Volltext Seite (XML)
Nm die gewonnenen Resultate besser übersehen zu können, ziehen wir Mittel- werthe aus denselben und stellen diese in folgender Tabelle zusammen. Zeitraum Mittlere Pferdestärke Holzverbrauch 9—lO Ubr 0.39 28 Pfd. 10—11 „ 0.58 21 „ 11—12 „ 0.64 17 „ 1- 2 „ 0.42 14 „ 2— 3 „ 0.58 20 „ 3- 4 „ 0.55 19 „ Hieraus ergibt sich, daß die Maschine 6 Stunden lang mit durchschnittlich 0.53 Pferdestärken gearbeitet und während der Arbeitszeit allein 119 Pfd. Holz konsumirt, außerdem noch 25 Pfd. zum Anheizeu und l2 Pfd. zur Unterhaltung über Mittag erfordert hat. Nimmt man nun an, daß die Maschine in einer Werkstatt täglich 12 Stunde» in Gang gehalten werden muß, so würde sie bei derselben durchschnittlichen Arbeitsstärke während der ganzen Arbeitszeit 240 Pfd. Holz und zum Anheizen und Unterhalten über Mittag noch weitere 36 Pfd-, im Ganzen also 276 Pfd. oder stündlich 23 Pfd. erfordern. Welcher Holzverbrauch bei einer Arbeit von einer volle» Pferdestärke auf- tretcn würde, läßt sich nicht mit Sicherheit angebcn, doch steht zu erwarten, es werde derselbe nicht proporzional mit der Arbeitsstärke, sondern in einem ge ringeren Grade wachse». Macht man die gewiß nicht unbillige Annahme, der Brennstoffverbrauch steigere sich bis zur vollen Pferdestärke nur um 25 Proz. des jetzt ausgefundenen Wertstes, so kostet die gesammte Unterstaltnng einer Pferdestärke stündlich gegen 30 Pfd. Holz oder 15 Pfd. Steinkohle, da man erfahrungsgemäß die Heizwerthe von 2 Pfd. Holz und 1 Pfd. Steinkohle als ! gleich annehmen kann. Eine zweite Maschine aus derselben Fabrik von gleicher Konstrnkzio» und Dimension befindet sich in der Maschinenfabrik von G. Kuhn in Berg. Die selbe wurde im August v. I. ebenfalls mit demselben Bremsdstnamometer unter- sucht. Nach den von genannter Fabrik gemachten Angaben trug der Brems hebel 21 Pfd. bei einer Lufttemperatur von 230" und 23'/, Pfd- bei einer Lufttemperatur von 240". Da die Maschine in beiden Fällen 42 Umdrehungen machte, so erhält man die Arbeiten beziehungsweise zu 0.86 und 0.92 Pferde- ' stärken. Diese Resultate gehen nun allerdings höher hinauf, als die mit der Stuttgarter Maschine erzielten. Es ist aber zu berücksichtigen, daß die Ma- j schine in Berg gleich nach ihrer Aufstellung, die Stuttgarter hingegen 6 Mo- ! nate später untersucht wurde, nachdem sie durch längere, wenn auch nicht ange strengte Thätigkeit vielleicht schon in einen etwas mangelhaften Zustand ge- rathen war. Die Maschine in Berg wird aber für die vorliegenden Untersuchungen noch von weiterer Bedeutung deßhalb, weil sie in der Fabrik selbst während 4 Wochen in ununterbrochenem Betriebe gehalten wurde. Ueber den innerhalb der beiden ersten Wochen stattgehabtcn Brennstoffverbrauch liegt folgende Tabelle vor. Zur Berechnung von Mittelwerthen wird es angemessen sehn, die ersten zwei Tage, an welchen vorzugsweise Holz gefeuert wurde, von den übrigen 10 Tagen mit überwiegender Steinkohlenfeuerung zu trennen. Man erhält dadurch Datum Brennstoffverbrauch Arbeitszeit zum Anheizen zur Unterhaltung in Summa Seplember Holz Kohle Holz Kohle Holz Kohle Stunden 15 20 — 145 38 165 38 11 16 21 129 93 150 93 12 17 11 d 131 11 140 12 18 8 12 — 153 8 165 12 19 7 1t — 140 7 151 12 20 6 10 — 126 6 136 11 22 7 13 — 114 7 127 11 23 7 12 — 134 7 146 12 24 7 13 — 131 7 144 12 25 7 12 — 130 7 142 12 26 9 12 — 130 9 142 12 27 9 12 — 126 9 138 11 folgende Tabelle. Zeitraum Durchschnittlicher Brennstoffverbrauch zum Anheizen z. Unterhaltung pro St. in Summa pro St. Holz Kohle Holz Kohle Holz Kohle 15—16 20.50 — 12.00 5.70 13.70 5 70 17—27 7.80 11.60 — 11.24 0.67 12.23 Reduzirt man den Gesammtverbrauch pro Stunde nach dem oben erwähnte» Erfahrungssatz auf eine einzige Gattung Brennstoff, so erhält man dafür 25 Pfd. Holz oder 12'/^ Pfd. Steinkohle. Dabei ist noch zu bemerken, daß bei den in der ersten Tabelle angegebenen Arbeitszeiten die beiden halbstündigen Pausen zur Frühstücks- und Vesperzeit mit eingeschloffen sind, während deren die Maschine zwar in Gang erhalten werden mußte, um die Erhitzung des Zylinders zu vermeiden, aber nichts ar