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" AMWrMWS Nr. 291. Donnerstag, den 15. Dezember 1921. 74. Jahrg. » enkhalkend die amMchen Bekanntmachungen der rlmks« Hauptmannschaft Schwarzenberg und der Staatsbehörden in Aue und Schwarzenberg, sowie der Staats- und städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain. Verlag von E. M. Gürtner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lößnitz (Amt Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrift: Dolksfreund Aueerzgebirge. D« .»rzgibtr-IIch« «»l»fr»uiid- »rtckrtnl ««glich >> Aurnadmc d« Tag. noch Sonn- und Hellingen. Dezogdpeeid i mdnoiltch Morl, S.— durch die AurirSger drei in» kau«: durch di« Post bezogen vlerieliSbrlich Mark I9.S0. monatlich Mark S.L0. Anzeigenprei», im Amisdioilbezirk der Raum der Ik>. Lolonelzeile I.S0MK., ausw«r>»I.7e> Mk., «inl»li«bl. An. -eigensteuer, im amilichen Teil di» balde Neile 8.— Mb., auowdrls 7.—Mk., im Redlamei,st die PelilzeUeS.- Md., auiwüri» 7.— Mk. Voftttdea-Noni», Leipzig Rr. ISLSL. Rnzetgen-Anna-»« für di, am RachmiNag erfcheinend« Nummer bi» oormiilag» 9 Uhr in den Laupigeichdst». stellen. Sin« Gewühr für di« Aufnahme der Anzeigen am oorgelchriebenen Tag« fowt« an bistimmiir SUlle wird nicht g«g«d«n, auch nicht für di« RIchliadiU der durch g«n>. >pr«ch«r aulg»g«b«nrn Anzeigen. — FürRüLgod« unoerlangt eingesandter Schriftstücke übernimmt dt« Schrtstletimi, kein, Verantwortung. — Unterbrechungen de» «schüft», d,trieb«, degründen »«in« Anlprüch«. Bet Jahlungooirzug und Aondur» a«li«n Rabatt» al» ntchi o«r«inbart. Haupt,«fchüftbst«»«« tu Au«, Lühuth, Schuld««, uud Schwarz«nd«rg. Belr. Brolpreise. Vie Bekanntmachung des Dczlrksverbandes vom 9 August 1921, betr. Mehl- und Drotprcise, wir- hinsichtlich der Brotpreise wie folgt geändert. Vom 18. Dezember 1921 ab gelten folgende Preis»: 1 Pfund Roggenbrot 1,99 ML, 1999-Gramm-Roggenbrot 7,29 ML, 7S Gr. Welßgebäck 9^9 ML Schwarzenberg, am 14. Dezember 1921. Der Bezirksverband der Amtshauptmannfchaft Schwarzenberg. Unter Nr. 27 des Dereinsrcgisters ist am L. Dezember 1921 der Verein Siedlernereinigüug «Eigen» Scholle- in Aue eingetragen worden. Amtsgericht Aue, den 8. Dezember 1921. Zn dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gemüsehändlers Josef Meyer in Schneeberg ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin aus den S. Januar 1922, vor mittags 11 Uhr vor dem hiesigen Amtsgerichte anberaumt worden. Amtsgericht Schneeberg, den 6. Dezember 1921. Die hiesigen Einwohner, die für die Unterlassung oder Erwiderung von Neujahrskarten Beiträge zur Gemeindediakonie bezahlen wollen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß Sammellisten hierfür in Umlauf gesetzt sind. Beträge können auch im Gemeindeamt (Zimmer 8) abgeliefert werden. Lauter, den 13. Dezember 1921. Der Gemeindevorstand. NuZholzversteigerung. Eibenstocker Slaatssorstrevier. Im Gasthof „Carlshos" in Schönheiderhammer, Dienstag, de« 29. Dezember 1921, nachmittags einhalb 3 Uhr: 3715 w. Klötze, 7—16 cm stark; 889 w. Klötze, 16—22 cm stark; 1157 w. Klötze, 23—52 cm stark; 46 h. Klötze, 7—29 cm stark; 6 rm. Nutzscheite und 21,5 rm. Nutzknüppel in den Abt. 1, 46, 48, 72, 73 (Kahlschläge), 5, 15, 21, 31, 32, 51, 52, 55 (Durchforstungen) und 65 (Einzelhölzer) im Anschluß an die Versteigerung des Wildenthaler Staatsforstreviers. Forstrevicrverwaltung Eibenstock. Forstrentamt Eibenstock. Löhnig. Versicherung für Angestellte belr. Gemäß 8 16 der Wahlordnung vom 3. Juli 1912 werden die für die Wahl der Vertrauens männer und Ersatzmänner der Angestellten-Versicherung aufgestellten gültigen Vorschlagslisten mit ihrer Bezeichnung hierdurch öffentlich bekannt gemacht. I» Vorschlagsliste (A) der Arbeitgeber. aufgestellt von vereinigten Arbeitgebern: Vertrauensmann»«»: 2. Karl Hofmann, 1. Oswald Schröter, 8. Kurt Eißmann, 2. Ernst Schmutzler, 4. Paul Martin, 3. Conrad Rothe. 