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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192405227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240522
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-22
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.05.1924
- Autor
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Berschörfung de, Ru?rro«M«. Berti«, 2V. Mai. Das Scheitern der Einigung im Ruhr- konflikt hat gestern auch in den übrigen deutschen Revieren zu riner neuen Verschärfung der Lage geführt. Achtzehn Revier- konferenzen beschlossen einstimmig, sich mit den Ruhrbergleuten solidarisch zu erklären und bei Nichtannahme der letzten For derungen gegen die Mehrheit am 1. Juni in den General- streikju treten. Berlin, 20. Mai. Die Kommunisten haben ihren Beschluß, die Notstandsarbeiten im Ruhrbergbau mit allen Mitteln zu Unterbinden, nunmehr teilweise in die Tat umge- -setzt. Auf allen Zechen -es Gelsenkirchener Bezirks wurden heute morgen alle Beamte und Arbeiter am Betreten der Werke mit Gewalt verhindert. Aehnliche Meldungen liegen iaus den Gruben -es Essener Reviers vor. Berittene Schupo und auch Ueberfallkommandos sind in voller Tätigkeit, ohne indes gegen die gewaltigen Menschenmengen etwas aus richten zu können. Die Gefahr für die Grubenbetriebe ist außer ordentlich groß. In Bochum hat die Polizei eine Haussuchung in dem Bureau -er kommunistischen Union der Hand- und Kopfarbeiter abgehalten und zahlreiche Mitglieder dieser Or ganisation »verhaftet. Duisburg, 20. Mai. Gegen Mitternacht kam es zu einem allgemeinen Angriff -er Unionisten und der Kommu nisten auf die Schachtanlagen in Ruhrort. Essen, 20. Mai. Nach Mitteilungen aus Gewerkschafts kreisen wird die Zahl der ausgesperrten Arbeiter im Ruhrbergbau und in den anderen Industrien auf rund 600000 geschätzt. Dortmund, 20. Mai. Der Hörder Verein Phönix macht durch Anschlag bekannt, daß er von morgen ab die gesamten Betriebe wegen Kohlenmangel stillegen wird. * Die Mieum sichert sich. Pari«, 20. Mai. Havas berichtet aus Düsseldorf: Um die Fortsetzung der Versorgung der Ententeländer und der Eisen- aahnregie im besetzten Gebiete mit Kohle sicherzustellen, hat die 'Micum beschlossen, einen Teil der den Ruhrgruben gehörenden Hoks- und Kohlenlager mit Beschla<g zu belegen. Aus Frankreich werden Ladungsmannschaftcn her- angezogen werden. GW' Der Werftarbeiterstreik beendet. Hamburg, 20. Mai. Der Streik der Werftarbeiter in Kiel, Hamburg, Lübeck und Bremen ist beendet. , Zivilbeamte statt Militär im besetzten Gebiet? Berlin, 20. Mai. Wie der Kölner Berichterstatter des A,Tageblatt" von vertrauenswürdiger Seite erfahren haben will, sollen die französischen Militärpersonen, die Stellen als Oberdelegierte und Kreisdelegierte im besetzten Gebiet be kleiden, durch linksrepublikanische Beamte ersetzt werden, die mehr wirtschaftlich als militärisch eingestellt seien. Der Ober- üelegierte des Bezirkes Koblenz, Oberst Philipp, sei bereits seines Amtes.Mtsetzf.YM-W, Auch de Metz soll ebenfalls . in nächster Feit von seinem Posten für immer MurMtbt' werden. ' ' - Neuer Frankensturz. Neuyork, 20. Mai. Der französische Franken erlebte gestern «inen neuen gewaltigen Rückschlag an der