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s Kleine Nachrichten - ^.cuiManbs Handelsvertragsverhandtunge«. Berlin, -9. November. In der Sache der deutsch-franzöfi- fchen Hanvelsverrragsverhandiungeii ist zugleich mit dem deutschen Staatssekretär Trendelenburg auch ver sran- zostsche Botschafter in Berlin Margerie nach Parts gereist. Von deutscher Seite ist mit der Führung der Verhandlungen sei deutsche Botschafter in Paris Dr. von Hoesch beauftragt worden. Die deutsch-englischen Handelsvertragsverhandlungen nehmen einen befriedigenden Verlauf. Der englische Botschafter Lord d Aber non hat sich zur mündlichen Berichterstattung nach London begeben. Der Reichskanzler zum Tode Hehdebrands. Berlin. 19. November. Der Reichskanzler hat an den Hessen des verstorbenen früheren Abgeordneten von Heyde brand ein Beileidstelegramm gesandt, in dem er daraus hin- weist, daß mit Heydebrand ein edler Mensch und aufrechter Mann dahingegangen sei. Wieder mitteleuropäische Zeit im neubcsetzten Gebiet. Berlin, 19. November. Mit dem Fahrplanwechsel am 1. Dezember 1924 wird in dem neubesetzlen Gebiet für die Reichsbahn wieder die mitteleuropäische Zeit eingesührl. ES werden von dieser Regelung die Reichsbahndirektionen Essen und Elberfeld betroffen. Ob cs auch möglich sein wird, bei den Besapungsbchsrden die Wiedereinführung der mittel europäischen Zeit im ältbesetzten Gebiet für den Fahrplan durchzusetzen, hängt von dem Ausgang der noch schtvebenden Verhandlungen ab. Offizieller Empfang Dr. Eckeners. Berlin, 19. November. Zum Empfang des am 23. d. Mts. »uf dem Lloyddampser »Columbus" wieder in Deutschland rintrcsscndcn Dr. Eckener werden sich Staatssekretär Dr. Krohne and der Leiter der Abteilung sür Lusisahrtwesen rm Reichsterlchrsministerium, Ministerialrat Brandenburg, nach Bremerhaven begeben. Di« Herren werden an Bord des koluml us dem ersolgreichen Führer des L. Z. 126 <Z. R. 3) die ersten Grüße und den Dank der Reichsregierung überbringen. Ende des Hochbahnrrstreiks. Berlin, 20. November. Die Hoch- und Untergrundbahn fährt wieder, nachdem eine Einigung auf Gründ des Tarif beitrages zustandcgekommen ist. Aufhebung einer Falschmünzerwerkstätte. Magdeburg 19. November. Der Kriminalpolizei gelang es tm Dorfe Barleben eine Falschmünzerwerkjtätte auszuheben, in der Zweibillionenscheine gedruckt wurden. Der Buchdrucker Fehse und sein Gehilfe, die den Druck vorgenommen hatten, wurden auf frischer Tat ertappt und in das hiesige Landge- richlsgesängni's eingeliefert. Ein Arbeiter, der die gefälschten Scheine in den Verkehr brachte, wurde ebenfalls verhaftet. Auflösung der Bremer Bürgerschaft. Bremen. 19. November. In der gestrigen Bürgerschafts- sitzung, auf deren Tagesordnung an erster Stelle die Senats wahlen standen, erklärten die Demokraten, daß der neu zu wählende Senat kaum eine tragbare Mehrheit erhalten werde. Die Demokraten könnten deshalb der Vorschlagsliste nicht mehr zustinimen und befürworteten den Antrag auf Auflösung der Bürgerschaft. Nach Zuständiger Debatte wurde der Auflösungsantrag in namentlicher Abstimmung mit 74 gegen 43 Stimmen angenommen. Auer wieder Vizepräsident. München, 19. November. Gestern abend wurde infolge einer Änderung der Geschäftsordnung der sozialdemokratische Führer Ehrhard Auer zum 1. Vizepräsidenten des Landtages gewählt. Die Bayerische Volkspartei hat sich der Stimme ent halten. Das neue