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spätestens bis 7 Februar. Bei Kranzniederlegungen an ande ren Tagen muh ein Aufschlag gezahlt werden. Für Nichtmit glieder wird für die Unkosten noch eine Reichsmark berechnet. Richard Wagner-Feiern in den sächsischen Schulen. Das sächsische Volksbildungsministerium hat verfügt, daß in sämt lichen Schulen Sachsens am 13. Februar, dem 50jährigen Todestage Richard Wagners, der nationalen und musikalischen Bedeutung Richard Wagners gedacht wird. Verband kausm, Berusskrankenkassen sV.l.B.) Vor kurzem fand in Leipzig eine auhewrdentliche Hauptversammlung des Verbandes kaufmännischer Berufskrankenkassen (V.k.B.) statt, in der einstimmig eine neue Satzung beschlossen wurde. Der Verband hat seinen Sih von Hamburg nach Berlin verlegt. Ihm gehören nach dem Ausscheiden vorwiegend kleinerer Kassen nunmehr 13 Ersahkasicn mit über 925 000 Stammver- ficherten und nahezu einer halben Million Familienversicherten an. Damit bleibt der Verband kaufmännischer Berufskranken- kässen die größte und maßgebende Organisation von Ange stelltenkrankenkassen. Der Verbandsvvrsihende, Hans Kottler, Berlin, gab in seiner Eröffnungsrede einen Ueberblick über die Entwicklung seit der letzten Hauptversammlung, warnte vor einer Zersplitterung des Ersatzkrankenwesens und wies auf die Notwendigkeit hin, die gemeinsamen Aufgaben der Ersatzkassen zu fördern. Der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes, Dr. Semmler, Berlin, sprach sodann über die geistigen und psychologischen Grundlagen des V.k.B.-Ver tragswesens. Besonders wurde der neu abgeschlossene Aerzte- vertrag behandelt. Schon die bisherigen Vertragsbeziehungen waren von gegenseitigem Vertrauen getragen. Die Neugestal tung des Vertrages ab 1. Januar 1933 hat der Aerzteschaft nunmehr die volle Freiheit der Selbstverwaltung im ärztlichen Dienst gegeben. Sowohl die Aerzte wie auch die Mitglieder der dem V.k.B. angeschlossenen Angestelltenkrankenkassen wer den diesen bedeutsamen Fortschritt begrüßen. Helbigsdorf. Die in Nr. 29 gebrachte Notiz, daß Re vierförster Stamm in Steinbach elf Füchse fing, läßt auch viele Helbigsdorfer Besitzer aufatmen. Waren doch die Füchse seit einigen Jahren höchst frech geworden, und die Geflügel bestände litten ungeheuer. Frau Mühlenbesitzer D. sah sich eines Tages in ihrem Hofe unmittelbar vor der Stalltür einem alten Fuchs am Hellen Tage gegenüber. Als sie ihn wegjagen wollte, zeigte er ihr knurrend die Zähne. Auch sonst sind hier mehrfach Füchse in Schuppen betroffen worden. Im mer konnte man diese Plagegeister zwischen Helbigsdorf-Stein bacher Jagdgebiet wechseln sehen und das Wundersame war und blieb, daß die Helbigsdorfer Revierverwaltung starr be hauptete, daß keine Füchse da seien. Auch viele Helbigsdvr- fer sind Herrn Revierförster Stamm recht dankbar . Blankenstein. Bürgermeisterwahl. Da gegen die Wahl des Wirtschaftsbesitzers Rüger zum Bürgermeister Re kurs eingelegt worden ist, so bestätigte ihn die Amtshaupt mannschaft vorerst nicht, sondern verfügte, daß der bisherige Bürgermeister Lehmann die Geschäfte bis auf weiteres noch führt. Der Bezirksausschuß als Berufsinstanz wird zu prüfen haben, ob ein Bürgerbegehren für Auflösung des Gemeinde parlaments gültig ist, wenn die Unterschriften zu diesem schon gesammelt worden waren, noch ehe das eben erst neugewählte Parlament ein einziges Mal getagt hatte. Die Blankcnsteiner Verhältnisse stellen