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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192401209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240120
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-20
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.01.1924
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KWUMMWeM 77. Iahrg« Sonntag, -en 20. Januar 1924 Nr. 17 Ls werden außerdem veröffenllicht: Die Deßanntmochuygen der Stodlröte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. v« ^e»»»'r,Uch« «»mir«»»- «yckul»! I-«a» «u «»»na»»» d« To«« >u>» e°—. IM» 8««-,«». v« Pr«t» s»r dk »4 mm b»u» L»Ion»I-«»z»Iem>»a» I» ümUblaUIxzlrt Ist So <g-nl>III«nanzetg«n »nd S»«I»»g<such« Dedürftl,«r 15), au-würl» »5, für dl« ov mm br«u« P»IU- Retlamez«!!« »0, auswürt, 100, sür LI« S0 mm »r«tl« aalt. LolmuizNl« 55, ooiwLrt» 05 Sow»s«l»N» -p-stsch«^»,»«» > 0««,,», «r. IM». Oem«Ind«-airo-ao»t» i d a«, Srzg«L. «r. ?6. 0«»»>»s«»aft,stall« l, Na«. LSßnch, Schon»«, «» Schnarrend»,. Verlag L. M. Gürtner, Ane, Srzgeb. Entsprach«, »a «, SStnt, (Aml 4lu«) 4«, 0»«<«»«r, 1«, Schwarrenb«, »». Drahtanschrift, Dolwsrmnd Aue»r»,»dt«^. - enthaltend die amMcheu «ekam,r»,ch«ngen der Amtshauotmannschaft ond der * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Löbnitz, Neustädlel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. 2ln»«t^»^I>niah»« gu »I» am «astaM« «l<d<Ia»d« Nlanmer dl» vonnLa« » Uhr «» dm Laurla^chrst». stistm. alia««äichr ft« dl« «-sti-»»« d<» «a^la« am rm,«stdrl,d«»m Lv Inwi« « d«stlai»i«r SWI» wird >MI ,«,«»«», «ich nicht filr dl« RtchltawU dir darch 8««»- sprech« ausg«,et«»»n An,«>,«,. — gürRütg. unverlangt »tosesandter Schrtstswä« übrinimmt dl« Schrtstlettun» tetn« viKMtwarlvo«. — Ualnbnchtw,«» dm ch«sch»ft»- Amtliche Anzeigen. Auf Blatt 454 d«s Handelsregisters, Wäsche-Industrie-AMengefeN- schäft in Schneebera betr., ist heut« eingetragen worden, daß die Prokura b« Kaufmanns Luitpold Gunther erloschen ist. Amtsgericht Schneeberg, den 18. Januar 1924. In da« Süterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß die Ber- waltung und Nutznießung des Fabrikanten Victor Oskar Kunzmann in Lauter an dem Vermögen seiner Ehefrau Anna Margarete geb. Ittner, daselbst durch Ehevertrag vom 14. Januar 1924 ausgeschlossen worden ist. ' Amtsgericht Schwarzenberg, den 16. Januar 1924. M»«» Feuerlöschwesen. Für di« Zett bis 81. Dezember 1926 AUk. haben wir Herrn Baurat Otto -affe als Branddirektor in Pflicht genommen. Das Amt als stellv. Branddirektor verwaltet Herr Stadtamtmann Alfred Ficker. Aue, den 17. Januar 1924. Der Rat der Stadt. Schwarzenberg. ist das Ergebnis der Siadtverordneteuwahl wie folgt festgestellt und be- kannt gegeben worden: Abgegeben wurden insgesamt S367 gültige Stim- uien und 22 ungültige Stimmen. Hiervon entfallen auf Wahlvorschlaa 1 (Soz.