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bei ein!/ und Amgegend Amtsblatt 6S. Jahrg Sonnabend, den 18. August 1906 Vorm. 10 Uhr, gelangt in hiesiger Flur der auf ca. 1/4 Scheffel Land stehende Weizen gegen sofortige Barzahlung! zur öffentlichen Versteigerung. Sammelort: SchießhauS. (193 1195 Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts st 190« V' "er uruppfHen Villa HUget gewacyl yane. rfen. , Ki/Mt geheißen, Frau Krupp habe den Ober, fguil V ' f j Om von Essen „aus dem Gebüsch herangewinkl" !>, dem Kaiser vorgestellt. Daß der Vorgang sich ntresUM hatte, war von vornherein klar; trotz- Das daran mannigfache Kommentare geknüpft, ließ 6/0' "ekannt wird, war der Oberbürgermeister über- ließ bat um Erlaubnis, nach dem Ausland. Seraubt. . , v«. uuv vie tugucuen Ävrruuc "Meiden, Boa den Briefen, die bald in eng> M! >at ste 0 nderte» Wilsdruff, den 12. August 1906. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts e, auf ir der' nt "Mi'"""'" w!ro, war der Oberbürgermeister über- M Abenbtafel nach Villa Hügel geladen und lKaiser durch den Oberp.äsidenten Frei- ^m^drlemer-Lieser vorgestellt. Ob die sozial- M Presse nun wohl auch von oieser Rchlig- ""!z nehmen wird? in Bei vif X Mord uud Ranb. U^ehilfe des Depoichefs der Weichselbahncn Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. 'iugrpreis vierteljähtliH I Mk. 30 Pfg., durch die Post be zogen 1 Dil. 54 Pfg. 0-litHch« Unndjchau. WilSL rufs, 15 August 1906. Deutsches Reich. Lazarett zu bringen; der Admiral verweigerte sie Sechs Geschosse trafen die „Aurora", sie hatte aber Verhältnis« mäßig wenig Verluste. Sie wird getadelt, weil sie plötzlich am Horizont auftauchend ihren Scheinwerfer ohne Warnung auf den „Suwarow" richtet und dadurch die Vermutung nahe gelegt, daß sie zum Feind gehöre. DieMeuterer vor dem Kriegsgerichtin Kronstadt. Am Montag haben in Kronstadt die Sitzungen des Kriegs« gerichts über die jüngsten Meutereien begonnen. Die Zahl der Angeklagten beläuft sich auf über 2000. Die Verhandlungen werden unter strengstem Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Rechtsanwälte sind zur Verteidigung nicht zugelaffen- Die Angeklagten werden in fünf Gruppen eingeteilt; die erste Gruppe, der unbedingt die Todes strafe bevorsteht, beträgt nahezu 260 Personen, darunter einige Zivilisten. Eine neue Lesart über dte Ermordung Gapons. Ueber das Ende des Popen Gapon erhält der Daily Expreß aus besonderer Quelle Mitteilungen, denen zufolge eine Liebesgeschichte den Tod über den russischen revolutionären Führer heraufbeschworen hat, der unter so geheimnisvollen Umständen starb. Nachdem Gapon, so heißt eS in dem Bericht, wegen der Rolle, die er bet dem „blutigen Sonntag" gespielt hatte, Rußland hatte verlassen müssen, bereiste er im Interesse der revolutionären Partei das Festland, wobei er verschiedentlich Konferenzen mit anderen Vertretern der Partei hatte, mit denen er auch ständig in Briefwechsel stand. Einer dieser Leute war ein bekannter Revolutionär und Streikführer, der jetzt in London unter dem Namen „Martin" lebt. Zwischen Gapon und „Martin" fanden zahlreiche Zusammenkünfte statt. Bei diesen war auch eine auffallend schöne Jüdin, ebenfalls der revolutionären Partei angehörig, beteiligt, in die stch „Martin" verliebt hatte. Die russische Polizei, die sonst über das Vorleben dieser Frau nicht viel weiß, hat ermittelt, daß sie häufig in „Martins" Gesell« schäft war. Die durch die Jüdin vermittelten Zu« Inserate werden Montags, Mittwochs nnd Freitag? bi? spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertiouspreis 15 Psg. Pro viergespaltem Korpuszelle. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Donnerstag, den 16. August 1S06 — di? Asl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tbarandt. fm . ^Lokalblatt für Wilsdruff, H neverg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumoach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, ^^ffelsdorf, Kleinschönbeeg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, ZLotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg. Niederwartha, Oberhermsdorf, Lohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, WiMergl Druck und Verlag von Zschunke 8- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich. Für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. ',1' ' 2,40 iS men Fi .inden auf der Kesselsdorf-Nossener Staats- k u Kesselsdorf Stimßkubauarbeit^ Unter Brriutzung der Dampfwalze Nult. ^Miche Arntshauptmannschaft Meisten, am 15 August 1906. fi96 m rriu.)vnru u-vrocU. Der Täter is^Nlen. Eine Schildwache des Seebaiaillons in h.ti^ mit mehreren Gewehren flüchtig geworden. Un Hausverwalter Brischke in Riga wurde id^ r Straße von zwei Unbekannten erschossen. und loren. Die „Aurora" nächsten Hafen fahren zu dürfen, um ihn dort in ein lischem Gewand unter dem Titel „Von Libau nach Tsuschima" erscheinen sollen, bringt der „Standard" längere Auszüge; wir entnehmen ihnen die Stellen, die sich auf den Nordsee. Zwischenfall beziehen. Die Auszüge zeigen, wie schon an den vorangehenden Tagen die ner« vöseste Stimmung an Bord des Geschwaders herrschte, und wie kaum ein Tag ohne einen Unfall für ein Schiff verstrich. An dem Tag«, der dem Zwischenfall vorausgeht, bemerkt Politowski abends 8 Uhr in seinem Tagebuch: „Seltsam dieses Gefühl der Spannung, so weit entfernt vom Kriegsschauplatz! Die Spannung ist intensiv. Wünsche, es wäre vorbei. Unsere Nerven sind ganz außer Ordnung." Folgende Auszüge geben daS Resultat dieser nervösen Unordnung: 21 Oktober (Nordsee). Puhl Was für eine Nacht haben wir hinter uns! Aufgeregt, ruhelos; wie sie be schreiben? Von Abend an steigerte stch unsere Aufregung bis zum höchsten Grad. Um Mitternacht signalisierten unsere führenden Schiffe, sie hätten vier verdächtig aus- sehende Torpedojäger ohne Lichter bemerkt. Wir ver- doppelten unsere Wachsamkeit. Aber die Nacht verstrich, gottlob, ohne Unfall. Im Augenblick haben wir Nebel. Nichts ist sichtbar. Die Nebelhörner, die Du ja so gern hast, heulen ohne Unterlaß. Abends 9 Uhr. Ein Funkentelegramm ist eben ein- gelaufen, wonach Torpedojäger die „Kamtschatka", die zurückgeblieben war, angegriffen haben. Ich eile, näheres zu hören. Abends 10 Uhr. Die „Kamtschatka" meldet, daß sie von acht Torpedojägern auf allen Seiten angegriffen wird. 22. Oktober, nachts. Die „Kamtschatka" wünscht die Position der Flotte zu erfahren. Sie meldet, sie habe ihren Kurs geändert, und die Torpedojäger hätten ihren Angriff eingestellt. Wir befürchten, daß die Anfrage nach der Position der Flotte wirklich von den Japanern ausgeht. Der Wind ist stärker geworden, und der „Suwarow" rollt. Wenn der Wind mehr zunimmt, müssen die Torpedojäger die Verfolgung aufgeben und in den nächsten Hafen flüchten. Gott, was für Dinge sind in der Flotte geschehen! Ungefähr um ein Uhr heute früh werden alle Mann auf ihre Posten kommandiert; Schiffe sind vorwärts gesichtet worden. Wir ließen sie nahe herankommen und feuerten dann los. . . Worte fehlen mir um die schimpfliche Aktion zu beschreiben, die folgte! Die Schiffe unserer Divisionen sind in ein Flammenmeer ge hüllt, ein ununterbrochener Donner aus den Geschützen, Geschosse pfeifen durch die Lust. Ich stand am Anfang auf der Hinteren Brücke, eilte aber dann, taub und blind durch das Feuer, nach unten, meine Finger in den Ohren und mit Tränen in den Augen, Tränen, die das Bild, das ich gesehen, verursachte, und sah das Ende vom Hauptgang durch die Lucken. Ein kleines Fischerboot trieb hilflos auf dem Meer! Wir sahen cs ganz genau, das Schwarz und Rot seiner Setten, seinen einzigen Rauchfang und die Brücke, aber jemand auf dem Deck; in ihrer Panik sind sie wohl alle nach unten geflüchtet. Das arme Schiff war die Zielscheibe des konzentrierten Feuers unserer Geschütze! Ich sah unsere Geschosse explodieren. Der Befehl, das Feuer einzustellen, wurde ge- geben; es wurde aber ungeschwächt von den anderen Schiffen fortgesetzt, die den Dampfer ohne Zweifel versenkt haben. Der zweite und dri.te Dampfer trieben hilflos hin und her, gleichfalls ohne eine Seele auf Deck- Auf sie feuerte „Suwarow" nicht. Man denke sich die Gefühle der armen Leute in diesen Schiffen! Sie waren wahrscheinlich Fischer. Die ganze Welt wird sich nun über diese schimpfliche Tat aufregen, aber sie müssen stch selbst sehr tadeln. LlfM'z t-M 1-, ist v»»' der ges-A aut E, rreu dc^. und Liuent.