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Dienstag, den 29. November 1921 Nr. 277 74. Iahrg * enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amts- * hanptmannschaft Schwarzenberg und der Staatsbehörden in Aue und Schwarzenberg, sowie der Staats- und städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtet, Grünhain. Vertag von C. M. Gärtner, Ane, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lößnitz (Amt Ane) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg IS. Drahtanschrift: Dolksfreimd Aueerzgebirge. In .»r»g«dlr,tlch« w»tt»Ir»und- «r.ldemi lügUck mU Ausnadin» der To,« noch Sonn- und HeNionen 4S«zu»dpr«»d > nio.iotttch Mork 6.— durch di« Uurvüoei In» Kou»! durch die Poll bezogen oterUIIühmch Mord IS 50. monaMrd Mord S 52. An»elg«upr«>» > NN Amlsdloddezrrd der Noum der Np. SolonelzeUe 1.42 Md., ousw»rt»l.70Md., «Inlcklietl. An. »IgenSeuer, Im amIUchen L»N dl» bald» 2,Ur k - Md., autwdy» 7.—Md., Im eiedlomelitl dl« PeltlzelleS.- Md., auswdrl» 7.— Md. PokNchea-Noulo, Leipzig Nr 12225. Anzelgen-Annad«, für di« om NochmMog «Uchgnint« Nummer bl» oormillag» V Ubr In den Kouploelchall». stellen. Sin» SewShr Illr dl« Nuinohm« der Anzeigen am vorgeichrt«b«nen Lag« sowie an bestimmler Slell« wird nlchl gegeben, auch, nicht für dl« Richllgdiit der durch Fern- Iprecher ausg^edenen Anzilge». - FürNückgobeunverlangl «Ingeiondiir Schriftstück, übernimm« dl, SchrlftleUung d,tn« Deranlworluna. - Uni.rdrechungen de» Veschüftr- beiriek«, begründen »gn« Ansprüche. Del Zahlung»»«»», und Nondur, a«Ilen NoboU« al» nlchl oereinbarl. yaupIgeschSslSliellen tn Aue, Löhnig, S"ne«derg uud Schwarzenberg. Die Kreiohauplmannsch-i t Zwickau hat dem Bürstenfabrikant William Leiflnex in Schän- aetbe für die am 13. Juli 1921 mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Errettung eines Ertrinkenden eine Anerkennungsurkunde ausgestellt. Die Amishauplmannschask Schwarzenberg, am 25. November 1921. Aus Blatt 9 des kiesigen Menossenschaltsregilters ist Kecks die Rn »g^noflenschafl iiir NenstLSkrl, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Kastpflicht in Neustädtet einge tragen worden. Das Statut datiert vom 13. November 1921. Gegenstand des Unternehmens ist der Bau, der Erwerb und die Verwaltung von Käufern zum Vermieten und zum Verkauf zu dem ausschließlichen Zweck, minderbemittelten Familien oder Personen gesunde und zweckmäßig eingerichtete Wohnungen zu billigen Preisen zu verschasfen. Dekanckmachunaen des Anisichtsrats eriolgen in der Form, daß zwei Mitglieder des Aufsicht?» rais, darunter der Vorsitzende, der Bezeichnung der Firma mit dem Zuiatz „der Autsichtsral" ihre Unter« jchrisl zutüaen. Bekanntmachungen des Vorstands In der Form, Katz zwei Vorstandsmitglieder der Firma ihre Uckenchritt zuiügen. Sie erfolgen in der „Chemnitzer Volksktimme" und im „Krzgebirqischen Dolkssreund", falls diese Blätter aber nicht mehr erscheinen, noch Bestimmung des Vorstands und Aus- sichlscals bis zu erneuter Bestimmung durch die Kauckversammlung. Das Geschäftsjahr läutt vom 1. April bis 31. März. Die Haftsumme beträgt SOO Mark aus jeden Geschäftsanteil, dle höchste Zahl der Geschäfts anteile eines Genossen 500. Mitglieder des Vorstandes sind der Stickmaschinenbesitzer tSustav Alfred velchfsnring als Dorsikender, Eisenkohrer Max Kurt ScUert als Kassierer. Installateur Otts Arno Tunger als Schritttithrer. Schukmachrr Moritz Max Vahr, Tischler «rnst Richard