-Dem-.Partei) 646 Stimmen; Wahlvorschlog 2 (Kommunistische Werktätige ) 1924 Stimmen; Wahlvorschlog S (Wirtschaft!. Bereinigung für Handel, Handwerk, Gewerbe und Hausbesitzer) 856 Stimmen; Wahlvor- schlag 4 (Werktätige Arbeiter, Angestellte, Beamte) 687 Stimmen; Wahl vorschlag 5 (Bereinigte Bürgerliste) 644 Stimmen; Wahlvorschlag 6 (Neu« welter Liste) 410 Stimmen; Wahlvorschlag 7 (Wildenauer Liste) 260 Stim- men. Nach der auf Grund von 88 26 Abs. 2 und 27 der Gemeinde- Wahlordnung vorgenommenen Berechnung entfall«» auf Wahlvorschlag 1 drei Eitze, Wahlvorschlag 2 zehn Sitze, Wahlvorschlog 3 vier Sitze, Wahl vorschlag 4 vier Sitze, Wahlvorschlag 5 drei Sitze, Wahlvorschlog 6 zwei Sitze, Wahlvorschlag 7 ein Sitz. Gewählt sind vom Wahlvorschlag 1: Kaufmann Oskar Riedel, Schlosser Albert Ryter, Stadtsekretär Kurt Ienk; vom Waylvorschlag 2: Maler MIly Krause, Vorarbeiter Oskar Schieck, Klempner Willy Max Pinkes, Mechaniker Paul Emil Georgi, Hausfrau Frieda Marta Rennau, Klempner Ernst Berger, Stanzer Paul Lauckner, Aufträger Rudolf Johannes Baum, Zuschneider Joseph Grund, kaufm. Angestellter Willy Kurt Irmisch; von, Dahlvorschlag 3: Gastwirt Fran, Fischer, Schmi«deobermeister Albert Just, Kupfevschmiedemeister Otto Burkhardt, Kaufmann Arno Paul; vom Wahlvorschlag 4: kaufm. Angestellter Alfred Lessig, Lehrer Iohannes KiLing, Werkmeister Edmund Liebers, Handlungsgehilfe Kurt Zwicker; vom Wahlvorschlag 5: Schul- direktor Kurt Werner, Kaufmann Moritz Hellig, Architekt Arthur Rauch, fuß; vom Wahlvorschlag 6: Prokurist August Herrmann, Schneidermeister Paul Grimm; vom Wahlvorschlog 7: Fabrikbesitzer Moritz Pilz. Schwarzenberg, den 15. Januar 1924. Bürgermeister Dr. Rietzsch, Wahlleiter. MmIMnW. 8MM« SiMmUmier. Freitag, den 25. Januar 1924, vor«. 11 Uhr, i« Ratskeller Srünhain. 439 Stämme, w., 16-29 cm Mitten st.; in Abt. 22, 23, 67, 115, 127; ea. 4666 Klötze, w., 7—41 cm Oberst, in Abt. 12, 13, 22, 23, 27, 38, 51, 52, 115, 122, 127, 132, 138, 174; 253 Derbstangen, w., 8—15 cm Unterst., In Abt. 119, 138, 156; ca. 4666 Reisstangen, w., 2—7 cm Unterst., in Abt. 114, 119, 138, 142, 144, 146, 166, 174, 175. Forstrevierverwaltung Grünhai«. Forstrentamt Schwarzenberg. Umschwung? England hat die Entsendung ein« amtlichen Kontrolleurs in die won den Franzosen besetzt« Pfalz durchgesetzt. Dieser, Herr iCliv e, brachte den Mut auf, sich zunächst bei den Pfälzern selbst »zu informieren und dann erst bei den französischen Zwingherren vor- zusprechen. Das hätte sich Frankreich noch vor drei Monaten nicht gefallen lassen. "Es hat also den Anschein, als ob eine Art Um schwung in dem Verhältnis der beiden Ententegenossen, von denen Englang bisher immer der Unterdrückte war, stattgefunden Hötte. Auch di« Töne, die im Anschluß an die Thronrede aus dem Unterhaus her ausklingen, sind schärfer als sie bisher waren. Der alte Sünder Lloyd George, der einst in Versailles dem Marschall Foch die Entmannung Deutschlands abtrotzte, hat umgelernt. Er bedauert wohl jetzt den größten Fehler seiner fehlerreichen Politik, die das für England so notwendige Gleichgewicht aus dem Kontinent zerstörte. Wenn er, der als Ministerpräsident Jahr« hindurch Ohrfeigen von Frankreich einsteckte, diesem jetzt mit Bezug auf die Pfalzfrage »schändlichen Bruch des Versailler Vertrags" vor warf, so ist das ein Zeichen der Meinungsanderung in der liberalen Partei, deren Führer der Mann aus Wales ist, und die seit den Wahlen wieder erhöhten Einfluß aus die englische Politik hat. Der Vorsitzende des ersten Sachverständigenausschuffes der Re- parationskommission, der amerikanische General