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Papier-Zeitun Bei , (Pappwaaren- Spielkarten- Tapeten- Maschinen- chemische Fabriken etc.) Bei Für Annahme und freie Beförderung von Chiffre-Briefen wird dem Einsender der betr. Anzeige 1 Mark berechnet. werden angenommen: von jeder Postanstalt des In- und Auslandes von jeder Buchhandlung und vom Verleger, Erscheint jeden Donnerstag. 3 Vorausbezahlung an den Verleger/ 25 Prozent weniger. < 26 maliger Wiederholung 3 35 Prozent weniger. 52 maliger Wiederholung ' 50 Prozent weniger. 7 Redaction und Selbstverlag von CARL HOFMANN Civil-Ingenieur, Mitglied des kaiserlichen Patentamtes Berlin S.W., Charlotten-Strasse 82. i Preis, bei der Postanstalt < 2 abgenommen, oder vom Verleger i < frei unter Kreuzband für ' ( Deutschl. 11. Oesterr.-Ungarn 7 2 vierteljährlich 21/2 Mark. 9 für alle anderen Länder 2314 Mk. d- —~——~~s für Papier- u. Schreibwaaren-Handel u. Fabrikation sowie für alle verwandten und Hilfs-Geschäfte Organ des Vereins deutscher Buntpapier-Fabrikanten (Laut § 3 der Satzungen.) No. 8. Berlin., Donnerstag den 20. Februar 1879. IV. Jahrgang. I ii li a 11: Seite Die Zollfrage 137 Verein zum Schutz gegen schlechte Zahler 137 Der 137 Zur Steuerung der Wahrheit 138 Schäden des Papierhandels 138 lieber den Gebrauch alten beschriebenen Papiers 138 Versammlung rheinischer Leimfabrikanten 139 Wie man in England über Freihandel denkt 139 Beschreibung neuer in Deutschland paten- tirter Erfindungen des Papierfaches. . 140 Deutsche Patent-Anmeldungen des Papier faches 142 Englische Neuheiten 144 Neuheiten 144 Geschäftspraxis eines Offertenblattes . . 144 Neue Geschäfte u. Geschäftsveränderungen 148 Zur Warnung 148 Die Varziner Papierfabriken 150 Antichlor oder Bisulfit 154 Petition betreffs Abstempelung der Eisen bahn-Frachtbriefe 15G Die Zollfrage. Se. Majestät der Kaiser bat bei Eröffnung des Reichstags folgende Worte gesprochen: Ich halte es für Meine Pflicht, da hin zu wirken, dass wenigstens der deutsche Markt der nationalen Pro duction insoweit erhalten werde, als dies mit unseren Gesammt-Interessen verträglich ist, und dass demnächst unsere Zollgesetzgebung den bewähr ten Grundsätzen wiederum näher trete, auf welchen die gedeihliche Wirksam keit des Zollvereins fast ein halbes Jahrhundert beruht hat, und welche in unserer Handelspolitik seit dem Jahre 1865 in wesentlichen Theilen verlassen worden sind. Ich vermag nicht zu erkennen, dass thatsächliche Erfolge dieser Wendung unserer Zoll politik zur Seite gestanden haben. Der Kaiser stellt sich damit auf den Stand punkt der Erfahrung, der Praxis und macht Front gegen die uns seit Jahren eingeimpften Lehrmeinungen. Wir wollen nur hoffen, dass sich im Reichstag Männer genug finden, die ebenso freimüthig anerkennen, dass die bisher herr- । sehenden Anschauungen sich nicht bewährt haben und dass man desshalb die leider i verlassenen älteren Pfade wieder betreten : müsse. — Verein zum Schutz gegen schlechte Zahler. In den letzten Wochen sind so viele neue Mitglieder eingetreten, dass die Gesammt- Zahl bereits 113 beträgt. Unter den als Mitglieder eingetragenen 71 Papierfabriken befinden sich die ersten und bedeutendsten Firmen, Private wie Actiengesellschaften. Der