Egermann, sämtlich jn Aeuilädtel. Willenserklärungen des Vorstandes sind für die Genossenschaft verbindlich, wenn zwei Vor standsmitglieder sie abgeben, die Zeichnung der Firma der Genossenschaft erfolgt in der Form, daß zwei Vorstandsmitglieder der Firma ihre eigenhändige Unter'HM hinzutüqsn. Die Einsicht der Liste der Genossen ist während der Dienststunden des Gerichts Jedem gestattet. Rmtsgericht Schneeberg, den 23. November 1921. Aufgebot. Bei dem hiesigen Amtsgericht sind seit dem Jahre 1873 Gelder hinterlegt, welche auf die Interims» Anteil-Scheine Nr. 1, S. 9.10, l l, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 45, 46,47,4^, 63, 68. 69, 70 und 71 der früheren Aktiengesellschaft für den Fürslenberger Marmorbruch gegen Rückgabe der Interims-Ackeil-Scheine auszuzahlen sind. Es wird von Amt-wegen das Aufgebolsverfahren ein^ l.ilet. AufgebotslsrmI» vor dem hiesigen Amtsgericht wird aus den 1». Februar 1922, vorm. 9 Ahr, bestimmt. Die unbekannten Berechtigten werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Recht« spätestens tm Auf» gebols'ermine anzumelden, widrigenfalls ft« mit ihren Ansprüchen an den Sächsischen Staatsfiskus aus geschlossen werden würden. Amtsgericht Schwarzenberg, den 24. November 1921. Am 1. Dezember 1921 findet wiederum eine Viehzählung statt. Sie erstreckt gch auf Pferde, Maultiere und Maulesel, Esel, Rinder, Schäle, Schwein«, Ziegen. Federvieh, Kaninchen und Bienenvblker. Die Zählung wird durch Beamt« vorgenommsn werden. Dit Diehbesitzer sind zur grössten Genauiqkeit der zu machenden Angaben verpflichtet. Diejenigen» bet denen eine Aufnahme des Viehbestandes durch den Zbbler nicht erfolgt if», sind verpflichtet, spätestens bis zum 3 Dezember 1921 mittag 1 Abr Meldung in »er Ratskanzlei, Stadthau« Zimmer 13, zu erstatten. Wer «ach Aütaus dieser Frist Kei«« Meldung erstattet hat, mutz bestraft werden. Wer vorsätzlich eine Anzeige, zu der er auf Grund dieser Verordnung aufgeforderl wird, nicht erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zU 6 Monaten oder mit Geldstrafe dis zu 10 OM Mark bestraft, auch kann Vieh, besten Vorhandensein vew schwiegen worden ist, im Urteil« als dem Staat« verfallen erklärt werden. Ave» den 26. November 1921. Der Rat der Stadt. Tuberkulofeufürforgeslelle Schwarzenberg. Die nächste Sprechstunde der hiesigen Tuberkuloseniürsorgestelle, in der tuberkulösen und tubee» kuloieverdächligen Personen von Schwarzenberg mit den Stadtteilen Sachsenfelü, Neuwelt. Wildenau und den Ortschaften Bermsorün, Erla, Lranborf und Grünstädtel unentgeltlich Rat und Unterstützung erteilt wird, findet Dienstag, den 29. November 1921, nach«. 3 5 Ahr 1« Wohlfahrtsamt — Lor» bechhaus — statt. Schwarzenberg, am 26. November 1921. Der Rat der Stadl, Wohlfahrtsamt. Serninärfchüle Schneeberg. Anmeldungen für das 1. Schuljahr werden von Sludisnrak 0r. Herberger am 1. und 2. De zember im Klassenzimmer der Elementar-Klasse eckgegengenommen und zwar für Mädchen Dennerslag, den 1. Dezember, von 2—3, für Knaben Freitag, den 2. Dezember, von 2—3. Seburlsurknnde und Jmpsschein sind vorzulegen. j - Die SeminarLireLklon.^ Oefserttttche Sitzung -er Sla-lveror-neren Schneeberg Donnnerstng, -sn 1. Dezember, nachm. 8 Ahr. Zweiter Jahrmarkt in Löbnitz Montag» den 12. Dezember 1921. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden könne« in äs« Geschäftsstellen »es „Trzgehirgischen Dolkssrenndes- in «ne» Schneeberg vöftnttz und Schwarzenberg eingesehen werden. der Der verlästerte Bundesgenosse. —l. In Washington hat es zwischen dem hochgemuten Briand, der bei einem Frühstück erklärte, er sel «in glücklicher Mensch, und dem italienischen Delegierten mit dem echt romanischen Namen Schanzer einen Krach gegeben. Der Franzose meint« näm lich zu Schänzer, die Italiener spräche« nur von Ent waffnung, weil da» italienisch« Heer in morali scher Zersetzung sei. Nun wissen ja wir Deutschen au» den Tagen von Flitsch und Tolmein, und dann später von der Marne, daß die Italiener keines- weg» vollwertige Tvuppen waren und bis heute werden sie sich wohl kaum verbessert haben. Immerhin wären die Franzosen in den Sep temberlagen 1914 ganz elend in die Pfanne gehauen worden, wenn wir nicht etliche Armeekorps gegen Italien hätten bereithalten müssen. Also haben di« Herren in Paris den Italienern den Sieg zu ver danken. Es ist deshalb mindesten» unhöflich und undankbar von Briand, wenn er jetzt die Italiener mit ihrem Militär frozzelt. Di« haben e» ihm auch höllisch krumm genommen, und di« italienisch« Press« brüllt förmlich auf ob der angetanen Ver höhnung. Zn Turin zerstörten Studenten das französische Kon sulat und verwüsteten die gesamte Einrichtung. Der französisch« üonsulwurü« v«rprllg«lt. Zn Neapel fand ein großer Protestumzug statt. Kundgebungen fanden ferner statt in Vene dig, Genua und Floren-, wobei sogar französische Fahnen verbrannt wurden. Zn der Kammer und im Senat wurden mehrer« In terpellationen in dieser Angelegenheit eingebracht. In seiner krwiderung erklärte der italienische Minister de« Aeußern, Della Tor» retta, nach amtlichen Meldungen müsse di« Nachricht über die Aouße- rung Briands unzutreffend sein. Di« Interpellanten in beiden Häu sern sind Über diese Erklärung jedoch unbefriedigt und fordern «in - gehend« Aufklärung. Trotz de» diplomatischen Dementis Torrettas über bi« Aenßerung -öriands zweifelt niemand an der Richtigkeit der Nach richt angesichts der Feststellung, daß die Meldung von Oberst Reping- ton, dem Berichterstatter de« „Daily Telegraph", herrührt, dessen Ka- bsldirnst mehre« italienische Blätter, wie „Tempo' und ,^tampa' beziehen. Die Bundesgenossen von gestern sehen immer mehr ein, daß sl« auf die falsche Kart« gesetzt hatten, al» sie zunächst in Lauer- stellung gingen und dann im Frühjahr 191S an di« Leit» Frank reich, traten. Der italienisch-französische Handelsvertrag ist brüsk von den Franzosen gekündigt worden. Auch haben diese «in« Ver ordnung erlassen, welche die FranzSsisierung der in Tunis ge borenen Italiener bezweckt. Und nun die neu» Frechheit Briand»! >ko steht di» Dankbarkeit au», mein« Herren Italiener! So «in bißchn ist muh heute noch di« W«ltg»schiche» da» Weltgericht. Schmidt auf das politische Gebiet Wer und rechnete in nicht miß« zuverstchrnider Welfe mit dem linke» Flügel der U.S.P. und de« Kourmunisten ab. Die Ausführungen de» Ministers gewannen noch dadurch an Interesse, daß der Versammlungsleiter mitteilte, man müsse die Kundgebung in Anbetracht der zu erwartenden Neuwahlen zum Reichstag al» den Beginn de» Wahlkampfe, des S.PD. be- zeichnen. Minister Schmidt sagte: „Die letzte Entwicklung hat gezeigt daß weite kommunistische Kreise glauben, eine Aenderung der wirt schaftlichen Verhältnisse durch Gewaltmittel herbeiführen zu können. Aber wir haben in den letzten Tagen an der Hand un- widevgelgbaren Materials auch gesehen, daß