beitete. Würde man nur die effektive Arbeitszeit in Rechnung ziehen, so müßte jede der oben angegebenen Arbeitszeiten noch um eine Stunde gekürzt werden, wodurch das Endresultat für den stündlichen Kohlenverbrauch noch um circa '/„ höher würde. Umgekehrt würde man aber in einem andern Falle auch die Ma schine können über Mittag arbeiten lassen, ohne einen merkbaren Mehraufwand an Brennstoff zu haben, da auch während der Arbeitspause» das Feuer fast nr gleicher Weise als während der Arbeit unterhalte» werden muß, um das Herab gehen der Temperatur zu verhindern. Die Maschine trieb während dieser Zeit zwei Bohrmaschinen für Löcher von 8—12 Mill, und 16—20 Mill., eine Nuthstoßmaschine kleinerer Dimension und eine Zimmermann'sche Schraubenmuttermaschine. Schätzt man diese Arbeit auf 0.8 Pferdestärke», so würde sich folgern lassen, daß die volle Pferdekraft übereinstimmend mit dem früheren Resultate stündlich gegen 30 Pfd. Holz oder 15 Pfd. Kohle erfordern dürfte. Ferner brauchte man zur Unterhaltung der Maschine »och täglich '/, Pfd. Oel zum Schmieren der Lager und '/, Pfd. Talg zum Schmie ren des Zylinders. Auch einen besonderen Heizer erfordert die Maschine, und dieser muß sogar mit großer Aufmerksamkeit sein Amt verrichten; denn da die Feuerstelle gar kein Reservazionsvermögen besitzt, so sinken, bei nur geringer Vernachlässigung des Feuers, Temperatur und Arbeitsstärke sofort sehr schnell herab und können nur nach längerer Zeit wieder auf die normale Höhe ge bracht werden. Aus diesen Resultaten dürfte wohl mit Sicherheit hervorgehen, daß die calorischen Maschinen, oder doch wenigstens die in Stuttgart und Berg vor handenen Eremplare, die Konkurrenz mit de» Dampfmaschinen nicht auszuhalie» vermögen. Doch aber werden sie in den Fällen, wo sie zum Ersatz eines frü heren Handbetriebes in Anwendung kommen, wie bei Buchdruckerpressen, Präge maschinen u. s. w., immer noch bedeutende Vortheile gegen die ältere Betriebs weise bieten. Leitung. Inland. Oesterreich. — In der am 28. Februar stattgehabten außerordentlichen Generalversammlung der Galizischen Karl-Lndwigsbahn setzte der Vizepräsident Hr. Stummer die finanzielle Lage der Unternehmung auseinander. Darnach hat die vom Staate übernommene Strecke Krakan-Rzeszow zu ihrer Vollendung einen Geldaufwand von 5,630,000 fl. erfordert. Die Gesammtkostcn der 24'/, Meilen langen Linie Rzeszow-Lemberg belaufen sich nach Schätzung auf 16,652,000 st. Mit Hinzuziehung der für die vorläufige Tracirung der Linien Lemberg-Brody und Lemberg-Czernowitz gehabten Unkosten, so wie mit Zurechnung der allge meinen Administrazionskosten beträgt der gesammte Geldaufwand für die Bahn 22,915,000 fl. Da das bisherige Akzienkapital nur 15,750,000 fl. beträgt, so bleibt ein Rest von 7,165,000 oder in runder Summe von 7'/, Millionen fl. zu bedecken. Sodann beginnt mit dem 1. Januar 1863 die in zehn jährlichen Raten zu bewirkende Zahlung des Kaufschillings von 13,000,000 fl., welcher an den Staat für die ältere Linie Krakau-Rzeszow zu berichtigen ist. Der Vorschlag des Verwaltungsraths ging nun dahin: durch Emission einer zweiten Serie von 25,000 Stück Akzien im Betrage von 5 Millionen fl. den Geldbe darf bis zur Vollendung der Bahn nach Lemberg, welche vor Schluß dieses Jahres erfolgen wird, zu sichern und die weiteren Beschlußnahmen in den Geld angelegenheiten der Gesellschaft der ordentlichen Generalversammlung im Jahr 1862 zu überlassen. Die neuen Akzien sollen sofort emittirt und 30 Proz. so gleich und weiter 40 Proz. im Juli d. I. eiugezahlt werden, wodurch sic dann auf gleichen Fuß mit den alten Akzien kommen, von denen je drei das Bezugs recht einer neuen haben sollen. Dieser Antrag wurde von der Generalversamm lung angenommen. Verkehr deutscher Eisenbahnen. K. K. privilegirte österr. StaatS-Eisenbahn. (l74'/, Meilen.) 1861. Personen. Zahl. Güter. Ztr. Einnahme, fl. öst.W. 1860. fl. öst.W. 5. März bis 11. März . . 32,290 877,264 351,223 304,862 bis 11. März 1861 . . . 357,942 9,809,491 3,703,144 3,022,966 Redakzion: L. von Klein. — In Kommission der I. B. Metzler'schen Buchhandlung in Stuttgart.