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14000 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 280. 2. Dezember 1908. Berlag der Rheinlande, G. m. b. H., in Düsseldorf. 14033 Leopold Botz in Hamburg. 14035 Wagnerische Universitäts-Buchhandlung in Innsbruck. 14035 Lun8tA686kie1ite von Mrol-Vorarldor». 2. ^uü. 21.^50-^; Ssb. 24 Martin Warneck in Berlin. 14024 Carlyle: Friedrich der Große. 6. Tausend. Geb. 3 60 -ß. Berlag vr. Wedekind «L Co. G. m. b. H. in Berlin. 14037 Verbotene Druckschriften. 26. Durch Beschluß des Amtsgerichts in Myslowitz vom 21. Juli 1908 ist auf Grund der §8 130, 40—42 St.-G.-Bs., 94, 98 St.-P.-O. und 8 24 Reichs-Preß-Gesetzes die Beschlagnahme 1. Karte: üaeluwioo. Nalowal 157.6k ObelmonZki. Bezüglich des Herausgebers trägt die Karte auf der Adressenseite folgenden Vermerk: »M^äavvn. 2a.lr53.du Alowne^o l'ovvai-ri^atwa. 8'^icoi^ Kudovvoj vv Kra-Irowlo Vruolc Iiipp6ra.<< (Heraus gabe des Vorstandes der Hauptvereinigung der Volksschule in Krakau. Druck von A. Nipper). 2. Karte: VIH. üaela-wloe. 1794. Am Rande der Karte be findet sich folgender Vermerk: »104 762 Kalcl. 8. I^iemo- jovvskj, l-wow«, auf deutsch: 104 762 Verl, von S. W. Niemojowski, Lemberg. 3. Karte: Lon8t.^t>uo^s> w 3 23.dora.ob. (Die Konstitution in den 3 Anteilen). Auf der Adressenseite befindet sich folgender ladovvuiotwo 23.8tr2620n6« (Herausgabe poln. Ansichtskarten. A. S. Krakau. Nachahmung Vorbehalten). 4. Karte: W^wlaarrororlis kolakow w ?ru8aed (Enteignung der Polen in Preußen). 5. Karte: 2a.1r3.L uT^vvauia kolabisAO vv Üru8a.ob (Verbot der polnischen Sprache in Preußen). Vermerk auf der Adressenseite der Karten 4 und 6 wie bei Karte 3. 6. Karte: Die Karte stellt folgendes dar: An einem Kreuze lehnt eine die Hände ausbreitende Frauengestalt. Zu ihren Füßen sind die drei gekrönten Wappenschilder Litauens, > Polens und des Reußenlandes gestützt. Auf einem diese Gruppe umrahmenden Bande steht die Inschrift: »legLsoo üolska. nie Linola.« (Noch ist Polen nicht verloren). Auf der behalten). 7. Karte: Das Bild stellt eine geflügelte, hinter einem weißen Adler der aufgehenden Sonne entgegenschwebende Frauen gestalt dar. Zu den Füßen dieser Frauengestalt liegt das lorbeerumrankte vereinigte Wappen Polens, Litauens und Reußens an einem Anker gelehnt, umschlungen von einem Bande mit der Inschrift: Nadrüejo jaklrea na.m Nlla. (Hoff nung, wie lieb bist du uns). Der Vermerk auf der Adressen seite lautet wie bei Karte 6. 8. Karte: Die Schriftfläche der Karte ist von einer rotweißen Schnur umwunden. Oben links befindet sich das ver einigte polnisch - littauisch - reußische Wappen, umgeben von einem rotweißen Bande, welches ein weißer Adler in den Fängen hält. Über dem Adler schwebt eine Königskrone. Am unteren Rande der Karte befindet sich der Vermerk: 9. Karte: Die Karte zeigt folgendes Bild: Am Rumpfe einer zerbrochenen Säule lehnt eine gefesselte weibliche Gestalt. Ein junger Mann sucht mittels Hammer und Zange die Fesseln zu zerbrechen. Neben der Säule schwebt der pol nische Adler. Die Inschrift auf der Karte lautet: »2po- winEwaniom Nc-wo^o liolru« (Glückwunsch zum Neuen Jahre). 