Neuyorker Börse in einem Ausmaße, wie er bisher noch nicht vorgekommen ist. Innerhalb einer halben Stunde fiel der Franken von 5,71 auf 4,47 und wurde zu diesem Satz amtlich notiert. Nachbörslich letzte sich die Abwärtsbewegung rapid fort. Am Nachmittag rurde der Franken im freien Verkehr mit 5,39 bis 5,41 ange- Koten. , L. Das Kriegsmittel der Zukunft. London, 20. Mai. Admiral Kerr teilte mit, an der Spitze des französischen Syndikates, das dem britischen Erfinder Gründell Matthews seinen To des strahl abkanfen wollte, stehe Herriot. Der Erfinder hat ihm sein Ehrenwort ge geben, daß er seiy Geheimnis nicht verraten werde, bevor Kerr diese Woche eine Unterredung mit dem Kolönialminister gehabt habe. Berlin, 20. Mai. In der Angelegenheit des Kommunk ien Bozenhardt sind die polizeilichen Ermittelungen jetzt lbgeschlossen. Auf Anordnung des Untersuchungsrichters in ktgrgard sind Bozenhardt und sämtliche übrigen Verhafteten inter besonderen Vorsichtsmaßregeln nach dem Untersuchungs- sefängnis in Stargard übcrgeführt worden. München, 20. Mai. Wie mitgetcilt wird, hat die Bayri sche Polkspartei Iustizrat Dr. Pfleger aus Weiden als Ministerpräsidenten in Aussicht genommen. Berlin, 20. Mai. Einer Meldung aus M ü nchen zufolge, sind dort in den letzten Tagen weitere Verhaftungen von Führern der Organisation Lonsul vorgcnommen worden. So ist ein Leutnant Friedmann fcstgcnommen wor ben, der bei dem Leiter des Bayerischen Ordnungsbundes als Adjutant tätig war. Stuttgart, 20. Mai. Der neugewählte Landtag hat mit 30 Stimmen den Bauernbundabgeordneten Körner zum Präsidenten gewählt. Zum ersten Vizepräsidenten wurde ein Zentrumsabgeordneter, zum zweiten ein Sozialdemokrat gewählt. Washington, 20. Mai. Präsident Coolidge hat das Nück - trittsgesuch des amerikanischen Botschafters in Tokio, Woode, angenommen. Finnland am Scheideweg. Dem „E. B." wird aus Helsingfors geschrieben: Ein mächtiges, einiges, germanisch fühlendes Skandina vien wäre für Deutschland politisch ein Glück. Freilich schmerzt dabei jeden Deutschen noch, daß die Dänen Nordschleswiq aus den schmutzigen Händen der Franzosen angenommen haben. Aber ein bewußter germanischer Block von Island bis an den Ladogasee ist jetzt besonders eine politische Notwendigkeit. Wie sieht der neue Staat Finnland dazu, den die deutsche Ostsee division 1918 mit aus der Taufe gehoben hat? Bis 1809 war Finnland ein Teil Schwedens und damit ohne Weiteres zu Skandinavien gehörig. Jetzt ist es besonders die halbe Mil ian Schweden an den Küsten Finnlands, die nach Westen -chauen, nach den „Reichs"-Schweden. Aber auch der gesell- schaftliche und gesetzliche Aufbau de» Lanzen Landes, ist heute noch schwedisch-germanisch. Es gibt auch allerlei gemeinsame skandinavische Kongresse und Vereinigungen, an denen sich Finnland beteiligt. Jetzt im Mai tagen drei solche Vereinigun gen sogar in Helsingfors: Die Iagdvereine des Nordens mit großer Iagdausstellung in der Universität, die Hauptstadt geistlichen der vier Länder und die Hausmlltter-Verbände, die hier den Namen „Martha" tragen. Und doch gehört Finnland im Bewußtsein Europas noch nicht voll zu Skandinavien. Ganz abgesehen von Amerika, das noch heute Briefe mit, der Aufschrift „Finnland in Rußland" zum