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L« 139 auf Hindernisse auf der Bahn, 19 „ falsche Handhabung der Signale re-, 98 „ mangelhaften Zustand der Bahn, 344 „ Schadhastwerden der Lokomotiven, 60 „ „ „ Wagen. Für das Jahr 1859 hat wiederum eine Verminderung der Verspätungen im Vergleich mit den Vorjahren stattgefunden, obwohl der Betrieb durch Er öffnung neuer Bahnstrecken und Vermehrung der Züge eine weitere Ausdehnung erfahren hat, wie nachstehende Tabelle ergibt: Verminderung der Verspätungen im Vergleich zum Vorjahre in der Anzahl in der Zeitdauer Die Vermehrung der fahrplanmäßigen Züge gegen das Vorjahr betrug . 1856 1857 1858 1859 1856 1857 1858 1859 1856 1857 1858 1859 o/ /o 21.4 0/ /i) 13.5 7o 17.9 7» 23.3 7« 30.9 0/ /o 27.0 0/ /o 19.3 7° 22.4 0/ /o 14.2 0/ /o 11.2 0/ /o 6.9 7° 10.1 Die bei dem Betrieb der Preußischen Eisenbahnen im Jahr 1859 vorge kommenen Ereignisse theilen sich nach ihrer Veranlassung in 56 durch atmosphärische Einflüsse, 35 „ Hindernisse auf der Bahn/ 61 „ falsche Handhabung von Signalen, Weichen, bei Führung der ! Lokomotiven re., 34 „ mangelhaften Zustand der Bahn, , 364 „ Schadhaftwerden der Lokomotiven und Tender, 98 „ „ „ Wagen, 41 „ unbekannte Ursachen entstanden, 689 zusammen. Diese hatten außer Zugverspätungen zur Folge in 100 Fällen eine Entgleisung, 32 „ einen Zusammenstoß, 73 „ eine Beschädigung von Fahrzeugen, 21 „ die Tödtung oder Verletzung von Personen, 37 „ „ „ „ „ „ Thieren. 263 zusammen. Wie im Jahre 1858 sind auch im Jahre 1859 die meisten BetriebSereig- niffe veranlaßt worden durch das Schadhaftwerden der Lokomotiven, nämlich deren 364. Das Platzen und Undichtwerden der Siederöhren hat auch in diesem Jahre die meisten Veranlassungen zu Betriebsereigniffen, nämlich zu ge geben; hierauf folgen die Federn mit 15 Mal, die Räder mit 14 Mal und die Achsen mit 10 Mal. Demnächst hat der mangelhafte Zustand der Wagen ebenso wie im Jahre 1858 die meisten Betriebsereignisse herbeigeführt, nämlich 98; — davon wur den veranlaßt durch Schadhastwerden der Achsen 31, durch Reißen der Kuppe lungen ebenfalls 31, durch Brechen der Federn 12, durch den Bruch der Räder 10 und durch Schäden an den Bremsen 4. An 10 Wagen ist der beschädigte Theil nicht bekannt geworden. Durch Hindernisse auf der Bahn wurden 35 Betriebsereigniffe herbeige führt und zwar 31 durch zufällig und 3 durch absichtlich auf die Bahn ge brachte Hindernisse. Die Zahl der durch falsche Handhabung von Betriebseinrichtungen herbei geführten Ereignisse hat sich gegen das Vorjahr beinahe verdoppelt, indem die selbe von 31 auf 61 gestiegen ist. Am häufigsten wurden wiederum die Weichen mangelhaft bedient, nämlich 22 Mal, sodann folgt die mangelhafte Führung der Lokomotiven mit 19 Mal, während die Bedienung der optischen und elek- > Irischen Signale nur 7 Betriebsereigniffe herbcigeführt hat, von denen allein 6 auf die optischen Signale entfallen. Atmosphärische Einflüsse haben in weit höherem Maße Betriebsereigniffe herbeigeführt, als im Vorjahre nämlich 56 gegen 16; davon trägt besondere Schuld der schnee- und sturmreiche Herbst des Jahres 1859; durch Schneever wehungen wurden nämlich die Züge 41 Mal in ihrem Laufe aufgehalten; 14 Mal auf der Oberschlesischen, 8 Mal auf der Breslau-Schweidnitz-Freiburger Eisenbahn, 7 Mal auf der Ostbahn, 6 Mal auf der Oppeln-Tarnowitzer und 3 Mal auf der Wilhelmsbahn; also vorzüglich auf den in den östlichen Pro vinzen des Preußischen Staates gelegenen Eisenbahnen, während von den mehr westlich gelegenen Eisenbahnen nur die Bcrlin-Anhaltische, die Thüringische und die Westphälische je eine den Gang der Züge behindernde Schneeverwehung erlebten. Durch mangelhaften Zustand der Bahn wurden 34 Betriebsereignisse her beigeführt, also beinahe 4 Mal so viel als im Vorjahre, wo derartige Fälle nur 9 Mal vorkamen, und zwar 11 durch fehlerhaften Zustand der Weichen und 9 durch Schadhaftwerden des Unterbaues. Dieser schadhafte Zustand des Unterbaues wurde wie im Vorjahre vorzüglich bei neugebauten Bahnstrecken durch Erweichungen und Rutschungen des Bahndammes und der Böschungen herbcigeführt. Der mangelhafte Zustand des Oberbaues hat 6 