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124 PAPIER-ZEITUNG. N? 6 Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien - Strasse 94, 8.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Neuerungen in der Lagerung übereinander lie gender Walzen, namentlich Calanderwalzen mit einseitigem Gestell von Wilhelm Ferdinand Heim in Offenbach a. M. D. R. P. No. 12588 vom 13. Juli 1880 ab. (Kl. 55.) Bei bisher ausgeführten einseitigen Walzenstän- dem fällt der Schwerpunkt der beweglichen Lager körper nicht in die Mittellinie der Lagerzapfen. Diese Ausführungen haben gegenüber den mit geschlossenen Ständern den Nachtheil, dass das Gewicht der einzelnen Lagerkörper an einem ein seitigen Hebelarm wirkt, dessen Drehpunkt im Zapfenmittel, dessen Angriffspunkt aber im Schwer punkt des Lagers liegt. Bewegen sich die Lager ohne Reibung, also sehr leicht in ihren Führun gen, was ja (zumal bei Hebel- und Gewichtsdruck) die nothwendigerweise ungehinderte Beweglichkeit der Walzen in verticaler Druckrichtung bedingt, so werden die Gewichte der Lager, an bezeichneten Hebelarmen wirkend, beim Heben der Walzen in den verhältnissmässig kurzen Lagerführungen ein Kanten oder Ecken und somit Reibung verur sachen, die die leichte Bewegung der Walzen beeinflusst und somit die Vorzüge des Hebel und Gewichtdruckes gegenüber dem Schrauben druck mehr oder weniger aufhebt. Fig. 1 und 2 zeigen diese Lager in grösserem Maassstabe, in Fig. 3 ist die Gesammtanordnung der Lager in einem vollständigen Calander dar gestellt. Die Lagerbüchse a, Fig. I, ist in einem schmied eisernen Mittelstück b fest eingepresst, welches aus einem Ring mit zwei sich gegenüberstehenden, rund abgedrehten Zapfen besteht. Letztere sind in dem eigenthümlichen feststehenden Lagerkörper c derart geführt, dass sie sich sowohl auf- und abwärts bewegen, als auch um ihre Axe drehen i lassen, ohne die geringste seitliche, mit dem Walzen zapfen parallele oder in der Richtung derselben | mögliche Verschiebung zuzulassen. Der Lagerkörper c ist seinerseits mittelst einer Schraube d mit dem Maschinenständer so ver bunden, dass er in wagrechter und senkrechter Richtung vollkommen feststeht und nur beim Mon- tiren, so lange die Schraube d noch nicht fest angezogen ist, um letztere gedreht und behufs ! paralleler Einstellung der Walzenmittel wagrecht , verstellt werden kann. Diese wagrechte Verschiebung des I.agerkörpers c wird mittelst des innen mit Gewinde versehenen Stellringes e festgestellt. Der Lagerkörper c ist in seinen Zapfenlagern getheilt und mit Deckeln f wersehen, um beim Auswechseln der Walzen eine Veränderung in : der seitlichen Stellung der T.agerkörper selbst zu I vermeiden. Diese in dem Calander, Fig. 3, benutzten Lager, heben die Reibung in den Führungen und damit Abnützung auf, gestatten genaues Einstellen wie bequemes Herausnehmen der Walzen und er lauben während des Ganges der Walzen beim Fig. 3. I papierbrei bestehend, in flache Kuchen ausgewalzt und dann stückweis mit der Hand in die be treffenden Formen hineingedrückt wurde, bis sämmtliche äusseren Conturen bedeckt waren, wo rauf die Form mit der in ihr enthaltenen Masse einem scharfen Trocknen ausgesetzt wurde. Die geformten Theile wurden danach zu dem zu bildenden Gegenstände zusammengesetzt. Abge sehen davon, dass diese Procedur langwierig ist, haben auch die erreichten Produkte keine grosse Festigkeit, wie solche gerade bei Spielzeuggegen- ständen für Kinder erwünscht