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«2 ll. Zur Statistik der französischen Eisenbahnen.') Nach dem Stande am 1. Januar 1861 nehmen die französischen Bahnen eine Quadratfläche ein von 30,000 Hektaren; für Grunderwerbungen und Ent schädigungen sind mehr als 300 Millionen Franken aufgewendet worden. Die Zahl der Durchkreuzungen von Straßen und Wegen durch die Bahnen beträgt 11,500, wovon 5500 im Nivea«, 4000 unter und 8000 über den Ge leisen. Die größeren Brücken über Flüsse haben zusammen eine Gesammt- durchlaßöffnung von 30 Kilometer Weite. Die großen Viadukte bilden zusam men eine Länge von 20 Kilometer, die Tunnel eine Länge von 100 Kilometer. Von 9076 Kilometer Bahnen, welche zu Anfang 1860 in Betrieb waren, hatten höchstens 3600 Kilometer nur einfache- Geleise. Das Quantum des für die Bahnen, Drehscheiben, Weichen, Kreuzungen rc. verwendeten Schmied- mid Gußeisens kann man auf 1,000,700,000 Tonnen schätzen, und auf ebenso viele Störes Holz die Schwellen und sonstigen Unterlagen. Neben 12 großen Haupt- oder Centralstazionen zu Paris, Lyon, Marseille, Bordeaur rc. zählt man 130 Stazionen 1. Klasse, 200 zweiter und 858 dritter Klaffe. Das fahrende Material besteht in 3000 Lokomotiven mit Tender, 7000 Personen- und 60,000 anderen Transportwagen. Die Gesammtlängc der am 1. Januar 1860 konzessionirtcn Eisenbahnen war 16,552 Kilometer; deren Anlagekosten betragen bei einem Durchschnitts aufwand von 425,000 Fr. pro Kilometer beil. 7 Milliarden, wovon der Staat ungefähr den siebenten Theil beiträgt. Wenn das ganze projektirte Bahnnetz vollendet ist, werden alle Departements von Eisenbahnen durchschnitten und deren Hauptorte berührt seyn, mit Ausnahme von zweien, Mende und Digne. Die wichtigen Häfen werden mit Eisenbahnen in Verbindung stehen und die Nachbarstaaten durch 20 verschiedene Linien erreicht seyn: Belgien durch 7, die deutschen Staaten durch 5, die Schweiz durch 4, Italien durch 3 und Spanien durch 1. Von den zu Anfang 1860 eröffneten 9075 Kilometer Bahnen waren 74 Departements durchschnitten und 65 Hauptorte derselben berührt. Schweizerische Eisenbahnen. Centralbahn. Dem neunten Bericht an die Generalversammlung der Schweizerischen Centralbahn-Gesellschaft am 26. April 1861 entnehmen wir Nachstehendes. Am Schluffe des Jahres 1888 standen von den der lLenlralvayn csnce- dirten Bahnlinien im Betrieb 236,704 Meter oder rund 236 Kilometer. Wäh rend des Betriebsjahres wurden folgende weitere Strecken dem Verkehr übergeben: Den 4. Juni die Strecke Basel (definitiver Bahnhof) bis zum Geigy'schen ; Gute an Stelle der bisherigen Bahnstrecke vom provisorischen Bahn hof bis zum gleichen Anschlußpunkt. „ 15. Juni die Strecke Basel (definitiver Bahnhof) bis zur Kantons- und Schweizergrenze bei St. Louis. „ 2. Juli die Strecke Bern-Thörishaus, diese gleichzeitig mit der an ¬ stoßenden Strecke der Oronbahn: Thörishaus-Balliswyl (Freiburg), endlich „ 3. Dezember die gepachtete 15,396 Meter lange Strecke Biel-Neuen- stadt, wogegen unterm 10. Dezember der Betrieb zwischen Biel und Nidau aufgehoben wurde. Da nun einerseits die 3952 Meter lange Strecke Basel (definitiver Bahn hof) bis zur Schweizergrenze von der Verwaltung der französischen Ostbahn be trieben, andererseits der Betrieb der 16,900 Meter langen Strecke Thörishaus- Balliswyl auf Rechnung der Oronbahn besorgt wird, so hat sich das von der Centralbahn-Verwaltung betriebene Netz am Schluffe des Jahres 1860 auf 279,361 Meter oder rund 279 Kilometer ausgedehnt, wovon auf eigene Rech nung 262 Kilometer kommen. Die im Berichtsjahr auf eigene Rechnung durchschnittlich betriebene Bahnlänge beträgt 242 Kilometer. Am Schluffe des Jahres waren 59 Stazionen im Betrieb, es kommt da her durchschnittlich auf je 4735 Meter 1 Stazion. Im ganzen Jahre haben durchfahren: die Personenzüge 978,197 Kilom., die Güterzüge 93,054 Kilom., alle regelmäßigen Züge zusammen 1,071,251 Kilometer. — Die ganze Bahn inclusive Thörishaus-Balliswyl wurde täglich durchlaufen von 10.67 Personen- und gemischten Zügen, von 1.01 Güterzügen ohne Personenbeförderung, zusammen von 11.68 Zügen. Außerdem wurden zur Bewältigung des Güterverkehrs, so wie zu Militärtransporten und bei einigen Festlichkeiten Supplement- und Ertrazüge angeordnet, die