Zuwachs ist sehr willkommen, da der Verein um so wohlthätiger wirken muss, je grössere Ausdehnung er unter den Fabri kanten gewinnt. Das blosse Vorhandensein einer solchen Vereinigung dürfte manchen Chikaneur zu anständiger Geschäftsweise veranlassen. Weitere Anmeldungen von Fabrikanten werden jederzeit angenommen und sind zu richten an: den Vorsitzenden des Vereins Herrn Alois Dessauer, Buntpapierfabrikant, Aschaffenburg am Main, oder an den Vertrauensmann des Vereins, den Herausgeber dieses Blattes. Für den Empfang der im vorigen Vereins jahr erschienenen Listen schlechter Zahler sind 5 Mark an den Schriftführer und Kassirer des Vereins, Herrn Herrmann Gmeiner, Buntpapier fabrikant in Dresden zu senden. In Folge der grossen Zunahme der Mit gliederzahl hat unser Vorrath älterer Listen nicht ausgereicht, so dass mehreren Mit gliedern einige dieser lästen nicht sofort gesandt werden konnten. Der Vorrath ist jedoch wieder vollauf ergänzt, und die feh lenden Listen sind allen neuen Mitgliedern nachgeliefert worden. Der Hadernmarkt. Berlin, den 10. Februar 1879. Im Anschluss an unsere Mittheilung in No. 6 können wir heute schon einen ver mehrten Begehr in deutschen Mittellumpen, I besonders Hosen und Sack, constatiren. Demgemäss haben die Preise auch etwas angezogen. Sollte das Verbot des Imports von Russ land einige Monate andauern., so wird es unserer Papierindustrie ein ungefähres Bild gewähren von den Wirkungen des so sehnlich gewünschten Lumpenausfuhrzolles. Wir werden dann sehen, dass die Deutsche Pro duction von Lumpen viel zu schwach ist, dass deren Preise sich nicht, wie es das Papiergeschäft gebietet, drücken lassen. Und wird sich, wenn wir den Zoll haben, der Russe, bei dem wir den von unserm Markte ausgeschlossenen Ausländer dann treffen, herbeilassen, uns das Plus, welches wir gebrauchen, zu unseren derzeit reducirten (?) deutschen Preisen zu geben? Wird er </em mit seinen alten deutschen Fabrikanten- Kunden arbeiten, mit Kunden, welche zwar sehr beachtenswerth, aber an Anzahl nur gering, in einem Lande wohnen, über dessen fernabliegende Grenzen keine Lumpen frei ausgeführt werden können? Noch mehr wird die Sperre eine Illustra tion zu der beliebten Behauptung bilden, England nähme uns alle guten schweren weissen Lumpen weg! Wenn das wahr ist, und es erhalten weder England noch wir russische weisse Lumpen, dann müssen unsere weissen Lumpen von 38 auf 48 Mark steigen. — e — Anm. d. Red. Die in vorstehender Zu schrift ausgesprochene Befürchtung, dass der Russe nach Einführung eines Lumpen-Aus fuhrzolls nicht mehr gerne mit Deutschland arbeiten wird, theilen wir nicht. Die russischen Lumpen werden nach wie vor dahin gehen, wo man sie am besten bezahlt und werden uns daher gerade so zur Ver fügung stehen wie jetzt, aus oder für Liebe bekommen wir sie in keinem Falle. Wir haben nie behauptet dass unsere schweren weissen Lumpen von England allein weggenommen werden, sondern vom Ausland überhaupt, wahrscheinlich am meisten von Amerika. Da einige unserer bedeutendsten Hadernhändler in New-York Zweigniederlassungen zum Verkauf deutscher und russischer Lumpen hatten, so ist doch wohl anzunehmen, dass ein nicht unbedeuten des Geschäft dorthin gemacht wird. In