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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192403154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240315
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-15
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.03.1924
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Oertttche Angelegenheiten Neues ans aller Welt Aus den Parteien veranlaßt steht. verband". : E Wieder 22 Millionen für den Feind. Zürichs 13. März. Der „Lorrier« della Gera" meldet au, Pa. ,1«: Die Mette deutsche Rate für die Desatzungskosten im März tst am Dienstag mit 22 Millionen Goldmark geleistet morde». Da, Stresemannorgan »Die fielt" schreibt kehr zuversichtlich, daß die neu« Gründling ebenso schnell wieder verschwinden würde, wie der sel:n>rz«it gegen Nostermann opponierend« „altliberale N«ichs- Dagegen erklä-tt von der Opposition d-r Al^«ordneie Ma- retzky: l'nser fiuiammensckluß richtet si-h nicht ovgen d'e Partei. Er druckt vielmehr nur e'ne klar« Rolt II der Bartel ge-«n jede Koalition mit t«r Sozialdemokratie. Vir erstreten ni t " Bund entschiedener Schulreformer. Bei dem brennenden Inter esse unserer Zeit an Erziehungs- und Schilfragen dürfte für alle Eltern und Lehrer der Kulturtag des Bundes entschte-, dener Schnlreformer anregend und klärend wirken. Er findet in Zwickau am IS. und 18. März In der Deutschen Oberschule statt. (Sonnabend nachm. 4 Uhr und 7 Ilhr, Sonntag vovm. 18 Uhr.) Die Redner Prof. Oesterreich-Berlin, Prof. Lessing-Hannover, Dr. Anna Siemsee-Iena und Max Nitzsche-Hellerau versprechen eine tief gehende Erörterung der vom Bunde erstrebten Ziele. — Gred'chänder. Auf dem Friedhof in Holzminden (Pro »in» Hannover) wu-dr von drei Arbitern ein Gralgswölbs aufgcttro» Morgan saniert den Franken. London, 1g. März. Ein Syndikat unter fführmH Morgan, hat der Bank von Frankreich und -war gegen Verpfandung «mc» entspr«chenden Teile« der Geldvorräte der französischen Noten banken, ,in«n Kredit von 100 Millionen Dollar, er- Verurteilt« deutsch« Offiziere. spart«, 18. Marz. Das Kriegsgericht in Ami« n, hat erneut deutsche Offizier« und Unteroffiziere in eontumacioin wegen angeblicher Plünderungen zu hohen Strafen verurteilt. Es handelt sich um den Major von Stephani, «inen Hauptmann Behrendt und den Quartiermeister Wängler. aller EnUchied«ubeit den Bürgerblock ud nehmen an, daß, di« Partklleltnng sich mit un. In d'clem Vnn^t« folÄarttch «rkl"r«n Die Opposition in -er Vstkspartei. Berlin, 18. Mürz. Das „Ach-Uhr-Abendblatt" erfährt vom Generalsekretär der Deutschen Vplkepartei: Die Parteileitung ist von dem Vorgehen der Gruppe Qimatz völlig überrascht worden. Ter Rrichsaußenmlnister Stresemann, der Führer der Partei, ist von dem Vorgehen d«r Partei im Dorans nicht ver ständigt worden, sondern hat di« offiziell« Mitteilung diese» Schrit tes erst nach seiner Vollendung erhalten. Nach den uns vorliegen den Stimmen aus dem Reiche wird die Gründung mit außerordent lichem Mißfallen - betrübtet, wett st, so unmittelbar vor dem Der Sparausschuh. Dreien, 13. März. Zu Beginn der heutigen Sitzung de» Landr rogs teilte der Präsident Winkler mit, daß ein Sparaurschuß für den Landtag gebildet worden sei, dem außer dem Präsidenten i« ein Mitglied feder Partei angehört. Dieser Ausschuß soll Maßnah men treffen zur