ist. Durch nach stehendes Verfahren soll diesen Uebelständen ab geholfen werden. Thonschiefer wird fein gemahlen und geschlemmt und davon ca. 50 pCr. mit 20 pCt. Lumpenpapier brei und 30 pCt. gebranntem Gyps mit einer ge nügenden Menge Wasser zu einem gut durch mischten flüssigen Brei angerührt, welcher in die geschlossenen Hohlformen eingegossen wird, nach dem dieselben vorher mit fein gemahlenem Schiefer, Gypspulver oder irgend einem Fettstoff ausge pinselt worden. Nachdem nun die hineingegossene Masse einige Minuten in der Form verblieben ist, bis sich eine mehr oder weniger starke Kruste an den Wandungen der Form gebildet hat, giesst man die überschüssige, noch flüssige Masse ab, und man kann nun das Produkt aus der Form herausnehmen. Sind aus diesem die Wassertheile durch Trocknen entfernt, so wird das Arbeits stück in bekannter Weise weiter behandelt, um demselben die gehörige Festigkeit und Unzerbrech- lichkeit zu geben, und wird es schliesslich mit beliebigen Farben, Lacken und Firnissen etc. oder anderen Körpern, wie Paraffin, Wachs, Kaut- schuck, Guttapercha etc. überzogen. Der Vortheil dieser Fabrikationsmethode be steht darin, dass die mit Gyps angerührte flüssige, aus Papierbrei und mineralischen Stoffen bestehende Masse in die geschlossenen Formen eingegossen werden kann und in ihnen schnell erhärtet, mit hin die Formen nach wenigen Minuten zur Wieder benutzung fertig sind. Der Patent-Anspruch lautet: Das Verfahren, die Thonschiefer - Papierbrei masse mit Gyps zu versetzen behufs Herstellung einer giessbaren Mischung zur Anfertigung von Spiel-, Gebrauchs- und Luxusgegenständen. Packstricke f. Papierballen 4 fach aus ungarischem Hanf in vorzüglicher Qualität. 100 Kilogramm zu M. 90 franco österr. deutscher Reichsgrenze verzollt, offerirt A. A. Kölbl, WIEN 1., Neilerstätte a. Muster gratis und franco. [8924 J. Zoebisch, Balle a. S. Geschäftsbücherfabrik empfiehlt: [8585 Copir-Bücher -3a "W bester Qualität, in fein weiss Seidenpapier, in Shirting gebunden, mit Register, 500 Blatt p. 10 Stück Mk. 14.80. 800 » » » 22.00. 1000 » » » 26.00. Bestes Material. Eleganter u. dauerhafter Band. Bei mindestens 50 Stück von einer Bei vorliegender Anordnung ist trotz der ein seitigen Befestigung der Lager mit dem Maschinen gestell der Schwerpunkt des beweglichen Theiles der Lager in die Mittellinie der Druckrichtung gerückt und somit erwähnten Uebelständen ab geholfen. Diese Lagerung der Walzen gewährt äusser den Vortheilen, welche die Lagerung der Walzen in geschlossenen Ständern darbietet, noch den, dass die Lager für jede geringe horizontale Verschiebung, welche durch Auslaufen der Zapfen in den Füh rungen oder durch den Spielraum der letzteren in dem Ständer entsteht, sofort leicht eingestellt wer den können. Durchführen von starkem Papier ein leichtes Heben und Senken. Calander von der hier dargestellten Construction werden von dem Erfinder auf der kommenden Patent- und Musterschutz-Ausstellung in Frank furt a./M. ausgestellt werden. Herstellung von Puppenköpfen etc. mittelst einer aus Papierbrei und mineralischen Stoffen bestehenden giessbaren Masse von E. Escher jun. in Sonneberg (Thüringen). D. R. P. Nr. 12547 vom 15 Juli 1880 ab. (Kl. 54). Das bisherige Verfahren, Gegenstände, wie Puppenköpfe aus Papierbrei herzustellen, bestand im wesentlichen darin, dass die Masse, aus Lumpen- Sorte 5 pCt. Rabatt. Referenzen erbeten. W Ehrmann Brocat- und Bronzefarbenfabrik Fürth (Bayern). [7918