Entsetzen und Aerger der Finnländer 6)4 Jahr nach der Befreiung von Rußland sendet! Es gibt auch Fäden, die Finnland mit den ehemaligen Nandstaaten Rußlands ver binden. Man beginnt, die Vetternschaft zwischen Finnland und Esten zu pflegen. Man hält allerlei baltische Konferenzen. Das von Frankreich befohlene Ucbereinkommen mit Polen ist bisher an der Charakterfestigkeit des finnländischen Reichstags gescheitert, wenn sich auch zwei oder drei Diplomaten willig dazu zeigten. Im Fall eines Krieges hat Finnland nur einen Feind, und der steht im Osten. Polen ist jetzt willig, ein Defen sivbündnis zu schließen, Schweden scheinbar nicht. Rußland würde wohl bei einem neuen Waffengange diesmal nicht bei der Festung Boden an der schwedisch-russischen Grenze stehen bleiben. Gegen Finnland war diese mächtige Feste nie gebaut worden. SvenHedin, der kürzlich wieder einmal aus Asien zu- rückkehrte, hat die Bolschewisten gepriesen, weil sie doch etwas geschaffen hätten, nachdem alles in Ruinen zerfallen war. Des wegen hatte ihn die kommunistische Arbeiterschaft Stockholms zu einen: Portrag eingeladen. Was führte er hier aber aus? Daß es für Schweden Leben oder Tod gilt. Die russische Armee ist von 650 000 Mann 1923 auf 800 000 Mann jetzt gestiegen. Bei der sogenannten Marine-Abrüstungskonferenz in Rom komischen Angedenkens gaben die Bolschewiken offenherzig ihren Bedarf an Marine-Tonnage auf 490 000 Tonnen an. Sie würden sich mit 280 000 Tonnen begnügen, wenn die Ostsee für England und Frankreich gesperrt würde! Beide Länder, neuerdings auch Italien, machen sich durch wiederholte Flot tenbesuche lästig. Dies Jahr halfen sie ja den neuen polnischen Ostseehafen Gdingen bei Danzig einweihen. Wohl bekomm's! — Für Schweden ist es ja eine gewisse Erleichterung, daß Finnland nicht mehr russisches Militärlager und Aland nicht mehr russische Seefestung ist. Aber dem gewaltigen Nachbar der Zukunft gegenüber müssen sich die Kleinen zusammenschließen. Mitte Mai wird bekannt, daß die Sowjetregierung ihre Gesandtschaft in Reval und Riga einziehen will. Die beiden Länder sind den Russen nicht entgcgengekömmen, als Kriegs material über diese Länder zu den deutschen Kommunisten durchgclassen werden sollte. Die Anerkennung der Sowjets durch England — durch den „Menschewiken" Macdonald — ist anscheinend den Moskowitern in den Kopf gestiegen. Nun lassen sie ihre ganze Verachtung an Letten und Esten aus. Apfelbaum-Sinowjew äußerte vor einiger Zeit öffentlich: „Man hindert uns, mit unsern Kameraden draußen in Europa in Berührung zu treten. Unser natürlicher Weg geht westwärts über die baltischen Länder. Dieser. Weg mu ß früher oder später für uns offen und sicher werden." Deutlicher kann man nicht sprechen. — Nur in Kowno unterhält Rußland noch eine Eesandtsä-aft. Aber Litauen ist ja der natürliche Feind Po lens. Das ist ja. ein Verdienst, von Rußland ausgesehen. Für Finnland', selbst Md für Skandinavien. Md Mittelbar . für Deutschland 'WK. esMcher das FeM Wem: die ^W wörtlichen Leiter Finnlands dem sicheren Volksinstinkt in Finnland folgen und ihre Finger aus dem polnisch-bal tischen Hexenkessel zurückziehen. Die Spuren der Ge schichte schrecken. Karls des Zwölften polnisch-ukrainisches