Dawes, hat, wie der „E. V." mitteilte, einen bisher unerhörten Ton angeschlagen, der sich in der Hauptsache gegen Frankreichs starrköpfige Politiker richtete. Man hat bisher nichts davon gehört, daß der sonst so empfindliche Herr Poincare darauf reagiert hätte. Er scheint die Grobheiten Da wes' eingesteckt zu haben. Auch hier offenbart sich, daß die Stellung Frankreichs nicht mehr so stark ist, wie sie es bisher war. Und das alles trotz des militärischen Bündnisses mit dem südlichen Nachbarn Deutschlands und dem Entgegenkommen, das Sowjetrußlanü neuer dings dem französischen Liebeswerben zeigt. Das Geheimnis dieser französischen Zurückhaltung liegt wohl in dem Franken stürz. Der Regierung an sich könnte er nicht un willkommen sein, denn sie wird durch die Inflation, wie es in an- deren Ländern auch der Fall war, ihre innere Schuld und, soweit die äußere aus Franken lautete, auch diese los. Aber der französische Rentner, der Arbeiter und Bauer, kurz, die Wähler, dürsten den sinkenden Franken mit anderen Augen betrachten. Und deshalb hat Herr Poincare andere, schwerere Sorgen, als er sie bisher hatte. Er muß mit den Wählern rechnen, die früher mit seiner Politik des „Deutschland zahlt alles" so zufrieden waren. Denn das sieht auch der dümmste französische „Pisang" ein, daß Deutschland seine Inflationsverlust« nicht auch noch tragen, kann. Amerika und England nehmen diese Zwangslage ihres Freundes, gegen welche weder Tanks noch Flugzeuggeschwader noch Untersee boot« helfen, natürlich wahr. Sie trumpfen auf, um möglichst viel davon zu profitieren, d. h. für sich zu profitieren. An Deutschland denken Washington und London nur insoweit, als eine kleine Besse rung seiner Lage zugleich ein« große Besserung der übrigen ein bringt. Wenn es gut geht, sind wir also nur mittellose — und dann auch noch bescheidene — Nutznießer eines eventuellen Umschwungs zu Ungunsten Frankreichs. Was wir ja nicht vergessen sollten! Allgemeine Ablehnung -es Separatismus. London, 18. Januar. Der Sonderberichterstatter des „Daily Te legraph" meldet seinem Blast, Generalkonsul Clive habe ihm ge stern mstgeteilt, daß seine Untersuchung der Lage in der Pfalz heute zu Ende gehe und er sich dann nach Koblenz begeben werde, um Lord Kilmonrock zu berichten. Er hoffe, am Sonntag nach München zurllckkehren zu können. In Germersheim und Landau habe Elive vorgestern nicht weniger als 37 Reden angehört, auch in Neustadt und Kaiserslautern sei er über die Lage ausführlich unterrichtet worden, lieber seine Untersuchungen könne gesagt werde», daß sie die allge meine Ablehnung der sogenannten autonomen Re gierung ergeben haben. Die Geistlichkeit, die Industriellen, die Landbesitzer und die Bevölkerung hätten nicht gezögert, darüber sich frei vor ihm auszusprechen. Gleichzeitig aber habe der britische Ge neralkonsul bemerkt, daß es unzufriedene Elemente in der Pfalz, mbe. Eine Lage sei dort entstanden, die nicht fortdanern tönnc. Es sei jedoch nicht seine Sache, Anempfehlungen zu machen, sondern nur die Tatsachen, die er festaostellt habe, zu unterbreiten. sein Bericht werde sehr umfangreich sein. Er habe sich nicht nur i selbst Notizen gemacht, auch seine Sekretäre hätten eifrigst di« Erklä-1 vungen niedergeschrieben, welche