österreichische Kabinett. Wien, 19. November. Der Hauptausschuß des Rational rats trat gestern nachmittag zusammen und wählte den von dem zurückgetrctenen Bundeskanzler Seipel vorgcschlagenen Landes hauptmann-Stellvertreter von Steiermark, Ramek, zum Bundeskanzler. Dr. Namel wird die Zusammensetzung seines Kabinetts erst morgen vornehmen, da noch nicht feststcht, ob sich die Eroßdeutschrn an einem Ministerium beteiligen, oder wen sic delegieren. Der christlichsoziale Abgeordnete Dr. Heinrich Mataia hat sich entschlossen, das ihm von Dr. Ramek ange- botcne Ministerium des Äußern zu übernehme«. Dr. Rudolf Ramel wurde im Oktober 1919 Staatssekretär sür JuftiF im Kabinett Renner und blieb dies auch unter dem Bundes kanzler Dr. Mayr. Im April 1921 wurde Dr. Ramek für wenige Wochen Minister des Inner«. Weihnachtsbücher. Eine Beratung. Hartmann von Aue sagt im Eingang seines „armen Heinrich" von sich selbst: „Er nahm sich viele Schau an vielerlei Buchen: darin begann er zu suchen, ob er etwas erkunde, damit er schwere Stunde möchte sänster machen." — Schwere Stunde — ach, daran fehlt es heutzutage auch nicht! Doch es bieten sich uns auch vielerlei 'Bücher, die uns helfen können, „schwere Stunde sänster zu machen". Und zum bevorstehenden 'Weih-nachtsfest! lucht wohl jeder zu diesem Zweck das eine oder andere gute Werk Pär sich oder für einen lieben Menschen. Freilich, Hartmann von Aue hatte es tMH leichter mit der „Schaue an vielerlei Buchen". Er brauchte sich noch nicht m einer so verwirrenden Anzahl zurechtzuf nden wie wir heute. Dem, der nicht berufsmäßig hie Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt verfolgen muß, ist ja das Vielerlei der heutigen Bücherproduk- tro-n unüberschaubar. Vielleicht sind dem verehrten Leser einige Hinweise zur Erleichterung «der Auswahl willkommen. Wir be schränken uns hier auf Lie empfehlenswertesten Neuerscheinungen des Verlags H erde r in Freiburg i. Br., von dem bekannt ist, daß es ihm gelang, einen Stab ausgezeichneter Autoren zu ge winnen, und daß er feinen Erzeugnissen stets eine geschmackvolle und gediegene Ausstattung gibt. Die im Folgenden angegebenen r Preis« gelten durchweg für gebundene Exemplare, und zwar er- t scheinen die Bücher fast ausnahmslos wieder in gediegenen Leb nenbänden. i Als Weihnachtsgeschenke eignen sich vor allem eine Reih« Bücher erzählender Art wie etwa Franz Michel Millams Zeit roman „Knechte der Klugheit" (G.-M. 4Z0). Was darin dargestellt ist, haben wir alle im letzten Jahrfünft miterlcbt und miterl-itten: wie nicht nur die -wirtschaftlichen Verhältnisse aus den Fugen gingen, sondern auch viele seelische lWeöke der Inflation verfielen, viele -Familienbande gelockert und verzerrt wurden. Aber erst dieser junge Vorarlberger hat das alles mit Dichteraugen gesehen und mit Dichterkrast gestaltet und mit Dich- terkunft dargestellt. — Daneben finden wir „D as Land un ter demRegen bogen" von Alfons Schreisck, ebenfalls ein s Gegenwartsroman, «schaffen mit Bildern und Gestalten, die auch - wir täglich sehen, di« aber ein Dichter ganz anders, sozusagen - wesentlicher sieht -(G.