Abenteuer hat die Schweden zuviel gekostet. Auch Finnland hat dort nichts zu gewinnen, wohl aber vieles zu verlieren, hat bei Rußland nichts zu gewinnen, wohl aber vieles zu Ver lierern F. I. OerMche Angelegenheiten. " Der Konflikt im sächsischen Kohlenbergbau. Am Diens tag haben im sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsmimsterium unter Vorsitz eines vom Neichsarbeitsminister bestellten Schlich ters Verhand l u »gen z u r Beilegung des Konfliktes im sächsischen Kohlenbergbau stattgefunden. Auf Vorschlag des Schlichters werden die Verhandlungen am kommenden Freitag in Berlin fortgeführt werden. * Allgemeine Aussperrung der Holzarbeiter? Das Dres- -euer sozialdemokratische Organ meldet, daß die Arbeitgeber verbünde für das Holzgewerbe beschlossen haben, sämtliche Holzarbeiter am 21. Mai auszusperren, wenn nicht bis zum 20. Mai die Arbeit ausgenommen wird. Das Blatt bemerkt da zu, die Arbeiter dächten nicht daran, sich den: Diktat der Unter nehmer zu fügen. Infolgedessen dürften am 21. Mai 60 000 Arbeiter im sächsischen Holzgewerbe ausgesperrt werden. * Der Zentralverband des deutschen Großhandels, Be zirksgruppe Berlin, hielt seine Mitgliederversammlung ab. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der unverzügliche Verhandlungen mit dem Reichskabinctt und dem Reichsbank- prüsidentcn zur Behebung der Äreditnot der deutschen Wirtschaft gefordert werden. * Der „Kriegsverbrecher" Dr. Külz gerechtfertigt. Der dc- mokratische Reichstagsabgeordnete und Dresdner Bürgermeister Dr. Külz war im Herbst 1923 vom Kriegsgericht Nancy wegen angeblichen Kriegsverbrechen in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Dr. Külz hatte, nachdem auf seinen aus drücklichen Wunsch der Reichstag seine Immunität aufgehoben hatte, Anlaß genommen, ein Verfahren gegen sich wegen Kriegs verbrechen beim Obcrreichsanwalt zu beantragen. Wie das „B. T." mitteilt, hat dieses Verfahren zu einer glänzenden Rechtfertigung des Beschuldigten geführt. Die Ermittlungen haben ergeben, daß das Kriegsgericht Nancy in einer für deutche Nechtsbegriffe vollkommen unverständlichen Oberfläch lichkeit dem damaligen Hauptmann Külz in drei Fällen angeb liche Verfehlungen bei Kriegsereignissen zur Last legte, bei denen er nachweisbar gar nicht beteiligt war. Im vierten ihm zur Last gelegten Falle handelt es sich um Beschlagnahme von Gold bei einer Haussuchung in der Pfarre einer französischen Stadt, die unter strenger Beobachtung der hierüber bestehenden kriegsrechtlichen und internationalen Vorschriften von Haupt mann Külz durchgeführt worden war. Bezeichnung war, daß gerade Dr. Külz sich vielfach für die Interessen der französischen Bevölkcrüng mit Nachdruck eingesetzt, und für sie gesorgt hat, und daß die Bevölkerung sich hierfür auch mehrfach dankbar erwiesen hat. So wurde das Quartier von Dr. Külz in einem französischen Orte, als er nach kurzer Abwesenheit dorthin zurückkehrte, von der französischen Bevölkerung mit Kränzen und Blumen geschmückt. * Aue, 21. Mai. Durch das gestern abend über unsere Geaend niedergehende Gewitter und die damit verbundenes elektrischen Entladungen wurde die Zuführung des elektrischen Stromes wiederholt unterbrochen, .so daß unsere Stadt mehr- mals auf