Erzielung von Ersparnissen im Landtagsbetriebe. Der Präsident bemerkt, daß man heute schon mit dem Sparen anfangen könne, wenn über die Reichswehr- und Schutzpolizeianfraqen nicht verhandelt, sondern sie dem Unterausschuß überlassen würden. Das wünschten aber die Kommunisten nicht. Sie brannten dar auf, wieder einmal ihrem Herzen Luft mach«n zu können über die ihnen verhaßte Reichswehr. Wie Ihre eigenen Anhänger über dieses Verhalten urteilen, jagte ihnen ein Tribünenbesucher, txr angesichts des Umstandes, daß Abgeordneter Renner vor 8 Abgeordneten sprach, hinunterrief: „Schade um da» schöne Geld." Renner antwortete Ihm: »Recht hast du!" Trotz diese» wertvollen Eingeständnisse» redeten die Kommunisten stundenlang munter weiter. Die Deutschnnttonalen hatten vor Beginn der Aussprache den Saal verlassen. Der Innenminister erklärte auf den kommunistischen Antrag, daß er nicht daran denkt, dem Landtage einen Vorschlag einer Auflösung der Hilfspolizii zu machen. Des weiteren wurde u. a. ein demokratischer Antrag ans Ein führung der Sommerzeit gegen die Stimmen der Demo kraten und der Deutschen Polkspartei abgelehnt. Nach Erklärungen de» Innenminister» auf einen dcutschnationalen Antrag steht zu er« warten, baß den sächsischen Militärvereinrn die Abgabe des Ehrenfeuers über den Gräbern von Feldzugsteilnehmern wie der gestattet wird. Die Wahl von Beisitzern und Stellvertretern in die Gemeindekammern zeiate die «instimmige Annahme der vom Präsidenten vorgeschlagenen Liste. Die nächste Sitzung findet Donnerstag, den 20. März, statt. ' Da» Moratorium noch nicht gesichert: Genf, 13. März. Havas meldet: Die Abfassung des Gesamt berichte» der beiden Sachverständigenausschüsse beginnt am Sonn abend. Die noch nicht entschieden« Frage des deutschen Moratorium» wird in einem Nachtrag behandelt. Ls ist In keiner der zur Begutachtung gekommenen Fragen eine Uebereinssim- mung der französisch-belgischen Delegierten erfolgt. Eine Veröffent lichung de» Sachverständigen-Gutachten» ist vor der Erledigung in der Reparatiomekommission nicht in Aussicht genommen. l Wildwest tu Elberfeld. Elberfeld, 13. März. Vergangene Nacht wurde eine Polizei streif« von jungen Burschen angegriffen. Der Polizeiwachtmeister Kahre wurde, ehe er von seiner Schußwaffe Gebrauch mack,» konnte, durch einen Schuß in» Herz niedergestreckt. Die anderen Polizeibeamten wurden von den Angreifern überwältigt und der Waffen beraubt, worauf die Täter flüchteten. Auf ihre Ergrei fung ist eine Belohnung von 2000 Mark ausgesetzt. Berlin, 18. Mm». Der Partekvorstand der Deutschen volkspart«! hat in Kiner heutigen Sitzung zu den Deröffentlichun- «n über di« Gründung einer nationalen Vereinigung der Deutschen VolkUavtei Stellung genommen. D«r Parteivorstanü ist einmütig der Auffassung, daß «, keiner Perelniaung von Parteimitglieder» bedarf, um in nationaler, politischer und wirtscl-aftliäxr H nsicht an den Grundsätzen der alten natlonalliberasen Partei, w« sw in» Programm d«r Deutschen volk»partei von IVIS -ugrund« grlegt sind, fest,»halten, da dies«, Festhalten den Grundsätzen der «samten Partei entspricht. Der Parteivorstand «rächtet «» al, da» selbstver ständlich« Siecht aller Parteimitglieder, für ihr« Anschauungen in nerhalb der Partei ihren ganzen Einfluß einzusetzen, wi« de» auch bisher geschehen ist. Sine