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einem NuHruf fsir den verstorbenen Reichstasisabgeordneken Dr. Noe- sicke ein und behandelte hierauf eingehend die Lage der erzgMrgi- scheu Landwirtschaft. Dann »ahm Landtagsabgeordneter Pagen stecher das Wort, um zunächst darauf hinzuweisen, daß die Nie- senversammlung schon ein Beweis dafür sei, wie die Not der Zeit di« Landwirtschaft zusammenschweiße. Unter denselben Verhältnis sen, wie die erzgeblrgischeu Landwirte, hätten auch die Landwirt« in den niederen Teilen des Landes zu leiden. Im Landtage seien die Parteien der Linken ja noch im Besitze der Macht, der Kampf gegen die besondere Belastung der Landwirtschaft (Zugtier-, Gewerbe- und Grundsteuern) werde aber trotzdem unablässig geführt werden. Die Negierung beginne einzusehen, daß eine Aenderung unumgänglich sei und daß man schon jetzt bei Durchführung der steuerlichen Belastung Milde walten lasten müsse. Ein Eingriff in die Substanz werde ja auch die landwutschafllichcn Betriebe zum Stillstand bringen. Durch festes Zusammenhalten werde die Landwirtschaft auch künf tig in der Lage sein, sich zu erhalten. Den Hauptvortrag hatte Neichstagsabgeordneter Gutsbesitzer Hepp, Seelbach, übernommen. Das neue Jahr bringe auch neue Arbeit und neue Sorge für den Landwirt. Da sei zuerst die sogen. „Agrarkrise". Wie solle die Landwirtschaft in den nächsten Mo naten ihre Aufgabe, das Volk zu ernähren, erfüllen? Der wahre Bauer sei aber an Kämpfe gewöhnt, die er den Naturgewalten gegen über ständig zu bestehen habe, er werde auch der Agrarkrise ein un beugsames „Dennoch!" entgegensetzen. Hinter dem Ningcn um seine Existenz stehe der gewaltige Kampf eines Sechzigmillioncnvolkes um Dasein und Leben. Da wollen die Landwirte die Kerntruppe in der Schlachtf.ont sein. Vielen Volksgenossen fehle leider noch die Er kenntnis der Bedeutung, die der Landwirtschaft zukomme. Der jährliche Wert der landwirtschaftlichen Produktion belaufe sich auf 10 bis 11 Milliarden Goldmark. 17 Millionen Menschen leben un mittelbar und noch viele Millionen mittelbar von dem Betriebe der Landwirtschaft. Sie sei die Volisernährerin und -erhalten». Ohne Kreditgewährung werde die Landwirtschaft die jetzige Krise frei lich kaunr überwinden können. Sie müsse Kredite bis zur nächsten Ernte erhalten. Das sei keine Entlastung, sondern eine Vorausüc- lastung des neuen Ernteertcages. Auf dem Gebiete der Preis krise müsse eine wirklich freie Wirtschaft cinsetzen, auch mäste die Frachtpolitik der Reichsbahn eine Aenderung erfahrene Die Schaf fung der Ncntenmark sei eine Ler größten Leistungen, dis je ein zu- sammengebrochcnes Volk vollbracht habe. Die Ncntcnbank werde im Ausmaße von 75 Prozent von der Landwirtschaft gestützt. Sie werde dauernd erhalten werden können durch eine Balancierung des Etats und durch weitgehende Sparmaßnahmen. Was die Innenpolitik betreffe, so müßten wir ein Parla ment haben, das, losgelöst von der Parteipolitik, die Möglichkeit habe, sachliche Wirtschaftspolitik zu treiben. Unter allen Umständen müßten wir an eine Revision der Weimarer Verfassung horantrctcn. Das Jahr 1024 müsse ein Jahr der inneren Umgestaltung und des Aufbaues werden. Dis Hoffnung aiif eine Derfeiung der uns ent rissenen Gebietsteile dürfe uns nicht verlassen. In dem internen Teil der Versammlung gelangte die Iahres- rechnung des Verbandes zur Vorlegung, und im Anschluß daran wur den Aufsichtsrat und Geschäftsträger entlastet. * Der Landesverband Sachsen im Bunde deutscher Mietervcrelne .sielt in Pirna eine außerordentliche Tagung ab. Vertreten waren die 18 sächsischen Bezicksvcrbände, die zusammen 407 Vereine mit SS4 000 Mitgliedern umfassen. In der öffentlichen Kundgebung wandte sich der Dundesvorsitzcndc Herrmann-Dresden