ganz sicher ein Unikum kn der sächsischen Verwaltungisgeschichte dar, weil die Voraussetzungen für ein Bürgerbegehren (daß die Abgeordneten nicht so handelten, wie es die Mehrzahl ihrer Wähler wollte!) überhaupt noch nicht gegeben waren. — Gemeindevervrdneten- Wahs. Kommenden Sonntag findet die neue Gemeinbever- mdnetenwahl statt, zu der zwei Listen eingereicht worden sind. Vie Spitzenkandidaten der ersten Liste sind Bürgermeister Leh wann, Sattler Pinkert, Gutsbesitzer Kurt Philipp, Maurer Raschke; auf der zweiten Liste stehen Gutsbesitzer Stelzer, Kutsbesitzer Lantzsch, Gutsbesitzer Görnitz, Brauereibesitzer ^bricht, Oberlehrer Kantor Metzig. Mohorn. Hier verstarb am Freitag mittag die älteste Ein wohnerin unseres Ortes, Frau Therese verw. Kohl im biblischen Alter von 92 Jahren. Mohorn. Das Ehepaar Nabe beging das Fest der Silber hochzeit. Bedauerlicherweise liegt die Ehefrau seit Monaten schwer krank darnieder. Mohorn-Grund. Turnverein. Die Deutsche Turner schaft kam am Sonnabend hier in den Linden zur Feier des 27. Stiftungsfestes zusammen. Der Zeit entsprechend begnüg ten sich Jung und Alt mit einem Tänzchen, während Turner und Turnerinnen einige turnerische Hebungen zur Abwechse lung einflochten. Stimmungsvoll verflogen die wenigen Stun den geselligen Beisammenseins. Cossebaude. In der letzten Sitzung des Gemeindeverord neten - Kollegiums wurde der bisherige Gemeindeverordneten- vorsteher Dr. med. vet. Oelschner wiedergewählt. Sein Stell vertreter wurde Eemeindeverordneter Prager (Hausbesitzer), 2. Stellvertreter Eemeindeverordneter Winkler (Nationalsoz.). 1. Gemeindeältester und Bürgermeister - Stellvertreter wurde der Nationalsozialist Kühne. Kirchennachrichten Wilsdruff. Dienstag 8—ZH1O Uhr Iuirgfrauenverein. Vercinskalender. Verein junger Landwirte. 7. Februar 4 Uhr im „Adler" Lichtbildervortrag. Frauenverein Grumbach. 8. Februar Restaurant Thomaß Versammlung. Militärverein. 11. Februar. „Adler" Versammlung. Freiwillige Feuerwehr. 14. Februar 8 Uhr in der „Ton halle" Dienstversammlung. Wetterbericht. Vorhersage der sächsischen Landeswetterwarte für den 7. Februar: Vorübergehend abflauende Winde, die nach süd lichen Richtungen zu drehen werden und Bewölkungsrückgang. Etwas stärkere Tagesschwankungen der Temperaturverhält- nisse. Abnehmen und vorübergehend Aufhören der Niederschläge. rschsen uns NachdarlchiM Mut iommMWer DeranstMug. Dresden. Für Montag nachmittag war von den Kommunisten eine große antifaschistische Kundgebung mit Auf märschen in allen Stadtteilen geplant. Wie das Polizeipräsidi um mitteilt, sind diese Kundgebungen auf Grund der Bestim mungen in Artikel 123, Absatz 2 der Reichsverfassung verboten worben. Dresden. Galeriedirektor i. R. Woermann gestorben. Der frühere Direktor der staatlichen Ge mäldegalerie, Geh. Rai Prof. Dr. Karl Woermann, ist hier, fast 89jährig, gestorben. Bis zu seiner Todesstunde zeigte er sich noch geistig rege. Sebnitz. Notlandung eines Verkehrs flugzeuges. Das Flugzeug A 58 der österreichischen Lufthansa mußte infolge Motordefektes bei Saupsdors notlanden. Es handelte sich um eine Maschine der Lini« Berlin—Wien, die mit englischen Fahrgästen, dem Führet und dem Bordmonteur besetzt war. Die Landung verlies glatt. Die Fahrgäste wurden mit einer anderen Maschim weiterbefördert, während.das Flugzeug an Ort und Stell« abmontiert werden mutzte. Zittau. Gefahren des Eisganges. Das plötzliche Taitwetter hat es mit sich