Sonderorganisatton innerhalb der Partei tst aber für jede Partei unmöglich und untrag bar, da sie dl« Geschlossenheit und damit den Erfolg ihrer poltti- lchen Arbeit gefährdet. Der Parteivorstand weiß sich m't diese, Auffassung im Einverständnis mit d«n Parteifreunden im Land«. Pari«, 13. März. Reichsbankprästdent Dr. Schacht beteiligte sich In der heutigen Nachmittagssitzuna de» Währungsausschuffes an der nicht zu Ende geführten Ausarbeitung der Statuten für die Voldemmissionsbank. Abend, reiste er nach Berlin zurück. Kommen den Mittwoch wird er di« Verhandlungen mit dem Ausschuß fortsetzen. darüber gemacht hoch«, war eine von ihm unwidersprochene Aeußerung «ine« Dertr«t«r, einer aurwiirtigen Macht üb«r «ine neux Rrgierung»- bildung i« Au»land für Aufsehen auslösen wird. E, war mir, er- widert Kahr, in diesem Augenblick nicht klar, ob «» zweckmäßig s«i, irgendeinem au«wärtigr« Vertreter d«n Stand der Sach« dar-ulogen. aufgefunben. — Lin Meteorstein. Wie au» St. Ingbert in der Pkalz gemeldet wird, tst dort «In Meleorstctn niederg-gangen. Drei Aimenzeugen wollen den rotglühenden Körper nachts qegen 12 ilhr im NIod«rsti r» brobocht-t haben. Drr Stein steckte tief in der Erde. Sein Gewitzt wird auf 1 Zentner geschätzt. — SI« neue» Minenfeld im Finnischen Meerbusen. Nach firn- ländi'chen Blätlermeldungen ist in der Nähe von Hclsingfors 'm Finnischen Meerbusen «in bisher nicht bekannte» russische» Minensi d entdeckt worden. Di« Minen sind von Unterseoboten während Ft, W-ltkrieq-s drei Met«r unter der Wasserfläche auvgelegt worden U»d reißen sich setzt infolge Verrostung d«r Ankerketten lo,. — «in Fomilienschatz au« dem Mittelalter. Tin glücklich^ Sprinalchuk war ««, der zu Rotrbr» in Schweden einen Steindls Schneeberg, 14. März. In der letzten Generalversammlung hatten die anwesenden Mitglieder der Erzgebirgischen Bank einstimmig be schlossen, die bisherigen Papicrmarlgeschätvanirile auf einen Gold markanteil zusammenzulegen, auf welchen die Mitglieder die Ein zahlungen in Ratenzahlungen oder sofort in voller Höb« leisten können. Sobald auf den Pflichtanteil 190 Mark eingezahlt sind, ver gütet die Bank dem Mitglied den Restbetrag von 10 Mari zur vollen Auffüllung des ersten Anteils. Selbstverständlich können nach wie vor mehrere Anteile erworben werden. Es liegt Im Interesse der Mitglieder, die Beträge auf ihre Anteile nach bis Ende dieses Monats einzuzahlen, damit sie für da, ganze Jahr 1924 dividendenbercchttgt sind. Mitoliedergutbaben, die nachdem, spätestens aber bis 30. Juni, eingezahlt sind, erhalten die Hälfte der für da» Jahr 1924 aurz-twer- fondcn Dividende. Das Eintrittsgeld für neue Mitglieder biträgt 10 Mark. Ein Aufgeld für die einzelnen Anteile wird zunächst nicht erhoben. Wir verweisen noch auf das heutige Inserat. Kritisch« Lag« der Ruhrindusitte. Essen, 13. März. Die alliierte Regie hat die Verträge der Indu- kriellenverbändr nach einer Neuordnung der am 18. April ablnufen- oen Micumvtrträg« auf unverändert«, Grundlage ableh nend «rw!d«rt. In der Maschinenindustrie de» Ruhrgebiete» ist es infolge Ver weigerung de. Neun- bezw. Zehnstundentage» zu zahlreichen Aur- fchreltungeu gekommen. Der Parchimer Mord. LÄpzlg, 13. März. Vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze d«r Republik begann die Verhandlung wegen Morde» an dem land- wirtschastliclin