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Dich im Leid erquicken, Heilgem Friedensgruß. wenn im Lauf der Monden Wettersturm erbraust, Und Mit Und Ein gingen, entrirte. Daß er so lange Zeit sein gemeingefährliches Gewerbe hier ausüben konnte, war nur durch deu Umstand möglich, daß er an einem hiesigen größeren Geldinstitute oker> an einem, der selbst nicht in die Oeffentlichkeit mehr treten mochte, einen Rückhalt besaß. Die Verhaftung Andrä's ist endlich ein kräftiger Griff in jenes Wespennest von Bauspeku lanten und Wucheren, das die Ursache zur Vernichtung so mancher wirthschaftlichen Existenzen geworden ist. Der Fall Andrä wird sicherlich noch mancherlei für die Dresdner Bevöl kerung sehr wichtige Enthüllungen bringen. Der zweite Fall, die Verhaftung der Wucherer Kohn und Hirschlaff, schließt sich dem Fall Andre würdig an. Der Agent und Gutsbesitzer Simon Kohn, der auf Veranlassung des Dresdner Staatsan walts mit dem Pferdehändler Hirschlaff zusammen wegen Wuchers verhaftet wurde, hat sich auch noch wegen betrügerischer Bau spekulationen zu verantworten. Er verkaufte kürzlich ein Haus an den Rentner Pollack. Dieser Verkauf hat auf Grund straf rechtlicher anfechtbarer Machenschaften stattgefunden. In dem Hause waren Wohnungen gekündigt worden, und Kohn wußte die Miether dadurch zum Verbleiben in ihren Räumen zu ver anlassen, daß er ihnen für die Folge etwa den 4. Theil der Miethe erließ. Er begründete dies ausdrücklich damit, daß durch den Auszug der Miether das Haus entwerthet werde. Trotz dieser Miethzinserlasse bleiben aber die alten Kontrakte bestehen. Wenige Tage nach diesen Abmachungen wurde das Haus von Kohn verkauft. Als nun der neue Eigenthümer die Miethe einziehen wollte, stellte sich das schwindelhafte Verfahren Kohn'S heraus, der bei dem Verkauf die alten Mietkontrakte zu Grunde gelegt hatte. Der Käufer erhebt nun einen Anspruch auf Schadenersatz in Höhe von 48,000 M., klagt aber vorläufig nur auf 10,000 M., da Kohn nach einem Gerücht den Offen barungseid geleistet haben soll. Das Reitpferd des Gutsbesitzers soll seiner Gattin, die Equipage mit Gummirädern dem Kut scher gehören. Die in den Zelten 5 belegene Wohnung, die über 5000 Mark Miethe kostet, ist herrschaftlich eingerichtet. — In Sachsen sind 912 Millionäre vorhanden, davon kommen auf Leipzig 199, auf Dresden 196 und auf Chemnitz 160. Diese Millionäre gehören fast sämmtlich der Industrie an. — Im Circus Busch, Dresden, Blasewitzerstraße gelangt außer den täglich wechselnden sehr reichbaltigem Programm u. A. eine zweite Ausstattungspantomime: Ein Traum in den norwegischen Gebirgen zur Aufführung. Diese 2actige Pantomime bearbeitet nach norwegischen Sagen und Märchen und vom Direktor Busch selbst in Scene gesetzt, spielt in einem norwegischen Fischerdorfe. Die vorkommenden Tänze vom ge jammten Corps de Ballet sind musterhaft ausgeführt und ist an Ausstattung und Costümen das Prachtvollste geboten. — Chemnitz. Von einem schweren, tiefbeklagenswerthen Schicksalsschlage wurde in der Neujahrsnacht ein Elternpaar der Schloßvorstadl betroffen. Von vier im Erdgeschoß schlafenden Kindern desselben brachte das älteste, ein 10 Jahre altes Mädchen den, im Nebenraum aufhältlichen Eltern plötzlich die Unglücksnach richt, daß das fünf Jahre alte Schwesterchen blutend im Beite Bub, vier Jahre zählt. Vor einigen Tagen war es, da lag Säugling, sorgsam in einen Polster gewickelt, in der Wiege; den vierjährigen Knaben hatte die Mutter, die nach Brennholz in den Hof gegangen mar, in den mit einer verschiebbaren Klappe versehenen „Kinderstuhl" gesetzt. Sobald die Mutter sich Daß du in Leibesnöthen Nach einem Retter