gebracht, dgß Mandau Neitze und Spree Hochwasser führen, wodurch Täler uni Wiesen stark überschwemmt werden. Das mitgerissene Eis staut sich an den Wehren ^bedenklich auf, und mutzte zum Beispiel an der Brücke der ASW. an der Straße Gieß mannsdorf—Hirschfelde gesprengt werden, um den Abfluj dek Wassermasfen zu ermöglichen. Ähnlich ist es auch i« der Görlitzer Gegend. Zittau. Sektion der Leiche Schmelzers Die Sektion der Leiche des ermordeten Zeitungsagenter Schmelzer hat ergeben, daß Schmelzer von drei Schüssen getroffen worden ist. Am Kopf wurden zwei Einschüss« und ein Durchschuß festgestellt. Eine Kugel steckte noch ir der Schädelhöhle. Waldheim. Wenn nicht gestreut wird Während der letzten schneereichen Tage stürzte auf einen nicht bestreuten Fußsteig ein 67jähriger Rentner und mutzt« mit einem schweren Oberschenkelbruch und anderen innerer Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Nack qualvollen Leiden ist jetzt der Verunglückte feinen Ver letzungen erlegen. Waldheim. Täuschendes Falschgeld. In of fenen Verkaufsstellen wie auch in öffentlichen Zahlsteller wurde nachgemachte Fünfzigpfennig- und Zweimarkstück« angehalten. Besonders an Wochenmarkttagen wurde das Falschgeld bei Händlern in Verkehr gebracht. Das Falsch, geld ist so täuschend ähnlich nachgemacht, daß es in de» meisten Fällen nur von Fachleuten bei größter Aufmerk samkeit erkannt wird. Chemnitz. Tödlicher Fenstersturz. Beim Fensterputzen stürzte in der Alexanderstraße die Ehefrau eines Elektrotechnikers aus einer Höhe von drei Stock werken auf die Straße, erlitt einen Schädelbruch und starb im Krankenhaus. Wittgensdorf. Getreubis in den Tod. Hiei starb, wie bereits gemeldet, 'im 94. Lebensjahre der ehe malige Bahnwärter Weber, ein Düppelstürmer und Mit kämpfer von 1866 und 1870/71. An seinem Begräbnistatz starb auch seine Frau. Röhrsdorf. Greis ertrunken. Der 71 Jahre alte Scherer Simon wurde im Mühlgraben tot ausgefun den. Da der Mühlgraben durch das Grundstück fließt, in dem Simon wohnt, ist es nicht ausgeschlossen, daß Simon abgeglitten und in den Mühlgraben gefallen ist, wodurch er den Tod fand. - Annaberg. Fälschlich totgesagt. Wie von her Chemnitzer Polizei berichtet wird, soll der bei der Schießerei in der König-Albert-Straße durch einen Bauch schuß schwer verletzte Reichsbannermann Illing nicht ge storben sein, sondern sich auf dem Wege zur Besserung be finden. Colditz. Selbstmord einer Geistesgestör- t e n. Als die Tote, die zwischen Zschetzsch und Großermuth auf den Eisenbahnfchienen aufgefunden worden war, wurde jetzt die Witwe Rosse aus Thumirnicht ermittelt, die in einem Zustand von Geistesgestörtheit Selbstmord begangen hat. Sie hinterläßt eine geistes schwache Tochter im Alter von 16 Jahren. Penig. Abflauen der Grippe. Die Schul direktion teilt mit, daß die Grippe bei den Schulkindern stark abgenommen hat. Es sind nur noch 3,5 Prozent der Schülerschaft leicht erkrankt. Reichenbach i. V. Explosion in einer Eisen gießerei. In einer hiesigen Eisengießerei wurde in einem Kessel Harz gekocht. Der Kessel explodierte und wurde aus der Mauerung gerissen. Dabei wurden sämtliche Fenster zertrümmert. Ein Arbeiter wurde so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Plauen t. V. Die Grippe. Neuerdings macht sich hier die Grippe stärker bemerkbar. Bei der Ortskranken kasse wurden 475 Grippeerkrankungen gemeldet, das sind etwa 60 bis 70 Prozent aller Krankheitsfälle. Zwanzig Schulklassen mutzten geschlossen werden. Mülsen St. Micheln. 