Arbeiter Malter Kaöow gegen Rudolf Höß und Genossen. Für den Prozeß sind vier Tag« in Aussicht genommrn. Nach der Anklage spielten sich die Vorgänge folgendermaßen ab: Kadow hatte sich bei seinen Kameraden durch Auf ckneidereicn un beliebt gemacht; auch stand er Im Verdacht, kommunistischer Spitzel zu sein und Verbindung mit den Fianzosen zu haben. Er wurde auch rntlassen und aus der Partei ausgeschlossen. Auf Veranlassung Dor- mann» wurden die „Nobbacher" nach dem Luisenhof bei Parchim zusammeugerufen, um dort den Kadow ordentlich zu .verrollen". Kadow wurde dort betrunken gemacht. Dabei durchsuchte man seine Taschen und nahm ihm Papiere ab, di« Ihn angeblich als Spitzel ent- larvten. fiabel äußerte hierbei, es wäre am besten, wenn Kadow um die Eck« gebracht würde. Nach der Polizeistunde verließ man das Lokal in einem Wagen, um nach Neuhof zurückzufahren. Unter wegs schlugen Wiemcyer und Pfeiffer auf Kadow mit der Faust ein, ebenso, nachdem der Wagen auf eine Wiese gelenkt worden war, Höß, Zabel und Jurisch. Höß soll sich dabei eine» abgebro chenen jungen Baumes bedient haben. Infolge der Mißhandlungen brach Kadow mit einem Schädelbruch blutüberströmt zusammen. Hierauf wurde er in ein« Schonung geschleppt. Wiemeyer stürzte sich cuf ihn und Surckschnitt Ihm mit einem Taschenmesser die Halsschlag ader. Zabel und Höß feuerten Ibm an» nächster Nähe Ncvolvcrschüssc in den Sc'ädel. Trotzdem Höß Stillschweigen anbefohlen hatte, wurd« die Tat im Verein für landwirtschaftliche Berufsbildung sehr bald bekannt. Höß gab bei seiner Vernehmung zu, es habe allgemein bi« An- sicht geherrscht, daß Kadow, bei dem man ein Taschenbuch über seine kommunistisch« Sp'.tzeltütigkett gefunden hätte, verprügelt werden müßt«. Der Angeklagte Jurisch ist wegen Geisteskrankheit entmündigt. Dreimal hat er versucht, sich dar Leben zu nehmen. Im April 1923 wurde er durch die Deutschnationale Arbeitsvermittlung der Ziegelei Neuhof bei Parchim zugewiescn. Eingeschriebene» Mitglied der Frei heit,part«i war er nicht, rechnete sich aber dazu. Zur Tat sagte Iu- risch au», daß er angenommen habe, Kadow sollte wegen verschiede ner Diebstähle zur Rechenschaft gezogen werden. Don Verprügeln war zu Anfang noch nicht di« Nebe. Zabel Hobe aus dem Wagen, al» Kadow unruhig wurde, ihm mit dem Revolver bedroht. Höß hab« mit voller Wucht mit dem abgebrochenen Baumstamm zuge- schlagen. Er selbst hab« nickt geschlagtu. Im übrigen habe er 8en Eindruck, daß sämtliche Beteiligten zugeschlagen hätten. Als Kadow blutüberströmt zusammenbrach, habe er, um der Quälerei ein Ende zu mache», da Kadow nach seiner Ansicht nicht zu retten war, ihm g«. raten, sich den Gnadenschuß geben zu lassen. In einer Schonung habe er gesehen, wie si« jemand mit dem Messer auf Kadow stürzte, worauf die anderen sagten: „Nicht mit dem Messer!" Daraus sei Kadow er- schossen worden. Den ersten Schuß babe Zabel abgegeben, den zwei- ten Zenz. Höß sei auch zugegen gewesen. Leipzig, 18. März. Am Donnerstag vormittag wuvd« der Zeug« Kaufmann Masoll« vernommen, der ausdrücklich davor gewarnt ha-, ben will, Kadow zu verprügeln. Mr Kadow verschwunden war, will er geglaubt haben, daß «r In» Ruhrgebiet abgereist wäre, Der 22jährige Zeug« Mietzner mach'« besonder» für Zabel belastende Aussagen. Der Ehef der mecklenburgischen