5. Max Krolop, Srsatzmämwrr 6. Anton Jähn. 1. Alfred Sauerbrunn, Sämtliche wohnhaft in Lößnitz. Da die Arbeitgeber nur eine Vorschlagsliste eingereicht haben, findet bei dieser Gruppe gemäß S 16 der Wahlordnung keine Wahl statt. Die in der Vorschlagsliste Genannten gelten in der Reihen folge des Vorschlags als gewählt. 2. Vorschlagsliste (B) der Angestellte«, aufgestellt vom allgemeinen freien Angestellten-Bund, Gewerkschastskartell Lößnitz. Vertrauensleute: 2. Otto Käuffelin, 1. Ottomar Gottschald, 3. Hermann Mehlhorn, 2. Karl Reich, 4. Paul KuhnerL 3. Gustav Legler. 5. Paul Böhme, Ersatzleute» 6. Klara Metzner. L Longiunus Weichelt, Sämtlich, wohnhaft t« Lößnig S. Vorschlagsliste (C) der Angestellten, ausgestellt vom Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Derband und sonstigen berufstätigen Angestellten. 1. Iohannes Voigt, 6. Emil Heinze, 2. Max Weiß, 7. Elsa Stiehler^ 3. Max Hartig, 8. Max Hertel, »rsl 4. Ernst Lein, 9. Georg Koch. iW 5. Margarete Roder, Sämtlich« wohnhaft in Lößnitz. Die Wahl findet Sonntag, den 18. Dezember, vormittags 11 bi» 1 Uhr nachmittag, im hi» sigen Rathause (Zimmer Nr. 19) statt. Lößnitz, am 9. Dezember 1921. Bürgermeister Lausch«, Wahlleite«. gwangsinnung für das Barbier-, Friseur» und Perückenmacher-Gewerbe für di« Amtsgerlchtsbezirke Aue, Eibenstock, Lößnitz und der Landgemeinde Laut« mit dem Sitz« in An«. Don mehreren Mitgliedern der „freien Barbier-, Friseur- und Perückenmacherinmmg Aue- ist beantragt worden, anzuordnen, daß innerhalb der Amtsgcrichtsbezirke Aue, Eibenstock, Lößnitz und der Landgemeinde Lauter sämtliche Gewerbetreibende, welche das Barbier-, Friseur- oder Perückenmacher- handwerk ausüben, der neu zu errichtenden Zwangsinnung für das Barbier^, Friseur- und Perückew- macherhandwerk mit dem Sitze in Aue angehören müssen. Von der Kreishauptmannschaft Zwickau mit der kommissarischen Dorbereitrmg ihr« Entschlie ßung beauftragt, mache rch hierdurch bekannt, daß die Aeußcrungen für oder gegen die Errichtung dies« Zwangsiunung schriftlich oder mündlich in der Zeit vom 16. bis mit 39. Dezember 1921 bei mir abzu geben sind. Die Abgabe der mündlichen Erklärung kann während des angegebenen Zeitraum« all d«ll Werktagen zu den üblichen Geschäftsstunden im Stadthaus zu Aue, Zimm« 18, «folgen. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, welche im Bezirke der Amtsgerichte Aue, Eibenstock, Lößnitz und in der LaudgemeinoeLauter das Barbier-, Friseur- und Periickenmacherhandwerk betreiben, zur Abgabe ihrer Aeußerung mit dem Bemerken auf, daß nur solche Erklärungen, welche erkennen lassen, ob der Erklärende der Errichtung der Zwangsinnung zustimmt oder nicht, giltig sind und daß nach Ablauf des obigen Zeitpunktes eingehend» Aeußerungen unberücksichtigt bleiben. Hierbei wird noch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß bei Entscheidung der Frag«, ob dt» Mehrheit der Beteiligten zustimmt, nur die innerhalb des behördlich geordneten Verfahrens und Zeit raumes bei dem Kommissar eingegangenen Aeußerungen für oder gegen die Errichtung der