500jähriges Kirchen- jnbiläum. Die hiesige Kirche besteht jetzt 500 Jahre. An ihrer Stelle stand einst nur eine Kapelle der Zwickauer Zisterzienser-Mönche. In der Kapelle hing eine Glocke mit der Jahreszahl 1433. 1712 bis 1718 wurde das Kirch lein erneuert, mutzte aber 1750 bereits wegen Baufälligkeit ganz abgetragen werden. Die neue Kirche wurde am 1. August 1751 feierlich geweiht. 1888 erfolgte eine gründ liche Erneuerung und Erweiterung, und seit diesem Jahre trägt die Kirche ihr heutiges Gewand. Das 500jährige Jubiläum soll feierlich begangen werden. Llsnitz i. V. Aus Furcht vor der Opera tion. Aus der Talsperre bei Bergen wurde die Leiche der ledigen Fraktorin Knoll aus Raschau gezogen. Die Furcht vor einer Operation hat die Bedauernswerte in den Tod getrieben. Taura. Es dauerte ihm zu lange. Der in der Hauptstratze wohnende 92 Jahre alte Privatmann Häßler wurde erhängt in seiner Wohnung aufgefunden. Was den Mann in den Tod getrieben hat, konnte noch nicht festgestellt werden. Leipzig. Politischer Aufmarsch. Der Stahl helm, Gau Nordwestsachsen, und die NSDAP. Leipzig ver anstalteten einen gewaltigen gemeinsamen Umzug durch die Straßen der nördlichen Stadtteile. Störungsversuche politischer Gegner wurden rasch unterbunden. Mehrere Personen wurden leicht verletzt, einige Störenfriede ver haftet. Adolf Hitler Ehrenbürger von Oberwiesenthal. Oberwiesenthal. Die Stadtverordneten von Oberwiesen- «Hal haben den Reichskanzler Adoll Hitler zum Ehrenbürger ernannt, und zwar mit zwölf Stimmen gegen drei dxr Linken Verordnung zur Herstellung geordneter Regierungsverhättniffe in Preußen. Berlin. Der Reichspräsident hat auf Grund des Art. 48 Abs. 1 der Reichsverfasfung folgendes verordnet: 8 1. Durch das Verhalten des Landes Preußen gegen über dem Urteil des Staatsgerichtshofes für das Deutsche Reich vom 25. Oktober 1932 ist eine Verwirrung im Staats leben eingetreten, die das Staatswohl gesährdet. Ich über trage deshalb bis aus weiteres dem Reichskommissar für das Land Preußen und seinen Beauftragten die Befugnis, die nach dem erwähnten Urteil dem preußischen Staatsministerium und seinen Mitgliedern zusteht. 8 2. Mit der Durchführung dieser Verordnung beoustrage ich den Neichskommissar sür das Land Preußen. 8 3. Die Verordnung tritt am Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 6. Februar 1933. Der Reichspräsident: gez. v. Hindenburg. Für den Reichskanzler: gez. v. Papen, Stellv, b. Reichskanzlers, Wilthen. Ein über hundertjähriges Wohnhaus in Flammen. Hier brannte das dem Wirtschaflsbesiher Marlin Pech gehörende über hundert Jahre alte Wohnhaus nieder. Man vermutet Brandstiftung. Das Mvbilar konnte teilweise gerettet werden. Chemnitz, 6. Februar. Die nationalsozialistische Kreis leitung hat, wie verlautet, beim Reichsinnenminister Frick im Zusammenhang mit den blutigen Ereignissen des Sonntag einen Antrag auf Verbot aller sozialdemokratischen Kundgebun gen gestellt. 