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so jähren stellte. Bei den Lokomotiven hommt hiebei in Betracht, daß die neueren von größerer Leistungsfähigkeit sind; bei den Wagen, daß die Angabe ihrer An zahl ohne Anführung der Achsenzahl keinen genügenden Anhaltspunkt für eine Vergleichung bietet. Bei einer um 33.4 Meilen größeren Bahnlänge in 1859 gegen 1858 haben die Lokomotiven gegen 68,000 Nutzmeilen weniger zurückgelegt, was auf eine Abnahme des Verkehrs hindeutet. Diese hat, wie aus den weiteren Co- lumnen zu ersehen, wirklich beim Güterverkehr stattgefunden, welcher auf die ganze Länge der Bahnen reduzirt in 1859 um beil. 390,000 Ztr. weniger be trage» hat als im Vorjahr, was einer Abnahme von 10 Proz. entspricht. Da gegen hatte der Personenverkehr um 3000 oder nicht ganz 2 Proz. gegen 1858 zugenommen, obschon er gegen 1857 noch um 6500 zurückblieb. Im Durch schnitt war der Güterverkehr in 1859 geringer als in jedem andern der letzten 5 Betriebsjahre 1855—1859. Das Gleiche gilt von der Bruttoeinnahme pro Meile Bahnlänge, welche gegen 1858 ebenfalls um beil. 10 Proz. abge nommen hat. Die Auslagen sowohl pro Bahnmeile, als im Verhältniß zu der Brutto einnahme haben sich in 1859 günstiger als im Vorjahre gestaltet. Der Aus fall in den Einnahmen wurde dadurch vollständig wieder ausgeglichen, so daß Reinertrag und Verzinsung in 1858 und 1859 sich gleich geblieben sind. Die Auslagen pro Meile Bahnlänge und in Prozenten der Bruttoeinnahme waren in 1859 geringer als in jedem der andern 5 Jahre 1855—1859. Von den speziellen Nachweisen über Anlage, Ausrüstung und BetriebS- ergebniffe der Preußischen Eisenbahnen im Jahre 1859 betrifft der erste das Anlagekapital. Hiernach betrug am Schluffe des Jahres 1859 das vom Staate konzessionirte Anlagekapital der Privatbahnen: in Stammakzien (rcsp. Prioritäts-Stammakzien) . . . 160,804,750 Thlr. „ Prioritäts-Obligazionen L 3'/^ Proz. 22,776,600 Thlr. j „ „ ,» 54 „ 66,716,950 „ / „ „ „ 5 4'/, „ 252,000 „ 169,110,750 „ „ „ 5 4'/, „ 65,217,200 „ » „ „ 55 „ 14,148,000 „ Ganzer Betrag des Anlagekapitals 329,915,500 Thlr. Gegen 1858 beträgt die Zunahme au konzessionirtem Kapital 12,100,000 Thlr., wovon auf Stammakzien 7,437,350 Thlr., auf Prioritäts-Obligazionen 4,662,650 Thlr. entfallen. Letztere sind sämmtlich 5 4'/, Proz. Von dem gcsammten Anlagekapital der Privatbahnen bestanden End- 1859 in Stammakzien 48'/,, in Prioritäts-Obligazionen 51'/. Prozent. Bis zum Schluffe 1859 sind von Stammakzien und Prioritäts-Obligazionen bereits amortisirt worden 5,156,100 Thlr., wovon 1,290,800 Thlr. in 1859. Folgendes war seit 1855 je am Jahresschluß der Prioritäts- und Gesammtanlagekapitals: 1855 1856 1857 1858 1859 Akzienkapital 98,859,100 Thlr. 143,562,200 „ 145,747,400 „ 153,367,400 „ 160,804,750 „ Prioritätskapital 105,383,200 Thlr. 141,633,200 „ 147,448,100 „ 164,448,100 „ 169,110,750 „ Stand des Akzien- Gesammtkapital 204,242,300 Thlr. 285,195,400 „ 293,195,500 „ 317,815,500 „ 329,915,500 „ Aus einer Uebersicht der Verwendung des Anlagekapitals der Preußischen Bahnen nach den einzelnen Bautiteln ergeben sich folgende Bemerkungen: Das Anlagekapital