-M. 4,80). — Anton Schott zeichnet in - seinem Roman „D ie Hacker vomFreiwal urwüchsige - WaldHauerntypen und entrollt vor unseren Auren ihr ergreifen- f des Schicksal. Dabei senkt er, Vielleicht unbeabsichtigt, einen ge AauröS im Pantheon. Paris, 19. November. Die Kammer hat in ihrer gestrige» Sitzung für die Überführung der Leiche deS am Tage det Beginnes des Weltkrieges von einem Fanatiker ermordete» Soziolistenfübrers Jean Jaurss nach dem Panlheon ir Paris mit S40 gegen 60 Stimme»» einen Kredit von 650 OH Frank bewilligt. Caillaux und Malvy amnestiert. Paris, 19. November. Mit 176 gegen 104 Stimmen nah» wstcrn der Senat einen Regicrungsantrag an, nach dem di- Amnestie auf Caillaux mW den früheren Minister Malvi msgedchn« wird. Ministerpräsident Herriot hielt eine ein rruüsvolle Rede, in der er betonte, daß Caillaux kein Verräte- ci und daß er dagegen protestieren müsse, daß man dieser -erdienstvollen Mann mit Bazaine vergleiche Zwei nationa istische Senatoren sprachen gegen die Amnestierung. Senator Verger erklärte dabei, daß er stolz fei, Caillaux seinerzeit «it verurteilt zu haben. Neuer Kurs in Pole«? Warschau, 19. November. Der polnische Hutzenminister Llrzynski erklärte, es wäre hi»., Zeit, datz »nan aufhöre, di« Veli in zwei Teile zu teilen: die Sieger und die Besiegle»!. Lcurschlaud und Rußland müßten als völlig Gleichberechtigt« n die politische Arena treten. Polen habe keinen Grund, de» kfmritt DcutschlandS in den Völkerbund und der allgemeine« luerkennung SowjetrutzlandS mit Befürchtungen entgegen- usehcn. s Rus unlerer Heimat Wilsdruff, am 20. November 1924. Merkblatt für den 2L. November. Sonnenaufgang 7- I Mondaufgang 12" B. Sonnenuntergang 8" g Monduntergnng 1»« N. 1768 Der Theologe Friedrich Schleiermacher in Breslau ,eb. — 1811 Der Dichter Heinrich v. Kleist am Wannsee bei Potsdam gest. — 1916 Kaiser Franz Josef 1. von Österreich in ochonbrunu gest. * Die Jahreszeit der Erkältungen ist wieder einmal da; alles ist verschnupft und hustet und die Aerzte erzählen, daß zwei Drittel ihrer Patienten mehr ober weniger stark von dieser land- fäuftgen Krankheit ergriffen find. Man schützt -sich so wenig gegen , ErWtungen, weil die meisten Menschen sich über das Wesen - Lieser Erkrankungen und die Art der Entstehung immer noch nicht j recht klar sind. Die Erkältungsbazlll'en schwirren zu Millionen i in der Luft herum. Aber glücklicherweise erliegen wir nicht ! immer Len unaufhörlichen Angriffen dieser lästigen Feinde der - Menschheit, sondern wir müssen eine „Disposition" Lazu mit- ! bringen. Nur wenn wir eine f-schwache Stelle" haben, können die Bakterien der Erkältung uns schaben. Eines Tages ist man übermüdet ober irgendwie mit seiner Gesundheit nicht auf Ler Höhe und dann spüren wir sofort, Laß unsere Kehle trocken ist, her Kops schwer wirb: es hat uns „gepackt". Man schützt sich daher am besten gegen Erkältung, wenn man für einen möglichst kräftigen Zustand -des Gesamtorganismus sorgt und durch regel mäßige Aebungen den Körper stählt. Dann -kann man getrost bem Angriff der Erkältungsbazillen entgegensehen. Ist man aber einmal dem Angriff erlegen, dann muß man für Desinfizierung -er EinfaWellen, Ler Nase und Les Rachens, sorgen, durch Gur geln oder Lurch' Schnupfen irgendwelcher antiseptischen Mittel. Ein heißes Bad, etwas Aspirin, Lie das heilsame Schwitzen bc- schkeunigen, tun gute Wirkung. Vor allem aber muß man Lie , Erkältung schon in ihren frühesten Anfängen bekämpfen, dann wird man ihrer am besten Herr werben. Der zweite Haftnatschußvortrag fand am Dienstag abends 8 Ahr im „Adler" statt -und war allen Besuchern eine Stund« reinster und edelster Freu-e an Gottes gewaltigem