u. a. gegen mehrere Ausführungen auf der letzte» Hausbcsitzcrtagung in Chemnitz. Rechtsanwalt Groß-Dresden gab einen Ueberblick über Zweck und Inhalt des Volksbegehrens. Damit solle der Anfang gemacht werden zu einer neuen Wohn- und Bodenpolitik. Das erste Volksbegehren wolle, daß Belastungen von Grundstücken künftig nur noch vorzu- nehmen sind, wenn die Grundstücke verbessert oder erweitert werden. Das Volksbegehren verlange den Wohnungsnsubau und wende sich dagegen, daß eine Mietzinssteuer für allgemeine Finanzzwecke ver wendet werde. Das dickte Volksbegehren lautet: Keine Auswertung! Dann sprach noch Baumeister Seidler-Dresden über die 3. SteueMot- verordnung. Es wurden drei krnkMleyungen angenommen, Sle Vkn' Ausführungen der Redner entsprachen. * vberschlema, 11. März. In der Sitzung des Gemeinde rates am 28. Februar stand als erster Punkt das neue Ortsgrund- gesctz zur Beratung. Die bürgerliche Mehrheit erachtete hierbei als genügend, daß nur 1 Gemeinoeältester vorgesehen werd« (bis No vember 1918 war auch nur einer vorhanden, seitdem zwei); di« so zialdemokratische Minderheit aber verlangte zwei. Da ihr Verlangen abgelchnt wurde, verließ sie die Sitzung, um eine Beschlußfassung un- möglich zu machen. In der Sitzung vom 0. d. M. wurden die Bera tungen fortgesetzt. Um weiterer Verschleppung der übrigen Tages ordnung im Falle abermaliger Obstruktion vorzubeugen, wurde erst diese erledigt und zwar gegen den Willen der sozialdemokratischen Vertreter. Man nahm Kenntnis u. a. von der Verurteilung der Stadt Dresden in einer Armenklagsache, ergänzte den Schulausschuß durch Gemcindeverorüneten Friedrich (an Stelle des ausgeschiedencn N. Kager), lehnte das Verlangen der sozialdemokratischen Vertreter, dem Wohnungsnusschuß nur Vorschlagsrecht einzuräumen und die Beschlußfassung dem gesamten Kollegium zu überlasten, ab. Hinsicht lich der Spar- und Eiroknsse genehmigte manwerschiedene Vorschläge des Ausschusses und beschloß die Beschaffung einiger Büromöbel, so wie einer Wablkartei. Bei der nun folgenden weiteren Beratung des Ortsgrundgesetzes verließen die sozialdemokratischen Vertreter aber mals di« Sitzung. Zur Beschlußfassung war aber (nach einer oberbe- hördlicben Auskunft) nicht die Anwesenheit von zwei Dritteln der Mitglieder nötig, entsprechend der bis End« d. M. geltenden alten Landgemeindeordnung, sondern für diese Beratung gilt schon die neue Gemeindeordnung, nach welcher die Mehrheit genügt, dies sind acht Mitglieder. Diese waren anwesend und beschlossen das Orts- grundgcsetz und die Ge>Hiftsordnung nach den Entwürfen mit eini gen Aenderungen. Anschließend wurden durch Zuruf sieben gemischte Ausschüsse gebildet an Hand der von beiden Seiten einaereichten Wahlvorschläge, und fünf bedürftigen Konfirmanden Beihilfen aus Gemeindcmitteln bewilligt. * " Chemnitz. Auf der abschüssigen Straße Grüna-Reichenbrand stürzte ein Flaichcnbierwagen um und fiel auf den neben dem Gefährt Zergehenden 23iährigen Beifahrer. Er erlitt einen so schweren Schädel- brnck', daß er starb. Turnen» Sport un- Spiel. B. f. L. 07, Schneeberg. Morgen Mittwoch findet im Restaurant „Weißer Hirsch" e'ne Spielausschuß-Sitzung statt. Die KegelabtÄlung wolle sich gleich zeitig mit cinfrniden. Der Obmann. Am kommenden Sonnabend findet in der Lentralhalls Schnee berg eine Mvnatsversammlung statt. Ilm zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Der Vorstand: Oechsncr. Schneeberg!, 11. März. Der Koalevverband Schneeberg u. Umg. hielt vorige Woche im Saale des Keglerheims ein Frühjahrsver- gnügen ab, bei dem er die Pre'sverteilunq gelegentlich des vor eini gen Tagen stattgefundenen Gruppenwettkogelns und des KlubwÄt- keoclns vornahm. Die Preis« bestanden für die ersten S>o«r in Münzen bez-w. Urkunde und Schweinefleisch, für die übrigen Sieger in Fleisch, Schinken und Wurstwaren. Drehmarkl in Aue am lg. Mär, 1924. Amtliche Prclsnotlcrnngen: G.