zusammen 18,493 Kilometer durchlaufen haben. Einschließlich dieser Supplementzüge wurde die Bahn täglich durchschnittlich von 11.88 Zügen befahren. Von den Lokomotiven wurden, erclusive Bahnhofdienst, im Ganzen 1,169,693 Kilometer durchfahren und die ganze Bahn durchschnittlich täglich von 12.76 Lokomotiven. Auf Supplement- und Ertrazüge fallen davon 18,493 Kilom., *) Nach Oppermann's „biouvollss Luuulss äs la OvuLtruction." auf Vorspannmaschinen 74,683 Kilometer, auf Probefahrten, Schneepflugfahrten, Hülssdienst und zur Reparatur gehende Maschinen 5766 Kilometer, endlich auf die Strecke Thörishaus-Balliswyl 22,193 Kilometer. Die Einnahmen haben in 1860 betragen: Aus dem Transport 6,025,730 Fr. „ anderen Quellen . . . : . 411,220 „ zusammen 6,436,950 Fr. Davon entfallen auf die Personen . . . 2,940,904 Fr. — 48.80 Proz. „ Gepäck u. Traglasten 214,502 „ --- 3.56 „ „ Güter 2,627,390 „ - 43.60 „ Der Rest auf sonstige Transporte. Die Einnahme beträgt: pro Bahnkilometer 26,598.97 Fr., pro Lokomotivkilometer 5.609 Fr., pro Wagenachsenkilometer 0.240 Fr., pro Reisenden incl. Gepäck 1.776 Fr., pro Zentner Gut 0.409 Fr. Es wurden befördert im ganzen Jahr 1860: Reisende . . 1,779,526 Güter in Ztrn. 6,419,603'/, Jeder Reisende hat einen Weg zurückgelegt von durchschnittlich 29.54 Kilometer, jeder Zentner Gut von durchschnittlich 59.74 „ Auf die ganze durchschnittlich betriebene Bahnlänge kommen 217,265 Reisende und 1,584,854 Ztr. Güter Endlich wurden befördert pro Personenwagenachse . . . 4.82 Reisende pro Güterwagenachse .... 23.56 Ztr.Güter Von der Gesammtzahl der Reisenden kommen auf Fahrten zur Normaltare in allen drei Klaffen, Billete zur Hin- und Rückfahrt inbegriffen, 1,667,066 Personen — 93.68 Proz., auf Fahrten zur ermäßigten Tare 112,460 Personen - 6.32 Proz. Nach den verschiedenen Wagenklaffen wurden befördert und eingenommen: Die Betriebskosten haben in 1860 betragen: Personen Proz. Einnahmen Proz. 1. Klaffe . 31,595'/, . 1.78 . 222,304.42 Fr. . 7.56 2. „ 470,074'/, . 26.42 . 1,249,915.57 „ . 42.50 3. „ . 1,277,856 . 71.80 . . 1,468,683.67 „ . 49.94 .1,779,526 . 100 . 2,940,903.66 Fr. . 100 Dieß macht 1) Allgemeiner Verwaltungsdienst . . . 103,213.96 Fr. --- 3.81 Proz. 2) Bahnaufsicht und Unterhaltungsdienst . 623,156.54 „ -- 22.94 „ 3) Erpedizionsdienst 619,560.03 „ 22.81 „ 4) Fahrdienst 1,242,862.66 „ --- 45.76 „ 5) Verschiedene Ausgaben 127,137.10 „ — 4.68 „ Zusammen 2,715,930.29 Fr. — 100 Proz. pro Bahnkilometer . . . . . 11,222.85 Fr. „ Lokomotivkilometer .... 2.367 „ „ Wagenachsenkilometer . . . 0.101 „ in Prozenten der Einnahmen . 42. 20 Proz. Zu den einzelnen Ausgabcrubriken ist Folgendes zu bemerken: 1) Die Kosten für die allgemeine Verwaltung haben betragen pro Bahn kilometer 426.50 Fr. und pro 1000 Fr. Einnahmen 16.03 Fr. 2) Die Bahnaufsichts- und Unterhaltungskosten betrugen pro Bahnkilo meter 2575.03 Fr. und der jUnterhalt deS Oberbaues allein pro Lokomotiv kilometer 0.18 Fr. 3) Von den Ausgaben des Erpedizionsdienstes betrugen die Kosten deS Personendienstes auf eine Person 5.54 Cent., die Kosten des Güterdienstes auf «inen Zentner 4.44 Cent. 4) Der Fahrdienst hat folgende Kosten erfordert: Allgemeine Kosten 46,741.37 Fr. Maschinendienst (Zugkraftskosten) 922,750.30 „ Wagendienst 273,370.99 „ 1,242,862.66 Fr. Dieß macht pro Lokomotivkilometer 1.083 Fr., pro Wagenachsenkilometer 0.046 Fr. Ueber den Stand und die Leistungen des Betriebsmaterials, so wie über den Unterhalt und den Verbrauch an Brenn- und Schmiermaterialien werden noch folgende Aufschlüsse gegeben. Der gegenwärtige Stand der Lokomotiven ist: Klasse L. Für Personen und Schnellzüge .... 12 Stück „ 8. „ gemischte Züge 26 „ „ 0. „ Güterzüge 16 „ Neuere Maschinen, alle nach Engerth's System . zus. 54 Stück Hiezu kommen ältere Maschinen für den Bahnhofdienst 4 „ Total 58 Stück. An Personenwagen sind vorhanden 128 Stück mit 472 Achsen und 7070 Sitzplätzen. An Güterwagen 686 Stück mit 1409 Achsen und 111,800 Ztr. Tragkraft. An Postwagen zur Aufnahme der fahrenden eidgenössischen Postbüreaus 6 Stück mit 20 Achsen. Für 1861 sind noch abzuliefern: 60 vierräderige gedeckte Güterwagen und 40 Kohlenwagen L 200 Ztr. Tragkraft. Alle Wagen sind entweder mit Schrau ben- oder Federbremsen versehen.