Zwangs- innung gezählt werden und daß darnach von Erlaß der Zwangsverfügung auch dann abzusehen ist, wenn auf die kommissarisch» Bekanntmachung innerhalb der gestellten Frist Aeußerungen Beteiligt« überhaupt nicht eingehen. Aue (Erzgeb.), den 14. Dezember 1921. Der Kommiss«. Ziegler Stabtrat. Die Ruhestörer. Berlin, 14. Dez. Auf der Tagesordnung des Reichstags steht eins Interpellation Dr. Stresemann (D. Vp.) über di« Vorgänge in der Pfalz, wo am 31. August und 8. September versucht wurde, dis pfälzi- schen Behörden ihrer Macht zu berauben. Die Vorfälle sollen unter Zustimmung der Franzosen erfolgt sein. Abg. Dr. Moldenhauer (D. Vp.) begründet die Interpellation und schildert die Vorgänge im einzelnen. Die eigentlichen Drahtzieher sind die fvan?,Aschen Machthaber in der Pfalz gewesen. Diese Eve" misse stich ein Ausfluß der französischen Rheinlandspolitik. Die französischen Kveiskvntrollenre haben, wie auch der fvanzösischc Aufbaumimster Lou- cheur festgestellt hat, kein Recht, sich in innere Angelegenheiten dec deut schen Behörden zu mischen. Engländer und Amerikaner hal-en das auch nicht getan, nur Belgier und Franzosen. Das sind die Versuche, die eine Abtrennung des linken Nheinufers von Deutschland zum Ziele haben. Die Zusammenhänge zwischen dem Putsch und der französischen Besatzung sind klar ersichtlich. Nach dem Sturm beglückwünschten dis Franzosen di« Stoßtruppen. Als die verhafteten Rädelsführer wieder aus dem Gefängnis entlassen wurden, wurden sie in einem Auto nach dem französischen Stabsgebäude gebracht. Die Franzosen spielen sich als Beschützer der Kirche auf. Ueberall machen sie Versuche, um die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Die Vorgänge in Speyer sind nur ein Glied in der Kette der französische« Politik am Rhein. Di« fran zösische Politik geht lediglich darauf hinaus, die westlichen Gebiete vom Reiche abzutvcnnert. Nur Phantasten und gekaufte Subjekte konnten di« Loslösung der Rheinland« fordern. Die deutsche Regierung hat das Rheinland vor Vergewaltigungen zu schützen, hat der französischen Lü genpropaganda eine deutsche Aufklärungspvopaganda entgegenzustellen, damit die Welt begreift, daß Frankreich der einzige Störenfried in Europa istl Die rheinische Bevölkerung hat allen Lockungen widerstan den. Sie lehnt jeden Zusammenhang mit Hochverrätern ab und be- kennt sich allzeit zum Deutschtum. Das Recht am Rhein wirb sich durchsetzen. Deutsch bleibt der Rhein! Reichsminister des Innern Köster weist darauf hin, daß die fran zösische Politik am Rhein anscheinend das erzwingen, vielleicht er schleichen will, was man durch deu Friedeusvertrag nicht erreichen konnte. Man will aus dem Rheinland ein französisches Vorwerk machen. Unter deu Augen ganz Europas müssen wir immer wieder auf dis Wunde Hinweisen, die am westlichen Rands des -deutschen Volkskörpcrs brennt und dsn Wiederaufbau Europas zu hindern droht. Dis Ereignisse in der Pfalz sind tatsächlich nur ein Glied in einer Kett« von Vorkommnissen, die beweisen, daß gerade in der Pfalz französische Kräfte am Werke sind. Ihnen ist jedes Mittel recht, die Pfalz vom Reiche zu lockern. Sie suchen dieses Ziel Schritt für Schritt zu erreichen. Im Frühjahr 1920 haben gewisse französische Kreise mit der bayrischen Königsparte! Füh lung gesucht. Jetzt versuchen sie «s mit den Kommunisten. All« Mittel nutzen sie aus. Immer gehen sie wieder von neuem vor. Di« groß« Mass« der Speyrer Arbeiterschaft wollt» sicherlich am 31. August für die