Schöpferrverk, -er Natur. Hofrat Professor Dr. N a u m a n n (Dresden) führte in ,-das östliche Erzgebirge", Lie Gottleuba-, Mügltz- und Wei- ßeritztAer hinauf nach Frauenstein, Wesenstein, Geising-Alten berg und GeorgenfÄ-d. Viele Wilsdruffer sind in der Pracht -es Frichlings oder in fchneereicher Winterszeit Liefe Täler entlang hin auf Lie Höhen gewandert, aber kaum einem dürfte die Natur ihre Schönheiten so geoffenbart hoben, wie sie der Vortragende schaute un- nun in trefflicher Weise schilderte. Einleitend wies der Redner auf die Bedeutung der Heimat und -es Heimat schutzes hin und ging dann an Hand einer vorzüglichen Licht- bilderfvlge zum Thema über. Er schilderte zunächst di« geo graphischen und geologischen Grundlagen -es Gebietes. Hierauf machte er uns mit all den landschaftlichen Schönheiten des -oberen Müglitz-, Gottleuba- und Weißeritztales bekannt. Er führte uns in die verschwiegenen, von Kultur und Technik noch unberührten Tal-winkel, -über blumige WaDwiesen und reizende Dörfer und Landstädtchen. Er streifte dann hie hiftorifchen Denkmäler die ser Gegend, zeigte uns alte Postmeilensäülen, Wege- und Sühne- kr-euze. Volkskundliche Bilder machen uns mit -den wetterharte» und doch so freundlichen Bewohnern -er Gebirgslandschaft be kannt. Sein Hauptaugenmerk hatte der Vortragende auf fei» Fachgebiet, die Botanik, gerichtet. Was er uns hier -kennen lehrte, war vorbildlich. In den Steinrücken, eine typische -Landschafis- erfchemung jener Gegend, finden wir noch Pflanzen, die zum Test nur -dort noch «ine letzte Zufluchtsstätte haben. Hier hat der Heimatschutz zu sorgen, -aß sie nicht gänzlich aussterben. Di« herrlichen blumengeschmückten Wiesen, Lie Pflanzenreichen Bach- ränder, das wilde, rauhe Hochmoor zogen vorüber, seltene Or- chi-eenarten, -ie goldenen Sterne Ler Arnika, blaßdlauer Enzian und die gelben Kugeln -er Trollblumen entzückten -as Auge un- würben -vo-m Fachmann in unübertrefflicher -Weise -botanisch er läutert. Die von großer Heim-atliebe getragenen und durch vor zügliche Lichtbilder unterstützten Ausführungen -des Vortragenden fanden in allen -Herzen Widerhall. Der Besuch war zufrieden stellend und anhaltender Beifall lohnte Len Redner. — Auf viel seitigen Wunsch beginnen -ie weiteren Vorträge bereits >t8 Uhr. Den Auswärtigen ist dadurch Gelegenheit gegeben, den letzte» Zug in Richtung Freital zu benutzen. Verlängerung der Dauer des Enteignungsrechtes, Der Be zirksausschuß hat in seiner -Sitzung am Montag beschlossen, Li« Dauer des Enteignungsrechtes zur teilweisen Verlegung des Kom- munlkatonsweges Wilsdruff—Sachsdorf auf Flur SachSdorf bi, Juni 1925 zu verlängern. Das Wegnehmen von Zeitungen, Lie von -den Zsitungsboten für bestimmte Empfänger vor Heren Wöhnungstür gelegt oder am Brieskast>en befestigt werden, gilt als Diebstahl und kann nach gefällten Urteilen so bestraft werden. Bruchleidende. Kein Leidender versäume Lie Firma Fr. Jung, Lorsch (Hessen) zu besuchen -er am -Sonnabend -den W. November von >L4 bis 6 Uhr im „Weißen Adler" mit Muster» zu sprechen ist. Auskunft kostenlos. Näheres sagt die in heu tiger Nummer enthaltene Anzeige über Bruchleidende. Eingaben an Postdchörden. Die Nachrichtenstelle der Ober- pvstdire-ktion teilt mit: Post-, Telegraphen- und FerNsprechange- legenheiten betreffende Eingaben sind an -ie zuständigen Behör den, nicht an einzelne Beamte zu richten, weil sie