kurze Zeit im Dunkeln lag. Das Gewitter heute vormittag hat ebenfalls Störungen in den elektrischen Leitun gen verursacht. Lößnitz, 21. Mai. Vermißt wird seit 18. Mai der 23 Jahre alte Rudolf Lauckner aus Zwönitz, der zuletzt in der Richtung nach Lößnitz zu gesehen worden ist. L. ist Epileptiker und ist geistig etwas beschränkt. Er ist 1,68 m groß, kräftig, hat kurz geschnittenen, schwarzen Schnurrbart, volles GesichL Narbe an,. der Nasenwurzel und ist bekleidet mit schwarzem Anzug, grau, woll. Schwitzer und schwarzem, breiten Hut. Beim Betreffen wolle man die nächste Polizeibehörde benachrichtigen. Oberpfannenstiel, 21. Mai. Die hiesige Volkshochschule, - die 1922 von Aue aus gegrüiGet worden ist, hat im Winter - 1923/24 unter der rührigen Leitung von Schulleiter Schmidt erfreuliche Fortschritte gemacht. 12 Vortragsabende fanden statt. Dr. Sieber behandelte den Bolschewismus, Studienrat Hohl f.e I d t las Halbes „Strom" und an einem weiteren Abend „Heiteres" vor, Professor Wunderlich sprach an zwei Abenden über Okkultismus, Pfarrer Friedrich über „Moderne Kunst" bzw. „Unser Sternenhimmel", Pfarrer . Winkle r behandelte die Geschichte von Oberpfannenstiel und-- bot Lichtbilder vom Erzgebirge, Rektor Straube las eins heimatliche Novelle, Schulleiter S ch m i d t erzählte von Reisen Sven Hedins, Hans Soph bot einen „Heimatabend". Außer dem führte der Volkstanzkreis Aue sein Weihnachtsspiel auf. ' Der Besuch der Vorträge war gut, durchschnittlich waren 40- Hörer anwesend. Bei der Abrechnung der Einnahmen wurde -, ein Ueberschuß zu gunsten der Bücherei erzielt. Hoffentlich. entwickelt sich die Volkshochschule Oberpfannenstiel weiterhin-, so günstig. v j Hartenstein, 21. Mai. Bei dem am Sonntag vom Motor- radfahrer-Klub Oelsnitz i. E. veranstalteten Motorradrennen ist es zu verschiedenen Unfällen gekommen. Ein Fahrer verlor die Gewalt über sein Rad, fuhr durch die Menge in den Straßengraben, wobei eine ältere Frau aus Raum beide Beine und einen Arm brach. In Hartenstein fuhr ein Fahrer, welcher durch die Straßenpassanten beeinflußt wurde, in einen Bäcker laden, wobei er erhebliche Verletzungen erlitt. Ein weiterer Unfall hat sich dadurch ereignet, daß einer der Teilnehmer die Sanitätsmannschaften während der Fährt auf den Sturz eines Rennfahrers aufmerksam machen wollte, sich dabei umsah, die Richtung verlor und so an einen Straßenbaum geriet, wobei das Rad beschädigt würde. * ** Chemnitz. Auf der Zschopauer Straße verunglückte der 30 Jahre alte Betriebsleiter Westland von der Firma Ras mussen in Zschopau mit seinem Motorräde. Er hatte die Herr schaft über sein Rad verloren, fuhr auf einen Steinhaufen uiM stürzte so unglücklich, daß er alsbald an den Verletzungen starb. ** Freiberg. Der Mord in Dittmannsdorf konnte rasch, aufgeklärt werden. Als Täter wurde hier ein junger landwirt-- schaftlicher Arbeiter Schmidt festgcnymmen. Der noch nicht 20jährige Verbrecher ist geständig. Er hatte früher bei zwei Landwirten in Dittmannsdorf in Arbeit gestanden Und bei - dieser Gelegenheit auch Lolaltenntnisse erlangt. Schmidt war in der Nacht zum letzten Sonnabend eigens von Freiberg nach Dittmannsdorf gefahren, um bei Bürgermeister Wüstner ein zubrechen und zu stehlen. Der