schaust: Dann schall des Heilands Stimme: „Nur Muth! Bin i ch n icht hier ?" Wenn je Du sein begehrest, Erscheine Christus Dir! — 25jähriges Amtsjubiläum. Es wurden ihm zwei Stück silberne Leuchter verehrt, welche ihm unter besonderer Feierlichkeit, unter Musik und verschiedenen Ansprachen überreicht wurden. dankend abgelehnt. — Dresden, 1. Januar. In der Nerven-und Geistes krankenheilanstalt Lindenhof bei Coswig, die er vor wenigen Tagen der Heilung wegen aufgesucht hatte, verstarb gestern der hiesige Kreishauptmann Herr Heinrich Bernhardt von Hausen unerwartet plötzlich. Der Heimgegangene gehörte einer alten fränkischen Adelöfaimlic an, deren Neste sich vom 12. Jahrhundert ab nach Preußen und Sachsen verbreiteten. Er war sowohl als Jurist, wie auch als Verwaltungsbeamter ein Mann von her vorragenden Talenten. — Während auf den früheren Dresdner G esinde- märkten, die stets am Sylvester im Ballhause auf der Bautze ner Straße beginnen und am Neujahrstage in Helbig's Eta blissement am Theaterplatz fortgesetzt und beendet werden, fast regelmäßig zwischen vier- und sechshundert männliche, sowie sechzig bis hundert weibliche Dienstboten, zumeist aus der sächsischen und preußischen Lausitz, sich eingefunden hatten, waren Heuer an beiden Tagen zusammen nur annähernd 300 Knechte und 8 Mägde, sowie gegen 80 dienstgebende Oekonomen aus der Umgegend von Freiberg—Wilsdruff, Riesa—Großenhain, Ka menz—Pulsnitz und Pirna—Berggießhübel erschienen. Der Mangel an weiblichen Dienstboten bei der Landwirthschaft, welcher in erster Linie darin seinen Grund hat, daß junge Mädchen lieber in Fabriken gehen, als auf dem Felde, im Hofe und im Stalle zu arbeiten, da die Beschäftigung bei der Industrie mehr Bequemlichkeit und vor allen Dingen größere Unabhängigkeit bietet, wird für die Oekonomen nahezu zur Kal- lamität. Die Nachfrage nach Mägden war auf dem eben ver flossenen Markte eine so lebhafte, daß sicher leicht 80 bis 100 Mädchen Unterkunft gefunden hätten, wenn dieselben nur er schienen wären. Den Agenten wurden theilweise ansehnliche Vermittelungsgebühren versprochen, wenn sie weibliche Dienst boten verschafften. Vorzugsweise mangelt es an gewandten Wirtschafterinnen und tüchtigen G>wßmägden. Den wenigen jungen Mädchen, welche sich angeboten hatten, wurden bei völlig freier Station 150 bis 180 M. bewilligt und außer dem an- sehnliche.Weihnachtsgeschenke, sowie Jahrmarktsgelder zugestchert. Was die Löhne der männlichen Dienstboten anbelangt, so er zielten Schirrmeister 320 bis 360 M., Großknechte 240 bis 300 M., Mittelknechte 150 bis 210 M. und Kleinknechte 120 bis 150 M. Aelterc Leute, die zum größten Theile bereits militärfrei waren, hatten sich besonders zahlreich eingefunden. Vielen davon standen nur ungünstige Zeugnisse zu Gebote und bei nicht Wenigen war über Lüderlichkeit geklagt. — Aufsehen erregen zwei Verhaftungen, welche kurz vor den Feiertagen vorgenommen wurden. Die einebetraf den Dresdner „Branddirektor" Viktor Crofton Andrä, von dem es schon lange hieß, daß seine Bauspekulationen nicht immer die vom Gesetz gezogenen Grenzen respektirten. Andrä ist ein Glücksritter schlimmster Sorte, der notorisch vermögenslos war (sein Vermögen war stets vorsichtig auf den Namen feiner Vermischtes. Zum neuen Kalender. Es zeigt dies Buch, wie schnell die Tage eilen — Wie bald der grüne Baum der Zeit verdorrt; Doch liest der Cbrist auch zwischen seinen Zeilen Vom ewgen Reich ein wundcrhohes Wort. Jeder pfeilschnelle Tag Ist nur ein glücklicher Ruderschlag Durch die Wellen der Zeil Im Schifflein der Ewigkeit. Zagst Du, ob wir das Ufer erreichen? Frage nur eins der rothen Zeichen. — * Zu Tode