Landeskriminaipolizei, Wiggers, erklärt«, daß Zabel als Erster «in Geständnis abgelegt und auch die aderen dazu aufgefordert hätte. Au, den weiteren Anga ben de» Zeugen über die politisch« Seite de« Prozesse« wurde die Dculschvölkttche Freiheitspariei sehr n/Hentlich entlastet. Ile'er Kardow sagte der Zeug« au«, daß er an geheimen kommunistischen Funk ionärver'nmmlungen in Wismar und Lübeck teilgenommen und auch viele Nelsen gemacht Habs. Di« Annahm« der Angeklagten, daß Kadow kommunistischer Spitzel war, sei wahrscheinlich zutreffend. Sachverständiger Medizinalrat Dr. Preimbitter v' n Landesgesund- hettsamt in Schwerin gab sein Gutachten an Sand - es von ihm prä- parierten Schödel» Kokows ab. Er ze-gt außer zahlreichen kleineren Verletzungen und Brüchen zwei Ein- und Ausschüsse, außerdem ist das Stirnbein zertrümmert, und zwar durch stumpfe Gemailt. Auch der reckte Unterkiefer ist gebrochen. Ms weitere konkurrierend» Ta- desursache kommt der Halsschnitt in Betracht, der absolut tödlich war. Ebenso war jeder Schuß an sich tödlich. Diesem Gutachten folg'« eine Reihe werterer Sachverständigen-Gntachten nach deren Anhören sich da» Gericht auf Freitag früh v Uhr vertagt. B«m««, 13. März. Im Streik d«r Arbeit«! in d«n hiesigen Hilfen sind bisher keine Minderungen eingetreten. Dir Verhandlungen mit den Gewerkschaften und di« Entlöschung der Dampfer mit leicht verberblichen Waren sind ergebnislo» verlausen. Demzufolge wird morgen die technische Nothilfe zur Uebernahm« dieser Arbeit eingesetzt. In den Häfen ist e, bisher zu keinen Zwischenfällen gekommen. Pari», 13. März. Im Senat erklärte Ministerpräsident Poin- care, seit Beginn de» Jahre» sei vom Ausland h«r ein« heftig« Offensiv« grgrn di« französisch« Währung eb«nso au» politischen wie au, finanziellen Gründen ringeleitet worben. Man hab« geglaubt, damit die Räumung de» Ruhrgebiet» erzwingen za können. Glücklicherweise seien die Reserven der Spekulanten gegen Frankr«Ich nicht unerschöpsltch. Poincare ging dann aus die Ergeb nisse der Nuhrbesetzunq ein. Da, Jahr 1S23, das Jahr de» passiven Widerstandes, hatte eine Gesamteinnahm« von rS4ü Millionen bei einer Gesamtausgabe von S8S Millionen, allo einen Ueberschuß der Einnahmen von 887 Millionen. Für da» Jahr 1V24 rechnet man mit einem Ueb«rschuß von ungefähr S Milliarden Pcpierfranlen. — Gasexplosion. In dem Oppauer Werk der Basischen Anilin- und Sodafabriken ist ein Gasentwickler (Generator) explcüiert. Ein deutscher Gendarm, der dort als Schußposten stand, wurde veiwun- det. Die Sprengstücke wurden mehrere hundert Meter weit geschleu dert. De Ur-sack« der Explosion Ist unbekannt, doch dürste sie tarauj zurückzuführen sein, daß die Rotstandsarbeiter von den Dtreik-nden so rasch vertrieben wurden, daß sie keine Sichsrheltsmaßrwhmen mehr treffen konnten. Der Schaden ist sehr beträchtlich. — Don der Presse zermalmt. Del dem Hofbesitzer Meyer in Kis ten stürzte beim Dreschen eine Frau, die Darben hinabwarf, iu dis Presse und wurde vollständig zermalmt. — Schwerer Unfall auf einer Fischerslotte. Nach Meldungen aus Halifax ist einer Scehundfiscl^rflotte in der Nähe von St. John, ein scl;weres Unglück zugcstoßen. Durch die Explosion einer Kraft anlage wurden zwanzig Mann drr Besatzung de» Damvfcrs „Terra Rowa" Über Bord geschleudert. Viele von ihnen ertranken. — Das Selbstmörberpnar