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1330 PAPIER-ZEITUNG. N252 Naturselbstdruck. Während bei allen andern Druckverfahren, wie Buch- und Steindruck, Holzschnitt und Kupferstich, die Thätigkeit des Zeichners und Stechers unentbehrlich ist, bietet das unter dem Namen Naturselbstdruck bekannte Ver fahren den Vortheil dass der abzudruckende Gegenstand selbst die erforderliche Zeichnung und Gravirung hervorbringt. Erfunden von Alois von Auer, ehemals Director der Kaiser lich österreichischen Staatsdruckerei in Wien, hat der Naturselbstdruck eine ausgedehnte Anwendung zur Wiedergabe von Naturgegen ständen gefunden, z. B. von Pflanzen, Minera lien, Insecten, Geweben. Die Abdrücke geben den dargestellten Gegenstand bis in die ge ringsten Einzelheiten mit der grössten Treue wieder, so dass sich bei Pflanzen die feinsten Verzweigungen der Aederchen, bei Mineralien die Lage der einzelnen Schichten genau er kennen lassen. Tritt nun noch die Anwen dung der entsprechenden Farben hinzu, so entstehen Abdrücke, welche dem Original bis zur vollkommensten Täuschung gleichen. Die Idee, welche dem Naturselbstdruck zu Grunde liegt, ist nicht neu: zur Ausführung fehlte aber eine Hauptsache, die Herstellung der erforderlicheu Druckplatte. Hier hat die Wissenschaft durch Erfindung der Galvano plastik Hülfe gebracht, und das ganze Ver fahren ist nun höchst einfach folgendes: ' Soll z. B von einer Pflanze ein Abdruck genommen werden, so legt man zunächst die gut getrocknete Pflanze auf eine glatt polirte Fläche von ausgerolltem Blei. Unter unge heurem Walzendruck — in der österreichischen Staatsdruckerei 80000 bis 100000 Pfund — wird die Pflanze in die Bleiplatte hineinge- presst; nach Erwärmung der letzteren ent fernt man sie und hat nun einen treuen Ab druck in Blei, von dem man einen galvani schen Kupferniederschlag macht, von diesem wieder einen zweiten und so eine geeignete Druckplatte erhält. Beim Drucken in einer Farbe wird einfach nach dem Kupferdruckverfahren vorgegangen. ! Bei Anwendung mehrerer Farben aber, um z. B. eine Pflanze in ihrer .natürlichen Fär bung wiederzugeben, trägt man zuerst die dunkelste Farbe auf, etwa an den Wurzeln, dann die nächst dunkle, wie am Stengel, und fährt so fort, bis sämmtliche Farben aufge- tragen sind. Es sieht dann aus, als wäre die Pflanze selbst, in die Metallplatte hineinge presst. Die mit den Farben versehene, fertig gestellte Druckplatte kommt auf die Kupfer druckpresse, deren obere Walze mit 5 bis 6 Lagen dichten feinen Wolltuches umgeben ist. Alle Farben werden zugleich 'gedruckt, und auf dem Papier erscheint die Pflanze, bis ins Einzelnste trefflich geprägt, mit Wurzeln, Sten gel, Blättern und Blüthen in der natürlichen Färbung.’— Soll der Abdruck nur weiss auf farbigem Grunde sein, so nimmt man eine Stereotypie von der Bleiplatte und benützt diese auf der Buchdruckpresse Auch kann man von dem Naturgegenstand zunächst einen Abdruck in Guttapercha nehmen, der dann behufs Herstellung eines Galvanos mit einem dünnen Silber- (Graphit?) Überzug versehen wird. Namentlich für flachere Gegenstände, zarte Blätter und kleine Insekten empfiehlt sich dieser Weg. ’ Anders verfährt man beim Naturselbstdruck Von Mineralien. Eine Durchschnittsfläche des Minerals wird recht glatt geschliffen, und nun { die verschiedene Widerstandsfähigkeit der 1 einzelnen Lagen des Minerals gegen Säuren ■ benutzt, um durch Aetzen die erforderliche | Druckplatte herzustellen Diese wird dann mit gewöhnlicher Buchdrucksehwärze bestrichen , und zeigt im Abdruck die natürlichen Schich- fen des Minerals. __"2 Russfabrik Weissenfels. Specialität. [1014G Ehren-Preis Patentirte Aufrollmaschinen Internationale Ausstellung für die gesammte Papier-Industrie Berlin 1878 Lang- und Querschneide-Maschinen für Rollenpapier, verb. Verny’schen u. eigenen Systems. Papier-, Deckel- und Riesbeschmneide-Maschinen in 15 verschiedenen Grössen. Anfeuchtapparate, Satinirmaschinen, Hadernschneider, eiserne Manchonspanner, Pack-, Glätt- und Prägepressen, Patent-Riemenwechselgetriebe zur Erzielung verschiedener Geschwindigkeiten mit einem Riemen. Expansible Riemscheiben D. R. P. No. 12 870, bequem auch während des Ganges verstellbar. 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