geküßt. In Großwardein lebt ein gewisser Josef Frik, der Vater zweier Kinder war, von denen das eine vier Monate, das andere, wie der Säugling gleichfalls ein vaterländisches. Wilsdruff. Für unsere Königliche Familie, nicht minder aber auch für unser sächsisches Vaterland, konnte das Jahr 1893 mit keinem bedeutungsvolleren und gewiß auch freudigeren Sylvester abschließen als durch die Geburt eines Königlichen Prinzen, die Abends kurz vor 6 Uhr im Taschenbergpalais vor sich ging. Mit großer Freude wird Sachsens Bevölkerung die Geburt des zweiten Sohnes Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August vernommen haben, darf doch die Freuve um so größer sein, da die durchlauchtigste Mutter, Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August, und der Neugeborene, nach dem von den Geh. Medizinalrälhen Dr. Leopold und Dr. Fiedler unterzeichneten Bulletin den Um ständen angemessen sich wohl befinden. Schon Nachmittags weilten Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre Königliche Hoheiten Prinz Johann Georg, Prinzessin Mathilde und Prinz Albert im Palais am Taschenberge, nur Se. Königl. Hoheit Prinz Georg fehlte im Kreise der Königl. Familie, er war nach Berlin gefahren, um an der stattfindenden Gratulationscour für den Kaiser theilzunehmen. Den Bewohnern der Residenz verkündeten 101 Kanonenschüsse das frohe Er- eigniß, daß von Seiten Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August telegraphisch den verwandten und befreundeten Höfen gemeldet wurde. Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich August hat aus Anlaß der am Sonntag erfolgten Geburt des Prinzen Friedrich Christian Herrn Oberbürgermeister Dr. Stübel 500 M. für die Armen der Stadt Dresden zustellen lassen. — Wir verweisen auch heute nochmals auf die heute be ginnende und drei Tage andauernde Geflügel - Ausstellung; ebenso machen wir nochmals auf die näcvsten Sonntag statt findende Theateraufführung fettens des Gewerbevereins aufmerksam. Möge der Besuch beider Unternehmungen ein recht zahlreicher sein. Aus den betreffenden Inseraten in unserm Blatte ist alles Nähere zu ersehen. stände angehörige Bürschchen von 18 und 16 Jahren zu einer Fahrt nach dem Mittelmeere, die sie am Sonnabend Abend hoffnungsvoll aniraten. In Triest aber scheinen die mitge nommenen Reisegelder (der Eine foll 60 Mk., der andere noch weniger besessen haben) schon auf die Neige gegangen zu sein, denn der Telegraph meldete von dort, daß man die beiden Schwärmer mittellos aufgegriffen habe. Jetzt befinden sie sich wieder auf dem Wege nach dem kalten Norden, wo ihrer dessen ungeachtet ein warmer Empfang wartet. — Sebnitz. Der Direktor der hiesigen Papier-Fabrik, Petzold, hat sich in Berlin selbst entleibt. — Zwickau. Infolge Einführung der zweijährigen Dienst zeit werden die in den sächsischen Strafanstalten bisher üblich gewesenen militärischen Wachkommandos von diesem Jahre an aufgehoben und wird der Wachdienst lediglich von Anstalts beamten gethan. Für die hiesige Landesanstalt sind deshalb 10 Anstaltswärter mit je 1050 M. Jahresgehalt neu ange stellt worden. — Anläßlich der Falbschen Weissagung, daß unsere Erde kaum das Jahr 2000 erleben wird, wird jetzt an eine ähnliche Prophezeihung erinnnert. Ein berühmter Astrologe, Namens Stöffler, hatte im Jahre 1518 vorausgesagt, daß im Februar 1524 die ganze Erde durch eine allgemeine Sündfluth unter gehen werden. Ein Zweifel hierüber konnte nicht bestehen, denn es trete eine Conjunkrion des Saturn, Jupiter und Mars im Zeichen der Fische ein, was zuverlässig eine große Wasserfluth bedeute. Andere Astrologen bestätigten die Prophezeihung. Ganz Europa war viele