-M. lür l Psd. Ocb'en. voliflei'chlge, ausgemäftele. höchsten Schlachlwerles. bis zu 6 Jahren — OckVen. iunoe, ilessch ge, nicht ausgemassei» . . - » — Oclsten, mässig genäkrle junge u. gut genährle altere . . — Ochse», gering genährte 0,25 Dutien, voltflessckrge, ausgemä'leke, höchsten Schlachlwerles 0,46 Bulis», vollfleischige, iüngere 0,32 Bulle», mäßig genährte — u. srrme, vvuipkiiunu«, Mkdgekninwi« .n ausu buchsten Schlachlwerles 0,48 Kalben und Kühe, vollständig ausgrmäftele Kilbe höchsten Schlachlwerles bis zu 7 Jahren 0,42 Kalben u. Kilbe, ältere, ausgemäslele Kilbe u. gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 0,32 Kalben und Kühe, gulgenährle Kühe und mäßig genährle Kalben 0.30 älber. Doppellender ........ 0,70 'ä'ker. belle Malt- und Saugkälber — Kälber, geringere — Sa me. Mastlämmer u. jüngere Masthannnel . . . 0.80 Schat«. ältere Masthammel 0.50 Schaf», wenig genährle Kammel 0,40 -chweine, volllleisch. der feineren Rasse u. deren Kreuzungen im Sliter bis zu 1'/« Jahr 0,75 etlsckwelne 0,80 fleischige 070 gering entwickelte 0.65 Aeiriei «Schweine —- Geschäftsgang mlllel. b«r Zwickauer Schlachlviehmarkt Pfund. e i Kalben und Kühe. 0,20-026 0.18-0.50 0.44-048 0.34-0 40 0.25-0,30 0,48-0,50 0,48-0.48 0.40-0.44 0.32-0.38 8. mäh. gcnährte jüngere, gut genährte ältere 4. gcrmz genährte 0.65-0.70 0.55-0,60 0,40-0.50 0.60-0.65 0,50-0 55 0.40-0,45 0,46 0,40-0.44 032-0.38 0.22-0.28 am 10. Mär, 1924. Alle Preise verstehen sich in Soldmark für ein 2 3. 4 4. gut genährte Kühe und mäßig gen. Kalben . . . . 5. mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 6. Gering genährtes Jungvieh im Alter'von drei Man. bis zu einem Jahre Kälber. l. Doppellender 2. beste Mass, und Saugkälber 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber . 4. geringe Kälber, Schafe. 1. Mastlämmer.und'jüngere Masthammel . . . » . 2. ältere Masthiimme. 3. maß. genähttc Hammel und Schafe (Merzsch.) . . . Schweine. t. vollfleischige'der feineren Nassen und deren Kreuzun- gen un Alter bis 1)4 Jahr S. Fetlschweine ...... 3. fleischige 4. gering entwickelte 5. Sauen und Eber 8. Holländer Schweine 7. Ausgesuchte Stücke 1. 2. vollfl.. ausgem. Kalben höchst. Echlachtw roll'lepchige ausgemüstete Kühe höchsten Schlacht«. b s zu 7 Jahren 3 ältere auegcmSstcte Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kolben 0,72-0.74 0.00-0.75 0,66-0,70 0,55-0 60 0,60-0,70 über Notiz. Obige Preise sind Marktpreise. Die Stallpreise sind nach den Richtlinien ' Landcspreisprnsungsslelle sür Nikder 2V Prozent, für Kälber und Schafe 18 Prozent und für Schweine 16 Prozent niedriger. Ochsen. rollsteiich. ausgem. höchster. Schlachtwerles bis zu Jahren jung- 'ieisch., nicht ausgem. Slt. ausgem. ...» mäßig genährte äuge, gut genährte ältere . . . gering genährte jeden Alters , Bullen. rollkleilchige, ausgem. höchst. Schlachtwert.... roUKe'.schige jüngere bei hohep Löhnen gejucht. Ernst Matthes» Spitzen- und Decden-Fabrik. Schneeberg, Poslplay 217,18 sür leichte Beschönigung. Ebert L Kopp, Löhnitz, unterer Bahnhof. auch lernende, sowie Me lWt WWn Arbeiterinnen sofort gesucht. Oftermöbchen stellen ein A!um!nl«mfabrik Frenzel L Sachs, Arusladlel, Wir suchen noch einige kstr meinen L-pse«onsn-N«u»N>tt rücke ick ein iUnNsrNsvs* IViLNeNen, Eicke» im Kocken «ckon etvr» kesckeick veiö, tllr 1. ^piil 1924 ocier suck sokort. VorrimteHen bei krau Kmms Lgor- mann, 8ck«mrrsnberx, IZahnkokzlrake. MM-»MU Nrml-LeUW ä. O. sucht rum iiustisgsn 6. „krrgsb. Volkrirounti" gesuettt. 2u meicksn bei üäolk sioläkslm, Serniderk. IVSolorrsü o. u. 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