von Männern und Frauen aus allen Dolksteilen in der Pfalz abgegeben worden seien. Das Hauptergeb nis sei, soweit man sehen könne, daß die sogenannte Autvnomieregie- rung nicht darauf hoffen könne, fortzudaueru. Landau, 18. Januar. Bei der gestrigen Unterredung der pfälzi- schen Stödtevertreter in Speyer mit dem englischen Generalkonsul > Clive waren die Städte Landau, Frankenthal, Edenkoben, Lamprecht, l Neustadt, Zweibrücken und Pirmasens, sowie die 6 Waldgemeinüen des Ehnsteiner Tales, sowie Ludwigshafen vertreten. Der Vertreter von Haseloch sprach zugleich im Namen von 600 pfälzischen Landgemein- , den als Vorsitzender ihrer Organisationen. Auf eine Frage Clives , erklärte er sich bereit, gegen stetes Geleit und freie Zulassung in Be- zirksversammlungen in 2 bis 3 Tagen eine schriftliche Ermiich- i tigung dieser Gemeind« zu seinen Ausführungen zu schaffen. > Der Vertreter der Stadt Ludwigshafen verlangte für eine». Tag Rede- und Pressefreiheit, damit in Bürgerversammlungcn zur Frage der Autonomie Stellung genomrmen werden könnte. Wenn di« autonome Regierung dann auch nur eine Stimme mehr erhalten würde als ihre Gegner, so sei er bereit, diese anzuerkennen. I Kaiserslautern, 18. Januar. Generalkonsul Clive ist im wei teren Verlauf seiner Instrmationsreise gestern abend hier eingetvof- fen. Der britische Generalkonsul wurde^»nter^Llackengelä uL. von einer ungeheuren Menschenmenge begrüßt und empfing noch ge stern abend die Vertreter der Städte Zweibrücken. Pirmasens und Umgebung, sowie Vertreter der Gerichtsbehörden. Die Vertreter von Kaiserslautern und die der umliegenden Orte waren heute vormittag zu Clive geladen. Neustadt, 18. Januar. Im Stadthaussaal, wo sich Vertreter der Stadt Neustadt, der politischen Parteien usw. versam melt hatten, erklärte Bürgermeister Forthuber in Gegenwart von Clive, der Stadtrat und die Bevölkerung von Neustadt hätten ihn beauftragt, zu sagen, daß die Stadt mit ganz geringen Ausnah- men die autonome Regierung abgelehnt habe. Der Vorsitzende des Kreistages erklärte, nach der ablehnenden Haltung des Kreis- - taoes vom 24. Oktober könne seine Stellungnahme zur separatistischen Bewegung jetzt und in Zukunft keine andere sein. Der Vertreter des Verbandes der pfälzischen Industriellen erklärte, sämt liche namhaften Firmen lehnten die Autonomieherrschaft ab. Auf die Frage Clives, woher die Separatisten ihre Beamten bezahlen könn- , ten, erklärte der Sprecher des Verbandes der Industriellen: Wir sind , der Ansicht, daß die Autonomisten durch Kreise unterstützt werden, die nicht in der Pfalz zu suchen sind. Der Sprecher des Be- iamtenbundes für di« Pfalz erhob für die 15 000 dem bayerischen ! Beamtenbund angeschlossenen Beamten feierlichen Einspruch gegen die Autonomistenherrschaft. Diesem Protest schlossen sich noch einige Vertreter anderer Organisationen an. Parks, 18. Januar. „Oeuvre" schreibt zu der Untersuchung des britischen Generalkonsuls: Es gäbe nur eine Stimme in der Pfalz, katholische und protestantische Geistliche, Gemeindeboamte, Indu striell«, Arbeiter und Gewerkschaften'alle hätten erklärt, daß die Se paratisten in der Pfalz niemals hätten Fuß fassen und in Speyer und Landau niemals einen Deportismus hätten