« c auf den 16. August 1906 Vorm. 10 Uhr in Grumbach anbe Versteigerung findet nicht statt. Wilsdruff, den 15. August 1906. Sie wußten doch, daß unsere Flotte abgefahren war, und daß die Japaner auf ihre Zerstörung aus waren. Sie sahen unsere Flotte herankommen, und cs war ihre offenbare Pflicht, ihre Netze im Stich zu lasten und schleunigst bei Seite zu fahren. Wir hätten sie für die Netze entschädigt. In Brest werden wir erfahren, welchen Schaden wir getan haben. Wenn die Fragen nach der Position unserer Flotte wirklich nicht von der „Kamt schatka", sondern vou den Japanern auSgingen, so kennen sie sie nun. In diesem Fall können wir heute Nacht einen Angriff erwarten. Jetzt scheint der Mond; es wird aber dunkel sein zwischen 4 und 6 Uhr, der beste» Zeit für einen Angriff. Je bälder wir den Ozean erreichen, umso besser. Wir werden dann von diesen Gefahren frei sein. Ich weiß nicht, ob ich mich nun hinlegen soll oder nicht. 2 Uhr 30 Min. Nachts. Ein schreckliches Unglück wird soeben von der „Aurora" gemeldet; ihr Rumpf ist an vier Stellen über der Wasserlinie durchschlagen, ihre Rauchfäuge sind siebartig durchlöchert, ihr Kapitän ist schwer und ihr Kommandeur leicht verwundet. Die „Aurora" hat offenbar das Feuer unseres Geschwaders auf sich ge zogen. Zusammen mit dem „Donskoy" fuhr sie in weiter Entfernung; unsere Fahrordnung war in Divisionen Von sechs. In der Konfusion deS Feuers hat sie offenbar jemand für ein japanisches Schiff gehalten und die sechs Zrlt-Geschütze auf sie gerichtet, da sie wett entfernt war. Ein höchst beklagenswerter Zwischenfall, an dem nur tröstlich ist, daß unser Feuer doch nicht ganz harmlos war. 3 Uhr 30 Min. nachmittags Die zwei anderen Schiffe, die ich gestern Nacht erwähnte, haben gleichfalls gelitten. Der Kapitän der „Aurora" hat einen Arm ver llo t", ' So»»'" in". > . Hine neue Ordensniederlafiung »Koi.. der Franziskaner m im Taunus genehmigt worden. Mit dem ? Klosters wird, wie das „Berl. Tgbl." meldet, i Wonnen werden. Könnte der Katholikentag in h. a. einmal die Welt darüber aufklären, welche 'Ljs kin moderner Klosterbruder zu erfüllen hat? " der Zeit ist so schlecht. i, diel Olt j ach!; LA feine iche m Zady 'p bis 18. dss. Mts. finden "zug beraubt hatte. Nach einer Meldung der V'18 wurde der Fabrikbesitzer Theodor Michel ^Etiuhaber der Firma Albrecht kHCo., 'der mit l ^t ?/"aer Arbeiter 1400 Rubel auf der Handelsbank Rückfahrt von der Bank von bisher nicht tzy u Pxrsglm, überfallen und erschossen. Auch ,, ^gleitende Arbeiter wurde getötet und die 1400 nzeli^B- '»er«..,., verstoß ug i: und wü Norde" n w Ihy, Dlrstze von zwei Unbekannten w Me eilender Schutzmann wurde gleich- merz Hierauf flüchteten dte Täter in ein - sofort vom Militär umstellt wurde. Bis jetzt l gelungen, der Täter habhaft zu werden. N'!, Mt die Polizei in der Wohnung eines Arbeiters , ' ^de von 17 Personen aufgehoben, die !h ^"0 beraubt hatte. Nach einer Meldung der e-,, Der Kaiser als Hochzeitsgast. h..'einer jüngsten Anwesenheit auf Villa Hügel hat wie die „Köln. Volksztg." wissen will, eine üi? ^r Familie Krupp, der im Herbst stattsindenden des Fräulein Bertha Krupp mit dem ^.MvonBohlen-Halbachbeizuwohnen, angenommen . t ' daß er der Feier mit der Kaiserin beiwohnen i Ei : , Kaiserpaar wird demnach wieder Mitte n« ! 7°uf Villa Hügel eintreffen. 15^ A Oberbürgermeister „im Gebüsch". ir Iz-^ldemokratische uud linksliberale Blätter erhoben iilO . is/D großes Geschrei über eine Bemerkung, die 1 Blatt in seinem Bericht über den Kaiser« . OM der Kruppschen Villa Hügel gewacht hatte -ML oiedct P des Depoichefs der W s 2 'v Warschau ist erschossen worden keines e ei» iS Tagebuch eines russischen Offiziers. der als oberster Jngemeur des Ge« aus der Fahrt vou Libau „Knjäs Suwarow " begleitete und in llg?"" Japan umkam, als der „Suwarow" in die Hal während der ganzen Fahrt an seine Frau emcS Tagebuchs eine Reihe von Briefen die Fahrt und die täglichen Vorfälle ein« -ich» /.' "Meiden, Bon den Briefen, die bald in eng« Ich p'