Republik und die Demokratie demonstrieren. Eis wuß^e nicht, daß sie dem Ziele fremder Unternehmer dienen sollte und daß sie für kurze Zeit am Gängelbands dunkler Elemente saß, di« trotz ihres kommu nistischen Nannns von der Kommunistischen Partei nicht gedeckt wer den. Die groß« Mass« von der Arbeiterschaft hat ihren Irrtum bald erkannt und die Konsequenzen gezogen. Ich rede keinem Haß das Wort, möchte die Arbeit« aber vor den Roden ausländischer Stams- warne» Grgon di« Freilassung Smeets ift Giaspvuch «hob« worden und es ist zu erwarten, daß der Schritt rückgängig gemacht wird. Di« freuten Behörden haben kein Recht, sich in innere deutsche Angelegenheiten einzumischen. Das Herbeirufen einer fremden Macht zur Abwehr eigener Landsleute bleibt tief bedauerlich. _Das darf nur erwogen werden, wenn Menschenleben oder di« Autorität des Staates auf dem Spiele stehen. In Speyer weigerten sich die Franzosen, aus politischen, aus französisch-politischen Gründen, einzugreifen. Die Er- eignisse in ü«r Pfalz sind nur «in Ausschnitt aus dem Treiben, inmit- ten dessen di« Rheinlands seit drei Jahren stchem Frankreich will mehr Macht, mehr Vorherrschaft, als der Versailler Frieden vorsieht. Frankreich hat die Macht der Bajonette, der Sanktionen der Rhein- landskommissioiwn. Eine französische Politik war, daß die Franzosen im Besitze Straßburgs und einer Nhsinflotte von 500 Ogg Tonnen selbst Rheinländer geworden seien. Diesen Machtmitteln gegenüber ha- den wir nur das Rocht und die Treue der Nation. Durch diesen fran zösischen Machtgedanken wird der Wiederausbau Europas verzögert. Ein« deutsch-französische Verständigung ist üi« wichtigste Vorarbeit für den Aufbau Europas. Das Leid der Rheinländer muß zum Leid des ganzen deutsche« Volkes werde». Das Rheinland muß ei» festes, wirt- schnftlicher und starkes Bollwerk werden, das auch politisch mied« eng niit dem Reiche verbunden ist. Aba. Hofmann-Ludwigshafen (Ztr.) stellt fest, daß der Hauptheld bei den'Vorgängen in Speyer nicht mehr auf pfälzischem Boden weil«, sondern mit' seiner Familie sich in Straßburg befind«. ,^<üle und - herrsche!" ist Las Leitmotiv der französischen Politik. Das wissen wir! Pfälzer sehr gut. Der Redner erinnert an di« Ruine des Heidelberger Schlosses und an die Schändung der Kaifergräber in Speyer, sowie an dis rheinischen Ruinen. Er schließt: „Du sonnige Pfalz, du sonnige Pfalz am deutschen Rhein, deutsch bist du stets gewesen, deutsch sollst du immer fein!" (Stürm. Beif.) Nur 3-Monals-Kredtte. Rotter-am, 13. Dez. Die „Times" melden: Das Gesmni- cvgebnis der Londoner Besprechungen ist nach Informationen des amtlichen Presseburecms das folgend«: Die Neparationen und die Sanktionen bleiben bestehe«. Dio Frage eines Moratoriums der Alliierten cm Deutschland scheidet aus. Den Schwierigkeiten Doutsch- lacads soll von Fall zu Fall nähergetrctcn werden unter Berück- sichtig-ung der besonderen Interessen Frankreichs an den Reparationszahlungen. Di« Ordnung und Kontrolle der heutigen Finanzlage Deutschlands ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für «in« solche Rücksichtnahme der Alliiertem Rotterdam, 13. Dez. Der „Courant" meldet aus London: Nach Mitteilungen der „Movning Post" hat Rathenau das Angebot der englischen Finanz, kurzfristige Kredite zu geben, angenommen. Die englische Regienmg scheidet bei der Kredithingabe aus. Di« „Daily Mail" meldet: Die Londoner Banken sind zu Teilkrediten für die nach dem 15. Februar fälligen Zahlungen Deutschlands