sollst Ver zögerungen in -er Erledigung ausgesetzt sind. Postanweisungen nach dem Ausland. Vom 15. November an wir- -die Anordnung, daß der Meiftblerag einer Postanwei sung nach dem Ausland den Gegenwert von 190 Reichsmark nicht übersteigen un- daß von einem Absender täglich nur ein« Postanweisung nach dem Ausland aus-geliefert werden -darf, aus gehoben. Ueber die bestehenden Meiftbeträge sür Pöstanweffun- gen nach dem Ausland erteilen -ie Postanstalten Auskunft. Rrichsbund für Aufwertung. Nach einer Meldung aur Berlin ist dort ein Neichsbund sür Auswertung gegründet wor ben, -er di« gesamten Kleinrentner- un- Sparerbünde umfaßt und energisch d?n Bestrebungen entgegentritt, -ie Auswertungs frage zu einem poetischen Geschäft zu machen. Handwerkliche Wanderausstellung Dresden. Am Dienstag- mittag würde die „Wanderausstellung handweMcher Erzeug nisse" Ler Arbeitsgemeinschaft für Deutsche HandwerkÄuttur -durch eine kurze Feier im Gebäude -er Künstlervereinigung an -er Lennsstraße eröffnet. Die Eröffnungsansprache hielt der Vor- sitzen-e der Arbeitsgemeinschaft Reichstunsiwart Dr. ReLÄob. Er dankte allen, die an -em Werke mitgeakbeitet haben, un- be grüßte -die anwesenden Vertreter -er Regierung, -der Stadt, sowie die Künstler, Lie -rn Naum für -i« Ausstellung zur Verfügung gestellt haben. Die Arbeitsgemeinschaft sei sich bewußt, -aß neben der Maschine -die zeitlos immer neu erwachsende Kunst Ler Ha-n- für -ie Industrie als schöpferisches Element unentbehrlich sei. Gerade auf den Gebieten der Spitzenkunst, -er Hanbwederei und Ler Korbflechterei fei in Sachsen -neben -er eigentlichen Industrie noch so viel HanLweiMches lebendig, daß es sich löhne, fein« Weiterbetätigung zu erhalten. Namens der Regierung sprach Ministerialdirektor Dr. Klien, namens der Stadt. Bürgermeister Nitzsche. An -ie Feier schloß sich eine Führung. funden Optimismus in unser Herz (G.-M. 4,60). Auch Schotts soeben in neuer Auslage ausgegebener Roman „DasGlücks - glas" besitzt diese Vorzüge (G.-M. 4,50). — Ludwig Mathar schrieb „F ü n f I ungges e l le n u nd «i n K inL", ein« Er zählung, -ie, wie eine isilberklare Quelle -aus tiefen Schächten des Gemüts auffteigend, im flirrenden ^Sonnenlicht fröhlich verspru- -delt unb die Menschen erquickt und !Aum-en der Freude aus dem trockenen Erdboden -es Alltags zaubert (G.-M. 3,—). In dem -knappen, straffen Roman „Der närrisch« Fr-ei er" hat Leo W-elsmantel seine ganze Dichterkrast an die Darstellung des Schicksals eines rhönischen Dorfnarren gesetzt. Die Verehrer des Dichters begegnen ihm hier auf einem neuen Gebiet, aber in der gewohnten Gestaltungskraft (G.-M. 2,40). — Hertha Pohl, -i-e junge Schlesierin, bahnt sich mit der Unwiderstehlichkeit der wirklichen Begabung Lurch alle Hin-erniss« hindurch ihren Weg zur Höhe -der Kunst. Das zeigt ihr erschütternder Roman einer Magd ,Aina SLawiks Ernte" (G.-M. 3,50). — Einen schwerblütigen, tiefen, echt westfälischen Roman schenkt uns der neue westfälische Dichter Josef-Albert; er nennt ihn „Der Gottverfucher" (G.-M 3,50). Die westfälische Ssele mit ihrem Grübeln und Suchen -wird lebendig; -ie Hei-e mit ihrer Lieblichkeit und ihrem Grausen ersteht; Droste-HÄs- hvffs Spuren leuchten. Auch einige tüchtige historische Romane können wir gottlob wieder einmal begrüßen, z. B. A Bernards Roman aus -er Zeit der Hussitenkriege „Am Landestvr" (G.