walten lassen können, wenn sie nicht von General üe Metz und seinen Untergebenen unter- stützt worden wären. Die Arbeiterorganisationen, die früher in ihrer politischen Auffassung uneinig gewesen wären, bekundeten heute in der i Stellungnahme gegey die separatistische Bewegung ihre einstimmige i Ansicht. Die Vertreter Frankreichs, die sich mif höheren Befehl dem englischen Konsul an die Fersen geheftet hätten und nun als stumme Zeugen die Proteste mit anhören müßten, gegen die man im Namen des Rechts nichts einwenden könne, seien zu be dauern. Deutsche Kohlenkredkte in England. London, 18. Januar. Wie gemeldet wird, erklärte Sir John Kindley von der Mario-Export- und Handelsgesellschaft in einer Unterredung, dis Abmachungen zur Gewährung von Krediter leichterungen an gewisse große deutsche Kohlenankäu fer seien bereits vollendet. Der Kredit werd« in Höhe von 750 000 Pfund Sterling für den Ankauf durch di« deutschen Staatseisenbahnen während der nächsten 3 oder 4 Monate, etwa 4- bis 500 000 Tonnen Kohlen, gewährt werden. Kindley sagte, an seine Gesellschaft werde bezüglich dieses deutschen Eisessbahnkontraktes herangetreten werden. Andererseits liege « im Interesse Englands, den Handel zu erhalten. Der Kredit beziehe sich nur auf die deutschen Reich seifen- bahnen. Die Garantien seien erster Klasse und schlössen nicht nur die führenden deutschen Banken, sondern auch die besten indu striellen Häuser ein. Auf englischer Seite umfasse die Gruppe, die den Kredit vorstreckt« und unter der Leitung von Henry Schröter u. Co. stehe, die Mehrzahl der hauptsächlichsten Banken und Handels häuser von England. Dr. Schacht »ach Paris abgereist. Berlin, 1v. Ian. Reichsbankpräsiöent Dr. Schacht ist am ! Donnerstagabend nachParisabgereist. In seiner Begleitung ! befand sich Staatssekretär a. D. Borgmann. Loslösung der Post ms de« Reichshanshalt. Berlin, 18. Ian. Ein Postfinanzgesetz ist in Vorbereitung und soll dem Reichstag gleich nach seinem Wiederzusammentritt vorge legt werden. Es bezweckt die Schaffung einer finanziellen und ge schäftlichen Selbständigkeit der Reichspostverwal tung, d. h. ihre Loslösung vom allgemeinen Reichs haushalt. In Verbindung mit dieser neuen gesetzlichen Regelung stehen die Verhandlungen, die der Reichspostminister Hvefle mit den bayrischen und Württembergischen Regierungen geführt hat. Wäh rend bezüglich der Post eine grundsätzliche Einigung zwischen der Reichspostverwaltung und den beiden Ländern hat erzielt werde» können, ist es der Rcichsvcrkehrsverwaltung nicht gelungen, sich mit Bayern zu verständigen, LaBayernander Forderung nach Rück erstattung der bayrischen Eisenbahnen nach wie vor festhält. Di« deutsche HmtdelsbilanK. BerttK»-«48. IanUar. SeganiMs^Rschen SM1 von französischer Seite aus der deutschen Handelsstatistik gezogen worden sind, wies Reichswirtschaftsminister Hamm in einer Unterredung mit einem Vertreter des WDB. darauf hin, Laß im Durchschnitt d« Jahres 1S23 eine Passivität der Handelsbilanz vorliegt, die im gan zen auf einige hundert Milliarden Goldmark sich belaufen dürfte. Erst seit Oktober hab« sich die Handelsbilanz aktiv oder doch sehr viel we niger passiv gestaltet, als vorher. Diese Erscheinung hänge mit -er scharfen