für 672.300 Meilen Eisenbahnen, unter denen 209.668 Meilen ein zweites Geleise haben, belief sich am Schluffe des Jahres 1859 auf 307,857,646 Thlr., mithin kostete eine jede Meile durchschnittlich 457,927 Thlr. Davon sind auf die Staatsbahnen, welche in einer Gesammtlänge von 171.791 Meilen dem Betriebe übergeben sind und wovon nur 37.831 Meile» eiu zweites Geleife haben, bisher 74,319,587 Thlr. an Baukosten verwendet, oder durch schnittlich für jede Meile 432,627 Thlr. Die Baukosten der Privatbahnen in «iner Länge von 500.509 Meilen mit 171.837 Meilen zweites Geleise betragen 233,538,059 Thlr., mithin durchschnittlich für jede Meile 466.601 Thlr. Nach der Höhe ihres Anlagekapitals pro Meile Bahnlänge nehmen diese Preußischen Eisenbahnen am Schluffe des Jahres 1859 nachfolgende Reihenfolge ein: Thlr. I. Bergisch-Märkische . . 969,613 2. Rheinische Eisenbahn . 733,247 3. Köln-Minden .... 695.925 4. Rolandscck-Bingen . . 680,932 5. Düsseldorf-Elberfeld . . 672,230 6. Berlin-PotSd.-Magdeb. . 664,601 7. Aachen-Mastricht-Haffelt- Landen 639,475 8. Saarbrücker .... 638,948 S. Corbetha-Leipzig . . 627,747 10. Aachen-Düffeldorf . . 617,662 Thlr. 11. Ruhrort-Crefeld-KreiS- Gladbach . . . . . 594,960 12. Thüringische .... 575,526 13. Oberhausen-Arnheim . 565,457 14. Niederschl -Märkische . 545,358 15. Oberschlesische . . . 517,470 16. Prinz-Wilhelm . . . 507,577 17. Wcstphälische .... 491,157 18. Saarbrücken-Trier . . 474,191 19. Münster-Rheine . . . 455,404 20. Brcslau-Posen-Glvgau . 438,651 21. Magdeburg-Wittenberge 22. Zweigb. der Wilhelmsb. 23. Magdeburg-Leipzig . . 24. Kreuz-Küstrin-Frankfurt 25. Weißcnfels-Gcra. . . 26. Berlin-Hamburg . . 27. Dortmund-Soest . . . 28. Stargard-Cöslin-Colberg 29. Bresl.-Schweidn.-Freib. 30. Münster-Hamm . . . 31. Berlin-Stettin-Stargard 32. Magdeburg-Halberstadt. Thlr. 438,100 433,565 432,048 429,757 419,968 408,659 388,283 372,500 363,137 351,126 331,220 328,580 Thlr. 33. Ostbahn (ohne Weichsel- »nd Nogalbrücke) . . 307,476 34. Köln-Crefeld .... 297,758 35. Stargard-Posen . . . 286,293 36. Berlin-Anhalt . . . 275,527 37. Niederschl. Zweigbahn . 261,143 38. Mvslvwitz-Neubcrun . 249,098 39. Wilhelmsbahn . . . 247,089 40. Oppeln-Tarnowitz. . . 240,352 41. Berliner VerbindungSb. 215,230 42. Neiße-Brieg .... 205,761 Die Kosten der Betriebsmittel dieser Eisenbahnen (mit Ausnahme der Berliner Verbindungsbahn) belaufen sich auf 49,031,856 Thlr. oder bei 670.959 Meilen Bahnlänge durchschnittlich pro Meile auf 73,077 Thlr. Sie betragen 15.95 Proz. des gesammtcn Anlagekapitals. Bei den Staatsbahnen betragen die Kosten der Betriebsmittel 11,982,794 Thlr., oder durchschnittlich pro Meile 70,301 Thlr. und 16.19 Proz. des betreffenden Anlagekapitals, bei den Privat bahnen dagegen 37,049,062 Thlr., also durchschnittlich pro Meile 74,023 Thlr. oder 15.86 Proz. des Anlagekapitals. Das Grundkapital für die am Schluffe des Jahres 1859 in Betrieb ge wesenen Preußischen Eisenbahnen war 247,136,700 Thlr., wovon 112,854,101 Thlr. in Stammakzien und 134,282,600 Thlr. in Prioritäts-Obligazionen aus- gegeben sind. Es betragen hiernach die Anlehen der Privatbahnen 54.33 Proz. des