t« Kleiderschranke. In Pot-^am wuude von der Polizei ein« Wohnung erbrochen, weil sich Dirgo- ruch bemerkbar gemacht ha br. Man fand dl« Lech« der Wohnung«- n-habrrin und ihre» Geliebten, de» Gefreiten Richard Müller im Kleiderschranke. Sie hatten w«iß« Kleidung angelegt, den Saftank mit nassen Tückern abgedichtet und einen Dasscblauch In den Schrank hineingelcldrt. Au« h nterlassenen Briefen geht hervor, daß beid« au, Lebensüberdruß Selbstmord begangen haben. — Gesunken. Nach einer Meldung aus Nenyork Ist der Dampfer „San Diego" bei Kap Haiteras gesunken. Don der 3S Mann stinken Besatzung sind 20 Mann ertrunken. — 12 Tote bci einem Autounglück. Aus Neuyork wird gemeldet, daß ein Reiscnden-Automobil von einer Brücke In den Passaic-F'uß, nahe der Ortschaft gleichen Namens, gestürzt sei. 12 Personen er tranken. Beg'nn der N«!th»tag»wah'-n gefährlich und aee'-"'«t list. b!< An- , .. häiwer der P«r!«i zu verwirrrn. E, besteht bei führen" en Prrsön-" cbrn, «, wurden Sie mc-rschrn Särge Surckegestöbert und b«! dieser öffnet. j lichkeiten der Bärbel die Ueb-rzelyung, daß der Versieh erwacht, Delegenhett einer Leich« der Arm aurgerissen. Dann setzten sich die Dr«i Londoner Dankgruppen Haden gestern abend Im Dog« de,, werden wird, die S reber auszuschallen. Es Iss Scebalb nlcki cm, rcben Men'chen beim Schein einer Kerze zum Kartenspiel ni«'er, Kredit« der Bank von Frankreich bzw. d«r französiscl)«n Rogierung > geschlossen, daß d e Parleilettuna gegen di« führenden. B« sön'!ch- während eine Schnapsflasch« dl« Rund« machte. Einer dieser trm- rlg'u He^en wuvd« später betrunken »wischen den Gräbern lieg nd Aus di« Frag«, warum S«iß«r am L. November nach Berlin »«fahren sei, erwiderte Kahr, um im Auftrag« der Regierung In- wrmativnen «lnzuholen. Di« Brantwortunz ditser, der wetteren Fragen über bl« Art brr Jnfovmationrn und Ubrr da, Lcgebni, der Brisi S«tß«r, lehnt de, Z«ug« unter Berufung auf da» Dienst aeheimnt, ab. Den Kundgebungen dr» Bund«» „Bayern und Reich" stehe er völlig fern. Bezüglich drr Frag«, ob di« von Seiher au» Berlin mitgebrachten Mitteilungen den Anlaß dazu boten, daß Kahr am nächsten Tag« Ehrhardt kommen lieg, bemerkte Kahr, rr könne über diese Vorgänge nicht sprechen, da sie in keinem Zusammenhang Kehrn. Er sebst hab« ab«r Ehrhardt nicht kommen lassen, fonbern sei dazu veranlaßt worden. Rechtsanwalt Holl brhält sich vor, Ehchardt al» Zeug« v«r- n»hmen zu lassen. S» folgt nunmehr «ine Reih« von Fragen Eber dir Vorgänge im BürarrbrLukellrr, auch wer da» Wort „Komödie" zuerst gesprochen habe, dann wie sich die Ptflolenszene -getragen habe usw., von drnen der Vorsitzende konstatiert, daß Kahr si« schon sämtlich bk- antwort«» hab«. Er hab« nicht vor, w«lt«r« Fragen in dieser Richtung zuznlaffen. „Wit können doch den ganzen Prozeßstoff nicht noch ein mal wiederholen." Auf die Frage, ob Kahr bekannt sei, daß der Kampfbund niemals gegen Reichswehr und Landerpolizei vorgehe, bemerkte Kahr, sein Auftreten in der Novembernacht habe allerdings «in andtrm Gesicht gehabt. Zu einer Einigung durch eine Aussprache habe rr nach dem, was vorgegangen war im Dürgevbräukeller, keine Möglichkeit mehr gesehen. Kahr bestreitet entschieden, daß er bei der „Rütli-Szene" seine linke Hand noch aus di» Hand Hitler, gelegt habe. Dazu hab« kein Anlaß bestanden. Der Vorsitzende