4° llnziMgliche Entwürfe für Neubauten. Stärkere Kontrolle durch die Baubehörde» angeordnet. Dem Ministerium des Innern ist bekannt geworden, daß in stärkerem Matze als früher unzureichende Entwürfe für Neubauten bei den Baupolizeibehörden eingehen, die nicht nur hinsichtlich der äutzeren Gestaltung vnd der Grundrißlösungen, sondern auch hinsichtlich der Stellung der Gebäude im Gelände und ihrer Einfügung in die vorhandene Besiedlungsart ungenügend sind. Leider wird fortdauernd Bau gelände bevorzugt, das wegen der großen Entfernung von den Ortschaften ungeeignet ist. In diesem Zusammenhang weist das Ministerium des Innern darauf hin, daß k ie Anforderungen an das Äußere der Gebäude in Z 90 des Vaugesetzes jwm 20. Juli 1932 verschärft worden sind, oaß in bestimmten Fällen erhöhte Anforderungen an die tech nische Leitung oder Ausführung eines Baues gestellt werden können und daß 8 152a des Baugesetzes eine Handhabe bietet; die Genehmigung von Bauten außerhalb eines bebauten Ortsteiles, für den kein Bebauungsplan festgestellt ist, zu versagen. Die Durchsührung dieser Vorschriften steht dem Bestreben, Arbeit für das daniederliegende Baugewerbe zu schaffen, nicht entgegen. Es muß mehr als bisher Wert darauf gelegt werden, beiin Entwurf und der Ausführung ouch einsacher Bauaufgaben baukünstlerische Kräfte heran- zuztehen. Die Beratung der Bauenden in den Bausprcchftunden der Baupolizeibehörde kann auch vor einfachen Bauten nicht halt machen. Nach wir vor steht in geeigneten Fällen die Bauberatungsstelle des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, Dresden-A., Schießgasse 24, den Bauherren und der Baupolizeibchörde unentgeltlich zur Verfügung. * Aushau oer Autostraße Dresden-Prag. Kürzlich wurde aus Berlin von dem geplanten Aus bau einer Automobilstraße Berlin—Prag berichtet. Die Besprechungen über den Ausbau der Teilstrecke Dres den-Prag sollen jetzt so weit gediehen sein, daß das tschechische Arbeitsministerium zugesagt hat, 75 Prozent der gesamten Baukosten selbst zu tragen, während der Rest von der Stadgemeinde Teplitz auszubringen ist. Die Vau- arbeiten werden sich hauptsächlich auf das Straßenstück Teplitz-Schönau—Zinnwald erstrecken. * Schwere Zusammenstöße in Ehemnih. Ein Toter, mehrere Verletzte. Bei einer Reichsbannerkundgebung auf dem Theater- Platz in Chemnitz kam es zu Zusammenstößen mit Natio nalsozialisten. Hierbei wurde eine Person getötet, mehrere schwer verletzt. Einzelheiten sind, da die polizeilichen Er mittlungen noch andauern, zunächst nicht einwandfrei sest- gcstcllt. Während und nach einer Kundgebung der Eisernen Front auf dem Theaterplatz kam es an verschiedenen Stellen der Stadt zu Zusammenstößen zwischen politischen Gegnern. Schon während des Aufmarsches kam es zu einer größeren Schlägerei, bei der mehrere Personen ver letzt wurden, unter anderem auch ein Reichsbannermann, der einen tödlichen Rückenstich erhielt. Die Polizei griff sofort ein und war gezwungen, die Schillerstraße wieder holt, teilweise unter Anwendung des Gummiknüppels, und an einer Stelle sogar mit aufgepflanztem Seitengewehr zu räumen und die angesammelten Menschenmassen in die Seitenstraßen abzudrängen. Nach Beendigung der Kund gebung entwickelten sich dann noch an mehreren Stellen der Stadt Schlägereien zwischen Anhängern der Eisernen Front und Nationalsozialisten. Bei den Zusammenstößen wurden insgesamt zwölf Personen durch Stich- und Schlagwaffen verletzt, davon fünf schwer. Lebensgefahr besteht bei keinem der Verletzten. Es besteht aber die Mög lichkeit, daß noch mehrere Personen verletzt wurden, deren Namen der Polizei nicht bekannt sind. Von den Ver^ letzten gehören fünf der Eisernen Front, sechs der NSDAP, an; einer will angeblich parteilos sein. Auf der Waisen- straße wurde aus zwei Polizeibeamte etngeschlagen. Siej waren gezwungen, zur Schußwaffe zu greifen, ohne aber davon Gebrauch machen zu müssen.