsten Großstadt zu beziehen, sagte die kleine Frau Kunert, die trotz ihrer 50 Jahre noch ein erfreulicher Anblick war, zu ihrem um zehn Jahre älteren Ehegatten: „Nicht wahr, Klaus, es ist doch auch in deinem Sinne, wenn wir uns von nun an ein wenig großzügig und modern geben?!" Hätte der gute Klaus geahnt, daß darun ter in erster Linie ein Parkettboden zu ver stehen war, der beständig die Beine von ein ander trennte, so daß man sich wie gespalten fühlte daß die Zigorrenasche nicht mchr