Grundkapitals. Wirklich ausgegebe» waren im Ganzen 233,538,059 Thlr. Zu den Baukosten der Preußischen Bahnen am Schluffe des Jahrs 1858 mit 279,571,679 Thlr. kamen im Jahr 1859 für den Bau von neuen Bahnen hinzu 24,311,235 Thlr., während zur Vervollständigung der Bauanlagen und Ausrüstung der bestehenden Bahnen auf 622 Meile» Länge verausgabt wurden 3,974,732 Thlr. oder pro Meile durchschnittlich 6390 Thlr. Betriebsmittel. Aus den Zusammenstellungen der Betriebsmittel der Preußische» Bahne» ergeben sich folgende summarische und Durchschuittsresultate: Es waren bei einer Betriebslänge von 673.042 Meilen vorhanden 331 vier-, 1605 sechs- und 39 achträderige Personenwagen, zusammen 1975 Wage» mit 5633 Achse», sonach pro Meile Bahnlängc 8.4 Personenwagenachsen. Die Wagen hatten Sitzplätze: 6152 erster, 22,354 zweiter, 52,744 dritter und 14,492 vierter Klaffe, zusammen 95,742 oder pro Meile Bahnlänge 142.3 und pro Achse 17.0. Eigengewicht der Personenwagen im Ganzen 335,823 Ztr., pro Achse S9.6, pro Sitzplatz 3.5 Ztr. Von sämmtlichen Personenwagen waren 1025 mit Bremsen versehen, 2280 nicht zu bremsen. Die Kosten der Neube- schaffung sämmtlicher Personenwagen betrugen 5,417,702 Thlr., was pro Meile Bahnlänge 8050 Thlr. pro Achse durchschnittlich 962 Thlr., pro Sitzplatz 56.6 Thlr. ausmacht. An Gepäck-, Güter- und sonstige» Wagen waren vorhanden: Gepäckwagen . . 489 Stück Güterwagen, bed. 7,199 l „ off. 13,46»/ " Pfcrde-u. Viehwagen 847 „ Arbeitswagen . 822 „ mit 1,408 Achsen, pro Meile 2.1 Achsen „ 46,513 „ „ „ 69.1 „ ,, 1,811 „ „ „ 2.7 ,, »1,754 „ „ „ 2.6 „ 22,817 Stück mit 51,486 Achsen, pro Meile 76.5 Achsen. Das Wageneigengewicht incl. Achsen und Näder und die LadnngSfähigkeit dieser Wagen war: Eigengewicht Ladungsfähigkeit IM Ganzen pro Achse im Ganzen pro Achse der Gepäckwagen . . 83,522 Ztr. 89.3 Ztr. 64,233 Ztr. 45.6 Ztr. der gedeckten Güterw. . 931,010 „ 54.4 „ 928,916 „ 54.3 „ „ offenen „ 1,271,814 „ 43.3 „ 1,898,912 „ 64.6 „ „ Pferde ».Viehwagen 84,390 „ 46.6 „ 86,444 „ 47.7 „ „ Arbeitswagen . . 50,391 „ 28.7 „ 76,231 „ 43.5 „ aller Wagen 2,421,127 Ztr. 47.0 Ztr. 3,054,736 Ztr. 59.3 Ztr. Auf die Meile Bahnlänge betrug die Ladungsfähigkeit durchschnittlich 4538.7 Ztr. Von den Gepäckwagen waren 992, Güterwagen 12,590, Pferde- und Vieh wagen 325, Arbeitswage» 286 nnd überhaupt 7015 Wagen oder 14,193 Achsen — (27.5 Proz. der Gesammtzahl der Achsen) gebremst. Die Kosten der Neubeschaffung sämmtlicher Güter- w. Wagen betrugen 25,004,193 Thlr., was pro Meile Vahnläiige 37,151 Thlr., pro Achse durch ¬ schnittlich 486 Thlr. ausmacht. Lokomotiven. Vo» den 26 Eisenbahn-Verwaltungen des Preußischen Staats haben 9 im Jahre 1859 neue Lokomotiven angeschafft, nnd zwar im Ganzen 59 Stück (53 Lokomotiven mit gesondertem Tender und 6 sogenannte Tender-Lokomotiven). Hierdurch ist die Gesanzmtzahl aller im Jahre 1859 auf den Preußischen Eisenbahnen in Betrieb gewesenen Lokomotive» auf 1259 an gewachsen, gegen 1205 im Jahre 1858, und hat sich letztere Zahl mithin um 54 vergrößert indem 5 ältere Maschinen ausrangirt worden sind. Von den neu beschaffte» Lokomotiven sind 13 ungekuppelt, die übrigen 46