konstatiert, daß eine große Anzahl in der Un'er- suchung vernommener Zeugen diese WahrnelMung nicht bestätigten und von den bisher vernommenen Zeugen nur Ministerialdirektor Dr. v. Müller. Die Aeußerung zu Hitler: „Ich habe nie etwas gegen Sie gehabt," gibt der Zeuge zu. Es war die Antwort darauf, daß Hitler erklärte, er sei ihm (Kahr) gegenüber friedlich gesinnt. Zu ber Frage der Verteidigung wegen der Pistolendrohungen erklärt Kahr: Ich habe mich weder vor dieser noch vor anderen Pistolen gefürchtet. Al, darauf Rechlsanwalt Hemeter fragt, warum dann der Stacheldraht vor dem Rogierungsgübäude angebracht wurde, verwie, die» der Dorsitzend« mit den Worten, man müsse doch Z»ugenfragen in gehöriger Form stellen. E» entspann sich sodann eine sehr lange Debatte darüber, wie Kahr dazu kam, in seinem Aufruf Zitier Lhrenwortbruch vorzuwerfen. Kahr berief sich in dieser Dezichuna auf die MI t te i l u n g e n, bi, «r von Lossow und Seiher über deren Unterredung mit Hitler erhalten hatte. Hitler versicherte, «r habe bei der Besprechung mit Deißer später gesagt: Wenn Sie von Berlin zurückkehren und nicht, Defini- tive, erklären können, was geschehen soll, dann IHle ich mich von allen meinen Verpflichtungen frei. Hitler wird dabei und im fol genden so erregt und schreit in den Saal hinein, daß ihn der Vor- sitzrnde ersucht, in ruhigem Tone zu sprechen und sich zu mäßigen. Kahr erklärt wiederholt, daß er sich auf d!« Avußcrung Lossow» Und Seißers stützen müsse und nicht» zurücknehmen könne, worauf Hitler wiederholt mit erhobener Stimme ruft, «r Verzicht» auf jede Ehrenerklärung von feiten de, Herrn v. Kahr. , , , >, : Bnurmmg «macht Hab«, so hov» «r lhr kein« Bedeutung b«lael«gt, I Rotterdam, 18. Mklrz. Dl, .Time,' erfahren au, Washington, worauf Rechi,anwalt Götz entgogenhielt, ob sich Kahr keine Gedanken Saß Hugh» am Montag im Senatsausschutz di« schweb«nd«n Sach- < .... — v«rständigenberatung«n in Pari, kurz berührt habe. Hughes hab« aus «Ine Anfrage u. a. mitgeteilt, daß «r immer noch kein« Möglich- leit s«h«, sich in di« ruropäischrn Ang,l«g«nh«it«n rinzumisch«n, so lang« nicht btid, MSchtrgrupprn sich direkt oer- stiindigt H8tt«n. gegen Begebung von Eichschein«?, die «Ine Lauheit von drei Mv-' ketten der Arbeitsgemeinschaft sich zu schärfstem Vorgehen naten haben, aber dreimal auf wettere drei Monat« verlängert wer- — den können, ein«n Kredit von 8 Millionen Pfund Dkrl'ni einge- riiumt. Diy Verzinsung der englischen Banken beträgt VN Prozent pro Jahr. „Daily Nerv," schreiben vielsagend: Dieser neue Versuch soll nicht den Charakter haben, Frankreich von der Pflicht zu befreien, au» elgrner Kraft etwa, zu tun, um seine Finai zen zu «zeln. E*, , , , bleibt dt« Notwendigkeit bestehen, di« gesamt« Ruhrpolitik wird. Sollten uns von der Seite §ckwier>kotten auserleat we dm, »» revidierrn, und keine fflnanzhise anderer Länder kann Ist damit »u rechnen, daß wir zu wetteren Kons«qrrenz«n schreiten Frankreich davon befrei«». Die Unterstützung ist gegeben, um Frank- werden. «eich ein« Atempause zu geben, neue Maßnahmen durchausühren, und Da, Stresemannorgan „Die Zeit" scheibt kehr zuversichtlich, daß »» wttd die Hoffnung g«heat, daß Frankreich schließlich dir Un» " finnigkeit s«tn«r Offensive an der Ruhr erkennen mtrH>
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