10. Karte: Die Karte weist einen mit flügelartigem Zierat versehenen polnischen Panzerreiter auf, dem ein weißer Adler voranfliegt. Mit den Händen hält der Reiter eine Fahne fest, welche das litauische Wappen trägt. An seinen Fuß gelehnt ist ein Schild mit dem Wappen des Reußen landes. Die Querleiste über einer Strophe, welche mit den Worten: »Bors sdavv . . .« beginnt und mit den Worten »nie ö^inie« endet, trägt die Inschrift: »Loao sdavv l^olakc-o. Bezüglich des Herausgebers befindet sich auf der Adressen seite folgender Vermerk: »56 ^V^dawn. aal. malpolsk. Krakow 1907. tI3.8l3.clovvni6t.wo 73.8tr2670N6<- (55. Herausgabe des Sal. poln. Mal. Krakau 1907. Nachahmung Vorbehalten). Beuthen (O.-S.), 23. November 1908. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2949 vom 30. November 1908.) Nichtamtlicher Teil. Aus dem Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig. Akzidenz-Drucke. Die Ausstellung von Akzidenz-Drucken, die zurzeit in den unteren Räumen des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig zu sehen ist, läßt unwillkürlich die Erinnerung wach werden an eine nicht gar weit zurückliegende Zeit, da man als das Charakteristikum eines »geschmackvollen« Akzidenzdruckes eine Häusung von allerhand Linien, miß verstandenen Ornamentsriesen, Eckstücken und anderen der gleichen ansah, zu denen sich dann gelegentlich noch »feine Töne« gesellten, die als besondere Beigabe das Gesamtbild womöglich noch mehr verringerten, anstatt es zu heben. Vergegenwärtigen wir uns jene Druckleistungen, die vor wenigen Jahrzehnten noch massenhaft unsere Druckereien verließen, und vergleichen sie mit den Erzeugnissen, die wir jetzt im Deutschen Buchgewerbehause sehen, dann darf man den Buchdruck wieder als Kunst ansehen; vordem konnte man's nicht, überblickt man die heutige» hier zur Schau gestellten Druckwerke, so empfängt man den Eindruck, daß unsere Drucker das eigentliche Wesen des Buchdrucks sich aufs neue klar gemacht haben, indem sie vor allem anderen die Wirkung der Type betonen und in den Vorder grund rücken. Und so soll es sein. Denn der Buchdruck ist doch in erster Linie eine Schriftkunst, eine Ausgestaltung und Zusammenstellung von Schristzeichen, die zunächst den Zweck verfolgen, mitzuteilen, übersichtlich geordnet, um leicht leserlich zu sein, und sodann auch geschmackvoll aneinauder- gereiht sein müssen, damit das Druckbild ein gefälliges Aussehen erhält. Daß diese Grundbedingungen eines guten Schriftsatzes unser» Setzern und Druckern wieder in Fleisch und Blut übergegangen sind, das ist das besonders Erfreu liche, das diese Ausstellung bietet. Bei der Wahl der Schriftgattungen für die einzelnen Druckwerke findet die Antiqua ebensowohl Verwendung wie die Fraktur. Schrifttypen, die sich mehr an die klassischen Formen früherer Druckwerke anschließen, wechseln mit solchen modernen Charakters, bei denen u. a. die Eckmann- und Behrensschrift, auch die Ehmcke-Antiqua und die Behrens kursivschrift Verwendung sanken. Mit letzterer haben ver schiedene Firmen bei Ausführung geschäftlicher Drucksachen, wie Briefköpfe, Karten, Formulare rc., äußerst zweckmäßige und gefällige Erzeugnisse zu erzielen gewußt. Was Durch bildung des Schriftcharaklers und Schönheit des Satzbildes anbelangt, so muß ohne weiteres zugestanden werden, daß hier die Arbeiten der Reichsdruckerei obenan stehen. Freilich darf auch nicht verkannt werden, daß die Erwerbung so