Täter gibt an, daß er das Wwere. Verbrechen. allein, begangen, und keine Mithelfer ge habt: -hat, Fast die. ganze MäüW ipüMM, über. 3000 Mark, wurde in seinem Besitze vorgefünden. s 1 Konzerte, Theater» Vergnügungen. Aue, 21. Mai. Die Bestrebungen zur Besserung unserer Theaterverhältnifse hüben nun feste Gestalt angenommen. Gestern abend sand die erste Vorstellung unter der Leitung des Verein? „Freie Volksbühne" statt, der sich der Zwickauer Freien Volksbühne angeschlosscn hat und nun energisch auf die Besse rung und Umgestaltung unserer Theaterverhältnisse hinarbeiten will. Wie groß die Anteilnahme aller Schichten der Bevöl kerung an diesen Bestrebungen ist, zeigt sich ani deutlichsten daran, daß der Verein bereits 460 Mitglieder besitzt, die sich aus allen Kreisen unserer Einwohnerschaft zusammensetzen, und die ihr reges Interesse durch den Besuch -er gestrigen Vor stellung bekundeten. Allerdings stand die-erste Vorstellung unter keinem günstigen Stern. Der künstlerische Ausschuß der Freien Volksbühne wollte uns mit einer Erstaufführung be denken und hatte die Bahrschc Komödie „Der Meister" auf den Spielplan gesetzt. Da der Träger der Hauptrolle plötzlich erkrankte, gaben die Zwickauer Künstler Arthur Schnitzlers „Liebel e i". Aber auch hier ging es nicht ohne Hindernis. Gegen Schluß der Aufführung versagte infolge eines Gewitters die elektrische Beleuchtung und das Stück mußte bei Kerzen- schein zu Ende geführt werden. Pech! — „Liebelei" ist hier schon des öfteren gegeben worden, so daß wir auf den Inhalt nicht weiter einzugehen brauchen. Arthur Schnitzler hat in seinem Drama der Liebe ein Lebensbild geschaffen, das wahres, heiß pulsierendes Leben atmet. An zwei Typen, dem modernen Großstadtmenschen und der Tochter aus gutem bürgerlichem Hause versucht er das Thema zu behandeln und die Frage zu beantworten: Was ist Liebe? Es gelingt auch ihm nicht. Nur eines beweist er, daß sich der Begriff „Liebe" nicht schemati sieren läßt. Die Aufführung durch die Zwickauer Künstler konnte sich sehen lassen, wenn auch nicht alles so klappte, wie es zu wünschen gewesen wäre. Von einer Kritik -er einzelnen Nollen möchten wir absehen, bis wir mehr von den Zwickauer-* gesehen und gehört haben. ' Lößnitz, 21. Mai. Der Gesangverein Liederkranz veranstaltet am kommenden Donnerstag im „Deutschen Hans" sein diesjähriges Frühjahrskonzert. Sowohl Männerchor als auch gemischter Chor bieten fast nur neue Lieder dar. Untev den Komponisten findet man Rheinberger, Pembaur, Mendels sohn u.a. Sämtliche Sologesänge für Sopran sind den Kleinen Liedern" von P. Geilsdorf entnommen. Der Verein ist bestrebt, seinen Mitgliedern und Gästen auch diesmal etwas Schönes und Gutes zu bieten. Niederschlema, 21. Mai. Auf vielseitigen Wunsch wie der Männergesangverein auch in diesem Sommer im Freien singen! Die diesjährige Konzertreihc wird Freitag, den 23. Mai, abends 8' Uhr, in den Schulanlagep eröffnet. Es kommen hauptsächlich Heimatweisen zum Vortrag. . > SowwvrsprossvL M tm Veslcht und an d«n Künden zu beseitigen durch Bleichen mH «lorokrem und «lorosris». Unschädlich und seit Jahren bsvShrtz Mit srnaurr «nwetzuua m allen Äewdant-BertaukeMm »u ba«H
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