-M. 4,20). Derb die Menschen, hart das -Geschehen; aber -Bernard sieht di« Menschen, und Dinge gleichsam von- innen; sie öffnet -die rauhen Schalen -er -Seelen und zeigt uns den guten Kern. — Auf der selben Höhe steht -er Roman aus der Franzos-enzeit .-Herz schläge einer kleinen Stadt" von Maria Petras (G.-M. 4,50). — In dem Roman „Der reichste Fürst" von Katharina Hofmann, -er uns das Bild'des Grafen Eber hard zeichnet, fesseln vor allem die mit tiefem Verstehen dar- gsstellten -Frauengestalten (G.-M. 5,80). August Gunther, -der Dichter des Heiner!« mit -dem Korb", schickt f-sinrn Freunden wieder einen Strauß ebenso schöner Er zählungen zu unter dem Titel „De r Be t te r aus Sieben bürgen" (G.-M. 3,50). — Man l-ä-t sich gern zu Gast in dieser Schwarzwälder Kleinwslt — weil man jedesmal froh davon nach Haufe kommt. — In der Bücherei zeitgmöMcher Erzähler .Der Bienenkorb" können wir einige Neulinge begrüßen: M. Herberts menschlich und künstlerisch reif« Novelle „Das fremde Le- b e n". aus -Ler wir wieder die ganzj-e Herzenswärme der „Dich terin der Güte" ausstrahlen fühlen. Dann eine -Schicksalsnovell« des neuen bayerischen Dichters Oskar M. Graf, „D ieTra'um- Leuter", Lüster -wie das Evangelium vom Weltuntergang, aber sprachlich feingeschliffen. Endlich eine kleine Geschichte vo» Ludwig Mathar, „De r a rme Phi l ibe r t", die aus Seelen- tiefen kommt und in Seelentiefen -bohrt, so -leichtflüssig sie auch dahererzähft ist (kart, je 1 G.-M.; geb. je G.-M. 1M) und j 2,50). Hier sei auch genannt -bi« kleine kleinstädtische Geschichte : von H«rmann Herz, „Der HerrProfessv r" (G.-M. 1,50). ! Ein goldener Humor verklärt den Alltag -mit seinen kleinen und großen Dingen. Sode literarische „Kunst" ist verschmäht. An das ist vielleicht die größt« Kunst. Gottfried Keller, der klassische Schweizer Erzähler, spricht - in vier geschmackvoll ausgestatteten Einzelbänden zu seinen Ver- - ehrern. Die Bändchen enthalten die Novellen: ,^Kle i d e r machen L-eute", „Pankraz -der Schmolle r", „D i« d r« i gere chten K a m macher", „D er L an dvogt -vo n Greifensee". Ebenso kommt unser großer nordischer Er zähler Thecdor Storm in folgenden drei Einzelbändchrn zu Wort: „Der lSchimmelreiter", Immense« — Ei« grünes Blatt", ,-Zur Chrv -nik von Grieshuus". Die Bändchen reizen dazu, Laß -man sie in die Tasche steckt und in stiller Stunde in einem stillen Winkel genießt. Für die Kunst u-nd besonders Musikfreunde wirb ein Hoch genuß sein der Besitz und die Lektüre von Josef Kre-tmaiers „D vminante n". Streifzüge ins Reich der Ton- und Spi-el- kunft (6 G.-M.). -Kreitmaicr, ein ebenso ausgezeichneter Musik kenner als Stilist, zeigt uns in semgezeichn-eten, lebenswahren Bildern eine Reihe Musi-kerpersönlichkeiten wie Maaner. Strauß, Bruckner, Reger. Diel Beach-tung dürften die Abhandlungen „KirchenmuMalifche Fraqen der Gegenwart" und ^Mysterien spiele" si-nden. — In erster Linie sür Musikfreunde ist auch das von Professor Dr. Hellingshaus herausgeaebene Buch bestimmt: „KarlMariav. Weber". Seine Peronlichke't in seinen Briefen und Tagebüchern und in Aufzeichnungen seiner Zeitge nossen. Mit einem Titelbild (4 G.-M.). Weber gehört übri gens „zu den Führern unseres geistigen Lebens, -die wir alle durch und durch kennen sollten". Beethovens und Mo-arts «ebms- bilder wurden von Professor Hellinghaus fcho-n früher nach ähn licher Methode herausgegeben (ebenfalls je 4 G.-M.). (Schluß folgt.)