Jahre lang in Angst und Schrecken. Die Wohlhabenden verkauften ihre Aecker und Häuser, um in die Gebirge zu ziehen. Man baute große Archen nach dem Beisviele des Vaters Noah, um darin sich vor den Fluthen zu retten. Andere vergeudeten ihr Hab und Gut in ctulci ju- bilo, um die wenigen Tage des Lebens noch zu genießen. Der Februar 1524 kam — aber nicht die Sündfluth. — Hoffent lich wird Niemand sich durch die neuesten Weissagungen in Schrecken jagen lassen. Möge man sich eines alten Wortes er liege und kurz vorher eine Mannesperson im Zimmer gesehen worden sei. Leiber sollte die betrübende Nachricht Bestätigung finden. Das bedauernswerthe Kind, an dessen Aufkommen ge zweifelt wird, war mit einem Messer derart zugerichtet worden, daß sich die schleunigste Ueberführung ins Krankenhaus nöthig ! machte. Ein in der That dringend verdächtiger hiesiger Ein- — Auch der Herr Gemeideveorstand Ned eß in Kauf- wohner ist kurz darauf festgenommen und der Justizbehörde zu- bach feierte mit Schluß des Jahres 1893 sein 25jährigeS Amts- geführt worden. jubiläum und sind auch diesem bei dieser Gelegenheit vielfache! Beweise der Liebe und Anerkennung zu Theil geworden. Wegen' vorgerücktem Lebensalter hat Herr Nedeß-Kauf back sowohl als auch Herr Lommatzsch-Steinbach eine Wiederwahl es, das Schiff auf den Strand laufen zu lassen. Auch der „Hero", dem das Bug eingestoßen war, erreichte ohne weiteren Unfall Dover. Von einem Attentatsversuch auf einen Bürgermeister wird aus Louisville berichtet: Vor einigen Tagen verlangte ein Mann den Bürgermeister Tyler im Stadthause zu sprechen und wurde schließlich in dessen Privatkabinet empfangen: „Ich wünschte eine Stelle in der Polizei zu haben, allein Sic haben mein Gesuch abgelehnt. Ich werde Sie deshalb tödten." Darauf zog er einen Revolver und richtete ihn gegen das Haupt des Mayors. Letzterer schlug den Arm seines Angreifers zurück, und der Schuß ging über seinen Kopf hinweg, worauf der Attentäter durch herbeieilende Leute festgenommen wurde. innern: „Die alten Propheten sind todt und die neuen wissen nichts." — Alte Bauernregeln für den Monat Januar. Ein schöner Januar bringt uns ein gutes Jahr. — Januar warm, das Gott erbarm! — Wenn Gras wächst im Januar, wächst es schlecht das ganze Jahr. — Nebel im Januar macht ein nasses Frühjahr. — Sind die Flüsse klein, giebt es guten Wein. — Am 10. Januar Sonnenschein, bringt viel Korn und Wein. — Wie das Wetter an St. Vincent war, so wird es sein das ganze Jahr. — Schönes Wetter bringt-Gewinn, merk' Dir das in Deinem Sinn. — St. Paul schön mit Sonnenschein, bringt Fruchtbarkeit an Getreid' und Wein. — Ist der Januar naß, bleibet leer das Faß. — Januar muß vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken. — Am Vicenzi Sonnenschein, bringt viel Korn und Wein. — Morgenroth am 1. Januar, deutet auf viel Gewitter im Sommer. — Ist der Januar warm und naß, bleibt leer das Faß. — Ein gelinder Januar bringt Kälte — Am 6. Januar veranstaltet die hiesige „Fechtschule" im Saale des Hotel Adler eine „Christbescherung für arme Kinder"; alle Freunde dieser edlen Sache sind dazu einge-! laben. (Siehe auch Inserat.) — Steinbach b. Keffelödorf. Am Sylvester feierte der Gemeindevorstand, Herr Gutsbesitzer Lommatzsch hier, sein aus dem Zimmer entfernt hotte, kroch der kleine Junge aus seinem Stuhle, trippelte zur Wiege, beugte sich über dieselbe und streichelte und küßte sein kleines Brüderchen in der herz haftesten Weise. Nach einer Weile — Nachbarn beobachteten dies Alles durchs Fenster der Parterrewohnung — richtete sich der Vierjährige in die Höhe und begann, wie er es von der Mutter gesehen, die Wiege zu schaukeln