Kreditbeschränkung, sowie mit den harten Sparmaßnahmen zusammen, durch welche in der gesamten Wirtschaft di« Einfuhr ge drosselt und die Ausfuhr begünstigt worden sei. Auch sei gerade im Oktober und November die Derbvauchskrisis in der Einschränkung der Lebenshaltung bereits deutlich zum Ausdruck gekommen. Die Ak tivität der Handelsbilanz könne zunächst nicht als Regelerschrinung betrachtet werden. Auch sei es völlig irrtümlich, wann die Aktivität der Handelsbilanz als ein Beweis dafür angesehen wird, daß die deutsche Wirtschaft glänzend sei. Die deutsche Wirtschaft lebe viel mehr, wie die Hohe Ziffer der Arbeitslosen und das Massenelend zei gen, in höchstem Maße unter Schwierigkeiten. Unparteiischer Beamtenabbau. ° Berlin, 18. Ian. Der Reichsbund der höheren Beamten nahm in einer Vorstandsfitzung zur Frage des Beamten ab bau es er neut Stellung. Ohne die Notwendigkeit einer Einschränkung der Staatsausgaben irgendwie zu verkennen, wendet sich der Reichsbund scharf gegen die bisherige Handhabung des Abbaues, die zum größten Teil nicht zur Erzielung von Ersparnissen, sondern der Besei tigung nichtparteigängerischer Beamten diene. Für wichtig wurde namentlich die Einrichtung einer unparteiischen Stelle unter dem Vorsitz eines Richters gehalten, damit den von dem Beamtenabbau betroffenen Beamten Gelegenheit zur Beseiti gung überstürzter oder ungerechter Maßnahmen gegeben ist. Der Streik tm Weste«. Düsseldorf. 18. Ian. Dem deutschen Gswerkschaftsbund wird aus dem rheinisch-westfälischen Industricbezirk aeschrieben: Der für Rhein- land und Westfalen vroklamierte General st reik in aarmckt zur Lntwickluna aekommen. Im acsamten rheinisch-westfälischen Indu striebezirk streiken höchstens 5 Prozent der acsamten Mctallarbeiter- scbaft. von einem Generalstreik kann allo keine Rede sein. Nur in Düsseldorf und Benrath wird die Arbeitsverwemeruna forta«setzt. Elberfeld, 18. Zan. In Remscheid und Velberk haben alle Arbeiter die Arbeit wieder ausgenommen. In Solingen haben die Transportarbeiter eine Beteiligung am Streik rundweg abgelehnt. In Vohwinkel ist die Arbeit in einigen Betrieben niedergelegt worden. » Dle Besatzungspest. Essen, 18. Januar. Di« Besatzungsbehörde hat jetzt weiter« 300 Wohnungen für Offiziere und Beamte verlangt. Die in Detvacht kommenden Familien der Besatzungsangehörigen werden vom 20. Januar ab eintreffen. Die Unterbringung muß innerhalb eines Monats beendet sein. Skandalöse Zustände bei der Regiebahn. Berlin» 18. Zan. lieber die skandalösen Zustände bei der Re ff i e b a h n wird dem „Tag" aus dem Ruhrgebiet geschrieben: Infolge der geringen Bezahlung ist die Notlage bei den kinderreichen E i - fenbahnern geradezu furchtbar. Bitten bei den französischen Amtsstcllen, weitere Vorschüsse zu gewähren, werden abgelehnt. D«r Chef erklärt kategorisch: „Wir haben kein Geld. Ihr mußt warten!" Di«le Eisenbahner haben sich an die Gemeindeverwaltungen um Un terstützungen wenden müssen, um wenigsten« für ihre Kinder und Frauen die nötigen Mittel Mr Brot zu erhalten. Achtung! Französische Ware«! Lodwig «Hafen, 18. Januar. Don der französischen BesatzuagDhe- hörd« E Deluchsteller» «» DerkehraartanLni» Dv Kvaft-
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