die führenden kommu nistischen Kreise nicht ein« sittliche, sondern «ine Kaschemnienpolitik trcibeiü Das kann di« Sozialdemokratische Partei nicht mitmachen. Wir schütteln diese Leute ab, wie sie jede andere Partei abschüttelt, diese zweifelhaft« Gesellschaft, die die Kommunistisch« Partei nur als einen Deckmantel benutzt für ihre Verbrechen. In seinen Schlußworten betonte Schmidt, daß er die Taktik der U.S.P., «och link» zu schielen, für verfehlt halt«. Durch dk Veröffentlichungen Ler letzten Tage habe sich endlich herauggestellt, daß weder Hörsing noch die Sipo die Kommunisten Mitteldeutsch lands herausgesördert haben, es Hali« sich herausgestellt, daß di« schuld waren, di« ihr« eigenen Parteigenossen den Gegnern ans Messer lieferten. Und nickst einmal aus eigener Ueberzeugung heraus hätten die kommunistischen Führer bei ihren verbrecherischen Plänen in Mitteldeutschland gehandelt, sondern im Auftrage ihr«» russischen Herren.* Was sagt man hierzu in sächsischen Ministerkreisen? Abschiedswort an das amerikanische Volk und sagte u. a., dadurch, daß Frankreich nach Washington gegangen sei, habe es seinen Willen zu erkennen gegeben, mit derselben Herzlichkeit und mit demselben Eifer am Weltfrieden zu arbeiten wie am Siege. Frankreich müsse bewaffnet bleiben trotz der Lasten und der Wunden des Krieges, weil es sich bewußt sei, daß es nicht allein um seiner Sickerehit, sondern um auch der ganzen Zivilisation willen bewaffnet bleiben müsse. Briand erinnerte ferner daran, wie Frankreich sich bemüht habe, nach dem Frankfurter Frieden seine Verpflichtungen zu er füllen und wiede zu normalen Beziehungen zu seinen Feinden von gestern zu gelangen. Solange das Deutschland von ehemals nicht abrüste, Staatsstreich« aushecke, Rachehosfnungen näbve, sich in Verbände zusammenschließe und sein« verboten« Arnie« von ehedem zu ersetzen trackte, müsse Frankreich stark bleiben. An dem Tage, wo Frankreich schwach würde, würde eine neue Kriegsgefahr entstehen und das demokratische Regime Deutschlands gestürzt werden. Neuyork, 27. Nov. Der Ministerpräsident Briand hat am Freitag an Bord des Ozeandampfers „Paris" verlasse,» Harding will Deutschland einllcken. London 27. Nov. Die „Nation' tritt für di« Einberufung einer alleuropäischen Konferenz durch England als einzige» Mittel ein, um Europa vor dem bevorstehenden Ruin zu bewahren. Präsident Harding gab gestern zu verstehen, Deutschland werd« noch vor dem Aus«inandergeh«n der Konferenz eine Einladung nach Washington erhalten, worin man die Antwort auf Briands Rede erblickt. Neuyork, 27. Nov. Wie von unterrichteter Seite verlautet, hat di« Konferenz di« Frag« der H«er«»Herabminderung nicht fallen ge- lassen; sie wird in verschiedenen Unterkommissionen weiterbshandelt. Nach einer Meldung der ,Meuyovk Tribune* aus Washington ist di« Anregung, Deutschland möchte zur Teilnahme an den Schluß phasen Ler Konferenz hinzugezogen werden, seitens der französischen Delegation kühl ausgenommen worden^ MehrhellssozlaWe» un- ÄommunMen. In Berlin sprach in einer öffentlichen Volksversammlung d-u nwhchoitsfozialistische Reichswtrtschastsminister Robert Schmidt über di« Teuerung. Al» «gen Schluß seiner Ausführungen di» kmnanmisttsch» HkövtUto» sich sehr lärmend lwmerkbar machte lenkt« Gefährliche Flugmaschinen. Pari», 27. Nov. Di« Zivilgerichte haben die Beschlagnahme Les von Fokker auf der internationalen Pariser äronautischen Aus stellung ausgestellten