bereit. Di« Bedingungen hat Herr Rathenau mit nach Berlin genommen. E» wird jedoch verlangt, daß Deutschland gleich hohe Summe« für die Zahlung aufbringt. Di« Kredite gehen nicht über die Höchstgrenze von 8 Monaten hinaus. Das Moratorium ist daran gischeitttt, daß Rachen«» di« jofortia» Einfüllung de» deutschen Banknotendruckes und der wetteren Gchaltssieigerunge« nicht zusagen konnte. Infolgedessen «rußten öle Bedingungen pd di» kurzfristigen Kredite härter als beabsichtigt ausfallen. Zn London versteht man die Verbesserung der Marknotievnno In Neuyork nicht, da Deutschland für Januar und Februar 966 Millionen Goldmark zu leisten habe und hiervon nach Rathenau» EEärungen nicht einmal 309 Millionen in Händen hab«. Die Kredttaktlon. Berlin, 13. Dez. Der Reichswirtschaftsrat nahm kn feiner heutige: Sitzung den Bericht des Reparationsausschusses über die Errichturg einer Kroditvereinigung der deutschen Gewerbe ohn» Debatte entgegn» Folget Entschließung wurde angenommen: 1) Der Reparationsbeschluß spricht die Meinung au», daß eine Grund des Beschlusses der Vollversammlung vom 4. November durch zusührends Kveditaktion eine Lebens«otwendigkeit für Deutschland ist Der Kredit ist aber zeitlich und dem Betrage nach zu beschränke«. Ent schlossen« Maßnahmen gegen die innere Dcfizitwirtschast im Reiche uni besonders bei den Reichs Verkehrsbetrieben sind daneben mit größter B» schleunigung in die Wege zu leiten. Dagegen lehnt der Neparations ausschuß die Verquickung dieser und anderer als Bedingung ausgestell ter Forderungen mit der Kreditaktionsfvag« ab. 2) Der Reparationsausschuß setzt voraus, daß der auf Grund de» Vorarbeiten im Reichswirtschaftsrat aufzustellende endgültige Gesetz entwurf Ler Reichsregierung vor Zuleitung an den Reichsrat dem Reichswirtschastsrat zur Begutachtung überwiesen wird. Der Vorsitzende des Reichswirtschaftsrates Edler v. Braun knüpft« daran Li« Bemerkung, daß der Optimismus des Reichskanzler», der tu seiner Ausführung vor dem Reparationsausschuß am heutigen Vormit tag zum Ausdruck gekommen sei, nicht ganz hoffnungslos bleib« möchte. Mit der durch Annahme dieser Entschließung geänderten Sachlag« wird sich heute abend das Präsidium des Reichsverbandes der deutsch« Industrie beschäftigen. Gerüchtweise verlautet, daß Hugo Stinnes demnächst wieder nach London geht, um sein« angeknüpften Verhandlungen fortzuführ«». Im Reparationsausfchuß de» Reichewirtschastsrates, welcher übe» einen Antrag Hachenberg, betreffs Errichtung einer Kreditvereinigun« des deutsclpm Gewerbes beriet, ergriff d«r Reichskanzler das Wort, um in vertrauliche» Ausführungen «inen Ileberblick über die gesamte poli tische Lage zu geben. Seine Darlegungen gipfelten in dem Hinweis, daß di« Wirtschaftslage Deutschlands in ihrer Verflechtung mit Ler Weltwirtschaft nunmehr zu «irwm Gegenstand öffentlicher und inter- imtionaler Diskussion geworden sei. E» sei jetzt von Bedeutung, daß Lies« Erörterung fortgesetzt und vertieft werde. Was Deutschland an lange, so müsse es sich zur Mitarbeit an diesem Problem bereit halten. Der Hachenbnrgsche Gesetzentwurf biet« anscheinend die geeignet« Grundlage nm die deutsche Wirtschaft zu positiver Mitarbeit an der Lö sung Lieser deutschen Lebensfragen zu betätigen. Di« Ausführungen des Reichskanzlers hinterließen bei den zcchs- reich versammelten Vertreter» der deutschen Wirtschaft einen starken Eindruck, der sich in lebhaftem Beifall äußert«. Du Ausschuß trat io» dann t» dt» Beratung «j» s