BetrieYsereig- niffe im Jahre 1859 herbeigeführt: 1 Mal war eine Fahrschiene und 1 Mal eine Zwangsschienc gebrochen nnd 4 Mal wurde die Fahrbahn durch Verschie bung einzelner Schienen oder größerer Geleisstrecken unfahrbar. Während im Jahre 1858 die aufgeführten 924 Betriebsereigniffe außer den Zugverspätungen nur 234 ernstliche Folgen hatten, kommen im Jahre 1859 deren 263 auf 689 Ereignisse, das Verhältniß von 1:4 hat sich sonach auf 1:2'/- gesteigert. Entgleisungen, Zusammenstöße und erhebliche Beschädigungen von Fahr zeugen sind im Jahre 1859 fast ebenso viele vorgekommen als wie im Vorjahre nämlich 100 Entgleisungen gegen 99 im Vorjahre, 32 Zusammenstöße gegen 29 im Vorjahre und 28 erhebliche Beschädigungen von Fahrzeugen gegen 25 im Vorjahre. Unerhebliche Beschädigungen von Fahrzeugen kommen im Jahre 1859 etwas zahlreicher vor als im Jahre 1858, nämlich 45 gegen 29. Auch eine Verletzung und Tödtung von Personen, welche eine Folge von Betriebsereignissen war, ereignete sich im Jahre 1859 eben so oft als im Jahre 1858, (21 gegen 20). Auf den Zügen selbst wurden nur 4 Thiere verletzt und getödtet, also nicht halb so viel als im Jahre 1858, wo 9 solcher Fälle vorkamen; dagegen war die Zahl der verletzten und getödteten Thiere, welche sich nicht auf den Zügen befanden, mit 33 Fällen bedeutend höher als im Vorjahre, wo diese Zahl nur 23 betrug. Die Summe sämmtlichcr verletzten und getödteten Thiere ist aber in beiden Jahren nahezu gleich, nämlich 37 gegen 32. — Den Schluß der statistischen Tabellen bildet die generelle Zusammenstellung der im Jahre 1859 bei den Preußischen Eisenbahnen beschäftigten Beamten und Arbeiter, deren Besoldung re. Hiernach waren bei der Betriebslänge aller Bahnen von 669'/- Meilen verwendet: 1) Bei der Bahnverwaltung 11,551 Beamte und Hülfsarbeiter und 8697 durchschnittlich täglich beschäftigte Arbeiter und es kommen auf die Bahnmeile: Beamte und Hülfsarbeiter 17.3 (12 auf der Linie, 5 auf den Stazionen und 0.3 bei den Telegraphen), Bahnarbciter 13.0 Auf je 100,000 Wagen-Achs meilen kommen Beamten nnd Hülfsarbeiter 9.8, Bahnarbeiter 7.5. Die Ge halte, Taggelder und sonstige Emolumente des Personals bei der Bahnverwal tung betrugen auf 100,000 im Ganzen pro Bahnmeile Achsmeilen Beamte und Hülfsarbeiter . 2,064,990 Thlr. 3085 Thlr. 1747 Thlr. Bahnarbeiter 1,022,193 „ 1527 „ 865 „ zusammen 3,087,183 Thlr. 4612 Thlr. 2612 Thlr. 2) Bei der Transportverwaltung waren verwendet 6885 Beamte und Hülfs arbeiter und 12,933 durchschnittlich täglich beschäftigte Bahnhofs-, Güterboden-, Werkstatt- re. Arbeiter. Hievon kamen auf die Meile Bahulänge 13.3 Beamte und 19.3 Arbeiter; auf je 100,000 Wagenachsmeile 5.9 Beamte (5.2 bei dem Betriebsdienst und 0.7 bei der Werkstätten- und Magazinsverwaltung) und 10.9 Arbeiter. Die Gehalte, Taggelder und sonstigen Einnahmen betrugen pro auf 100,000 im Ganzen Bahnmeile Achsmeilcn für die Beamten,c. . . 2,359,644 Thlr. > „ „ Arbeiter . . . 2,430,487 „ j Thlr. ^52 Thlr. zusammen 4,790,131 Thlr. 3) Bei der Allgemeinen Verwaltung war die Zahl der Beamten und Hülfs arbeiter im Ganzen 1401, was pro Bahnmeile 2.1 und auf je 100,000 Wa genachsmeilen 4.1 gibt. Die Gehalte ,c. betrugen im Ganzen 707,079 Thlr., pro Meile 1050.4 Thlr. und auf je 100,000 Achsmeilen 2053.7 Thlr. Für alle drei Verwaltungszweige endlich war die Zahl im Ganzen pro Meile Bahnlänge der Beamten und Hülfsarbeiter . . 19,837 . . . 29.6 „ täglich beschäftigten Arbeiter . . 21,630 . . . 32.2 Die Gehalte, Taggelder und sonstigen Emolumente betrugen für das ge- sammte Beamten- und Arbeiterpersonal 8,584,393 Thlr., was auf die Meile Bahnlänge 12,825.2 Thlr. und auf 100,000 Thlr. Bruttoeinnahme 24,933 Thlr. ausmacht. Telegraphenwesen. Die Bayerischen Staats-Telegraphen. Ueber die Vervollständigung des in Bayern bestehenden Telegraphennetzes ist den Kammern folgender Gesetzesentwurf vorgelegt worden: Art. 1. Zur Vervollständigung des im Königreiche bestehenden Telegraphen netzes sind nach Maßgabe des Bedürfnisses und des Uebereinkommens über den Anschluß mit anderen Staaten folgende Telegraphenlinien in Ausführung brin gen zu lassen: 1) von Lindau durch den Bodensee nach Rorschach;