neuen Flugzeuge an geordnet. Was Deutschland schon an Heeresgut zerstören mußt«. Berlin, 26. Nov. Da» „Ackt-llhr-^Ibendblatt' bringt ein« Zusam menstellung des bis jetzt von Deutschland auf Anweisung der Entente zerstörten Heeresgutes. Danach sind neben anderem 17 000 Scheren fernrohr« im Wert« von 150 Millionen Mark, 14 000 Fluazeug« im Werte von 400 Millionen Mark, 2800 Flugzeumotoren im Werte von 600 Millionen Mark, Flugzeugersakieik« und Soezialinstrumente im Wert- ven 400 Millionen Mark, 36 000 Wasserstofflaschen im Werte von 18 Millionen Mark zerstört wovden. Außerdem wurden zerstört 2 000 000 Stück Leuck^raketen, 3 000 000 Gasmasken, 9000 Scheinwer fer, 12 000 Feldbacköfen, 9000 Feldküchen. Riesenb-siände an Tor nistern, Feldflaschen und Brotbeuteln, 8000 Torpedoluftkess-l. Der Gesamtwert de» Zerstörten Heeresguts» betrogt nabezu 1700 Millionen Mark. Mit der Zerstörung dieser'Werte beanügt sich sodoch die Icker- alliierte Kontrollkommission nickst. Sir verlangt noch weite«« Zerstö- rangen, die den Reiche einen weiteren Verlust von über 71 Millio nen Mark bringen würden. Nack einer Havasmeldi ig au» New Work hat der «chren- präsident der Associated Preß, Melvin« Ston«, zu Ghrrn Briand» Festmahl ak»«b«»> Briand richtet» roähr«nd da» F«stess»n» »in Berlin, 27. Nov. Gin von der Kommunistischen Arbeiterpartei, der Allgemeinen Arbeiterunion, der Kommunistischen Arbeite» jugend und den Aktionsausschüssen der Erwerbslosen Großberlin» gemeinsam unterzeichnetrr und in Berlin verbreiteter Ausruf fordert die sofortige proletarl^-e Revolution und die Zertrümmerung der staatlichen Ordnung. Nachdem al» kommunistisches Klassenziel da» vroletarische Gemeineigentum bezeichnet worden ist, heißt e» in dem Aufruf: „Es gibt keinen Auswog, als den Kampf um di« Macht! .. Es ist höchst«, allerhöchste Zeit, daß das Wort zur Tat, di« Theori« zur Gewalt werde! Zerschlagt alles, was euch im Wege steht! Jagt eure Parlamentsaffen aus dem Tempel der Bourgeoisie! Zerbrecht all« Bündnisse mit der Bourgeoisi«! Zertrümmert di« Gewerkschaften und den bürgerlich«!» Staat, di» demokratische Zuchthausvepublikl Der Aufruf fordert ferner zur Errichtung des Räteftaates auf und schließt dann mit den Worten: „Der Tod der Bourgeoisie ist das Leben des Proletariat»! Auf zum letzten Gefecht! Kommunisten vor di« Front! Es leb« di« Diktatur des Proletariat»! E» l«b« di« Weltrevolution! Man bat bisher nicht gehört, daß Li« Regierung gegen dies« gemeingefährliche Treiben vorgegangen ist. Berlin, 26. Noveinber. Der prsußischo St«t»kommissar für ist« öffenttick« Ordnung gibt folgende» bekannt: Das bei der kommunisti schen Mgeordnetsn Klam Zettin bei ihrer Reis« nach Moskau b»»- schlagnahmte dokumentarische Material gelangte am 8. Juli in di«- Hände des Staatskommissar« für Ko öffentliche Ordnung und wurd« nach vollständiger Durchführung und weiterer Nachforschung am 16.. August dem Obermlchomrwalt tu Leipzig zur Einleitung «r strafrecht lichen Verfolgung gegen di« beteiligten Personen übergeben. A« 29» September teilt« der Oberreichaanwalt mit, daß «r di« Verwertung dm Material» tm Untersuchungsautschuß »ur Ermittelung der Ursachen und L« Umfang« der Mkirzunruhen nicht ermöglichen könne, du «in« Geheimhaltung erforderlich bst. Unter dem 10 November gab dann der Oberreichsanwalt bekannt, baß nunmehr nach dem Stande de« Ver fahren» einer Verwertung d« Material» Lein» Bedenken «ehr «nd» gegenständ«, -