und dazu Schmeichel worte zu sprechen. Der Säugling war bald eingeschläfcrt. Nun neigte sich dec Knabe neuerlich über den Wiegenrand, preßte seine Lippen an den Mund des Schläfers und blieb, indem er einen Arm um den Hals des Säuglings schlang, einige Minuten auf dem Mündchen des Brüderchens liegen und erhob sich von Zeit zu Zeit nur, um den Kleinen einen schallenden Kuß aufzudrücken." Als die Mutter ins Zimmer trat, stand der Knabe noch immer neben der Wiege und sie sah voll Freude die Zärtlichkeiten mit an, die er dem Bübchen angedeihen ließ. Dann trat sie selber an die Wiege und in demselben Momente hatte sich auch bereits ihre Freude in stürmischen Schmerz verwandelt. Der Kopf des Säuglings lag schlaff zur Seite, aus dem rosigen Gesichtchen war jede Farbe gewichen, dasselbe ganz entstellt. Sie wickelte den Kleinen aus dem Polster, rieb und klopfte an dem Kinde, allein, dieser rührte sich nicht mehr. Es wurde der Arzt geholt, doch komm auch er das Kind nicht wiedererwecken; es war todt — erstickt unter Küssen seines Brüderchens. * Selbstverrath. „Du wirst es mir gewiß nicht glauben, theurc Laura, aber ich versichere dir, daß ich noch nie geliebt habe!" „Ich glaub' es dir, Eduard — ich hab' es gleich am ersten Kuß gemerkt!" * Bedenkliches Symptom. Ein Maurer wird auf dem Bauplatz irrsinnig. Als der Arzt erscheint, fragt dieser die Kollegen des Maurers, wie sich die Krankheit zuerst geäußert habe. „Er hat nach zwölf gearbeitet" entgegnete einer verselben, „und das ist uns allen aufgefallen!" * Berliner Lehrjungen-Humor. Erster Lehrling: „Du Fritze, gestern ist mein Meester mit fünf Flaschen Bier die Treppen runter gefallen und hat keine davon zerbrochen." Zweiter Lehrling: „Wie ist denn das möglich?" Erster Lehrling: „Ja weeßte, er trug sie inwendig." * Auf Umwegen. Mann: „Du weinst mein Schatz! . . . Warum denn?" — „Weil meine Freundin, Frau Möller, einen kostbaren Brillanlschmuck, der 1500 Mark ge kostet, von ibrem Manne geschenkt bekommen hat!" — „11-d deshalbe weinst du?" „Ach, es thut mir eben leid, daß du jetzt auch so viel Geld ausgeben mußt!" die Fahrt nach Havre nicht fortzusetzen, sondern in Dover ein-' ^gu, geborenen Päuscher, eingetragen), gleichwohl aber Bau zulaufen. Das Schiff begann sich schnell mit Wasser zu füllen Men- und sonstige Spekulationen, die in die Hunderttausend- und die Gefahr, daß es in die Maschinenräume drmgen und! - - ' - - - - - - - eine Explosion veranlassen würde, war groß. Dennoch glückte im Februar. — Morgenroth am 1. Tag, Unwetter bringt und große Plag'. — Wie das Wetter an Mecarius war, so wird's im September, trüb oder klar. — An Fabian und Sebastian soll auch der Saft in die Bäume gähn. — Ist Pauli Be kehrung hell und klar, so hofft man auf ein gutes Jahr. — Wenn die Tage langen, kommt der Winter gegangen. — Tanzen im Januar die Mücken, muß der Bauer nach dem Futter gucken. — Ist der Januar nicht naß, füllt sich des Winzers Faß. Zum Erscheinungsfest (hohes Neujahr). Auch dir mög Er erscheinen, Der Heiland Jesus Christ, Wenn in dem Neuen Jahre Du sein bedürftig bist. Lebst treu Du deinen Pflichten, Ob groß sie sind, ob klein, So kehr Er alle Tage Mit Segen bei Dir ein. Wenn je auf deinem Pfade Du irrst und plötzlich schwankst, Wenn Du in der Versuchung Vor bösem Falle bangst: So komm' der Herr als Führer Und faß Dich an der Hand Und bring Dich ungefährdet Ins ewge Vaterland. Liegt schwer Dir's auf dem Herzen, Weil dennoch Du gefehlt, Weil Du anstatt des Guten Das Böse hast gewählt: Mög wieder Er erscheinen, Erkennen deine Buß, — Großenhain, 29. Dezember. Die Sehnsucht! nach dem Süden veranlaßte zwei hiesige, dem Schreiber-l der S